Ein Dach bietet optimale Bedingungen für die Bildung von Moos. Zur Entfernung gibt es umweltfreundliche Hausmittel, die durch ihre Vorteile überzeugen, aber auch Nachteile mit sich bringen können.
Warum Moos entfernen?
Wenn sich Moos über die Dächer zieht, sieht es mit der Zeit unsauber und ungepflegt aus. Darüber hinaus wirkt sich die Moosausbreitung früher oder später negativ auf die Dachfunktionen und -eigenschaften aus. Damit es dazu nicht kommt, ist das Entfernen von Moos von Zeit zu Zeit unabdingbar.
Zu den möglichen Schäden zählen:
- Undichtigkeit des Daches
- in Dachstuhl eindringende Feuchtigkeit
- weitere Feuchtigkeitsschäden, beispielsweise an Dämmung und in Fassaden
- erhöhtes Schimmel-Risiko
- starke Verschmutzung von Dachrinnen und damit verbundenen Rinnenbrüche
- verstopfte Fallrohre und in der Folge Überschwemmungen
- Fallrohrbruch
Hausmittel zur Moosentfernung
Es stehen zwei Grund-Möglichkeiten zum Loswerden des teppichartig wachsenden Grüns zur Auswahl: chemische Mittel und Hausmittel. Grundsätzlich sollte der Einsatz von Hausmitteln den chemischen vorgezogen werden, da sie umweltfreundlich sind und keine gesundheitsschädlichen Stoffe enthalten. Wenngleich Chemie oftmals zuverlässig wirkt, so sollte jeder seinen Beitrag zum Umweltschutz beitragen. Zudem ist bei den folgenden Hausmitteln gleiche Wirkungseffizienz zu erreichen, weshalb kein Grund für die Anwendung chemischer Mittel besteht.
Hochdruckreiniger
Moose setzen sich in kleinste Poren und Lücken auf dem Dach fest. Die Wurzeln sind sehr fein, aber stark reißfest, sodass selbst starker Wind sie meist nicht ablöst. Einem leistungsstarken Hochdruckreiniger können sie allerdings seltenst gegenhalten, weshalb dieser zu den am meisten benutzten Hausmitteln zur Moosentfernung gehören.
Anleitung
- im Idealfall mit Warmwasser arbeiten (sorgt für intensive Dachreinigung jeglicher Schmutzart)
- Hochdruckgerät sollte mindestens 110 bar Wasserdruck aufbringen: dabei maximalen Druck von 220 bar nicht überschreiten
- stets vom Giebel aus senkrecht am Dach runter spritzen
- bei starkem Moosbefall zwischendurch Dachrinnen säubern
Vor- und Nachteile dieser Anwendung finden Sie in nachfolgender Tabelle:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
wenig Kraftanstrengung erforderlich | Aufrauen der Oberflächen begünstigt neuerliche Moosbildung |
gründliche und einfache Moosenfernung | ggf. Zusatzkosten durch Erneuerung abgelöster Versiegelungen |
gleichzeitig Reinigung des Dachs von Schmutz | Beschädigung von Dachziegeln möglich |
Wasserschäden durch falsche Anwendung | |
Fassadenverschmutzung durch Schmutzwasser |
Mechanisch mit Spachtel
Wer keinen Hochdruckreiniger besitzt oder wem die Arbeit damit zu risikoreich ist, kann sich der klassischen Methode mit dem Spachtel bedienen. Mit diesem wird das Moos einfach Stück für Stück abgeschabt. Diese Methode überzeugt deutlich durch die Vorteile:
- kleinste Moospartikel sind zu entfernen
- keine Beschädigungen der Oberfläche und folglich keine(n) zu erwartenden Folgekosten oder Mehraufwand
- Moosablösungen können sofort in Müllbehältnis gesteckt werden stecken und landen nicht in Dachrinnen
- keine Verschmutzung durch hinab laufendes Schmutzwasser
- geringe Materialkosten (wenige Euros für Spachtelkauf)
Nachteilig wirkt sich dagegen nur Folgendes aus:
- deutlich zeitaufwendiger
- höhere Kraftanstrengung notwendig
Kupfersulfat
Kupfersulfat bietet eine ideale Lösung zur Entfernung von Moosen, Algen sowie Flechten und gleichzeitig zur Vorbeugung von neuem Befall. Es wirkt abtötend auf die Wurzeln, in dessen Folge der grüne Moosbelag ebenfalls abstirbt, sich vom Dach löst und abfällt. Dies funktioniert in Verbindung mit Regen, der in der Regel immer einen leicht sauren pH-Wert aufweist. Dadurch entwickeln sich die wirksamen Kupferionen.
