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Moos vom Dach entfernen: 6 Hausmittel

Vermoostes Dach

Ein Dach bietet optimale Bedingungen für die Bildung von Moos. Zur Entfernung gibt es umweltfreundliche Hausmittel, die durch ihre Vorteile überzeugen, aber auch Nachteile mit sich bringen können.

Aus der Gartenrat Mediathek

Warum Moos entfernen?

Wenn sich Moos über die Dächer zieht, sieht es mit der Zeit unsauber und ungepflegt aus. Darüber hinaus wirkt sich die Moosausbreitung früher oder später negativ auf die Dachfunktionen und -eigenschaften aus. Damit es dazu nicht kommt, ist das Entfernen von Moos von Zeit zu Zeit unabdingbar.

Mann entfernt Moos vom Dach
Egal, welches Mittel Sie anwenden, bei einem Einsatz auf dem Dach muss die eigene Sicherheit immer höchste Priorität haben.

Zu den möglichen Schäden zählen:

  • Undichtigkeit des Daches
  • in Dachstuhl eindringende Feuchtigkeit
  • weitere Feuchtigkeitsschäden, beispielsweise an Dämmung und in Fassaden
  • erhöhtes Schimmel-Risiko
  • starke Verschmutzung von Dachrinnen und damit verbundenen Rinnenbrüche
  • verstopfte Fallrohre und in der Folge Überschwemmungen
  • Fallrohrbruch

Hausmittel zur Moosentfernung

Es stehen zwei Grund-Möglichkeiten zum Loswerden des teppichartig wachsenden Grüns zur Auswahl: chemische Mittel und Hausmittel. Grundsätzlich sollte der Einsatz von Hausmitteln den chemischen vorgezogen werden, da sie umweltfreundlich sind und keine gesundheitsschädlichen Stoffe enthalten. Wenngleich Chemie oftmals zuverlässig wirkt, so sollte jeder seinen Beitrag zum Umweltschutz beitragen. Zudem ist bei den folgenden Hausmitteln gleiche Wirkungseffizienz zu erreichen, weshalb kein Grund für die Anwendung chemischer Mittel besteht.

Hochdruckreiniger

Hochdruckreiniger

Moose setzen sich in kleinste Poren und Lücken auf dem Dach fest. Die Wurzeln sind sehr fein, aber stark reißfest, sodass selbst starker Wind sie meist nicht ablöst. Einem leistungsstarken Hochdruckreiniger können sie allerdings seltenst gegenhalten, weshalb dieser zu den am meisten benutzten Hausmitteln zur Moosentfernung gehören.

Anleitung

  • im Idealfall mit Warmwasser arbeiten (sorgt für intensive Dachreinigung jeglicher Schmutzart)
  • Hochdruckgerät sollte mindestens 110 bar Wasserdruck aufbringen: dabei maximalen Druck von 220 bar nicht überschreiten
  • stets vom Giebel aus senkrecht am Dach runter spritzen
  • bei starkem Moosbefall zwischendurch Dachrinnen säubern

Vor- und Nachteile dieser Anwendung finden Sie in nachfolgender Tabelle:

VorteileNachteile
wenig Kraftanstrengung erforderlichAufrauen der Oberflächen begünstigt neuerliche Moosbildung
gründliche und einfache Moosenfernungggf. Zusatzkosten durch Erneuerung abgelöster Versiegelungen
gleichzeitig Reinigung des Dachs von SchmutzBeschädigung von Dachziegeln möglich
Wasserschäden durch falsche Anwendung
Fassadenverschmutzung durch Schmutzwasser
Vor- und Nachteile der Anwendung eines Hochdruckreinigers zur Entfernung von Moos vom Dach

Mechanisch mit Spachtel

Wer keinen Hochdruckreiniger besitzt oder wem die Arbeit damit zu risikoreich ist, kann sich der klassischen Methode mit dem Spachtel bedienen. Mit diesem wird das Moos einfach Stück für Stück abgeschabt. Diese Methode überzeugt deutlich durch die Vorteile:

  • kleinste Moospartikel sind zu entfernen
  • keine Beschädigungen der Oberfläche und folglich keine(n) zu erwartenden Folgekosten oder Mehraufwand
  • Moosablösungen können sofort in Müllbehältnis gesteckt werden stecken und landen nicht in Dachrinnen
  • keine Verschmutzung durch hinab laufendes Schmutzwasser
  • geringe Materialkosten (wenige Euros für Spachtelkauf)

Nachteilig wirkt sich dagegen nur Folgendes aus:

  • deutlich zeitaufwendiger
  • höhere Kraftanstrengung notwendig

Kupfersulfat

Kupfersulfat bietet eine ideale Lösung zur Entfernung von Moosen, Algen sowie Flechten und gleichzeitig zur Vorbeugung von neuem Befall. Es wirkt abtötend auf die Wurzeln, in dessen Folge der grüne Moosbelag ebenfalls abstirbt, sich vom Dach löst und abfällt. Dies funktioniert in Verbindung mit Regen, der in der Regel immer einen leicht sauren pH-Wert aufweist. Dadurch entwickeln sich die wirksamen Kupferionen.

