Kräutergarten

Kräuterbeet anlegen – Anleitung zur Gestaltung

Kräuterbeet

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Seit jeher spielt die Verfeinerung der eigenen Speisen mit Kräutern eine wichtige Rolle. Was in Bauern- und Klostergärten einst für den Verzehr kultiviert wurde, gewinnt heutzutage wieder zunehmend an Bedeutung für den eigenen Garten: Pfefferminze, Schnittlauch, Thymian und auch Estragon werden bereits vermehrt von passionierten Hobbygärtnern und -köchen angebaut.

Das Anlegen und die Gestaltung eines eigenen Kräuterbeets ist einfach, wobei sich die Form und auch die Größe ganz individuell angepasst werden können. Und auch, wenn Sie nur über einen kleinen Balkon verfügen, müssen Sie dennoch nicht auf den Anbau eigener Kräuter verzichten.

Aus der Gartenrat Mediathek

Für jeden Garten das passende Kräuterbeet

Absolut jeder Garten ist dafür geeignet, um ein Kräuterbeet – egal in welcher Form und Größe – darin anzulegen. Während die Größe des Grundstücks eine eher untergeordnete Rolle spielt, ist die Wahl des richtigen Standorts sehr wichtig. Denn fast jede Nutz- und Blühpflanze benötigt einen hellen bis vollsonnigen Platz. Es steht außer Frage, dass Kräuter unter großen Laub- und Nadelbäumen nicht gepflanzt werden sollten bzw. dort auch keine großen Ernteerträge zu erwarten sind.

Klassische Kräuterbeete sollten nicht breiter als 1,20 Meter und von allen Seiten zugänglich sein, um ein leichtes Bearbeiten des Bodens und der Pflanzen zu gewährleisten. Bevor Sie das nötige Material für den Bau des Beets besorgen, sollten Sie sich zuerst darüber Gedanken machen, welche Kräuter genau Sie kultivieren möchten. Denn erst dann können Sie mit der Planung und dem Anlegen beginnen.

Standort und Material

Möchten Sie ausschließlich mediterrane Nutzpflanzen kultivieren? Diese Kräuter benötigen einen warmen, vollsonnigen Standort und einen trockenen Boden. Der Pflanzort ist schon allein deswegen wichtig, damit sich die ätherischen Öle und Wirkstoffe durch das Sonnenlicht in den Blättern der Gewächse bilden können.

Wenn Sie diese Kräuter anbauen möchten, sollten Sie an diesem Kräuterbeet – oder zumindest an der Pflanzstelle – mit Steinen arbeiten. Denn diese sind in der Lage, Wärme zu speichern und wie eine Art Heizung direkt an die Kräuter weiterzugeben. Zu den bekanntesten und beliebtesten mediterranen Nutzpflanzen zählen beispielsweise:

Andere Kräuter kommen problemlos mit halbschattigen Standorten zurecht, das Substrat muss hier humusreich und tiefgründig sein. Zu diesen Gewächsen gehören unter anderem:

Ob Sie ein Kräuterbeet komplett aus Holz fertigen oder aber auf Klinker- oder Natursteine zurückgreifen, bleibt im Endeffekt jedoch vollkommen Ihrem eigenen Geschmack überlassen.

Ein Kräuterbeet sollte leicht von der Küche aus erreichbar sein. Sofern natürlich der Standort mit den Pflanzen übereinstimmt, welche Sie dort kultivieren möchten.

Planung und Gestaltung

KräuterbeetBevor Sie mit dem Ausheben des Bodens beginnen, sollten Sie zuerst mit Fäden und Holzpflöcken die Grundform des Kräuterbeets abstecken. Ihrer Fantasie sind bei der Gestaltung keinerlei Grenzen gesetzt. Ob natürliches Kräuterbeet für den Naturgarten oder ein ordentlich eingefasstes Beet für den geordneten Ziergarten hängt vollkommen von Ihnen ab.

Bedenken Sie jedoch, dass eckige Beetformen um einiges leichter anzulegen sind als runde Kräuterbeete. Durch das vorherige Abspannen der Fläche erhalten Sie eine direktere Vorstellung davon, welches Ausmaß Ihr späterer Kräutergarten haben wird. Wenn Sie eine radikale Abtrennung zwischen mediterranen und heimischen Pflanzen haben möchten, können Sie beispielsweise zwischen zwei Kräuterbeeten einen befestigen Weg anlegen.

Neben Samen oder bereits gekeimten Kräutern benötigen Sie noch einige Materialien, ehe Sie mit dem Bau Ihres eigenen Kräutergartens beginnen können. Für ein Kräuterbeet aus Steinen brauchen Sie:

  • Natur- oder Lesesteine
  • Klinker
  • Mörtel

Sollten Sie eine hölzerne Beeteinfassung vorziehen, besorgen Sie sich folgende Materialien aus dem Baumarkt:

  • Kanthölzer
  • Bretter
  • Schrauben oder Nägel
  • Imprägnierlasur

Werden die Hölzer vor dem Ausbringen ins Freiland imprägniert, so spielt es keine besondere Rolle, ob Sie auf Weich- oder Harthölzer zurückgreifen. Unbehandeltes Holz verwittert rasch und bietet Insekten und auch Schnecken einen beliebten Rückzugsort. Wie viel Kanthölzer und Bretter Sie benötigen, hängt von der Länge und der Breite Ihres Kräuterbeets ab. Messen Sie vorher aus und lassen Sie sich direkt vor Ort das Holz auf die benötigten Maße zuschneiden.

