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Ein Hochbeet hat zahlreiche Vorteile. Besonders bei Selbstversorgern mit Gemüse ist diese Art Beet sehr beliebt, allerdings gibt es sehr viel mehr Möglichkeiten. In formal angelegten Gärten findet man heute oft Hochbeete als Gartengliederung, als Wände für einen Senkgarten, zur Hangbefestigung, als Terrassenabgrenzung und vieles mehr. Hochbeete sorgen dafür, dass der Garten aufgeräumt aussieht.
Wichtig sind die Bodenschichten. Sie sorgen für ein gutes Klima. Ideal als Bepflanzung eines Hochbeetes sind Gemüse, Erdbeeren und Kräuter. Natürlich sind auch Blumen, Stauden und andere Gewächse geeignet. Wie fängt man also an mit dem Bau und der Gestaltung eines Hochbeetes?
Vorteile eines Hochbeetes
- Besseres Pflanzenwachstum durch zusätzliche Bodenwärme
- Man kann früher mit Bepflanzung beginnen
- Zusätzliche Nährstoffe sorgen für eine reiche Ernte
- Gartenabfälle werden sinnvoll weiterverwendet
- Unkraut wächst deutlich weniger, da der Hauptsamenflug am Boden stattfindet
- Leicht und rückenschonend zu bearbeiten
- Einfach zu bauen
- Kann mit Deckel und Bewässerung versehen werden
- Kein oder kaum Schneckenfraß
- Sieht sogar noch gut aus
Wie sollte ein Hochbeet beschaffen sein?
Um die Vorteile eines Hochbeetes richtig nutzen zu können, ist es wichtig, sich schon vor dem Kauf oder dem Bau Gedanken über die Höhe, den Standort, die Befüllung und Bepflanzung zu machen. Es sind gewisse Dinge zu berücksichtigen, damit das Hochbeet so angelegt ist, dass es auch leicht zu bearbeiten ist und all die Vorteile bietet, die man sich wünscht. Man macht also erst einmal einen Plan.
Die passende Höhe
Ein selbst gebautes Hochbeet kann man in der für sich passenden Höhe bauen. Es ist wie mit einer Einbauküche, auch die muss die richtige Arbeitshöhe haben, damit man bequem und rückenschonend arbeiten kann. Die Höhe eines Hochbeetes ist von der eigenen Körpergröße und der Bepflanzung abhängig.
- Meist liegt die Höhe zwischen 80 und 100 cm.
- Bei niedrigen Pflanzen sollte das Beet in Beckenhöhe enden.
- Bei Tomaten oder Gurken muss es entsprechend niedriger sein, sonst kommt man nicht mehr an die oberen Früchte heran.
- Eine Beethöhe von 50 bis 65 cm macht das Arbeiten im Sitzen möglich, auch wenn das manchmal unbequem sein kann
Die passende Breite
Ein Hochbeet sollte nicht breiter sein, als man von außen an die innersten Pflanzen heranreichen kann. Man rechnet diese Breite von zwei Seiten, denn an das Hochbeet sollte man von beiden Längsseiten herankommen können. Hochbeete im Handel sind meist 100 cm breit.
- Ein Hochbeet sollte nicht breiter als 130 cm sein und auch das nur für große Menschen.
- 100 cm Breite sind für alle normalgroße Menschen gut zu bearbeiten.
Die Länge
Die Länge eines Hochbeetes ist abhängig von der Stabilität des Materials des Außenkörpers. 200 bis 250 cm sind ideal, wenn der Platz dafür vorhanden ist. Diese Länge gewährleistet, dass man in das Beet hineinsteigen kann, um die Schichten auszutauschen, zu erneuern oder ähnliches vorzunehmen. Nur bei dieser Länge lässt sich normal arbeiten, sonst wird es schwierig. Längere Seitenwände können sich durchbiegen und müssen extra gestützt werden, z.B. mit Pfählen.
Standort
Ein Hochbeet sollte möglichst frei stehen. Je nach Bepflanzung ist ein sonniger, halbschattiger oder schattiger Standort empfehlenswert.
