Der Geschmack frischer Pfefferminze begeistert nicht nur in Kaugummis und Bonbons. Auch Quarkspeisen oder deftigen Gerichten verleiht das aromatische Gewürz einen intensiven Gaumenkitzel. Wer die Blätter aus eigenem Anbau bezieht, kann sich sogar sicher sein, dass keine Spritzmittel, Zusatz- oder Konservierungsstoffe im Spiel sind. Apropos Konservieren, es ist durchaus lohnenswert, das Gewürz mittels der hier vorgestellten Verfahren haltbar zu machen. Für jeden ist die richtige Anleitung dabei.
Tipps zum Ernten
Wussten Sie schon,
…, dass der Zeitpunkt der Ernte eine wichtige Rolle bei der Entfaltung der Aromen spielt? Laien, die die Blätter zu einer unpassenden Zeit pflücken, werden beim Würzen die typische Frische vermissen, durch die sich Pfefferminze auszeichnet.
Wann besitzen Minzeblätter das meiste Aroma?
- kurz vor erster Blüte
- nach längerer Trockenperiode (drei Tage kein Regen)
- kein Morgentau
- am besten vormittags pflücken
- an bewölkten Tagen ernten
Die richtige Technik
- scharfe Schere verwenden
- Schere vor dem Gebrauch desinfizieren
- stets ganze Stängel ernten
- keine einzelnen Blätter abzupfen
Aufbewahrungsmöglichkeiten
Wenn auch der Gärtner den oben genannten Rat befolgt und ausreichend Blattpaare stehen lässt, damit sich die Pflanze erholen kann, übersteigt der Ernteertrag häufig den Bedarf. Da es sich nicht um ein winterhartes Kraut handelt, empfiehlt es sich, vor dem ersten Frost sämtliche Blätter zu entnehmen. Aber wohin mit der überschüssigen Ernte? Die gängigsten Methoden der Aufbewahrung sind:
- im Wasserglas
- im Kühlschrank
- im Tiefkühlfach
Im Wasserglas
Manch ein Gärtner kommt auf die Idee, den kulinarischen Nutzen mit einer attraktiven Dekoration des Küchentischs zu verbinden. Zu einem Bündel zusammengebunden stellt er die Stiele in ein Glas mit frischem Wasser. Leider währt die Optik nur kurz. Bereits nach zwei bis drei Tagen welken die Blätter und eignen sich nicht mehr zur Weiterverarbeitung.
Im Kühlschrank
Effektiver erscheint hingegen folgende Anleitung, mit der Selbstversorger die Aromapflanze für etwa drei Wochen haltbar machen:
- Küchentuch befeuchten
- rechteckige Tupperdose damit auslegen
- Minzstiele darauf verteilen
- weiteres Tuch anfeuchten und darüberlegen
- Dose gut verschließen
- im Kühlschrank aufbewahren
- Tücher nach spätestens zwei Tagen wechseln
In der Tiefkühltruhe
Ernteerträge, die nicht für den zeitnahen Verzehr vorgesehen sind, friert der Gärtner am besten ein. Befolgt er dabei diese Anleitung, hält sich die Pfefferminze bis zu einem Jahr. Allerdings verlieren die Blätter bei dieser Konservierungsform ihre feste Konsistenz und eignen sich nur noch für die Beigabe in warmen Speisen.
- wahlweise ganze Stiele oder lediglich Blätter auf Gefrierplatte ausbreiten
- für einige Stunden anfrieren
- herausnehmen und in Gefrierbeutel füllen…
- oder kleingeschnitten in Eiswürfelbehältern portionieren
Weitere Konservierungsmethoden
Darüber hinaus existieren noch weitere Möglichkeiten, um frische Minzblätter haltbar zu machen. Hierbei verändert sich durch Entzug beziehungsweise Zugabe anderer Zutaten jedoch die Beschaffenheit. Dies wirkt sich wiederum auf die späteren Verwendungsmöglichkeiten aus.
- Minze trocknen
- in Öl einlegen
- nach dem Pflücken verarbeiten
Trocknen im Backofen
- Zweige waschen und gut abtupfen
- Backofen auf 50°C vorheizen
- Stiele auf Backblech ausbreiten
- Backofen ausschalten
- Stiele bei leicht geöffneter Tür trocknen lassen
- Verwendung: als Tee aufbrühen oder über Salate streuen
In Öl einlegen
Eine weitere Methode ist das Einlegen in Öl. Welches Speiseöl der Selbstversorger dafür verwendet, bleibt ihm überlassen. Da Pfefferminze jedoch bereits einen starken Eigengeschmack aufweist, empfiehlt sich eine neutrale Sorte wie Raps- oder Sonnenblumenöl.
Nach dem Pflücken verarbeiten
Pfefferminztee schmeckt am besten, wenn er noch ganz frisch ist. Allerdings empfiehlt sich der Genuss direkt nach der Zubereitung. Wer seine Minze stattdessen im verarbeiteten Zustand konservieren möchte, stellt am besten leckeres Pesto oder Gelee her.
Anleitung für Pfefferminzgelee:
- Wasser aufkochen
- Minzeblätter in Tuch füllen
- in heißes Wasser hängen
- Sud durch Sieb geben
- Apfelsaft hinzugeben
- mit Gelierzucker zu Gelee aufkochen
Häufig gestellte Fragen
Gibt es eine besonders empfehlenswerte Methode?
Wie der Gärtner die Blätter konserviert, hängt in erster Linie davon ab, welche Utensilien ihm zur Verfügung stehen und wie er das Gewürz später verwenden möchte. Interessant zu wissen ist allerdings, dass das Einfrieren frischer Minze dem Trocknen im Backofen vorzuziehen ist. Bei der Erhitzung gehen viele wertvolle Aromastoffe verloren. Somit reduziert sich der Geschmack.
Ist es möglich, das Aroma auch vor der Ernte zu fördern beziehungsweise zu erhalten?
Solange die Pflanze nicht blüht, nimmt der Gehalt der ätherischen Öle, die für den Geschmack verantwortlich sind, stetig zu. Kurz vor der Knospenöffnung besitzt das Gewächs den höchsten Gehalt. Allerdings verflüchtigt sich das Aroma bei direkter Sonneneinstrahlung. Daher sollte der Gärtner das Gewächs in den Halbschatten pflanzen oder sein Kräuterbeet mit einem Sonnenschirm schützen.
Minze oder Pfefferminze – ist doch egal, oder?
Zwar verwenden die Menschen Minze oft als Sammelbegriff, die einzelnen Sorten weisen allerdings sehr unterschiedliche Aromen auf. Bei der Ernte und dem Konservieren gilt daher darauf zu achten, verschiedene Arten nicht zu mischen.