Kräuterbeet anlegen

Noch bevor die Steine oder Hölzer zum Einsatz kommen, muss der Boden im abgesteckten Areal aufbereitet werden. Idealerweise sollten Sie bereits im Herbst mit den Vorbereitungen beginnen. So hat der Boden genug Zeit, um sich zu setzen. Im zeitigen Frühjahr können Sie dann direkt mit der Bepflanzung bzw. der Aussaat beginnen.

  • Ausheben des Erdreichs mit SpatenHeben Sie das Erdreich etwa 15 bis 20 Zentimeter tief aus.
  • Das ausgehobene Substrat mit einem Wurfsieb von Unkraut befreien.
  • Humus unter die Erde mischen und diesen auch direkt in die Erdgrube streuen.
  • Mit feinen Kieselsteinen einer Verdichtung des Erdreichs und Staunässe vorbeugen.

Sand, Lehm und Kalk können Sie ebenfalls mit unter das Substrat mischen. Das richtige Mischverhältnis ist abhängig von den Kräutern, welche Sie im Beet kultivieren möchten. Natürlich können Sie auch verschiedene Bereiche anlegen. Um den Boden optimal für die späteren Nutzpflanzen vorzubereiten, ist es empfehlenswert, wenn Sie eine Bodenanalyse vorher durchführen lassen. Durch das Ergebnis wissen Sie dann genau, welche Mineralstoffe unter Umständen fehlen und vermehrt zugeführt werden müssen.

  • Für die hölzerne Umrandung – welche später einem Sandkasten nicht unähnlich ist – werden die Kanthölzer miteinander zu einem Stützrahmen verbunden.
  • Um die Kräuter voneinander abzugrenzen, können Sie das Beet zusätzlich mit Brettern abteilen. Für mehr Flexibilität sind allerdings Steine dafür besser geeignet.
  • Die Bretter selbst dienen als Verblendung des hölzernen Rahmens.
  • Mauern Sie Klinkersteine zu allen Seiten des Beets gleichmäßig hoch.
  • Lese- bzw. Natursteine zu einer kleinen, stabilen Mauer ringsherum aufschichten.

Füllen Sie nach dem Bau des Rahmens bzw. der Mauer das aufbereitete Substrat zurück ins Beet, bleiben Sie damit aber etwa 5 Zentimeter unter der obersten Kante der Umrandung. Damit verhindern Sie, dass Regen- und Gießwasser das Substrat im Beet abschwemmen kann.

Bepflanzung und Pflege

Sind die Bauarbeiten abgeschlossen, beginnen Sie mit der Bepflanzung Ihres Kräuterbeets. Wahlweise können Sie auf fertige Pflanzen aus der Gärtnerei oder dem Fachmarkt zurückgreifen oder aber die Kräuter durch Ableger und Samen selbst ziehen.

  • Gepflanzt und ausgesät wird im Frühjahr.
  • Pflanzen Sie die Kräuter gemäß dem geforderten Standort. Mediterrane Gewächse benötigen beispielsweise Vollsonne.
  • Nicht nur die Art, sondern auch die Wuchshöhe der einzelnen Gewächse bei der Pflanzung beachten.
  • Wenn keine Abgrenzung durch Holz besteht, teilen Sie die einzelnen Kräuter durch Steine im Beet ab. Das erleichtert Ihnen später die Unterscheidung der Pflanzen.
  • Gönnen Sie schnellwüchsigen Pflanzen – wie beispielsweise Zitronenmelisse – etwas mehr Platz.
  • Mit einer Schicht aus Humus oder Rasenschnitt können Sie mediterrane Pflanzen in der kalten Jahreszeit schützen.
  • Halten Sie einen gewissen Mindestabstand zwischen den einzelnen Kräutern ein.
  • Im Frühjahr und Spätsommer Humus in das gesamte Kräuterbeet einarbeiten.
  • Statt Humus kann auch Steinmehl oder Dung als Nährstofflieferant verwendet werden.

Wenn Sie ihre Kräuter mit Wühlmäusen teilen müssen, so graben Sie bereits beim Anlegen des Beets einen feinmaschigen Drahtzaun waagrecht in den Boden ein. Damit hindern Sie die Tiere daran, unterirdischen Schaden an den Pflanzenwurzeln anzurichten.

Erleichtern Sie sich die Arbeit und unterdrücken Sie mit einem speziellen Unkrautvlies unliebsame Gewächse. Legen Sie dieses Vlies großflächig auf das Kräuterbeet und schneiden Sie für Ihre eigenen Kräuterpflanzen kleine Öffnungen hinein. Das Vlies ist allerdings nicht dafür geeignet, um empfindliche Pflanzen vor Frost zu schützen.

