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Allgemein wird Jasmin wegen seiner duftenden Blüten und den leuchtend grünen Blättern sehr geschätzt. Das sommergrüne und dekorative Klettergehölz wird gern in Kübeln gehalten und lässt sich somit leicht an einem geschützten Ort überwintern. Manche Jasminarten sind jedoch eher für die Zimmerkultur geeignet und stehen deshalb auch gern im Winter im Haus. Bei allen Arten ist natürlich die richtige Pflege entscheidend, um den Winter gut zu überstehen. Deshalb sollten Sie beim Kauf eines Jasmins immer seine Froststärke in Erfahrung bringen, um ihm in der kalten Jahreszeit den richtigen Schutz zu gewährleisten.
Überwinterung im Haus
Nicht winterharte Jasminarten müssen im Haus überwintert werden. Jedoch dürfen sie nicht zu warm stehen, da sie sonst schnell von Schädlingen wie Blattläuse oder Spinnmilben befallen werden. Helle Kellerräume, Hausflure oder Wintergärten sind für die Überwinterung frostempfindlicher Jasminpflanzen am besten geeignet. Eine hohe Luftfeuchtigkeit hält Schädlinge fern und gibt ein gutes Überwinterungsklima. Da manche Jasminarten zu den sommergrünen Pflanzen gehören, verlieren diese im Winter ihre Blätter. Bitte beachten Sie, dass das kein Pflegefehler ist!
Düngen
Im Winter benötigt der Jasmin keinen Dünger. Im Grunde muss er zwischen September und April gar nicht gedüngt werden.
Gießen
Im Winter wird der Jasmin im Haus sehr sparsam gegossen. Lassen Sie den Wurzelballen aber nie austrocknen. Ist der Wurzelballen zu trocken, vertrocknen auch die Blätter recht schnell. Spätestens dann bemerken Sie, dass Sie zu wenig gegossen haben.
Nicht winterharte Jasminsorten
Folgende Jasminarten sind für die Überwinterung im Haus geeignet. Bei Überwinterung im Garten sollten sie sehr gut vor Frost geschützt werden:
Jasminum polyanthum:
- Wuchshöhe 1 bis 3,5 m
- starkes Wachstum
- starker Rückschnitt in regelmäßigen Abständen erforderlich
- wird im jungen Stadium häufig an einem Rundbogen befestigt
- weiße (manchmal auch gelbe) Blüten
- ideale Pflanze für den Wintergarten
- Überwinterungstemperatur zwischen 5 bis 10 °C
- Temperaturminimum -7 °C
Jasminum sambac (Arabischer Jasmin):
- stammt aus Sri Lanka und Indien
- Wuchshöhe 2 bis 3 m
- Blütezeit März bis Oktober
- weiße, süß duftende Blüten
- violette Beeren als Früchte
- sehr robust wachsend
- blüht ganzjährig
- herzförmige und dicke Blätter
- wird gern für Jasmintee verwendet
- klimmt nicht selbstständig
- muss am Rankgerüst festgebunden werden
- verträgt viel Trockenheit
- mag kühl überwintert werden
- Temperaturminimum -7 °C
Jasminum laurifolium (Engelsflügel-Jasmin):
- Wuchshöhe 0,5 bis 5 m
- stieltellerartige, weiße Blüten im Mai
- Blüten einzeln angeordnet
- schwarze Beeren im Herbst
- immergrüne, einfach gegenständig angeordnete schmale und ganzrandige Blätter
- für den Wintergarten geeignet
- Temperaturminimum -7 °C
Jasminum angustifolium (Schmalblättriger Jasmin):
- Ayurvedischer Jasmin
- Wuchshöhe bis zu 2 m
- Blüten verströmen einen angenehmen und sehr klaren Indolduft
- Indol wird unter anderem für die Parfumherstellung verwendet
- Weiße, sternförmige Blüten
- für den Wintergarten geeignet
- Überwinterungstemperatur ca. 15 °C
Jasminum grandiflorum (Chinesischer Teejasmin):
- Wuchshöhe 2 bis 4 m
- Blütezeit Juni bis September
- reich blühend
- weiße, in Zymen angeordnete Blüten
- Blüten werden zur Aromatisierung von grünem Tee verwendet
- bildet Beeren
- unpaarig gefiederte, gegenständig angeordnete dunkelgrüne, eiförmige Blätter
