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Bamberger Hörnchen werden aufgrund ihres Aussehens oft mit der Sorte “La Ratte” verwechselt. Da diese beim Anbau in der Landwirtschaft einfacher zu handhaben sind, hätten sie die Hörnchen beinahe verdrängt. Heute gelten die Bamberger Hörnla, wie die Kartoffeln oft in Franken genannt werden, als regionale Spezialität, die außerhalb Frankens nur schwer zu bekommen sind. Dies ist aber nur ein Grund, die Hörnchen im eigenen Garten anzubauen, denn die Kartoffeln überzeugen mit ihrem typischen würzigen Geschmack nicht nur echte Kartoffelfans.
Eigenschaften
- klein und festkochend
- Form: länglich, fingerförmig und krumm
- fingerlang
- tiefliegende Augen
- sehr feine, gelbe bis leicht ockerfarbene Schale
- festes “speckiges“, gelbes Fleisch
- Geschmack: intensiv würzig und nussig
- Kartoffelpflanze eher klein; entwickelt weiße Blüten
- Verwendung: Kartoffelsalat und Beilagenkartoffel
Geschützte Marke
Bamberger Hörnchen, auch Bamberger Hörnla, stammen aus Franken. Der Ursprung der Sorte geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Damit gehören die Kartoffeln zu den ältesten Sorten in Deutschland. Da ihr Anbau in der Landwirtschaft als schwierig gilt, drohte die Sorte auszusterben. Heute sind jedoch die Bestände, aufgrund des Einsatzes von Kleingärtnern und Freunden der Sorte wieder gefestigt. Allerdings mussten Kleingärtner und Landwirte in Deutschland 2013 einen Rückschlag hinnehmen, denn seit Oktober 2013 sind Bamberger Hörnchen als regionale Marke unter dem Begriff “geschützte geographische Angabe” (g.g.A.) von der EU geschützt.
Das heißt, dass Pflanz- und Speisekartoffeln mit dem Namen “Bamberger Hörnchen” nur als solche angeboten werden dürfen, wenn sie in Franken angebaut worden sind. Während Speisekartoffeln nur aus den Anbaugebieten in Franken stammen dürfen, ist es erlaubt Pflanzkartoffeln an Kleinerzeuger bundesweit abzugeben.
Anbau
Der Anbau in der Landwirtschaft wird als schwierig bezeichnet, da die Kartoffeln nicht maschinell geerntet werden können. Ein Problem, dass sich beim Anbauen bzw. beim Ernten für den Hobbygärtner nicht stellt. Die Pflanzzeit der Kartoffeln ist von April bis Mai. Der Boden sollte nährstoffreich, aber nicht zu schwer sein. Außerdem bevorzugen die Kartoffelpflanzen einen sonnigen Standort. Achten Sie darauf, dass der Boden vor dem Anbauen gut abgetrocknet und aufgewärmt ist.
Beim Auslegen der Pflanzkartoffeln sollten Sie sich an folgende Richtwerte halten, damit die Ernte gut ausfällt:
- Abstand zwischen der Furchen: 60 bis 70 Zentimeter
- Pflanzabstand zwischen den Kartoffeln: 30 bis 35 Zentimeter
- Pflanztiefe: 6 bis 8 Zentimeter
Angehäufelt wird, wenn die Pflanzen eine Höhe von ungefähr 15 Zentimeter erreicht haben. Dies schützt die Knollen vor dem Ergrünen und regt sie zur Ausbildung weiterer Triebe an, die an ihrem unteren Ende Kartoffeln entwickeln.
Gießen
In Zeiten der Trockenheit müssen die Pflanzen regelmäßig gegossen werden.
Krankheiten und Schädlinge
Da das Bamberger Hörnla in seiner langen Geschichte nie züchterisch bearbeitet worden ist, sind keine gezüchteten Resistenzen gegenüber Krankheiten und Schädlinge vorhanden. Allerdings wird zertifiziertes Saatgut auf verschiedene Krankheiten und Schädlinge vorab untersucht, so dass es keine Krankheitserreger in sich trägt. Wie es mit Anfälligkeiten im eigenen Garten jedoch tatsächlich aussieht, hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab. So wird genauso von hoher wie von geringer Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge berichtet.
Ernte
Bamberger Hörnla gehören zu den späten Kartoffeln. Die Zeit der Ernte liegt, je nach Pflanztermin, zwischen Mitte September bis Mitte Oktober. Die Ernteerträge werden als gering eingestuft, weshalb die Kartoffeln als Liebhaberprodukt gelten.
Lagerung
Da die Hörnla zu den späten Kartoffeln gehören, können Sie sie gut lagern. Ideal für eine Lagerung für mehrere Wochen oder Monate sind folgende Bedingungen:
- Temperatur: 4 bis 10 Grad Celsius
- Neigung zum Auskeimen steigt mit dem Anstieg der Temperatur.
- trockene Schale (zum Schutz vor Krankheitserregern)
- trockener Raum
- Kartoffeln ungewaschen lagern
Liegt die Temperatur unter vier Grad Celsius, dann bekommen die Kartoffeln einen süßlichen, unangenehmen Geschmack. Achten Sie auch darauf, dass die Kartoffeln getrennt von Obst gelagert werden.