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Die Santolina Gattung umfasst gerade einmal 24 Arten. Das Olivenkraut erscheint in der Fachliteratur mal als Santolina viridis, mal als Santolina rosmarinfolia. Es ist ein typisch mediterranes Kraut, das ursprünglich aus Spanien, Portugal und Marokko stammt. Auf kargen Böden, der Sonne ausgeliefert, gedeiht das recht anspruchslose Olivenkraut, wie wir es vom Thymian oder Rosmarin her kennen. Auch Frostperioden kann es überstehen. Damit ist dieses widerstandsfähige Kraut, zusammen mit seiner Anwendung als Heil- und Küchenkraut, eine attraktive Gartenpflanze für unsere heimischen Gärten.
Steckbrief Olivenkraut
- Botanischer Name: Santolina viridis (Santolina rosmarinifolia)
- Familie: Korbblütler (Asteraceae)
- Weitere Bezeichnungen: grünes Heiligenkraut, grüne Heiligenblume, rosmarinblättriges Heiligenkraut, Zypressenkraut
- Ursprüngliche Heimat: Südeuropa
- Die Gattung Santolina umfasst 24 beschriebene Arten
- Bis zu 60 cm hoher, krautiger Wuchs, mit nadelähnlichen Blättern und gelben Blüten
- Mehrjährig, winterhart
- Staude, Zierpflanze, Küchenkraut, Heilkraut
- Blätter duften stark nach eingelegten Oliven
- Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat und vegetativ
Standort, Boden
Ein Blick auf die Herkunft der Santolina viridis zeigt uns ganz klar, was für Ansprüche an den Standort gestellt werden. Auf jeden Fall muss es sonnig sein und der Boden darf keine Staunässe bilden. Das Olivenkraut macht sich gut in der Kräuterspirale. Hier ist es neben Rosmarin, Salbei, Thymian und Lavendel in bester Gesellschaft. In der Spirale ist ein Platz im oberen Drittel perfekt. Auch im Steingarten macht das Olivenkraut eine gute Figur. In der Regel ist der Boden dort mager und durchlässig.
Auch im Kübel gibt sich das grüne Heiligenkraut dekorativ, vorausgesetzt es wird durch gezielten Rückschnitt immer gut in Form gehalten. Als Kübelpflanze überwintert sie ohne Frostgefahr, da der Topf, je nach vorhandenen Möglichkeiten einfach in den Wintergarten oder an einen geschützten Ort gestellt werden kann.
Der ideale Boden ist sandig und mit Kies durchmischt. Damit ist er leicht durchlässig für Wasser und ideal für das Olivenkraut. Reine Lehm- und Torfböden sind absolut ungeeignet.
Aussaat
Am einfachsten ist der Erwerb einer Jungpflanze Santolina viridis beim Gärtner. Allerdings muss man schon ein wenig suchen, denn noch ist das Olivenkraut ein kleiner Geheimtipp unter den Kräuterliebhabern. Mit einer Jungpflanze und den richtigen Wachstumsbedingungen für den passenden Standort und einer durchlässigen Bodenbeschaffenheit, wird die Pflanze mühelos im Garten heimisch werden.
Natürlich lässt sich das Zypressenkraut auch durch Aussaat in den Garten bringen. Die beste Zeit dafür ist das frühe Frühjahr, zwischen März und April. Auf warmes Wetter ist die Saat dabei nicht angewiesen, denn das Olivenkraut zählt zu den Kaltkeimern. Das heißt, eine Temperatur zwischen 4°C und 7°C ist optimal. Man kann die Samen, wenn nicht gerade noch der harte Winter tobt, direkt ins Freiland streuen. Mehr Erfolg verspricht jedoch die bewährte Methode, die Samen zunächst in einer Schale keimen zu lassen. Grundsätzlich werden die Samen nur oberflächlich aufs Land gebracht oder auf die Anzuchterde im Schälchen angedrückt, denn sie sind Lichtkeimer.
Die kleinen Pflanzen, gekauft oder selbst gezogen, pflanzt man im Frühling, am besten in kleinen Gruppen von 3-7 Pflänzchen an. Dazwischen jeweils einen Abstand von ca. 40 cm einhalten.