- Salate, Gemüse und Kräuter mögen die Sonne und brauchen einen vollsonnigen Platz.
- Die Ausrichtung nach Süden ist günstig für alle wärme- und sonneliebenden Pflanzen.
- Eine Nord-Südausrichtung des Beetes verlängert die Sonneneinstrahlung über das ganze Jahr. So ist das Beet auch im Frühjahr oder Herbst noch schön sonnig.
- Bei einem sehr windigen Standort macht es Sinn, das Hochbeet nur bis etwa 15 cm unterhalb des Randes zu füllen. So stehen die Pflanzen tiefer und sind gut geschützt.
Materialien für den Außenkörper
Ein Hochbeet kann aus Naturstein, Kunststein, Metall, Kunststoff und Holz gestaltet werden. Jedes Material hat so seine Vor- und Nachteile.
- Optisch gut machen sich tiefdruckimprägnierte Palisadenhölzer.
- Auch Rundhölzer sind praktisch und öfters preisgünstig zu haben. Diese müssen meist noch imprägniert werden.
- Noch preiswerter, sehr lange haltbar und einfach ohne zu vermörteln stapelbar sind Hohlblocksteine. Sie speichern die Wärme deutlich besser als Holz und müssen kaum gepflegt werden.
- Verzinkte Wellblechplatten, die an die vier Ecken auf Holzpfosten geschraubt werden, sind eine preiswerte Version, wenn auch optisch nicht sehr ansprechend. Das Wellenprofil sorgt allerdings für eine gute Aussteifung. Die Platten bewegen sich auch bei hohem Erddruck nicht. Wellblech leitet sowohl Wärme als auch Kälte sehr gut, was für Vor- und Nachteile sorgt.
Die richtige Befüllung
Die entsprechende Befüllung ist entscheidend für das Gedeihen der Pflanzen im Hochbeet. Es sind mehrere Schichten notwendig. Unten hinein kommt ein Schutz vor Wühlmäusen, darauf kommt eine Drainageschicht und obendrauf eine Substratschicht. Die Schichten setzen sich wie folgt zusammen.
- 1. Schicht – etwa 30 cm – grober Baum- und Strauchschnitt – Reste vom Verschneiden von Bäumen und Sträuchern, Wurzelreste, Holzabfälle (nur unbehandeltes Holz). Die Schicht mit einem wasserdurchlässigen Vlies abdecken. So wird das Ausschwemmen von Erde verhindert. Das Beet kann so nicht zusammensinken. Das Material verrottet langsam und sorgt für eine gute Durchlüftung.
- 2. Schicht – etwa 20 cm – Laub- und Grünabfälle – Strauchschnitt, Laub, Rasensoden, Grasschnitt, Stroh
- 3. Schicht – etwa 20 cm – halbverrotteter Kompost
- 4. Schicht – etwa 20 cm – Gartenerde, Kompost, Blumenerde, je nach Bepflanzung
Hochbeet bauen
Ein Hochbeet kann man aus verschiedenen Materialien bauen. Ich habe hier zwei Varianten ausgesucht, eine Einsteigerlösung zum Ausprobieren und ein langlebigeres Hochbeet. Das erste besteht aus mehreren Gabionen, die aneinandergefügt werden, das zweite aus Holz. Wichtig ist, das im Boden ein enger Maschendraht ausgelegt wird, um Wühlmäuse am Eindringen zu hindern und dass die Innenwände mit stabiler Teichfolie ausgekleidet werden. So kommen sie nicht mit der verrottenden Füllung in Berührung. Diese Maßnahme ist nicht nur bei Holz wichtig, auch bei Steinen und Metall sorgt die Folie für Schutz, nach innen und außen.
1. Gabionenhochbeet
- Als Material nutzt man Gabionen-Boxen, vier Stück mit den Maßen 50 x 50 x 50 cm und 4 Kokosmatten mit der Abmessung 150 x 50 cm (biologisch abbaubar)
- Alle Materialien sind im Bau- und Gartenmarkt erhältlich.
