Verbrannte Blätter und Blüten ruinieren das Aussehen der Hortensie. Doch ist womöglich auch die Sorge um ihre Gesundheit berechtigt? Die Ursache ist schnell ausgemacht, die Behebung des Schadens braucht Zeit.
Ursache für verbranntes Laub und Blüten
Wenn Blätter und Blüten von Hortensien verbrannt sind, liegt vermutlich ein Sonnenbrand vor. Gerade wenn die vorangegangenen Tage sehr sonnig waren und die Veränderungen an Ihrer Hortensie sich wie aus dem Nichts zeigten, sollten Sie die Ursache zuerst hier suchen. Denn obwohl Hortensien so üppig und in kräftigen Farben erblühen, sind die meisten Arten keine Sonnenanbeter. Sie stammen ursprünglich aus Wäldern, wo sie zu Füßen von Bäumen und dichten Sträuchern beschattet wuchsen. Auch als Kulturpflanzen haben sie ihre Vorliebe für Halbschatten behalten, sind sogar mit einem schattigen Platz zufrieden. Findet sich die Hydrangea, wie die Pflanze botanisch heißt, entgegen ihrer Schattenvorliebe unvermittelt und übermäßig der prallen Sonne ausgesetzt, verliert sie unvermeidlich viel Feuchtigkeit, was zu den Verbrennungssymptomen führt.
Symptome im Detail
Vom Sonnenbrand sind Laub, Blüten und Triebe der Pflanze betroffen, wenngleich sie die ungebremste Kraft der Sonnen unterschiedlich stark trifft.
- es zeigen sich helle bis braune Blattflecken
- beginnend von den Blattspitzen
- Flecken werden mit der Zeit immer größer
- das betroffene Blatt kann schließlich eintrocknen
- die zarten Triebspitzen sind schneller verbrannt
- sie trocknen komplett ein
- Blüten zeigen vereinzelt braune, vertrocknete Blütenblätter
- deren Anzahl nimmt stetig zu
Andere Ursachen ausschließen
Fleckige Blätter und vertrocknete Pflanzenteile können auch infolge von Krankheiten und Schädlingen auftreten. Auch Trockenheit kann der Hydrangea derart zusetzen, dass ihr Blätterlaub vertrocknet. Selbst dann, wenn die aktuelle Witterung den Sonnenbrand nahelegt, sollten Sie weitere Ursachen ausschließen. Ansonsten könnte womöglich wertvolle Zeit verstreichen, in der die Pflanze die dringend nötige Hilfe nicht bekommt. Hier sind noch ein paar Hinweise für Ihre Ursachenforschung:
- an warmen, trockenen Tagen treten Spinnmilben auf
- die Blätter werden braun und vertrocknen
- auch Blattfleckenpilze verursachen braune, trockene Blattflecken
- hohe Luftfeuchtigkeit und Nährstoffmangel begünstigen den Pilzbefall
- langanhaltender Wassermangel führt ebenfalls zu braunem, vertrocknetem Laub
Auf Sonnenbrand richtig reagieren
Nachdem eindeutig geklärt ist, dass Sonnenbrand vorliegt, ist unverzüglich zu prüfen, welche Schritte die Genesung der Pflanze vorantreiben bzw. weitere Verbrennungen verhindern. Auch muss die Frage beantwortet werden, was mit den bereits verbrannten Pflanzenteilen an der Hortensie zu tun ist. Nachfolgend wird die weitere Vorgehensweise näher beleuchtet. Nicht jeder Punkt muss und kann für jede Pflanze zwingend umgesetzt werden, denn es kommt auf die Gesamtumstände an.
Fleckige Blätter stehen lassen
Zunächst sei einmal klargestellt, dass von den verbrannten Blättern und Blüten für die Pflanze kein Schaden ausgeht. Sie müssen also nicht entfernt werden. Natürlich ist ihr Anblick nicht erfreulich und die Versuchung groß, sie aus optischen Gründen schnell loszuwerden. Bei den fleckig ausschauenden Blüten können Sie so vorgehen. Doch fleckiges Laub hat immer noch einen Nutzen für die Pflanze, da es sie auch in diesem “beschädigten” Zustand immer noch mit Energie versorgen kann. Diese hat die geschwächte Hydrangea auch dringend nötig, um zügig neu auszutreiben. Lassen Sie die Blätter noch an der Pflanze! Entfernen Sie allenfalls nur eine kleine Anzahl, sofern der Pflanze noch viele andere Blätter verbleiben.
Vertrocknete Triebe abschneiden
Sind die Triebspitzen vertrocknet, sollten Sie sie unterhalb des nächsten Blattpaares abschneiden. Die Pflanze erholt sich und treibt neu aus. Da die Blütendolden an den Triebspitzen sitzen, wird es bei umfangreichen Schnittmaßnahmen zu einem Blütenausfall oder zumindest einer deutlichen Reduktion der Blütenanzahl kommen.
