Kräutergarten

Nanaminze – Anbau und Pflege der Marokkanischen Minze

Blätter der Nanaminze

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Die Marokkanische Minze ist vor allem bei Teekennern beliebt. Sie wird in Marokko und Algerien traditionell für Tee genutzt, findet aber auch in Mitteleuropa immer mehr Anhänger. Auch für Mojito wird sie häufig verwendet. Der Geruch und der Geschmack der Minze sind sehr intensiv. Die Pflege ist einfach. Wenn einige Dinge beachtet werden, kann die Nanaminze viele Jahre alt werden. Bei guter Pflege kann etwa alle vier Wochen geerntet werden. Wie man die Pflanze anbaut und pflegt, erfahren Sie im folgenden Text.

Aus der Gartenrat Mediathek

Steckbrief 

  • Nanaminze ist keine korrekte Bezeichnung
  • Nana – bedeutet Minze im Arabischen
  • Nanaminze ist eher eine Sammelbezeichnung für unterschiedliche Minzearten
  • Neben Grünem Tee und Zucker Bestandteil des marokkanischen Nationalgetränks
  • Gewürzkraut, besonders gut für Salate
  • Kann auch zur Insektenvertreibung genutzt werden
  • Blüte blass lila
  • Blütezeit – Juli bis September
  • Wuchshöhe zwischen 30 und 60 cm
  • Gedeiht in Mitteleuropa nicht ganz so üppig, da Wärme und Sonne fehlen
  • Beliebt für Duftgärten
  • Wuchert tüchtig
  • Wird in Marokko und Algerien fast ausschließlich im frischen Zustand verwendet

Sorten

Drei Minzearten werden hauptsächlich als Nanaminze bezeichnet. Alle sind natürliche Varietäten der Krausen Minze. Die Persische Minze kommt manchmal noch dazu.

  • Mentha spicata ‘Marokko’ – echte Marokkanische Minze – Blüte blass lila, lindgrüne spitzovale Blätter, wächst weniger üppig
  • Mentha x piperita var. piperita ‘Nana’ – typisches Menthol-Aroma, Blüte lila, hellgrüne Blätter, nur halb so hoch wie andere Minzen
  • Mentha spicata var. crispa ‘Nane’ – in Vorderasien (Iran, Türkei, Arabische Länder) ähnliche Rolle wie Marokkanische Minze, gern in schwarzem Tee getrunken
  • Mentha spicata var. crispa – Persische Minze – etwas kleinere Art

Die Pflege der Marokkanischen Minze

Die Pflege der Marokkanischen Minze ist nicht schwer. Wichtig ist, dass die Pflanzen viel Sonne bekommen, ein gutes Substrat und dass sie nicht austrocknen. Die Erde sollte immer leicht feucht sein. Man kann Nanaminze sowohl auspflanzen, z.B. in ein Gewürz- oder Kräuterbeet, als auch im Pflanztopf kultivieren. Beide Arten haben ihre Vor- und Nachteile. Im Beet kann es vorkommen, dass die Minze in kalten Wintern Frostschäden erleidet. Allerdings ist die Überwinterung im Kübel im Freien noch komplizierter. Da ist es besser, sie wärmer, irgendwo im Haus zu halten. Schneiden ist einfach. Was man verwenden möchte, schneidet man ab. Es wächst schnell nach. Die Vermehrung ist einfach, sowohl durch Stecklinge, als auch durch Aussaat. Krankheiten sind bis auf Mehltau selten. Bei den Schädlingen sind es vor allem Blattläuse, die der Pflanze zu schaffen machen können.

Die Pflege ist die eine Seite der Medaille. Die andere ist die Auswahl der Pflanzen. Den intensiveren Geruch haben im Allgemeinen die dunkleren Marokkanischen Minzen. Diese haben auch kleinere und an den Rändern gezackte Blätter. Die Oberfläche dieser Blätter ist recht gewölbt. Außerdem sind sie behaart. Die nicht behaarten Sorten sind oft von nicht so guter Qualität.

