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Efeu ist eine beliebte Gartenpflanze. Besonders als Sichtschutz wird sie gern genutzt. Die Blätter bilden eine undurchsichtige Mauer und das über das gesamte Jahr, denn Efeu ist immergrün. Auch als Bodendecker ist die Pflanze geeignet, sie unterdrückt Unkraut und kann sogar als Rasenersatz in schattigen Bereichen genutzt werden. Was viele Gartenbesitzer nicht wissen ist, dass Efeu giftig ist. Allerdings muss hier differenziert werden.
Nicht jeder Efeu ist als giftig einzustufen. Gefährlich ist vor allem die Altersform, der Efeu, der Beeren trägt. Der erwachsene Mensch ist in der Regel klug genug, nicht einfach an Gartenpflanzen zu knabbern, aber bei Kindern sieht das anders aus. Besonders die Beeren des Efeus locken zum Naschen. Auch Haustiere sind gefährdet. Was es über die Unverträglichkeit bzw. Giftigkeit von Efeu zu wissen gibt, erfahren Sie im nachfolgenden Text.
Ist Efeu giftig?
Efeu ist giftig und zwar in allen Teilen. Besonders gefährlich sind die Beeren, die Früchte, die bei älteren Exemplaren der Pflanze gebildet werden. Die Jugendformen sind recht ungefährlich. Allerdings gibt es im Handel auch durch Stecklinge vermehrte kleine Sträucher, die schon blühfähig sind und dann natürlich auch Früchte bilden. Bei normalen Efeusorten dauert dies etwa 20 Jahre. Schon nach dem Verzehr von zwei bis drei Beeren kann es zu ersten Symptomen kommen, vor allem bei Kindern.
Einziger Pluspunkt ist, dass diese Beeren sehr bitter sind, was die Kleinen nach dem Kosten meist davon abhält, weiter zu essen. Eine Garantie ist das natürlich nicht.
Bei älteren Efeupflanzen hängen die Beeren meist in größerer Höhe, so dass Kinder nicht an diese herankommen, aber bei den eben erwähnten stecklingsvermehrten Gewächsen sind sie durchaus in Reichweite.
Symptome
- Brennen im Rachen
- Durchfall und/oder Erbrechen
- Kopfschmerzen
- Erhöhter Puls
- Krämpfe
- Bis hin zu Schockzuständen und Atemstillstand
Außerdem kann es auch durch Hautkontakt zu Kontaktdermatiden kommen. Die Hautausschläge können je nach Kontakt recht heftig sein.
Gefährliche Inhaltsstoffe
- alpha-Hederin (Triterpensaponin), welches sich aus Hederasaponin C bilden kann. Es ist in den Blättern, im Holz und in den Beeren vorhanden. Es wirkt stark hämolytisch und schleimhautreizend. Es ist aber auch stark schleimlösend und dient als Wirkstoff gegen Husten. Alpha Hederin wirkt auf das Nervensystem der Atemwege.
- Falcarinol – natürlich vorkommender ungesättigter Alkohol. Der Stoff wirkt gegen Schädlinge und schützt die Wurzeln der Pflanzen vor verschiedenen Pilzerkrankungen. Falcarinol kann allergische Reaktionen und Hautreizungen auslösen.
Was tun bei einer Vergiftung mit Efeu?
Sollten Symptome auftreten und der Verdacht naheliegen, dass es sich um eine Vergiftung handelt, sollten Sie unverzüglich den Giftnotruf Ihrer Region anrufen. Dort erreichen Sie Experten, die im Notfall Leben retten können.
Bei Hautreizungen sollte sofort mit kaltem Wasser gespült werden. Bei schlimmen Symptomen ist auch hier ein Arztbesuch anzuraten.
Vorbeugen ist besser als heilen!!!
Viele Eltern lassen in ihrem Garten keinerlei Pflanzen zu, die in irgendeinem Verdacht stehen, mehr oder weniger giftig zu sein. Wir wurden von unseren Nachbarn vor einigen Jahren auch einmal gebeten, die geplante Eibenhecke zu verwerfen, weil sie eine kleine Tochter haben. Das war für uns zwar kein Problem, aber ich habe der Dame erst einmal die vielen Giftpflanzen gezeigt, die sie in ihrem Garten hatte und sie war schockiert, weil sie von deren Giftigkeit gar nichts wusste. So standen da jede Menge Buchsbäume, außerdem Christrosen, Narzissen, Tulpen, Tränende Herzen und Lorbeerkirschen.
Da man nicht verhindern kann, dass Kinder irgendwo etwas in den Mund stecken und schlucken bin ich eher für Aufklärung. Man muss schon aufpassen, aber man kann die Kleinen auch nicht vor allen Unbilden beschützen. Ich bin da eher für die harte Tour. Eine der bitteren Beeren kosten lassen, diese Erfahrung reicht in der Regel, dass sie es nie wieder probieren, auch nicht in einem anderen Garten. Natürlich müssen sie die Beere wieder ausspucken.
- Kinder aufklären über die Gefahren
- Auch davor, außerhalb des eigenen Gartens nichts zu probieren
- Wer auf Nummer sicher gehen möchte, muss Efeu entfernen
Efeu und Haustiere
Auch für Haustiere ist Efeu giftig. Die Symptome die sich zeigen, ähneln denen beim Menschen. Efeu ist giftig für Katzen und Hunde, aber auch für Meerschweinchen, Hamster, Kaninchen, Hasen, Vögel und auch für Pferde. Viele Tiere sind schlau genug, giftige Pflanzen zu meiden, aber eben nicht alle. Es gibt immer mal wieder Nachrichten von Vergiftungen von Tieren. Man muss da schon aufpassen. Tieren kann man nicht erklären, dass sie die Pflanzen meiden sollen.
Häufig gestellte Fragen
Ist Zimmerefeu giftig?
Jeder Efeu ist giftig. Wenn Haustiere Blätter fressen, ist das nicht gut. Bei Kindern ist das natürlich auch so. Zimmerefeu blüht aber nicht und bildet auch keine Beeren. Diese sind ja bekanntlich am giftigsten.
Ist älterer Efeu giftiger als junger?
Die Giftigkeit steigt mit dem Alter. Je älter und verholzter der Efeu ist, umso mehr Giftstoffe enthält er. Außerdem blühen nur ältere Exemplare und entwickeln dann die hoch giftigen und verlockenden Beeren.