Gießen und Düngen
Das Olivenkraut ist aus seiner Heimat an karge Böden, Sonne und relativ wenig Wasser gewöhnt. Für den Garten heißt das, es ist nicht notwendig, täglich zu gießen. An durchgehend heißen Tagen abends mit wenig Wasser gießen. Lediglich alle 2 Wochen kann man die Wasserration etwas erhöhen. Vorsicht, die Arten der Santolina sind sehr empfindlich gegen Wurzelfäule.
Auch bei der Düngung ist Zurückhaltung angesagt. Ein vollwertiger oder auch natürlicher Dünger wie Kompost, kann einmal im Frühjahr dazugegeben werden. Zusätzlich noch einmal nach der Blüte düngen. Die Düngerportion auf keinen Fall zu groß ausfallen lassen und nicht öfter als 1-2 Mal im Jahr. Gebraucht werden Stickstoff, Phosphor und Kalium. Düngerpellets oder eben guter Kompost sind ideal.
Liest man sich durch die Gartenliteratur, so findet man gerade bei den Empfehlungen für das Düngen sehr unterschiedliche Angaben. Es lesen sich Tipps wie, besser gar nicht zu düngen, oder es werden Düngergaben alle 4 Wochen empfohlen. Da das Olivenkraut, wie seine mediterranen Nachbarn sehr karge und trockene Böden gewohnt ist, wird man mit einer gemäßigten und natürlichen Düngergabe nichts falsch machen. Wie bei vielen Rezepten und Vorgaben, geht auch in diesem Fall nichts über die eigenen Erfahrungen, die man im Laufe der Jahre sammeln kann.
Überwintern
Überwintern ist für das wärmeliebende Olivenkraut durchaus möglich. Ähnlich wie beim Rosmarin, Thymian oder Salbei, belässt man es im Land. Zuvor sollte kein starker Rückschnitt erfolgen, da das Blattwerk vor dem Frost schützt. Mit einem Vlies, Laubwerk oder Tannenzweigen, was man zu Beginn der Frostperiode um die Pflanze herum drapiert, schützt man das mediterrane Kraut vor allzu harten Frösten.
Wächst das Santolina viridis im Kübel, stellt man diesen einfach zu gegebener Zeit an einen geschützten, frostfreien Platz oder in den Wintergarten. Wird der Kübel ins Haus geholt, sollte es ein kühler (um die 10°C) und möglichst lichtdurchfluteter Raum sein.
Schnitt
Das Olivenkraut lässt sich sehr gut in Form schneiden. Fast wie beim Buchsbaum kann man es, je nach Schnitt kugelförmig schneiden, zum Beispiel bei einer Kübelhaltung. Oder gerade und gleich hoch, in Reihe gepflanzt, stutzt man es immer wieder zurecht, um eine ansehnliche kleine Hecke zu erhalten.
Die Blütezeit der kleinen knopfförmigen Blüten beginnt im Juni und kann bis in den September hinein reichen. Direkt nach der Blüte ist der beste Zeitpunkt für einen kräftigen Rückschnitt. Noch kann die Pflanze nachtreiben und wird buschig. Damit vermeidet man, dass sie unten herum kahl und unansehnlich wird.
Die Santolina viridis zählt zu den immergrünen und verholzenden Halbsträuchern. Diese Stauden dürfen auch bei einem kräftigen Rückschnitt nur maximal bis auf ein Drittel ihrer Gesamtgröße heruntergeschnitten werden. Am besten immer kurz über einem frischen Austrieb mit dem Abschnitt ansetzen. Auf keinen Fall ins alte Holz schneiden.
Vermehren
Das Olivenkraut lässt sich durch Stecklinge vermehren. Die abgeschnittenen Zweiglein werden in ein Gemisch aus Sand und Erde gesteckt. Am Anfang muss man es immer gut feucht halten, damit sich schnell Wurzeln bilden. Das klappt leider nicht immer mit der Wurzelbildung. Etwas einfacher ist es, weil es besser zu kontrollieren ist, die Stecklinge zunächst im Wasser oder zumindest in Anzuchterde in einem Topf Wurzeln bilden zu lassen. Das Substrat muss immer feucht gehalten werden. Mit Bewurzelungspulver oder -tinktur lässt sich die Wurzelbildung forcieren.