- Blätter gestielt und ganzrandig
- ganzjährig für den Wintergarten geeignet
- Temperaturminimum -7 °C
Überwinterung im Garten
Im Topf oder Kübel
- alle im Topf befindlichen Jasminarten im Garten vor Frost schützen
- geschützter Standort auf der Terrasse oder nahe einer Hauswand auswählen
- Überwinterungsplatz sollte hell, jedoch vor Wind und Sonne geschützt sein
- Töpfe und Kübel auf Holzklötze stellen, da die Luftschicht isolierend wirkt
- eine dicke Styroporplatte als Untergrund ist ebenso möglich
- Gefäße mit Noppenfolie, Styropor, Sackleinen oder Schilfmatten isolieren
- mehrere Lagen Zeitungspapier gefüllt mit trockenem Laub oder Holzwolle helfen ebenso
- Kübel und Töpfe auch von oben isolieren, indem die Erde mit Rindenmulch, Laub oder Stroh abgedeckt wird
- nicht düngen und nur gießen, wenn das Substrat zu trocken ist
- Gießen nur an frostfreien Tagen vornehmen
- sehr frostempfindliche Jasminpflanzen ins Haus holen
Im Freiland
- mit Schilfmatten, Styropor oder Sackleinen einpacken
- Wurzeln gut mit Rindenmulch oder Laub schützen
- in zu rauen Regionen den Jasmin aus dem Boden nehmen und im Kübel überwintern
Frostfeste Jasminarten
Folgende Jasminarten gelten als frostfest. In sehr rauen Lagen sollten sie dennoch vor Frost geschützt werden:
Jasminum mesnyi (Primel-Jasmin):
- Synonym:Jasminum primulinum
- stammt aus Westchina
- Wuchshöhe 0,5 bis 5 m
- gelbe trichterförmige Blüten
- Blüten einzeln angeordnet
- Blütenzeit März bis April
- bilden Beeren aus
- immergrüne, dreizählige, eiförmige, grüne und ganzrandige Blätter
- gegenständige Anordnung der Fiederblätter
- Temperaturminimum -12° C
Jasminum officinale (Echter Jasmin):
- Wuchshöhe 0,4 bis 5 m
- sehr robuster Wuchs
- wird gern als Rankpflanze für Pergolen oder Bäume verwendet
- weiße Blüten in Dolden angeordnet
- Blüten stieltellerförmig
- Blütezeit Mai bis August
- bilden rote Beeren als Früchte aus
- sommergrüne, unpaarig gefiederte, dunkelgrüne Blätter
- eiförmige, ganzrandige und gestielte Blätter
- Temperaturminimum -12° C
Jasminum x stephanense:
- Hybride aus Jasminum beesianum und Jasminum officinale
- Wuchshöhe 3 bis 5 m
- schnellwüchsig
- benötigt viel Platz
- 2 cm große, zartrosa, sanft duftende Blüten
- Blüten in Zymen angeordnet
- Blütezeit Juni bis Juli
- schwarze Beeren als Früchte
- sommergrüne, unpaarig gefiederte, gegenständig angeordnete Blätter
- eiförmig, lanzettliche Form der Blätter
- Temperaturminimum -15 °C
Jasminum nudiflorum (Winter-Jasmin):
- Wuchshöhe 3 bis 3,5 m
- Breite 2 bis 3 m
- langsamwüchsig
- aufrechte, stieltellerförmige gelbe Blüten
- Blütezeit Februar bis April
- Blüten bilden sich nur an einjährigen Trieben
- bilden Beeren aus
- sommergrüne, lanzettenförmige, ganzrandige Fiederblätter mit filzartiger Oberfläche
- Temperaturminimum – 18° C
Nach der Überwinterung
Lüften
Ab Februar sollten die Überwinterungsräume mindestens zweimal pro Woche gelüftet werden, damit die Jasminpflanzen nicht zu schwach und zu schnell austreiben. Als beste Lüftungsmethode gilt das sogenannte Stoßlüften, da hierbei die Luft im Raum nicht vollständig auskühlen kann.
Schneiden
Ebenso können Sie ab Februar oder Anfang März das Zurückschneiden vornehmen, damit die Pflanzen zum Wachstum sowie zum Blühen angeregt werden. Je nach Jasminart braucht die eine oder andere Pflanze etwas länger, um wieder richtig durchzutreiben. Der Echte Jasmin (Jasminum officinale) verträgt jedoch einen kräftigen Rückschnitt.
