Werden Kartoffeln falsch oder zu lange gelagert, dann führt dies dazu, dass sie keimen und dann nur noch bedingt essbar sind. Aber keimende Kartoffeln müssen auf keinen Fall entsorgt werden, denn die Knollen sind zum Anpflanzen noch gut geeignet. Wie das gelingt, verrät unsere Anleitung.
Keimende Kartoffeln essen?
Wenn überlagerte Kartoffeln beginnen zu keimen, dann sollten diese nicht mehr verzehrt werden. Auch bei Kartoffeln aus dem Supermarkt oder vom Gemüsehändler sollte immer beim Kauf darauf geachtet werden, dass noch keine Keime gebildet wurden:
- nur noch bedingt genießbar
- während Keimung Bildung von giftigem Solanin
- in Schale und in den Keimen
- vor Verbrauch großzügig schälen
- Vorsicht vor grünen Stellen
- zeigen Höhe von Solaningehalt an
- keimende Kartoffeln können eingepflanzt werden
Saatkartoffeln vorkeimen
Sollen nicht die Kartoffeln aus dem Vorratskeller die bereits anfangen zu keimen gepflanzt werden, dann bieten sich hierfür natürlich die ebenfalls im Fachhandel erhältlichen Saatkartoffeln an. Diese sind auch in Bioqualität erhältlich. Es wird empfohlen, auch die Saatkartoffeln vor dem Anpflanzen vorkeimen zu lassen:
- in luftdurchlässige Kiste legen
- Kartoffeln sollten sich nicht berühren
- an hellen und warmen Platz stellen
- Ecke im hellen Treppenhaus
- helles Gartenhaus geeignet
- im Frühling ohne Frost auch Balkon oder Terrasse
- geschützt vor Nässe
Geeignetes Beet
Wenn die Kartoffeln im Gartenbeet angepflanzt werden sollen, dann ist es wichtig, neben der Lage auch die Fruchtfolge zu beachten. Denn die schmackhaften Knollen sollen nicht jedes Jahr wieder in das selbe Beet gesetzt werden:
- Anbaupause für Kartoffeln mindestens vier Jahre
- jedes Jahr neues Beet wählen
- Fruchtfolge beachten
- als Vorkultur eignen sich Wintersalate und -gemüse
- Bohnen, Erbsen und andere Hülsenfrüchte geeignete Nachfolger
- Mischkultur mit Dill, Mais, Pastinaken und Karotten
- Kartoffeln nie in direkter Nähe zu Tomaten setzen
Gartenbeet vorbereiten
Wenn keimende Kartoffeln in ein Gartenbeet gesetzt werden sollen, dann muss dieses vorab vorbereitet werden. Wichtig ist hier auch, den geeigneten Standort zu finden. Denn Kartoffeln wünschen einen sonnigen Standort mit einem warmen Boden. Die Erde sollte mindestens einen Monat vor der Pflanzung mit Stallmist und/oder Kompost angereichert werden, damit die Nährstoffe sich zum Zeitpunkt der Pflanzung schon zersetzt haben:
- lockerer und sandiger Lehmboden optimal
- Staunässe unbedingt vermeiden
- verdichtete Böden vor dem Pflanzen aufbereiten
- immer gut auflockern
- alte Wurzeln und Steine entfernen
Keimende Kartoffeln pflanzen
Der richtige Zeitpunkt zum Pflanzen der Frühkartoffeln ist dann, wenn die Bodentemperatur zwischen 8° und 10° Celsius erreicht hat. Bei der Pflanzung von allen Sorten Kartoffeln wird dann nach folgender Pflanzanleitung vorgegangen:
- etwa 10 cm lange Furchen ziehen
- mit Stiel von Besen, Hacke oder Harke
- zwischen Reihen 50 cm Abstand halten
- keimende Kartoffeln in Furche setzen
- hierbei Trieb nach oben schauen lassen
- Knollen sollten sich in Erde nicht berühren
- Abstand zwischen einzelnen Saatkartoffeln 30 bis 35 cm
- dicht liegende Kartoffeln bilden nur neue kleine Knollen
- mit Harke Erde über Furchen ziehen
In einen Pflanzkübel pflanzen
Wer kein Gartenbeet zur Verfügung hat, kann die schmackhaften Knollen auch in einem Pflanzkübel oder -sack anpflanzen. Hierbei ist zu beachten, dass das Wasser in der Erde über genügend Abflusslöcher im Boden ablaufen kann:
- als erste Schicht 15 bis 20 cm Kübelpflanzenerde
- alternativ Komposterde mit Mutterboden gemischt
- keimende Kartoffeln nicht zu dicht einsetzen
- Keime sollen nach oben zeigen
- bei einem 10 Liter Topf etwa drei bis vier Saatkartoffeln
- alles komplett mit Erde bedecken
- gut angießen
Häufig gestellte Fragen
Wenn die Lagerkartoffeln an einem falschen Platz oder auch zu lange gelagert und nicht verzehrt werden, dann kommt es zum Keimen. Daher ist es wichtig, dass die schmackhaften Knollen vor allem dunkel und kühl aufbewahrt werden.
Wenn die gekauften Kartoffeln bereits keimen, ist dies kein Problem, diese dürfen gerne auch bereits schrumpelig geworden sein. Allerdings werden die Kartoffeln häufig im Verkauf für den Verzehr mit einem sog. Keimstopp behandelt. Daher werden diese Knollen nie keimen und sind daher für einen Anbau nicht geeignet.
Dies kann sehr unterschiedlich sein. Je nach Sorte handelt es sich um Früh-, Mittelfrüh-, oder Spätkartoffeln. Daher sollten Sie sich daher bereits vor dem Kauf der Saatkartoffeln Gedanken machen, zu welcher Zeit Sie diese ernten möchten. Natürlich können Sie das ganze Jahr über verschiedene Sorten anpflanzen. Frühkartoffeln kommen zwischen März und Mai ins Beet. Mittelfrühe bis spät keimende Kartoffeln von April bis Mai.
Zum einen dient das Anhäufeln der Knollenbildung und soll diese fördern. Daher muss dieses auch regelmäßig wiederholt werden, wenn die Pflanzen größer werden. Zum anderen schützt es aber auch frei liegende, neue Knollen davor, giftiges Solanin zu bilden und grün zu werden. Denn am oberen Ende des Stängels bilden sich neue Wurzeln mit weiteren Knollen, die ansonsten über der Erde liegen würden, wenn Sie nicht regelmäßig anhäufeln.