Alternativen zum Kräuterbeet

KräuterschneckeFehlt Ihnen der Platz im eigenen Garten für ein Kräuterbeet? Oder möchten Sie Ihre Kräuter auf eine andere Art kultivieren? Es gibt viele alternative Lösungen zum klassischen Beet, auch wenn Sie beispielsweise nur über einen kleinen Balkon verfügen, müssen Sie dennoch nicht auf die nützlichen Pflanzen verzichten.

Kräuterschnecke

Dafür benötigen Sie etwa 3 Quadratmeter Grundfläche, können die Kräuter jedoch optimal nach Klimazonen trennen. Während ganz oben – an der nach Süden gerichteten Seite – mediterrane Pflanzen gedeihen, können Sie am auslaufenden Ende des schneckenförmigen Beets Schnittlauch und andere feuchtigkeitsliebende Kräuter kultivieren.

  • Zum Bau einer Kräuterschnecke benötigen Sie Lesesteine
  • Das obere Ende der Schnecke weist nach Süden.
  • Nach unten hin auslaufend, damit Gieß- und Regenwasser besser abfließen können.

Balkon
Lassen Sie Ihre Kreativität spielen, um Kräuter auch auf engstem Raum anzupflanzen. Mögliche Varianten wären beispielsweise:

  • Blumenkästen zum Einhaken ans Balkongeländer.
  • Pflanzung in Hängeampeln.
  • Tontöpfe nach Größe sortiert ineinander gestapelt und mit Substrat aufgefüllt.
  • Blumentöpfe an einem gut befestigten Rankgitter anbringen.

Kräuter in Pflanzgefäßen benötigen einen speziellen Frostschutz für die kalte Jahreszeit. Umwickeln Sie die Töpfe mit einem wärmenden Vlies oder Sackleinen. Empfindliche Gewächse sollten Sie jedoch im Haus überwintern.

Hochbeet

Hochbeet mit KräuternWas bei Nutzpflanzen funktioniert, klappt auch bei Kräutern. In einem Hochbeet kultivieren Sie die Gewächse in einem Holzaufbau in einer Höhe von etwa 60 Zentimetern. Zuvor eingearbeiteter halb reifer Kompost sorgt für ein warmes Substrat und versorgt die Pflanzen gleichzeitig mit wertvollen Nährstoffen.

Häufig gestellte Fragen

Wie gewinne ich eigenes Saatgut aus den Kräutern?
Viele Pflanzen können bequem durch Samen vermehrt werden. Das ist besonders bei einjährigen Kräutersorten, wie beispielsweise bei Dill, empfehlenswert. Wählen Sie dafür einzelne Pflanzen aus, welche eine Blüte ausbilden dürfen. Entfernen Sie die Samen direkt nach deren Reife und bewahren Sie diese an einem kühlen, trockenen Ort auf.

Welche Maßnahmen müssen bei einem Schädlingsbefall einzelner Pflanzen getroffen werden?
Ein Mindestabstand zwischen den Kräutern und die richtige Pflege gehören mit zur optimalen Vorbeugung gegen schadhafte Insekten. Nicht immer lassen sich Blattläuse, Spinnmilben und andere Schädlinge fernhalten. Greifen Sie auf natürliche Fressfeinde und biologische Mittel, wie beispielsweise Brennnesseln und Ackerschachtelhalmen, zurück. Chemische Insektizide sollten bei Nutzpflanzen nur in geringen Maßen zum Einsatz kommen.

Wann ist die beste Erntezeit für Kräuter?
Während Lavendel erst im trockenen Hochsommer geschnitten wird, können andere Pflanzensorten regelmäßig abgeerntet werden. Schnittlauch und Petersilie beispielsweise ernten Sie je nach Bedarf. Dill muss noch vor der Blüte verwendet werden, ebenso wie verschiedene Sorten von Minze. Informieren Sie sich vor dem Kauf oder der Aussaat Ihrer Kräuter genau, welche Anforderungen und Besonderheiten diese mit sich bringen.

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Tipps für Schnellleser

- Kräuterbeete sollten an einem freien Platz im Garten angelegt werden.
- Der jeweilige Standort richtet sich nach der Art der kultivierten Kräuter.
- Als Baumaterialien sind Holz und Klinker- oder Natursteine geeignet.
- Vor dem Bau wird die Fläche abgesteckt.
- Fertigen Sie aus dem Holz einen Rahmen, der mit Brettern verkleidet wird.
- Die Steine zu einer gleichmäßigen Mauer aufschichten.
- Idealerweise beträgt die maximale Breite des Kräuterbeets 1,20 Meter.
- Der Boden wird ausgestochen und der Erdaushub mit Humus aufbereitet.
- Sofern möglich, legen Sie das Kräuterbeet in der Nähe der Küche an.
- Achten Sie auf die speziellen Bedürfnisse der unterschiedlichen Kräuter.
- Staunässe auch bei feuchtigkeitsliebenden Pflanzen vermeiden.