Wenn im liebevoll angelegten Kräuterbeet am Oregano an den Blättern weiße Flecken auftreten, dann stellt sich die Frage nach den Ursachen. Ist das Kraut dann überhaupt noch genießbar oder müssen spezielle Maßnahmen eingeleitet werden?
Erstes Schadbild: Zikaden
Die Oregano-Blätter sehen plötzlich nicht mehr schön aus, sondern eher, als wären sie kurz vor dem Austrocknen, obwohl das Kraut immer genügend Wasser und Pflege erhalten hat. Da die Kräuter eine weitere Verwendung in der Küche finden sollen, macht sich jeder Hobbygärtner Sorgen, ob das überhaupt noch möglich ist, wenn das folgende Schadbild zu sehen ist:
- Oregano-Blätter verlieren insgesamt Farbe
- sehen leicht vertrocknet aus
- viele kleine weiße Flecken
- in der Regel auf Blattunterseite
- können auch auf Blattoberseite auftreten
- im schlimmsten Fall fast ganzes Blatt betroffen
- trocknet dann ganz aus
Zikaden erkennen
Wenn sich weiße Flecken – ab und zu sehen diese auch eher gelblich aus – auf den Blättern des beliebten Krauts zeigen, dann gibt es hierfür bei diesem Schadbild eine ganz bestimmte Ursache:
- Zikaden (Auchenorrhyncha) bzw. genauer Blattzikaden (Typhlocybinae)
- hierbei handelt es sich um Fluginsekten
- etwa zwei bis vier Millimeter groß
- zu erkennen am Fleckenmuster
- gelblich bis gräulich-grün
- werden bis zu 13 Jahre alt
- sitzen auf Unterseite der Blätter, springen bei Berührung weg
- ernähren sich vom Pflanzensaft
Zikaden loswerden
Wenn die Oregano-Blätter weiße Flecken bekommen, dann fragt sich jeder Hobbygärtner als erstes, ob dies schädlich für das Küchenkraut ist und ob die Pflanze nun Hilfe benötigt. Zunächst bleibt festzuhalten, dass ein Befall von Zikaden der Pflanze im Ganzen nicht schadet, nur die betroffenen Oregano-Blätter könnten in einem solchen Fall austrocknen. Maßnahmen müssen daher nicht unbedingt ergriffen werden, wenn vereinzelt weiße Flecken auf den Blättern zu sehen sind.
Häufen sich diese jedoch, gibt es verschiedene Arten von Hilfe:
- Schlupfwespen einsetzen
- im gut sortierten Handel erhältlich
- einfach im Beet und an den Pflanzen die Larven aussetzen
- sobald die Zikaden gefressen wurden, sterben auch die Schlupfwespen
- finden keine Nahrung mehr
- Gelbtafeln/-blätter zwischen die Kräuter setzen
- Zikaden werden von der Farbe angezogen
- bleiben auf dem Kleber haften
- können danach entsorgt werden
Zweites Schadbild: Falscher Mehltau
Kleine weiße Flecken auf den Blättern könnten auch auf Falschen Mehltau hindeuten. Dabei ist Vorsicht geboten, denn in einem solchen Fall muss ganz anders gehandelt werden, als bei einem Zikadenbefall:
- falscher Mehltau zuerst auf Blattunterseiten
- dringt durchs Blatt bis nach oben
- befallene Blätter besser nicht verzehren
- es handelt sich um einen Pilzbefall
Ursachen
Der Falsche Mehltau tritt gerne im Sommer auf, wenn ein schwülwarmes Klima herrscht. Er kommt auf fast allen Pflanzen im Garten vor, nicht nur Oregano-Blätter sind hiervon betroffen. Da es sich um Pilzsporen handelt, verbreitet der Mehltau sich auch schnell über den Wind weiter, wenn er einmal Einzug gehalten hat:
- durch Feuchtigkeit
- wenn Blätter nicht abtrocknen können
- Pflanzen wurden zu nah kultiviert
Mehltau bekämpfen
Bei einem Befall mit Falschem Mehltau entfernen Sie unbedingt zuerst alle betroffenen Blätter. Diese dürfen auch nicht auf den Kompost gegeben werden, da sich die Pilzsporen sonst im gesamten Garten ausbreiten könnten.
Das sollten Sie tun, zeigen sich durch Mehltau weiße Flecken am Oregano:
- befallene Pflanzenteile im Restmüll entsorgen
- oder verbrennen
- 100 ml Milch mit 900 ml Wasser mischen
- in Sprühflasche geben
- alle zwei Tage auf die betroffenen Oregano-Blätter sprühen
- alternativ Knoblauchtee alle zwei Tage aufsprühen
- zerdrückte Knoblauchzehe mit kochendem Wasser übergießen
- eine Stunde ziehen lassen
Häufig gestellte Fragen
Die durch die saugenden Zikaden verunstalteten Blätter des Krauts sind in der Regel noch genießbar. Ist ein starkes Schadbild zu sehen, können diese Blätter entsorgt werden, denn ihnen wurde der gesamte Saft entzogen. Blätter mit wenigen Schäden können Sie durchaus noch in Ihren Speisen verwenden. Bei einem Mehltau-Befall sollten Sie jedoch alle befallenen Blätter entsorgen.
In den Mittelmeerländern, aus denen das Kraut stammt, wird dieses in der Regel gar nicht frisch sondern getrocknet genutzt. So können die Blätter, auf denen die Flecken der Zikaden zu sehen sind, auch getrocknet weiterverwendet werden. Mit Mehltau befallene Blätter sollten Sie allerdings ebenfalls nicht mehr trocknen und verwenden.
Gerade wenn die Kräuter in einem Beet sehr nah zusammenstehen, kommt es schneller zu einem Befall von Falschem Mehltau, der durch feucht-warmes Klima erzeugt wird. Die Blätter können dann in einem solchen Fall nur schlecht trocknen und sind ein guter Nährboden für den Pilz. Daher sollten Sie von Anfang an auf einen guten Abstand achten, bei dem die Pflanzen belüftet werden.
Wenn Sie einen möglichst naturnahen Garten anlegen, dann locken Sie hier schon viele Fressfeinde der Zikaden an. Hierzu gehören unter anderem Vögel, Spinnen und Ameisen. Lassen Sie die Insekten in Ihrem Garten leben und hängen Sie Nistkästen für Vögel auf. So kann einem Befall durch Zikaden im Kräuterbeet vorgebeugt werden.