- Die Stellfläche, also 200 x 50 cm, mit Pflöcken und Richtschnur markieren und etwa 20 cm tief ausheben.
- Die einzelnen Gabionen zusammenbauen, den Deckel aber offen lassen zum Befüllen
- Gabionen aufstellen ( in ausgehobene Fläche) und mit den zugehörigen Spiralen untereinander verbinden.
- Die Seitenwände innen mit den Kokosmatten ausschlagen, so kann die Befüllung nicht herausfallen.
- Hochbeet wie oben beschrieben mit den einzelnen Schichten füllen
- Auf halber Höhe die einzelnen Gabionen mit den zugehörigen Spannankern sichern, damit sie sich durch den Druck nicht aufbiegen (mindestens einen Anker, besser zwei pro Gabione verwenden)
- Obenauf den ausgehobenen Mutterboden geben, evtl. noch etwas verbessern.
- Jetzt den „Deckel“ auf das Beet klappen und diesen mit den Spiralen ringsum fixieren
- Zwischen die Gitter bepflanzen nach Wunsch, sozusagen „Gärtnern im Quadrat“ was im Moment sehr angesagt ist.
- Um dieses Hochbeet optisch aufzuwerten, können in die Kokosmatte kleine Schlitze geschnitten werden. Dorthinein steckt man vorsichtig kleine Pflänzchen oder Samen, beispielsweise von Kapuzinerkresse. So wächst das Hochbeet zu und sieht deutlich besser aus.
2. Holzhochbeet
- Grundfläche festlegen und 25 cm tief ausheben
- Dann wird der darunter liegende Boden noch einen Spaten tief aufgelockert.
- An den vier Ecken wird jeweils ein Holzpfosten eingeschlagen, dazu jeweils einer auf halber Höhe der langen Seite. (Pfosten imprägnieren)
- Ideal ist, wenn man Bodenhülsen nutzt und die Holzpfosten da hineinstellt. So verrottet das Holz nicht, denn es hat keinen direkten Kontakt mit Erde.
- Die Pfosten müssen an den Einschlaghülsen befestigt werden.
- Die Einschlaghülsen werden vertikal sowie in einer Flucht ausgerichtet.
- Seiten beplanken. Die untersten Bretter etwa 5 cm vom Boden entfernt anbringen.
- Wichtig ist, die Bretter mit der Wasserwaage auszurichten.
- Die Bretter für die langen Seitenteile werden innen an den Pfosten befestigt, die für die kurzen Seiten außen.
- Hat man ringsum die ersten beiden Bretter in der Höhe montiert, wird der Hasendraht angebracht. Besser als ihn nur auf den Boden zu legen ist, ihn auch ringsum hochzuziehen, mindestens über das erste Brett hinaus.
- Der Hasendraht kann einfach an das Holz getackert werden.
- Bretter bis hoch anbringen, Korpus vollenden und mit Schutzlasur streichen, von innen und außen.
- Pfostenkappen an den oberen Pfostenenden montieren, damit die Pfosten von oben vor Regen und Umwelteinflüssen geschützt sind.
- Innenwände mit Teichfolie auskleiden. Auch diese kann angetackert werden.
- Den überstehenden oberen Rand umschlagen und an der Innenseite des Hochbeetes befestigen.
- Hochbeet mit den einzelnen Schichten befüllen.
- Günstig ist, jede Schicht fest anzudrücken, damit der Boden nicht nachgibt und immer tiefer rutscht. Steigen Sie hinein und treten die Schichten fest.
- Bepflanzen
Bepflanzung
Im ersten Jahr der Bepflanzung sind im Hochbeet unwahrscheinlich viele Nährstoffe vorhanden. Für manche Pflanzen sind das einfach zu viele. Sie verbrennen von der Wurzel ausgehend. Deshalb ist es ratsam, in diesem ersten Pflanzjahr ausschließlich Starkzehrer zu pflanzen. Blumen sind nicht ganz so empfindlich, bei Gemüse und Co. muss man vorsichtiger sein. Zu den Starkzehrern gehören Tomaten, Kartoffeln, Gurken, sämtliche Kohlarten, Lauch, Auberginen und andere.