- Ein biologischer Wurzelbeschleuniger sorgt für die Aktivierung der Entwicklung von Mikroorganismen speziell im Wurzelbereich
- Er härtet die Wurzelspitzen ab
- Stärkt die junge Pflanze gegen Krankheiten und Schädlinge.
- Oft reichen 2 bis 3 Tropfen auf 10 Liter Wasser (siehe jeweilige Herstellerangaben)
- Biologische Wurzelbeschleuniger bestehen aus natürlichen Aminosäuren, enthält Pflanzen- und Fruchtauszüge sowie ätherische Öle.
Ernte, Verwendung
Das grüne Heiligenkraut ist ein Tausendsassa, was seine Verwendung und Nutzung betrifft. Je älter die Pflanze ist, desto mehr aromatische Zweige lassen sich für dich Küche ernten. Das duftende Aroma der Blätter lässt sich fast in jedes mediterrane Gericht einbringen: in Pesto und Tomatengerichten, zu Fisch und in Salaten. Dafür werden die Zweige abgeschnitten, die Blätter abgestreift und entweder klein geschnitten oder ganz verwendet.
- Vormittags ist die beste Erntezeit
- Durch regelmäßiges Ernten lässt sich auch ein formschöner Wuchs erzielen
- Die Blätter kleinhacken und sofort verwenden oder einfrieren
- Zum Trocknen kopfüber an einem luftigen Ort hängen, keine direkte Sonneneinstrahlung
Man kann die Zweige auch trocknen, um damit einen Vorrat für den Winter zu anzulegen. Das Aroma ist allerdings nicht mit dem von frischen Blättern zu vergleichen. Besser ist es, das Olivenkraut frisch einzufrieren oder in Essig einzulegen.
In der Heilkunde gilt das Santolina viridis als appetitanregend und verdauungsfördernd. Das macht es als Küchenkraut doppelt wertvoll. Bis heute werden die Inhaltsstoffe, vor allem die ätherischen Öle, antibakteriell und anthelminthisch, in Mitteln gegen Infektionen und Wurmbefall verwendet.
Die gelben Blüten im Sommer wachsen auf langen Stielen. Die Blumen und die grünen Zweige lassen sich getrocknet gut in duftende Potpourris und in Trockensträuße integrieren. Eine angenehme Nebenwirkung ist die abschreckende Wirkung auf Kleidermotten.
Krankheiten und Schädlinge
Auch was Krankheiten und Schädlinge betrifft, ist das Olivenkraut recht unempfindlich. Die größte Gefahr liegt in der Staunässe, wodurch schnell Wurzelfäule entstehen kann. Daran geht die Pflanze ein. Vereinzelt treten auch mal Blattläuse auf. Doch dagegen kann man, wie bei anderen Pflanzen auch, ganz gut Gegenmaßnahmen ergreifen. Zum Beispiel die befallenen Stellen einige Zeit mit einem Gemisch aus Neembaum oder Brennnessel ansprühen.
Häufig gestellte Fragen
Lässt sich das Olivenkraut auch als Zimmerpflanze halten?
Wie andere mediterrane Kräuter, kann man auch das Zypressenkraut auf einer sonnigen Fensterbank immer griffbereit im Haus haben. Die Pflanzen werden in Innenräumen nicht ganz so kräftig wie im Freien. Sie werden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht so alt, wie die im Freiland aufgezogenen Pflanzen. Dennoch ist es legitim, sich mit Olivenkraut im Topf eine dekorative, zudem äußerst nützliche, Zimmerpflanze ins Haus zu holen.
Das Olivenkraut sieht unten herum unansehnlich kahl und verholzt aus, was tun?
Wenn man das feststellt, ist es leider schon zu spät. Da hilft es nur noch, neue Pflänzchen durch Stecklinge heranzuziehen. Bei den neuen Zöglingen ist dann von Anfang an darauf zu achten, sie regelmäßig im grünen Teil zu beschneiden.