Kupfersulfat gibt es speziell für die Moosbekämpfung, als Band zu kaufen. Es wird am Giebel angebracht, wo das Kupfer durch den Regen ionisiert und gleichmäßig nach unten über die gesamte Dach- und Moosfläche ablaufen kann.
Besenreinigung
Vielfach wird die einfachste Variante zum Reinigen eines Moosbefalls gewählt: einfach abfegen. Das gelingt an vielen Stellen auch, weil sich Moos auf dem Dach in der Regel nur sehr oberflächlich festsetzt. Mit einem Besen, der harte Borsten besitzt, ist der grüne “Dachteppich” gut abzulösen. Allerdings wiegen bei dieser Methode die Nachteile mehr als die Vorteile. Denn während auf der Plusseite nur das schnelle Reinigen größerer Flächen steht, stehen dem
- das schwierige Erreichen der Mooswurzeln in den Rillen
- eine anstrengende Anwendung sowie
- ein deutlich erhöhtes Unfallrisiko
gegenüber.
Waschsoda & Bürste
Ein ideales Hausmittel zur Moosentfernung ist Waschsoda. Hiermit ist viel Zeit und Kraft für das Säubern von Dächern zu sparen. So geht es:
- Waschsoda in heißem Wasser auflösen (Dosierung der Packung entnehmen)
- in Sprühflasche umfüllen und Moos tropfnass benässen
- zehn Minuten einwirken lassen
- Moose mit Bürste von oben nach unten ablösen (alternativ: Schaber benutzen)
Cola
Cola gilt als Allround-Hausmittel mit vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten. Das Getränk beinhaltet Phosphorsäure, mit der sich Moos bequem entfernen lässt, ohne großartig selbst Hand anlegen zu müssen. Diese Methode eignet sich aber nicht für jedes Dach.
Anleitung
- Cola unverdünnt auf Moose schütten
- fünf Minuten einwirken lassen und nochmals nachschütten
- Zehn Minuten Wartezeit damit mit Wasserschlauch einfach abspritzen
Unbedingt beachten
- nur für kleinere Dachflächen geeignet, da Cola Insekten anlockt (auch unerwünschte)
- Cola greift Fugen an: deshalb fern davon halten
- nicht bei lackierten Dachziegeln anwenden, da Phosphatsäure Lack angreift
- vorsichtiger Umgang bei Versiegelungen angeraten: gegebenenfalls nach Anwendung Ausbesserungen erforderlich
Häufig gestellte Fragen
Theoretisch ja, praktisch sollten einige Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu zählt vor allem die Sicherheit. Wer nicht sicher auf seinen Beinen steht, Höhenangst besitzt oder zu Schwindel neigt, sollte kein Dach betreten und diese Aufgabe dem Fachmann oder einer anderen geeigneten Person überlassen. Es ist wichtig, sich den Risiken bewusst zu sein. Wer mit einer standfesten Leiter die Moosstellen erreichen kann, minimiert das Unfallrisiko deutlich.
Moose führen auf Flachdächern in der Regel zu keinen Schäden. Zum Problem werden sie erst, wenn sich in dem Moosteppich durch Samen Wurzeln entwickeln, wie beispielsweise von Birken. Mit zunehmender Verwurzelung besteht die Gefahr von Schäden an der Bitumenoberfläche, was diese wasserdurchlässig macht. Deshalb ist es angeraten, auch auf Flachdächern regelmäßig einen Moosbefall zu entfernen. Ein Abfegen mit anschließender Entsorgung reicht häufig aus.