Standort wechseln
Bei Hortensien, die an einem sehr sonnigen Platz stehen, besteht die Gefahr, dass sie weitere Sonnenbrände erleiden. Ständige Verbrennungen kann aber keine Pflanze auf Dauer wegstecken. Prüfen Sie, ob ein Standortwechsel möglich ist. Pflanzen in Töpfen sind mobil und können leicht umgestellt werden. Bei Hortensien im Beet sollten vorrangig andere Maßnahmen geprüft werden. Der neue Standort sollte wie folgt sein:
- keine direkte Sonneneinstrahlung
- Sonne ist nur morgens und abends erlaubt
- ab 11 Uhr sollte die Pflanze im Schatten stehen
- Südlage ist ungünstig
- Ost- und Westlagen bevorzugen
Umzug nach draußen richtig durchführen
Sind die Blätter der Hortensie unmittelbar nach einem Umzug aus dem Hausinneren nach draußen verbrannt, so hat sie die Intensität der Sonneneinstrahlung unvorbereitet getroffen. Hortensien müssen schrittweise an die Sonne gewöhnt werden, bevor sie den für sie bestimmten Platz für längere Zeit einnehmen können. Das kann mehrere Tage in Anspruch nehmen. Sollten Sie bereits zu voreilig vorgegangen und die Blätter bereits verbrannt sein, so gehen Sie wieder einen Schritt zurück, sofern die Pflanze sich noch im Topf befindet. Stellen Sie sie schattig, damit sie sich wieder erholen kann. Starten Sie im Anschluss daran die notwendige Eingewöhnungsphase. Bereits ausgepflanzte Exemplare müssen Sie ggf. umpflanzen oder an Ort und Stelle beschatten.
Gießverhalten optimieren
Dass alle Hortensienarten reichlich Wasser benötigen, haben wir bereits erwähnt. Vor allem an heißen, sonnigen Tagen ist ihr Durst enorm. Gartenexemplare und insbesondere Hortensien in Kübeln müssen dann regelmäßig gegossen werden, oft sogar täglich. Das Zusammentreffen von Wasser und Sonne kann jedoch das Risiko für Sonnenbrand noch verstärken. Wassertropfen auf den Blättern sind wie zahlreiche Mini-Lupen, durch die das Sonnenlicht gebündelt und in seiner Wirkung verstärkt wird. Für das Gießen dieser Gewächse gelten daher folgende Regeln:
- niemals in der prallen Hitze gießen
- morgens und abends zur Gießkanne greifen
- Laub und Blüten nicht mit Wasser benetzen
An heißen Tagen beschatten
Wenn der Standort der Pflanze zu sonnig ist und sie dennoch darauf verweilen muss, braucht sie einen geeigneten Sonnenschutz. Idealerweise bekommt sie diesen noch bevor ihr Laub und die Blütendolden verbrannt sind. Doch auch ein verspätet angebrachter Sonnenschutz wird immer noch nützlich sein, indem er weitere sonnenbedingte Schädigungen verhindert. Die Pflanze kann sich erholen, anstatt durch weitere Sonnenbrände derart geschwächt zu werden, dass sie ganz eingeht. Als Sonnenschutz eignen sich:
- Sonnenschirme
- Sonnensegel
- schattenspendende Nachbarpflanzen
Gern können Sie auch eigene Lösungen finden, wie Sie Ihrer Hydrangea mehr Schatten spenden können. Der Sonnenschutz ist selten während der gesamten Vegetationsperiode notwendig. Ihr Augenmerk sollte auf die sog. Hundstage im August liegen.
Häufig gestellte Fragen
Welche Pflanze kann ich neben meine Hortensie setzen, um ihr zu mehr Schatten zu verhelfen?
Hier bietet sich eine der vielen schnell wachsenden Kletterpflanzen an, welche eine Vorliebe für Sonne haben. An einem Rankgitter geführt, wird sie vor allem in die Höhe streben, während sie in der Breite nur wenig Raum beanspruchen wird.
Gibt es nicht auch Sorten, die besser mit Sonne klarkommen und nicht gleich verbrennen?
Volle Sonne wird von der Eichenblättrigen Hortensie und der Rispenhortensie gut vertragen. Ansonsten gilt: Je dunkler die Farbe der Blüten, umso besser ist die Sonnenverträglichkeit.
Bei einer reinen Zimmerhaltung kann die Hortensie nicht verbrannt werden, oder?
Abgesehen davon, dass eine Hortensie sich im Freien besser entwickelt als im Zimmer, ist auch hier die Standortfrage von entscheidender Bedeutung. Sonnenstrahlung kann die Pflanze auch in Räumen mit voller Wucht erreichen, wenn sie beispielsweise auf einer Südfensterbank steht. Ost- und Westfenster sind besser geeignet bzw. Plätze, die nicht nah am Fenster sind.