Standort

Nanaminze-PflanzeNanaminze stammt überwiegend aus Algerien und Marokko, also Ländern, in denen es heiß und sonnig ist. Dementsprechend sollte auch der Standort hier bei uns warm und sonnig sein. Halbschatten wird toleriert, aber die Pflanze wächst nicht so kräftig. Allerdings benötigt sie dann auch weniger Wasser

  • Sonniger bis halbschattiger Standort
  • Je mehr Sonne, um so intensiver das Aroma, um so besser die Qualität

Pflanzsubstrat

Das Pflanzsubstrat darf keinesfalls zu trocken sein, auch wenn die Nanaminze aus heißen und trockenen Gebieten stammt. Austrocknen ist ungünstig. Besser ist ein leicht feuchtes Substrat, das in jedem Fall auch sehr locker sein sollte.

  • Frischer bis feuchter Boden
  • Er sollte nicht zu trocken, aber schön locker sein!
  • Günstig ist ein humoser Boden, der sowohl Lehm, als auch Sand enthält.
  • Bei nährstoffreichem Boden ist das Wachstum besser.
  • pH-Wert – schwach sauer bis neutral

Pflanzen

Die Marokkanische Minze wuchert. Wer sie im Zaum halten möchte, sollte sie in einem Gefäß einpflanzen, auch im Beet. Den Boden kann man dabei herausnehmen, dafür die Pflanze etwas tiefer setzen, damit die Wurzeln nicht so einfach über den Rand hinauswachsen können.

  • Nanaminze sollte alle 2 bis 3 Jahre verpflanzt werden.
  • Wächst sie länger an einem Ort, fängt sie an zu mickern.
  • Wo Minze gestanden hat, sollten mindestens 4 Jahre keine anderen Minzesorten, aber auch keine Lippenblütler mehr gepflanzt werden.
  • Pflanzabstand 25 bis 40 cm
  • Nachbarschaft zu Kohl, Brokkoli, Kartoffeln, Tomaten und anderen Gemüsesorten hat eine positive Wirkung auf die Pflanze
  • Man sagt der Marokkanischen Minze sogar nach, dass sie neben oder unter Weinstöcken gepflanzt, diese vor Mehltau schützen soll.
  • Die Nachbarschaft zu Brennnesseln soll das Aroma der Minze noch hervorheben.
  • Gedeiht besser in großen  Gefäßen, als in kleinen Töpfchen
  • Wurzeln dehnen sich stark aus
  • Drainage im Gefäß – gegen stehende Nässe
  • Nach 3 bis 4 Jahren besser auspflanzen

Gießen und Düngen

NanaminzeGießen und Düngen sind wichtig für die Marokkanische Minze. Der Boden sollte stets leicht feucht sein. Trockenheit und Dauernässe werden nicht vertragen. Nährstoffreicher Boden muss nicht weiter gedüngt werden. Zu viel Dünger schadet den Pflanzen, vor allem dem Geschmack.

  • Erde stets leicht feucht halten
  • Keinesfalls Staunässe
  • Im Winter nur sehr wenig gießen
  • Da die Minze verarbeitet werden soll, ist natürlicher Dünger wichtig.
  • Organischer, kein mineralischer Dünger
  • Nanaminze mag Phosphordünger lieber als Stickstoffdünger
  • Nicht zu viel düngen!

Schneiden

Nach der Überwinterung sollte die Minze zurückgeschnitten werden. Hier bewährt sich ein kräftiger Schnitt. Je mehr geschnitten wird, umso stärker startet die Pflanze durch. Die Triebe sind vor allem kräftiger, als wenn nur wenig bzw. gar nicht geschnitten wird. Außerdem sollte auch vor dem Winter, also im Herbst geschnitten werden. Bei den ausgepflanzten Exemplaren macht es Sinn, weil sie dann besser abgedeckt werden können. Bei den Kübelpflanzen ist es eine Platzfrage. Auch gelingt die Überwinterung leichter.

Junge Nanaminze wächst kompakter, wenn die Triebspitzen immer wieder einmal eingekürzt werden. Das fördert die Verzweigung.