Umtopfen
Topfen Sie die Pflanzen erst einige Tage später nach dem Zurückschneiden um, damit sie nicht unter so viel Stress stehen, der eventuell störend auf das Wachstum wirken kann. Zu viel Stress bedeutet auch eine größere Anfälligkeit gegen Krankheiten und Schädlinge. Das Substrat sollte sandig-lehmig, aber gut durchlässig sein. Legen Sie eine Tonscherbe oder einen Kiesel auf das Abzugsloch des Topfes, damit das Substrat das Loch nicht verstopft und das Wasser gut ablaufen kann. Gießen Sie die umgetopften Pflanzen gut an. Nutzen Sie Übertöpfe oder Untersetzer, um überschüssiges Gießwasser aufzufangen. Lassen Sie das aufgefangene Wasser aber nicht darin stehen. Stellen Sie die umgetopften Pflanzen ab Anfang April in eine etwas wärmere Umgebung, aber noch nicht ins Freie. Ein Südfenster zum Beispiel ist hierfür ideal.
Gießen
Sobald die Jasminpflanzen austreiben, benötigen sie regelmäßig Wasser. Zum Beispiel ist Regenwasser oder abgestandenes Wasser zum Gießen von Jasmin sehr gut geeignet. Vermeiden Sie aber Staunässe, damit die Wurzeln nicht abfaulen!
Düngen
Anfang April können Sie wieder mit dem Düngen der Jasminpflanzen beginnen. Geben Sie ab jetzt den Pflanzen in Abständen von 14 Tagen einen stickstoffhaltigen Flüssigdünger. Beachten Sie dabei unbedingt die Anweisungen auf der Verpackung des Düngemittels.
Zurück an die frische Luft
Es ist ratsam den Jasmin, egal welche Art, erst nach den Eisheiligen ins Freie zu stellen. Achten Sie darauf, dass die Pflanze vor zu starker Sonneneinstrahlung geschützt wird. Sonst können die Blätter verbrennen. Ein schattiges Plätzchen im Garten ist hierfür ideal. Erst wenn sich der Jasmin etwas ans Freie gewöhnt hat, sollte er auf die Terrasse gestellt oder ausgepflanzt werden.
Die im Garten überwinterten Pflanzen werden ebenfalls erst nach den letzten Frösten nach und nach an die Sonne gewöhnt. Zurückschneiden und Umtopfen sind ebenso angebracht.
Häufig gestellte Fragen
Was kann ich gegen Blattläuse und Schildläuse an meinen Jasminpflanzen tun?
Sie können zum Beispiel die natürlichen Fressfeinde von Blatt- und Schildläusen einsetzen. Schlupfwespen und Marienkäfer fressen gern Blattläuse. Die Larven des Marienkäfers vertilgen gern Schildläuse. Im Fachhandel sind sowohl Marienkäfer als auch Schlupfwespen für die natürliche Bekämpfung von saugenden Insekten erhältlich.
Eine weitere Möglichkeit gegen Blattläuse vorzugehen ist das Aufstellen von Kräutern, die von den Plagegeistern nicht gemocht werden. Das sind zum Beispiel Lavendel, Salbei, Borretsch, Bohnenkraut und Thymian. Sie können die Kräuter auch mit zum Jasmin pflanzen, wenn dafür genügend Platz vorhanden ist.
Mein Winter-Jasmin welkt plötzlich und bekommt fahlgrüne Blätter. Was ist das und was kann ich dagegen tun? Und was passiert mit den gesunden Pflanzen, die in der Nähe der kranken Pflanze stehen?
Die Pflanze ist wahrscheinlich mit einem Phytophthora-Wurzelfäule-Pilz infiziert, der sich besonders durch Staunässe verbreitet. Sie sollten die befallenen Jasminpflanzen entfernen und die Gefäße desinfizieren. Entweder tauchen Sie dafür die Pflanzgefäße 20 min in 60 °C heißes Wasser oder nutzen zum Desinfizieren ein Fungizid (z.B. MENNO Florades). Gesunde Pflanzen, die in der Nähe der erkrankten Pflanze stehen, sollten Sie umtopfen. Um sicherzugehen, sterilisieren Sie das neue Pflanzsubstrat über Wasserdampf. Halten Sie die Pflanzen etwas trockener und vermeiden Sie Staunässe. Lassen Sie das Substrat aber nie austrocknen.