Aloe vera ist eine blattsukkulente Pflanze, die stammlos oder mit kurzem Stamm wächst. Hierzulande ist sie vor allem als Bestandteil von Kosmetikartikeln bekannt. Kaum verbreitet ist jedoch, dass die Aloe Vera Pflanze giftig ist.
Aloen (Aloe)
Aloe ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Grasbaumgewächse (Xanthorrhoeaceae), genauer der Unterfamilie der Affodilgewächse (Asphodeloideae). Zur Gattung werden heute über 500 Arten gezählt. “Aloe vera” ist die botanische Bezeichnung für die Echte Aloe. Synonyme sind beispielsweise “Aloe barbardensis” oder “Aloe chinensis”.
Giftstoffe
Die Echte Aloe enthält folgende giftige Stoffe:
- Aloine (vor allem Barbaloin und Isobarbaloin)
- freies Aloe-Emodin (Anthrachinon)
Beide Stoffe sind in allen Pflanzenteilen enthalten, insbesondere jedoch im milchigen Pflanzensaft. Die Konzentration der Anthrachinon-Derivate liegt im eingetrockneten Milchsaft zwischen 5 und 40 Prozent.
Verwechslungsgefahr besteht mit
- anderen Aloe-Arten (giftigen wie ungiftigen)
- Yucca-Arten (ungiftig)
- Agaven-Arten (lokal reizender Pflanzensaft)
Wirkung auf den Menschen
Die schädlichen Anthrachinone können in den menschlichen Körper gelangen, wenn das in den Blättern enthaltene Aloe-Gel verzehrt wird. Deshalb sind beim Kauf Produkte mit der Bezeichnung “aus reinem Blattgel” vorzuziehen, denn bei “Extrakten aus dem ganzen Blatt” können sich, so die Ergebnisse einer US-amerikanischen Studie aus dem Jahr 2016, Anthrachinone im Endprodukt befinden, was auch das Problem bei der Eigenherstellung des Gels ist.
Denn die giftigen Anthrachinone und Aloine sind Bestandteile des gelblichen Blattsaftes der Aloe vera, der sich vor allem im Bereich der Blattrinde vorkommt. Durch das Senkrechtstellen des abgeschnittenen Blattes soll dieser herausfließen. Ob dabei wirklich alle Giftstoffe entfernt werden, lässt sich jedoch nicht überprüfen. Es bleibt also ein gewisses Restrisiko.
- bloßer Kontakt mit Pflanze gilt als ungefährlich
- solange kein Pflanzensaft austritt
- Vorsicht bei Verletzungen der Pflanze
- Pflanzensaft weckt Interesse von Kindern
- Giftstoffe wirken stärker auf kindlichen Organismus
Symptome
- Durchfall (abführende Wirkung)
- Entzündung der Nieren
- abortive Wirkung bei Schwangeren
Wirkung auf Tiere
Unter den Haustieren ist Aloe vera für Vögel (z. B. Wellensittiche), Hunde, Katzen und Kaninchen giftig. Wie beim Menschen rührt die Gefahr einer Vergiftung von den Blättern her. Allerdings ist diese für Haustiere größer, denn diese lassen den Pflanzensaft vor dem Verzehr nicht herausfließen. Außerdem nehmen die Tiere den schädlichen Saft bereits beim Knabbern an der Pflanze auf, da er sich im Bereich der Blattrinde befindet. Aus diesem Grund stellt die Aloe vera für alle Haustiere, die an Zimmerpflanzen knabbern, eine Gefahr dar.
Symptome
- Krämpfe
- Erbrechen
- Durchfall
- Lähmungserscheinungen
- schwere Reizungen im Mundraum, Rachen und Verdauungstrakt
Häufig gestellte Fragen
Ja, “bestellte” frische Blätter haben die gleichen Eigenschaften wie jene der eigenen Pflanze. Sie sollten sie nur äußerlich anwenden.
Davon sollten Sie Abstand nehmen, da sich die Giftstoffe vor allem unterhalb der Blattrinde befinden.