Überwintern

In normalen Wintern ist die Marokkanische Minze winterhart, zumindest ausgepflanzte Exemplare. Es reicht, die zurückgeschnittenen Pflanzen mit Reisig zu bedecken. Getopfte Minzepflanzen dagegen müssen gut geschützt werden. Der Boden sollte nicht durchfrieren.

  • Gefäße schön dick einpacken.
  • Günstig ist immer, den Topf in ein noch größeres Gefäß zu stellen und den Zwischenraum mit Laub, Stroh oder ähnlichem auszustopfen.
  • Geschützt aufstellen.
  • Hochstellen, also auf Styroporplatten oder ähnlichem.
  • Gießen an frostfreien Tagen nicht vergessen.
  • Je kühler die Überwinterung, umso weniger muss gegossen werden.
  • Wer die Pflanze ins Warme bringt, muss natürlich etwas mehr gießen.
  • Ideale Temperaturen – zwischen 8 und 10 °C und heller bis dunkler Platz

Vermehren

Ernte der NanaminzeMarokkanische Minze kann durch Stecklinge und angeblich durch Aussaat vermehrt werden. Stecklingsvermehrung gelingt prima. Aussaat soll möglich sein, ich habe aber auch gelesen, dass die Pflanze gar keine keimfähigen Samen bildet. Das würde auch erklären, warum man nirgends Samen zum Kaufen findet. Außerdem können Ausläufer abgetrennt und separat eingepflanzt werden.

Stecklingsvermehrung

  • Stecklinge können jederzeit geschnitten werden, am günstigsten ist es aber im Sommer
  • Sie sollten 10 bis 15 cm lang sein
  • Untere Blätter entfernen, nur die obersten zwei stehen lassen
  • Steckling einfach in Erde stecken, am besten in Anzuchterde, die ist keimfrei
  • Vorsichtig angießen und Substrat leicht feucht halten
  • Auf keinem Fall zu nass!

Aussaat (unter Vorbehalt)

  • Es kann direkt in den Garten gesät werden (Frühjahr, nach dem letzten Frost)
  • Besser ist aber die Anzucht in Gefäßen
  • Lichtkeimer, also nicht mit Erde bedecken und nur andrücken.
  • Gefäß mit einer Glasplatte abdecken
  • Leicht feucht halten und warm stellen
  • Keimung nach 1 bis 3 Wochen
  • Gefäß dann ins Freie stellen, da es im Haus zu warm ist

Krankheiten und Schädlinge

Es gibt wenige Krankheiten, welche die Marokkanische Minze befallen. Zu ihnen gehören der Mehltau und der Minzerost. Sie können echt lästig werden. An Schädlingen sind vor allem Blattläuse zu nennen. Sie sind an sich schon eine Plage, können zusätzlich aber noch Viruserkrankungen übertragen. Sie sollten also bekämpft werden. Je früher man sie entdeckt, umso einfacher sind sie wieder loszuwerden.

Blattläuse
Bei Befall die ganze Pflanze mit einem scharfen Wasserstrahl abspülen. Bei Gefäßen diese schräg halten, damit die Läuse nicht tiefer in die Pflanze hineingespült werden. Sie müssen runter von der Minze. Auch Marienkäfer und Florfliegenlarven sind sehr hilfreich. Am besten wirken diese natürlich in geschlossenen Räumen, wie dem Gewächshaus. Bei Schädlingsbefall kann auch ein kräftiger Rückschnitt Abhilfe schaffen.

Spinnmilben
Spinnmilben zeigen sich bei zu trockener Haltung und richten meist große Schäden an, weil sie spät bemerkt werden. Hier helfen ein Rückschnitt und ein ständig feuchtes Substrat. Da Spinnmilben keine Luftfeuchtigkeit mögen, ist es hilfreich, die Pflanze regelmäßig zu besprühen, aber nicht abends, denn Feuchte über Nacht fördert wieder Krankheiten.