Erst ab dem zweiten und dritten Standjahr eignen sich dann auch Sorten wie Salate, Rettiche, Spinat und Kräuter. Wegen ihrem großen Platzbedarf sind Zucchini, Kürbisse und Rhabarber nur bedingt für Hochbeete geeignet. Ideal für ein Hochbeet sind Mischkulturen, denn eine ausgewogene Fruchtfolge ist wichtig. Bei den Blumen gehören Sonnenblumen, Chrysanthemen und Geranien zu den Starkzehrern. Ideal für Hochbeete sind Dahlien, Pelargonien, Gloxinien und Frauenmantel. Für die Ränder empfehlen sich Schwachzehrer wie Azaleen, Begonien, Petunien, Primeln, Stiefmütterchen und Tulpen.
Säen und Pflanzen kann man etwa von Februar bis November, ernten bei entsprechender Auswahl fast das gesamte Jahr über. Es gibt im Gemüsebeet Partner, die passen besonders gut zusammen, so z.B. Radieschen und Kopfsalat, Möhren und Steckzwiebeln, Erdbeeren und Knoblauch, Möhren und Petersilie und viele andere. Es gibt natürlich auch Gemüse, welches gar nicht gut zusammenpasst, z.B. Kartoffeln und Tomaten.
Aus Platzgründen ist es praktisch, Pflanzen, die ihre Früchte unterirdisch ausbilden neben Pflanzen zu setzen, welche sie oberirdisch bilden. So können die Gewächse enger nebeneinander gesetzt werden, ohne sich gegenseitig zu behindern.
Preise für Hochbeete
Im Handel werden unheimlich viele Hochbeete angeboten. Nicht alle verdienen jedoch diesen Namen. Viele sind einfach viel zu niedrig, als dass man die einzelnen Schichten vernünftig ausbringen könnte. Sie sind nicht höher als Pflanzkübel und oft auch nicht wirklich größer. Die preiswertesten Hochbeete werden schon ab etwa 30 Euro angeboten, da kann man natürlich nicht viel erwarten. Oft werden Bausätze empfohlen. Auch bei denen gibt es große Unterschiede, im Material, der Größe und natürlich im Preis.
Ein vernünftiges Hochbeet unter 200 Euro ist kaum zu finden. Richtig stabile und auch gut aussehende Modelle, in etwa wie das oben beschriebene Holzhochbeet, kosten von 400 Euro an aufwärts. Wenn man sich die Teile einzeln im Baumarkt kauft, möglichst noch, wenn sie im Angebot sind, bleibt deutlich unter diesen Preisen. Nach oben sind den Preisen aber generell keine Grenzen gesetzt. Je nachdem, was man möchte, möglich ist alles.
Häufige Fragen
Wie lange kann ein Hochbeet für Gemüse genutzt werden, bis sich das organische Material im Inneren so zersetzt hat, dass kaum noch Nährstoffe abgegeben werden?
Es kann davon ausgegangen werden, dass das nach fünf bis sechs Jahren der Fall ist. Nach dieser Zeit nimmt man den Inhalt aus dem Beet und baut es neu auf. Das entnommene Substrat ist ein guter Humus und kann zur Verbesserung des Bodens im übrigen Garten genutzt werden.
Darf das Holz für ein Hochbeet imprägniert sein oder werden oder sind die Inhaltsstoffe schädlich, wenn sie ins Gemüse gelangen?
Durch die Teichfolie können die Inhaltsstoffe nicht an die Pflanzen gelangen, vorausgesetzt, die Folie ist höher als die Erdschicht. Hochbeete aus Fichte und Kiefer sollten imprägniert werden, damit sie länger halten. Es gibt aber auch einheimisches Holz, das ist unbehandelt länger haltbar als diese beiden behandelten Hölzer, nämlich Douglasie.