Krokusse setzen nach der tristen Jahreszeit erste Farbtupfer in jedem Garten. Die Blütezeit und Blühdauer der Krokus-Arten ist dabei recht unterschiedlich. Aber nicht nur im Frühjahr blühen sie, sondern auch im Herbst.
Vorboten des Frühlings
Der Krokus (Crocus) wird schon seit vielen Jahrhunderten als Zierpflanze kultiviert. Neben Winterlingen (Eranthis hyemalis) und Schneeglöckchen (Galanthus) läutet er das Ende des Winters ein. Die zarten Blüten erscheinen hauptsächlich im Frühjahr, aber es gibt auch einige Arten, die im Herbst blühen. Die Blütezeit und die Blühdauer der Krokusse kann dabei stark variieren. Genauso so unterschiedlich sind die Farbtöne der Blüten. Hauptsächlich kommen die Farben Weiß, Gelb, Hellviolett und Lila vor. Der Blütenstand ist stängellos und die Blüten erscheinen normalerweise einzeln, mitunter auch zu mehreren. Den Krokus gibt es in rund 90 Arten und davon viele Unterarten. Daneben sind durch Kreuzung verschiedener Arten so genannte Hybriden entstanden. Krokusse können nach ihrer Blütezeit und Blühdauer generell in drei Gruppen unterteilt werden.
Frühblühende botanische Krokusse
Sie sind auch als Kleinblütige Krokusse bekannt. Bereits im Spätwinter durchdringen sie bei frostigen Temperaturen mit ihren festen Blütenspitzen die Schneedecke.
- Blütezeit Februar bis März
- zierlichere Blüten im Vergleich zu anderen Arten
- auf sonnigem Standort früherer Austrieb
Beliebte Arten bei den Kleinblütigen Krokussen sind:
- Elfen-Krokus (Crocus tommasinianus): hellviolett, silbergrau überlaufend
- Frühjahrskrokus (Crocus vernus): weiß bis violett
- Kleiner Krokus/Balkan-Krokus (Crocus chrysanthus): blassgelb bis sonnengelb
- Sieber-Krokus (Crocus sieberi): lilablau bis weiß
Großblumige Hybriden
Diese Art ist umgangssprachlich auch als Gartenkrokus bekannt. Die Hybriden sind gegen Kälte empfindlicher. Sie blühen erst, wenn sich die Luft etwas stärker erwärmt hat. Die Blütezeit dieser Krokus-Arten ist hier wesentlich vom Wetter abhängig. Die Großblumigen Hybriden und ebenso die Kleinblütigen Krokusse sind für Bienen und Hummeln gleich zu Beginn des Frühjahrs eine wichtige Nahrungsquelle-
- Blütezeit März/April bis Mai, mitunter bis Anfang Juni
- Blüten länger haltbar bei kühleren Temperaturen
- bei zu warmer Witterung, vorzeitiges Verblühen
- mehrere Blüten aus einer Knolle möglich
- Farben von Weiß über Gelb bis Violett
Beliebte Sorten beim Gartenkrokus:
- “Haarlem Gem”: hellviolett
- “Jeanne d`Arc“: weiß
- “Pickwick”: dunkellila, weiß gestreift
- “Queen of the Blues”: violett mit silbrigem Schimmer
Neben den Großblumigen Hybriden blühen auch Exemplare des zitronengelben bis goldgelben “Gold-Krokus” in den Monaten März/April.
Herbstkrokusse
Wie die im Frühjahr blühenden Krokusse erste Farbtupfer in den Garten bringen, setzen die herbstblühenden Krokusse die letzten farblichen Akzente in einem Gartenjahr. Sie blühen von September bis November. Die Herbstblüher fühlen sie in Beeten, im Steingarten, aber auch unter laubabwerfenden Sträuchern und Bäumen wohl. Auf eine Pflanzung im Rasen sollte verzichtet werden. Drei Arten von Herbstkrokussen sind weitverbreitet:
- Pracht-Herbst-Krokus (Crocus speciosus)
- Ring-Herbst-Krokus (Crocus kotschyanus): zartrosa
- Safrankrokus (Crocus sativus): weiß bis lila mit orangerotem Stempel
Daneben sind auch sehr beliebt Untersorten des Violetten Prachtkrokusses wie
- Sorte “Albus”: weiß
- Sorte “Conqueror”: himmelblau mit dunklen Adern
Der Safrankrokus wird schon viele Jahrhunderte kultiviert. Der orangefarbene fadenähnliche Stempel wird geerntet und getrocknet. Daraus wird das Gewürz Safran gewonnen. Es ist das teuerste Gewürz der Welt. Die Knolle des Safrankrokusses ist für Menschen schwachgiftig. Sie enthält das giftige Picrocrocin. Es kann unter Umständen zu Magenschmerzen, Erbrechen und Durchfall kommen. Für Tiere wie Hasen, Hunde, Katzen und Pferde kann der Verzehr lebensgefährlich werden.
Standort beeinflusst Blütezeit
Standort als auch Boden haben Einfluss auf die Blüte. So lieben
- Kleinblütige Arten es sonnig
- Großblumige Hybriden sonnig bis halbschattig
- Herbstblüher halbschattig
Der Boden muss gut durchlässig sein, Staunässe vertragen alle Krokusarten nicht. Die Knollen würden dann faulen. Frühjahrsblühende Krokusse gedeihen auch auf sandigen oder steinigen Böden noch sehr gut. Schwere Böden sollten mit Sand verbessert werden. Herbstkrokusse bevorzugen einen guten Gartenboden mit leichtem Lehmanteil. Generell sollte beachtet werden, dass es alle Krokusse während der Blütezeit feucht mögen und während der Ruhepause eher trocken.
Häufig gestellte Fragen
Die Knollen der Frühjahrsblüher müssen im Oktober/November und die der Herbstblüher ab August in die Erde kommen. Sie sollten 6 bis 10 cm tief gepflanzt werden, ebenso muss der Abstand zwischen den Knollen betragen. Herbstkrokusse können etwas tiefer gesetzt werden, da die Knollen größer sind.
Im Prinzip ist keine große Pflege notwendig. Sie behelfen sie hierbei selbst. Bei Bedarf kann im Frühjahr nach dem Blattaustrieb leicht mit organischem Flüssigdünger gedüngt werden. Wassergaben sind selten erforderlich. Wichtig ist, dass die Blätter nach der Blüte erst abgeschnitten werden, wenn sie vertrocknet sind.