Der echte Hopfen trägt die botanische Bezeichnung Humulus lupulus und wird schon seit geraumer Zeit auf deutschen Böden angebaut. Deshalb gibt es heutzutage extrem viele Hopfen-Sorten, sowohl alte als auch neue Züchtungen. Die diversen Sorten unterscheiden sich vor allem beim Aroma, dessen Spektrum viele verschiedene Geschmacksnoten abdeckt. Dazu gehören blumig, erdige, fruchtige, holzige, süße sowie würzige Geschmacksrichtungen. Generell findet eine Unterscheidung zwischen Bitter- und Aroma-Hopfen statt, welche speziell beim kommerziellen Anbau eine bedeutende Rolle spielen. Dank der großen Anzahl an facettenreichen Hopfensorten kommen Hobbybrauer durch den Hopfenanbau im eigenen Garten zu neuen Geschmackserlebnissen.
Alte Hopfensorten
Schon seit vielen Jahrhunderten ist das Kultivieren von Hopfen in Deutschland ein wichtiges Thema, um daraus im Anschluss Bier zu brauen. Aus diesem Grund gibt es eine enorme Anzahl an facettenreichen Hopfen-Sorten, welche über ein stattliches Alter verfügen und immer noch im Anbau verwendet werden. Außerdem geht der neueste Trend zurück zu den traditionellen Sorten, welche schon unsere Vorfahren zu schätzen wussten. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass deutsche Hopfen-Sorten in der ganzen Welt extrem beliebt sind. Mittlerweile wird ein sehr großer Anteil der deutschen Hopfenernte weltweit in viele verschiedene Länder exportiert. Aber auch Hobbygärtner und private Brauer beschäftigen sich mit dem Pflanzen von Hopfen, um daraus eine Bierspezialität ganz nach den eigenen Vorlieben herzustellen. Hopfen ist ein richtiger Sonnenanbeter und lässt sich als Zierpflanze mit den passenden Standortbedingungen im Garten kultivieren.
- Canadian RedVine
- Alte Landsorte aus Kanada
- Hat sich in Nordamerika weit verbreitet
- Punktet mit sehr starkem Wachstum
- Lässt sich gut in nördlichen und bergigen Gebieten anbauen
- Verfügt über hohen Gehalt am Hopfenbitterstoff Cohumulon
- Robust und weniger anfällig für Krankheiten
- Cluster
- Älteste, noch in den USA angebaute Sorte
- Belegte früher den Großteil der Ackerflächen für Hopfen
- Blumige, fruchtige, grasige, süßliche und würzige Aromen
- Starke Geschmacksnoten sorgen für schmackhaftes Bier
- Verfügt über optimale Lagerstabilität
- Sorte wächst kräftig, erzielt gute Erträge bei der Ernte
- Fuggle
- Stammt ursprünglich aus Kent in England
- Züchtung aus dem Jahr 1861
- Weicher Bitter- und Aromahopfen
- Überzeugt mit vielfältigen Geschmacksnoten
- Schmeckt erdig, grasig und nach Minze
- Hat sich als Liebhabersorte durchgesetzt
- Findet seine Verwendung speziell für englische Ales
- Hallertauer Mittelfrüh
- Sehr feine und traditionelle Aroma-Sorte aus Hallertau
- Im Anbau immer noch sehr beliebt
- Fällt durch große und dunkelgrüne Blätter auf
- Pflanzen wachsen ausgesprochen ästhetisch
- Verfügt über mittleren Bitterwert und Lagerstabilität
- Geschmacksnote umfasst blumig, süßlich und würzig
- Anfällig für Welke, Erträge schwanken deshalb
- Sorgt im Bier für intensive, aber angenehme Bitterkeit
- Hersbrucker Spät
- Gehört zu den robusten Hopfensorten
- Traditionelle Sorte aus Deutschland
- Beliebt aufgrund des kräftigen Wuchses
- Zeichnet sich durch niedrigen Bitterwert aus
- Gutes Aroma, aber geringe Lagerstabilität
- Verleiht dem Bier harmonische Bitterkeit
- Blumige, fruchtige und hopfenwürzige Geschmacksnoten
- Northern Brewer
- Ursprünglich aus England stammende Bittersorte
- Züchtung aus dem Jahr 1934
- Frühreife Sorte, aber weniger ertragreich
- Zeichnet sich durch milde Aromen aus
- Verfügt über gute Lagerstabilität
- Hopfenwürziges Geschmackserlebnis
- Nugget
- Stammt ursprünglich aus den USA
- Verfügt über sehr hohen und kräftigen Bitterwert
- Milde Geschmacksaromen und gute Lagerstabilität
- Sorte wächst schnell und stark
- Liefert hohe Erträge bei der Ernte
- Jedoch anfällig für Krankheiten
- Blumige, fruchtige und würzige Geschmacksnoten
- Saazer
- Alte Landsorte aus Tschechien
- Auch als Böhmischer Roter bezeichnet
- Weltbekannter, milder und edler Aromahopfen
- Gibt dem Pilsner Urquell seinen Geschmack
- Blumige und erdige Aromen, mit Kräuternote
- Ebenfalls für Lagerbiere geeignet
Neue Hopfensorten
Hopfen ist ein Naturprodukt, welches einen essenziellen Bestandteil beim Brauen von Bier darstellt. Deshalb sind im Verlauf der Zeit immer wieder neue Züchtungen auf den Markt gekommen. Allerdings kann es bis zur vollständigen Entwicklung von neuen Sorten ein paar Jahrzehnte dauern. Viele der modernen Hopfensorten überraschen mit ungewöhnlichen Geschmacksrichtungen, durch die das im Anschluss gebraute Bier ein ganz spezielles Aroma erhält. Ein weiteres Ziel bei den neuen Züchtungen ist es, weitaus kleinwüchsigere, aber dennoch ertragreiche Sorten zu erschaffen. Auf diese Weise lässt sich das Pflanzen und Bearbeiten der Kultur deutlich erleichtern. In Deutschland stammen die meisten der neuen Zuchtsorten aus dem Hopfenforschungszentrum im bayerischen Hüll. Neben hohen Erträgen bei der Ernte und sehr guten Eigenschaften beim Anbau, sind beim Züchten und Entwicklungen von modernen Hopfen-Sorten ebenfalls resistente Attribute entscheidend.
