Die farbenfrohen Mohnblüten sind im Blumenbeet ein bezaubernder Blickfang. Wie Sie Mohn richtig ernten und die samenhaltigen Fruchtkapseln richtig trocknen, um ihren Inhalt für eine Neuaussaat zu verwenden, zeigt Ihnen unsere ausführliche Anleitung.
Mohnkapseln ernten
Eine einzelne Mohnblüte hat nur eine kurze Lebensdauer – schon nach wenigen Tagen ist die fragile Schönheit verblüht. Sie müssen das Verblühte jedoch nicht abschneiden, denn die samenhaltigen Mohnkapseln bilden sich ebenso schnell. Etwa vier bis sechs Wochen nach dem Blütenende sind die Fruchtstände reif und lassen sich unkompliziert ernten.
An diesen Merkmalen erkennen Sie, ob Mohnkapseln reif für die Ernte sind:
- verholzt
- braun gefärbt und trocken
- innenliegende Samen rasseln, wenn man Mohnkapseln sacht schüttelt
Nun können Sie die Mohnsamen ernten. Dazu brauchen Sie lediglich ein scharfes Messer und eine flache Schüssel:
- nur an einem trockenen Tag ernten
- Kapseln müssen trocken sein
- Feuchtigkeit begünstigt bei der späteren Lagerung Schimmelbefall
- Kapseln mitsamt ca. 20 Zentimetern des Stängels abschneiden
- in die Schüssel legen
Samen richtig trocknen
Zur Gewinnung und zum anschließenden Trocknen der Samen brauchen Sie die geernteten Kapseln nicht abschneiden, stattdessen gehen Sie wie bei der folgenden Anleitung beschrieben vor:
- Mohnstängel mit Kapseln zu kleinen Sträußen bündeln
- etwa 20 Stängel in einem Strauß zusammenfügen
- an den Stängeln fest zusammenbinden
- mit den Kapseln nach unten aufhängen
- flache Gefäße (z. B. Schüssel) darunter aufstellen
- ideal ist ein trockener, dunkler und kühler Ort
So aufgehängt, fallen die Mohnsamen von ganz alleine heraus und gleich in die bereit gestellten Schüsseln. Warten Sie, bis sich alle Kapseln geleert haben, dann können Sie die Auffanggefäße entfernen. Ein weiteres Trocknen des Mohns ist nicht notwendig, sie sind bereits ausreichend trocken. Achten Sie darauf, dass weder die Mohnkapseln noch die Samen feucht werden.
Optimal lagern
Nach dem Trocknen sind die Samen, richtig aufbewahrt, bis zu zwei Jahre haltbar und bleiben in dieser Zeit keimfähig. Damit Sie sie wie gewünscht für eine erfolgreiche Aussaat verwenden können, lagern Sie die Samen folgendermaßen:
- gut verschließbares Gefäß auswählen
- beispielsweise Marmeladenglas mit Schraubverschluss
- dieses reinigen und heiß auswaschen
- gut abtrocknen – es darf kein Rest Feuchtigkeit übrigbleiben
- trockene Mohnsamen einfüllen
- Gefäß fest verschließen
- gegebenenfalls mit Pflanzenart und Datum beschriften
Bewahren Sie das Gefäß mit dem Saatgut an einem dunklen, trockenen und eher kühlen Ort auf. Ideal ist beispielsweise eine (lichtarme) Speisekammer oder der (nicht beheizte) Keller. Wichtig ist, dass die Samen weder Feuchtigkeit noch Licht ausgesetzt werden dürfen – Mohn ist ein Lichtkeimer, der anderenfalls sogar im Glas anfängt zu keimen bzw. schlimmstenfalls einfach verschimmelt.
Häufig gestellte Fragen
Den leuchtend roten Klatschmohn (Papaver rhoeas), auf sommerlichen Getreidefeldern sowie an Wegesrändern häufig anzutreffen, kennt wahrscheinlich jeder. Daneben gibt es noch rund 120 weitere Arten, von denen viele als Zierpflanzen in Gärten kultiviert werden. Besonders attraktive Blüten finden sich beispielsweise beim Islandmohn (Papaver nudicaule), beim Türkenmohn (Papaver orientale), dem Arznei-Mohn (Papaver bracteatum), dem Marokkanischen Mohn (Papaver atlanticum), dem Behaarten Mohn (Papaver pilosum) sowie dem Spanischen Mohn (Papaver rupifragum).
Als Backzutat bzw. generell zum Verzehr eignen sich lediglich die Samen des Schlafmohns. Andere Mohnsamen, etwa von für den Garten erlaubten Ziersorten, sollten nicht gegessen werden – sie sind giftig und können Vergiftungserscheinungen wie Bauchkrämpfe, Übelkeit, Durchfall und Erbrechen verursachen.
Mohnsamen sind so lange verwendbar, wie sie beim Öffnen des Gefäßes noch angenehm riechen bzw. olfaktorisch nicht auffallen und rascheln, wenn das Glas leicht geschüttelt wird. Weht Ihnen jedoch ein (leicht) muffiger Geruch entgegen, sollten Sie das Saatgut entsorgen.