Echter Mehltau
Ist an einem weißlichen Belag auf den Blättern, Stängeln und Blüten zu erkennen. Bei frühzeitiger Erkennung sollten betroffene Teil entfernt werden. Außerdem hilft gegen diesen Pilz, wenn man mit einer Milch-Wasser-Lösung spritzt (1:9). Schwefelhaltige Mittel aus dem Handel sollten das letzte Mittel der Wahl sein. Vorbeugend hilft, ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen zu lassen und Pflanzenstärkungsmittel wie Ackerschachtelhalmbrühe zu verabreichen.

Minzerost
Dabei handelt es sich um einen Pilz, der sich durch bräunlich-orangerote Sporen an der Blattunterseite zeigt. Hier hilft nur, betroffene Pflanzenteile zu entfernen und zu entsorgen (nicht auf den Kompost). Günstig ist, die ganze Pflanze kräftig zu stutzen. So wird nichts übersehen. Vorbeugend wirkt die Behandlung mit Knoblauchjauche (1:50). Damit gießen und sprühen.

Blattfleckenkrankheit
Braune bis schwarze Flecken auf den Blättern lassen auf diese Pilzerkrankung schließen. Tritt häufig auf, wenn die Pflanze zu lange an einem Ort steht. Hier hilft ebenfalls ein kräftiger Rückschnitt. Abgeschnittene Teile nicht auf den Kompost geben. Schere nach Gebrauch desinfizieren, damit sich die Krankheit nicht ausbreitet. Sie befällt viele andere Gewächse. Breitbandfungizide helfen gegen diese Erkrankung.

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Unterschied zwischen normaler Pfefferminze und Nanaminze?
Zunächst erst einmal die Herkunft. Pfefferminze gibt es praktisch überall, Nanaminze wird hauptsächlich in Marokko und Algerien angebaut. Außerdem ist Nanaminze milder im Geschmack. Sie ist ausschließlich grün und hat feinere Blätter. Außerdem ist ihr Mentholgehalt nicht so hoch wie bei Pfefferminze. Diese ist aber am gehaltvollsten, wenn gesundheitlich etwas bewirkt werden soll.

Ist es besser, die Minze frisch zu verarbeiten oder lieber getrocknet?
Frische Minze ist intensiver im Geschmack. Wenn es geht, sollte sie immer frisch genutzt werden. Trocknen kann man die Teile, die nicht frisch verarbeitet werden können, weil bei einem Schnitt zu viel anfällt. Man bindet die Minzestängel zu kleinen Bündeln zusammen und hängt sie über Kopf zum Trocknen auf. Der Raum darf allerdings nicht zu feucht sein.

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Tipps für Schnellleser

-    Nanaminze ist eher eine Sammelbezeichnung für einige (3) Minzearten
-    Hat nicht ganz so viel Menthol
-    Milde Minze, aber trotzdem intensiver Geruch und Geschmack
-    Pflege einfach
-    Wichtig ist die richtige Auswahl der Pflanzen
-    Standort – sonnig
-    Pflanzsubstrat – frisch bis feucht, locker und humos
-    Günstig ist ein höherer Nährstoffgehalt
-    Pflanzen – alle 2 bis 4 Jahre umpflanzen
-    Nicht wieder an gleiche Stelle setzen
-    Pflanzabstand 25 bis 40 cm
-    Breitet sich stark aus – Wurzelsperre
-    Kübelhaltung gut möglich – großes Gefäß
-    Gießen – immer leicht feucht halten
-    Nicht austrocknen lassen
-    Düngen – organisch und  mehr Phosphor als Stickstoff
-    Schneiden – Rückschnitt nach Überwinterung
-    Spitzen einkürzen zur Verzweigung
-    Regelmäßig ernten
-    Überwintern – ausgepflanzt – abdecken
-    In Gefäßen – besser bei 8 bis 10°C hell bis dunkel stellen
-    Vermehren – Aussaat, Stecklinge, Ausläufer
-    Krankheiten – Echter Mehltau, Minzerost, Blattfleckenkrankheit
-    Schädlinge – Blattläuse, Spinnmilben