- Cascade
- Aromahopfen, stammt ursprünglich aus den USA
- Anbau vor allem in Oregon und Washington
- Sehr milde Bitternote, auch bei großen Mengen
- Blumige und zitrusfruchtige Aromen
- Weit verbreitet bei der Herstellung von Craft-Beer
- Wird auch in Europa, Neuseeland und Australien kultiviert
- Citra
- Seit 2007 auf dem Markt
- Stammt von Hallertauer Mittelfrüh ab
- Aromatische Sorte, ideal für Ale
- Besticht mit stark fruchtigem Geschmack
- Bier hat hohen Wiedererkennungswert
- Hallertauer Tradition
- Züchtung erhielt Zulassung im Jahr 1993
- Verfügt über mittleren bis hohen Bitterwert
- Sehr gutes Geschmacksaroma
- Ebenfalls zufriedenstellende Lagerstabilität
- Bier bekommt intensive und harmonische Bitterkeit
- Blumige, grasige und würzige Aromen
- Mandarina Bavaria
- Neue deutsche Züchtung aus Hallertau
- Moderner Flavourhopfen mit innovativen Aromen
- Verfügt über ausgeprägten Geschmack nach Mandarinen
- Ebenfalls süß in der Geschmacksnote
- Besonders geeignet für Ales und Weizen
- Harmonische Bitternoten
- Opal
- Im Jahr 2001 als neue Sorte zugelassen
- Feine Aromen, mittlere Lagerstabilität
- Mit hohen Erträgen bei der Ernte zu rechnen
- Gute Resistenz gegen Krankheiten
- Lässt sich problemlos anbauen
- Verfügt über mittleren bis hohen Bitterwert
- Perle
- Sorte stammt aus dem Jahr 1978
- Besticht mit feinen und dezenten Geschmacksaromen
- Verfügt über mittleren bis hohen Bitterwert
- Überzeugt mit guter Lagerstabilität
- Blumige, fruchtige und hopfenwürzige Noten
- Saphir
- Moderne Sorte aus dem Jahr 2002
- Hochfeine Geschmacksrichtungen
- Resistent gegen Krankheiten
- Mittlere Erträge bei der Ernte
- Besitzt zufriedenstellende Anbaueigenschaften
- Verfügt über mittelmäßige Lagerstabilität
- Bier zeigt sich harmonisch bitter, bei mittlerer Intensität
- Blumige, fruchtige und würzige Noten
- Target
- Aus England stammender Bitterhopfen
- Spätreifende Sorte mit sehr hohem Bitterstoffgehalt
- Stellt nur geringe Ansprüche an den Boden
- Windige Standortbedingungen vermeiden
- Resistent gegen Echten Mehltau und Welke
- Gute Lagerstabilität und kräftiger Wuchs
Häufig gestellte Fragen
Was ist beim Anbau von Hopfen für das Bierbrauen zu beachten?
Beim Anbau von Hopfen ist darauf zu achten, dass ausschließlich weibliche Pflanzen verwendet werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, der kauft weibliche Jungpflanzen im Fachhandel. Bei der Aussaat besteht stets die Ungewissheit, ob es sich um weibliche oder männliche Exemplare handelt.
Wie lassen sich Hopfenpflanzen vermehren?
Da der Kauf von weiblichen Jungpflanzen eine finanzielle Investition ist, bietet sich das preiswertere Vermehren der Gewächse an. Mit der Hilfe von Stecklingen lässt sich dieser Prozess sortenecht durchführen.
Sind alle Sorten gleichermaßen für das Bierbrauen geeignet?
Wenn eine Hopfensorte nur einen geringen Anteil an Bitterstoffen hat, ist diese für die Braukunst nicht interessant. Dafür eignet sie sich aber oft für die Zubereitung von würzigen Tees und anderen Getränken.
Welche Hopfen-Sorten eignen sich als Zierpflanzen?
Hopfen lässt sich auch als Zierpflanze anbauen, entweder im Garten oder im Pflanzgefäß auf dem Balkon sowie auf der Terrasse. Dafür bieten sich spezielle Sorten, welche sich meistens durch kürzere Triebe auszeichnen. Dazu gehören unter anderem Billbo, Comet und Gimmli.