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Kartoffelsorten gibt es wie Sand am Meer. Schätzungen zufolge sind weltweit ungefähr 5.000 Sorten bekannt. Hierzulande sind etwa 200 Sorten vom Bundessortenamt zugelassen. Dies schränkt die Auswahl für den eigenen Anbau zwar ein, aber trotzdem stehen Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner vor der Qual der Eigenschaften: Mehlig, vorwiegend festkochend, festkochend, oder sollen es frühe, mittelfrühe oder späte Kartoffeln sein? Eine Top-Sorte zum Anbauen im Garten ist die rote Kartoffel “Laura”. Sie überzeugt mit bescheidenen Pflegeansprüchen, einem tollen Kartoffelgeschmack, reichen Ernteerträgen und lässt sich prima lagern.
Eigenschaften
Die Kartoffelsorte Laura, botanisch Solanum tuberosum ‚Laura‘, wurde 1998 in Österreich und Deutschland zugelassen.
- vorwiegend festkochend
- leicht mehliger und cremiger Geschmack
- typisches Kennzeichen: glatte, rote Schale mit flachen bis sehr flachen Augen
- tiefgelbes Fleisch
- runde bis ovale Form
- Knollengröße: mittel bis groß
- Wuchshöhe der Kartoffelpflanzen: 40 bis 70 Zentimeter
- Verwendung in der Küche: für Pommes Frites und Ofenkartoffeln
Wird sie mit der Schale gekocht, wie zum Beispiel für Pellkartoffeln, dann müssen Sie damit rechnen, dass sich Teile des gelben Fleisches leicht rötlich verfärben. Da dies oft als störend empfunden wird, findet man diese Kartoffelsorten im Supermarkt sehr selten.
Anbau
Die Pflanzzeit von Laura-Kartoffeln ist zwischen März und Anfang Mai. Wichtig ist, dass der Boden zum Pflanzzeitpunkt bereits aufgewärmt und gut abgetrocknet ist. Er sollte eine Temperatur von ungefähr acht Grad Celsius haben. Ist das Erdreich zu feucht, beginnen die Saat- bzw. Pflanzkartoffeln zu faulen. Aber nicht nur der Boden sollte die idealen Bedingungen zum Einpflanzen der Saatkartoffeln aufweisen, sondern auch die Pflanzkartoffeln sollten “vorbereitet” werden. Optimal ist ein Wärmestoß für die Saatkartoffeln etwa drei Tage vor dem Auspflanzen.
Laura-Kartoffeln gelten als bescheidene Kartoffeln, die keine besonderen Ansprüche an ihre Umgebung stellt. Sehr gute Ernteerfolge erzielen Sie, wenn die Kartoffel in ein sonniges Gartenbeet gepflanzt wird. Das Erdreich sollte humos, aber nicht zu schwer sein. Da die Pflanzen keine Staunässe vertragen, sollten der Boden auch gut durchlässig sein. Für die Pflanzung im Gartenbeet sind folgende Richtwerte optimal:
- Pflanzabstand: 30 bis 70 x 30 bis 35 Zentimeter
- Pflanztiefe: 6 bis 8 Zentimeter
Nach dem Anbau entwickelt sie ein starkes und kräftiges Kraut. Haben die Pflanzen eine Höhe von ungefähr 15 Zentimeter erreicht, dann sollten Sie um die Pflanzen entweder einen Erddamm anlegen, oder lockere Erde um die Pflanzen herum anhäufeln. Dieser Vorgang wird ein- bis zweimal widerholt, bis der Damm ungefähr 20 bis 30 Zentimeter hoch ist.
Gießen und Düngen
In trockenen Perioden müssen die Pflanzen regelmäßig gegossen werden, v.a. in der Blütezeit von Juni bis September. Bei den Düngergaben empfiehlt es sich, die Pflanzen mit Kalium und Magnesium zu versorgen. Stickstoff eignet sich nicht als Dünger, da er die Kartoffelpflanzen anfälliger für Krankheiten macht und außerdem das Wachstum bzw. die Reife der Knollen verzögert.
Krankheiten und Schädlinge
Laura gehört zu jenen Kartoffelsorten, die gegen verschiedene Krankheiten und Schädlinge hoch resistent ist. So ist sie gegenüber Kartoffelnematoden Pathotyp Ro 1 bis 5 resistent. Geringe bis mittlere Anfälligkeit besteht für:
- Blattroll-Virus: gering bis mittel
- Kartoffelviren A und Y: sehr gering bis gering
- Kartoffelschorf: gering bis mittel
- Eisenfleckigkeit: gering bis mittel
- Schwarzfleckigkeit: sehr gering bis gering
- Rhizoctonia Wipfelroller: gering
- Knollenfäule: gering
Insgesamt wird die Blattgesundheit als durchschnittlich eingestuft, da die Blätter relativ locker und luftig stehen. Beschädigungen bei der Ernte vertragen die Kartoffeln sehr gut bis mittel gut.
Wachstumsstörungen
Wachstumsrisse, Hohlherzigkeit u.Ä. schmälern die Freude an der Kartoffelernte. Allerdings treten bei der roten Königin diese Störungen, die zumeist auf Stress oder Mangelerscheinungen zurückzuführen sind, eher selten auf:
- Zwiewuchs: gering
- Hohlherzigkeit: gering
- Wachstumsrisse: gering
Ernte
Damit die Ernte auch ertragreich bleibt, sollte diese Kartoffelsorte erst nach vier Jahren wieder am gleichen Standort gepflanzt werden. Das Ernten der Spätkartoffel beginnt, je nach Zeitpunkt des Auspflanzens im August und endet im Oktober. Damit gehört sie zu den letzten Kartoffelsorten, die im Herbst geerntet werden können. Sie gilt als ertragreiche Kartoffelsorte.
Lagerung
Die Spätkartoffel eignet sich gut für die Lagerung. Damit sie sich gut hält, sollten Sie sie an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort lagern. So bleiben die Kartoffeln keimruhig bis in das Frühjahr. Werden die Kartoffeln erst im September bzw. Oktober geerntet, dann können Sie sie bei optimalen Bedingungen bist in den Frühsommer des nächsten Jahres lagern.