Kupfersulfat gibt es speziell für die Moosbekämpfung, als Band zu kaufen. Es wird am Giebel angebracht, wo das Kupfer durch den Regen ionisiert und gleichmäßig nach unten über die gesamte Dach- und Moosfläche ablaufen kann.

Hinweis: Einen gravierenden Nachteil hat die Verwendung von Kupferband: Wenn die Kupferionen auf Zink treffen, greifen sie diesen an und es kommt zu einer Zersetzung. Häufig sind Dachrinnen aus Zink gefertigt. In dem Fall ist entweder auf die Verwendung von Kupferband zu verzichten oder Zinkteile mit einem Lackschutz zu versehen.

Besenreinigung

Moos vom Dach entfernen - Besen
Möchten Sie das Moos mit dem Besen entfernen, sind feste Borsten ein Muss.

Vielfach wird die einfachste Variante zum Reinigen eines Moosbefalls gewählt: einfach abfegen. Das gelingt an vielen Stellen auch, weil sich Moos auf dem Dach in der Regel nur sehr oberflächlich festsetzt. Mit einem Besen, der harte Borsten besitzt, ist der grüne “Dachteppich” gut abzulösen. Allerdings wiegen bei dieser Methode die Nachteile mehr als die Vorteile. Denn während auf der Plusseite nur das schnelle Reinigen größerer Flächen steht, stehen dem

  • das schwierige Erreichen der Mooswurzeln in den Rillen
  • eine anstrengende Anwendung sowie
  • ein deutlich erhöhtes Unfallrisiko

gegenüber.

Waschsoda & Bürste

Ein ideales Hausmittel zur Moosentfernung ist Waschsoda. Hiermit ist viel Zeit und Kraft für das Säubern von Dächern zu sparen. So geht es:

  • Waschsoda in heißem Wasser auflösen (Dosierung der Packung entnehmen)
  • in Sprühflasche umfüllen und Moos tropfnass benässen
  • zehn Minuten einwirken lassen
  • Moose mit Bürste von oben nach unten ablösen (alternativ: Schaber benutzen)

Tipp: Ist kein Waschsoda vorhanden, kann Essig als Alternative verwendet werden. Die Vorgehensweise ist identisch, bis auf die Einwirkzeit, die bei Essig mindestens zwei besser drei Tage beträgt.

Cola

Cola gegen Moos auf dem Dach
Cola ist ein effektiver Moosvernichter.

Cola gilt als Allround-Hausmittel mit vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten. Das Getränk beinhaltet Phosphorsäure, mit der sich Moos bequem entfernen lässt, ohne großartig selbst Hand anlegen zu müssen. Diese Methode eignet sich aber nicht für jedes Dach.

Anleitung

  • Cola unverdünnt auf Moose schütten
  • fünf Minuten einwirken lassen und nochmals nachschütten
  • Zehn Minuten Wartezeit damit mit Wasserschlauch einfach abspritzen

Unbedingt beachten

  • nur für kleinere Dachflächen geeignet, da Cola Insekten anlockt (auch unerwünschte)
  • Cola greift Fugen an: deshalb fern davon halten
  • nicht bei lackierten Dachziegeln anwenden, da Phosphatsäure Lack angreift
  • vorsichtiger Umgang bei Versiegelungen angeraten: gegebenenfalls nach Anwendung Ausbesserungen erforderlich

Häufig gestellte Fragen

Kann jeder selbst Moos vom Dach entfernen?

Theoretisch ja, praktisch sollten einige Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu zählt vor allem die Sicherheit. Wer nicht sicher auf seinen Beinen steht, Höhenangst besitzt oder zu Schwindel neigt, sollte kein Dach betreten und diese Aufgabe dem Fachmann oder einer anderen geeigneten Person überlassen. Es ist wichtig, sich den Risiken bewusst zu sein. Wer mit einer standfesten Leiter die Moosstellen erreichen kann, minimiert das Unfallrisiko deutlich.

Wann ist Moos auf einem Flachdach zu entfernen?

Moose führen auf Flachdächern in der Regel zu keinen Schäden. Zum Problem werden sie erst, wenn sich in dem Moosteppich durch Samen Wurzeln entwickeln, wie beispielsweise von Birken. Mit zunehmender Verwurzelung besteht die Gefahr von Schäden an der Bitumenoberfläche, was diese wasserdurchlässig macht. Deshalb ist es angeraten, auch auf Flachdächern regelmäßig einen Moosbefall zu entfernen. Ein Abfegen mit anschließender Entsorgung reicht häufig aus.

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