Eine Katzenklappe mit Sensor-Mauserkennung könnte ein typisches Problem vieler Katzenhalter lösen und den Alltag mit Stubentigern erleichtern. Doch wie genau funktioniert sie und weist sie Nachteile auf? Wir zeigen es.
Problem
Die meisten Katzen haben einen ausgeprägten Jagdtrieb. Zu ihren Beutetieren gehören unter anderem:
In Bezug auf Mäuse und Ratten ist das Fangen von vielen erwünscht, da hierdurch die Population der Nager kontrolliert wird. Katzen töten Mäuse und Co. jedoch oftmals nicht sofort, sondern bringen sie verletzt, aber lebend mit ins Haus.
Rettet sich das verletzte Tier hinter die Möbel und stirbt hier, ist das mehr als unangenehm. Die meisten Katzenhalter freuen sich auch dann nicht über Beutetiere, wenn sie ihnen tot vor die Füße – oder noch schlimmer – ins Bett gelegt werden. Eine Katzenklappe mit Mauserkennung kann Abhilfe schaffen.
Funktionsweise
Die Katzenklappe mit Mauserkennung oder genauer gesagt mit Beuteerkennung funktioniert grundlegend wie jede andere Variante. Sie ermöglicht es Katzen nach Belieben, in das und aus dem Haus zu gelangen.
Zusätzlich ist sie jedoch mit einer Kamera ausgestattet. Diese verfügt über einen Sensor, der die Kopfform scannen kann. Entspricht die Kopfform der Katze nicht den Vorgaben, ist die Klappe gesperrt und der Eintritt wird verweigert. Hat die Samtpfote also irgendetwas im Maul, das herausschaut, wird sie nicht ins Haus gelassen.
Um auch bei schlechten Lichtverhältnissen wie in der Dämmerung oder in der Nacht zu funktionieren, verfügt die Katzenklappe mit Sensor-Mauserkennung über Infrarot-Licht.
Vorteile
Der eindeutige Vorteil von Katzenklappen mit Mauserkennung liegt auf der Hand: Sie verhindern, dass Katzen Beutetiere ins Haus bringen und ermöglichen dem Haustier dennoch, nach Belieben zwischen drinnen und draußen zu wechseln.
Potenzielle Nachteile
Noch ist die Katzenklappe mit Sensor-Mauserkennung nicht erhältlich. Es finden sich daher noch keine praktischen Erfahrungen. Einige potenzielle Probleme könnten jedoch bestehen.
Dazu gehören:
- gegebenenfalls schwierigere Installation
- höhere Kosten
- Katze nutzt die Klappe nicht mehr
- schlechte Erkennung bei ungünstigen Lichtverhältnissen
- Verschmutzung der Kamera / des Sensors
Da sich die Klappe nur öffnet, wenn der Katzenkopf erkannt wird, müssen Kameralinse und Sensor jederzeit sauber sein. Bei Regen, im Schnee oder bei Verschmutzungen durch Fliegen wird die Erkennung gegebenenfalls gestört und die Tür bleibt geschlossen. Hier heißt es also aufpassen und die Linse häufig reinigen.
Bei Mittellang- und Langhaar-Katzen könnte zudem das Fell ein Problem darstellen, da es eine andere Kopfform erzeugt. Der Sensor erkennt dann eventuell ein vermeintliches Beutetier, obwohl keines vorhanden ist.
Hinzu kommt, dass Katzen intelligente Tiere sind – jedoch ungünstige Verknüpfungen herstellen können. Wird eine Katze mehrmals vor der verschlossenen Klappe stehen gelassen, nutzt sie diesen Eingang gegebenenfalls gar nicht mehr. Bei extremen Temperaturen oder wenn das Tier versucht, sich in Sicherheit zu bringen, stellt das unter Umständen eine Gefahr dar.
Installation
Die Installation unterscheidet sich nicht wesentlich von anderen Katzenklappen. Lediglich die Stromversorgung muss gewährleistet sein. Sollten Modelle mit einem Akku entwickelt werden, entfällt diese Notwendigkeit.
Kosten
Derzeit (Stand: Ende August 2022) ist nur eine Katzenklappe mit Mauserkennung bereits mit einem Preis versehen. Die “Kitty Flap” soll 280 bis 300 CHF und damit um die 300 Euro kosten. Hierzu müssen die laufenden Kosten für die Stromversorgung und der Aufwand für die Installation gerechnet werden.
Häufig gestellte Fragen
Damit die Vierbeiner keine Beute mehr mit ins Haus bringen, ist die Erkennung über den Sensor durchaus sinnvoll. Gerade in Haushalten mit kleinen Kindern oder wenn sehr großer Ekel beziehungsweise Angst gegenüber Mäusen und Ratten besteht, könnte sie eine praktische Bereicherung darstellen. Gegebenenfalls legt die Katze die Tiere dann jedoch vor die Tür oder wartet ab, bis sie mit einem Menschen ins Haus schlüpfen kann.
Das kann nur jeder Katzenhalter für sich selbst entscheiden und testen. Nutzt die Katze die Klappe nicht mehr, weil diese für das Tier aus einem unerfindlichen Grund geschlossen bleibt, erfüllt sie ihre Funktion nur bedingt. Es finden sich dann zwar keine Beutetiere mehr im Haus, die Katze aber ebenfalls nicht.
Die einzige Alternative stellt die entsprechende Erziehung der Katze dar, keine Tiere mit hineinzubringen. Das wird nicht immer und vollständig möglich sein. Manche Katzen neigen dazu, Mäuse und andere Jagderfolge auf dem Fußabtreter zu präsentieren oder sie direkt vor ihrem Halter abzulegen. Das entspricht dem natürlichen Verhalten und gehört zu dem Leben mit einer Freigänger-Katze dazu.