Die Kapuzinerkresse ist eine beliebte Gartenpflanze, die viele Möglichkeiten bietet. Sie eignet sich als Kletterpflanze oder als Bodendecker und Teile der Pflanze bis hin zu den Blüten sind essbar. Deshalb sollten Sie Kapuzinerkresse vorziehen.
Vorteile der Anzucht im Haus
Kapuzinerkresse muss nicht vorgezogen werden. Frisch ausgesät, keimt sie auch sehr leicht im Freiland. Allerdings hat das Vorziehen einen entscheidenden Vorteil. Mitte Mai, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, können schon fertige Jungpflanzen ins Beet oder in den Pflanzkübel. So wächst die Kresse schneller, meist auch kräftiger und blüht sehr viel früher.
Voraussetzungen für erfolgreiche Anzucht
Möchten Sie Kapuzinerkresse vorziehen, gibt es einige Vorbereitungen zu treffen und Überlegungen anzustellen. Im Folgenden verraten wir Ihnen, welche das sind:
Material bereitstellen
- Samen der Kapuzinerkresse
- kleine Pflanztöpfe mit etwa 10 cm Durchmesser
- Anzuchterde oder auch normale Gartenerde (möglichst nährstoffarm)
- etwas Küchenpapier
- Gießkanne mit Wasser
- Folie oder Abdeckhaube
Zeitpunkt wählen
Auch wenn die Kresse sehr keimfreudig ist und nicht allzu warme Temperaturen dafür braucht, lohnt es sich erst Anfang März, sie vorzuziehen. Vorher reicht das Tageslicht nicht aus, um kräftige Pflanzen heranzuziehen. Nach dem Keimen ist die Kapuzinerkresse auf sehr viel Licht angewiesen, sie bildet sonst lange Triebe mit kleinbleibenden Blättern und wenigen Blüten. Eine Alternative wäre eine spezielle Pflanzenleuchte, die es ermöglicht, schon sehr früh im Jahr Jungpflanzen heranzuziehen.
Temperatur und Standort beachten
Die Kapuzinerkresse ist ein Dunkelkeimer, sie muss anfangs also nicht am Fenster stehen. Zu warm muss und sollte es auch nicht sein. Eine Wärmematte oder ein Standort in Heizungsnähe sind unnötig. Zimmertemperatur und eine helle Zimmerecke reichen für den Anfang aus.
Anleitung zur Anzucht
- Das Abzugsloch in den Töpfen mit einem Stück Küchenpapier abdecken. Es verhindert das Herausfallen des Substrates und verrottet mit der Zeit.
- Die Erde in die Töpfe einfüllen. Einige Zentimeter bis zum Rand sollten vorerst frei bleiben. Es ist für das spätere Wachstum der Pflanzen sinnvoll, wenn die Erde nur wenige Unkrautsamen enthält.
- Die Erde wässern, dass Substrat sollte dabei komplett durchfeuchtet werden.
- Jeweils einen Samen auf die Erde legen. Die Samenkörner sind groß genug, um sie leicht zu platzieren. Den Topf mit Substrat auffüllen und die Erde gut andrücken.
- Dann das Substrat noch einmal anfeuchten.
- Damit die Keimung schneller geht, Folie über die Töpfe spannen oder sie mit einer durchsichtigen Haube abdecken. So trocknet die Erde auch nicht so schnell aus.
- Die Töpfe an ihren Standort stellen. In den nächsten Tagen, bis zum Auflaufen der Samen, die Erde feucht halten. Anschließend die Folie entfernen und heller stellen. Wird die Folie nicht rechtzeitig entfernt, könnte sich Schimmel bilden.
- Die Keimdauer liegt zwischen 10 und 20 Tagen. Ein Einweichen der Samen vor dem Aussäen kann die Keimung beschleunigen.
- Wurde normale Gartenerde verwendet, müssen keimende Unkräuter regelmäßig aus den Töpfen entfernt werden. Sie sind leicht von dem weit kräftigeren Keimling der Kapuzinerkresse zu unterscheiden.
Jungpflanzen pikieren
Wenn die Samen gemeinsam in einem Topf ausgesät wurden, ist es wichtig, sie zu vereinzeln, damit sie besser wachsen. Dieser Schritt ist nicht notwendig, wenn die Pflanzen erst sehr spät ausgesät wurden. Sind es bis zum Auspflanzen ins Freiland nur noch wenige Wochen, reicht der Platz im Topf auch für mehrere Pflanzen noch aus. Der beste Zeitpunkt zum Vereinzeln ist dann erreicht, wenn die Jungpflanzen einen kräftigen trieb mit wenigen Blättern entwickelt haben.
Benötigtes Material
- etwas nährstoffreichere Erde (zum Beispiel Komposterde)
- größere Töpfe
Anleitung zum Vereinzeln
- neue Töpfe vorbereiten
- Erde etwa bis zur Hälfte einfüllen
- Jungpflanzen vorsichtig aus altem Topf nehmen
- verwachsene Wurzeln behutsam trennen
- Jungpflanzen in vorbereitende Töpfe setzen
- Erde auffüllen und gut andrücken
- danach wässern
Häufig gestellte Fragen
Warten Sie mit dem Auspflanzen der Kapuzinerkresse auf jeden Fall bis etwa Mitte Mai. Die Jungpflanzen sollten erst nach den Eisheiligen ins Beet, wenn ihnen keine Nachtfröste mehr drohen. Der Pflanzabstand ist zwischen den verschiedenen Sorten recht unterschiedlich. Informieren Sie sich dazu am besten vorher.
Ja, das ist möglich. Manchmal sät sich die Kresse auch selbst aus. Die Samen sind recht groß und können durchaus den Winter überstehen, während die Mutterpflanze erfriert.
Das ist ganz leicht machbar. Die Samen sollten vollständig ausgereift und nicht mehr grün sein. Nach dem Sammeln trocken und bis zur nächsten Aussaat dunkel aufbewahren.
Dann ist es immer noch möglich, im Mai die Samen direkt im Freiland auszusäen. Die Pflanzen erscheinen dann jedoch etwas später und blühen nicht so lange.