Der Hibiskus – auch als Eibisch bezeichnet – ist ein aus Asien stammender Blütenstrauch mit großen Blüten in schönen Blütenfarben. Es gibt verschiedene Arten, deren gemeinsames Merkmal das langsame Wachstum ist.
Chinesischer Roseneibisch
Der Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis) ist eine wärmeliebende und, je nach Sorte, recht frostempfindliche Hibiskusart und wird zumeist in Töpfen oder Kübeln kultiviert. Doch Vorsicht: Wer einen Roseneibisch als Zimmerpflanze für die Fensterbank möchte, sollte einplanen, dass diese Sträucher nach einigen Jahren sehr groß werden können. Wuchshöhen von bis zu vier Metern und Wuchsbreiten von bis zu zwei Metern sind keine Seltenheit, zumindest wenn die Pflanzen nicht beschnitten werden.
Glücklicherweise ist Roseneibisch, wie alle Hibiskusarten, sehr schnittverträglich und nimmt Ihnen auch einen kräftigen Rückschnitt nicht übel. Dieser ist auch regelmäßig notwendig, um die Verzweigung und damit die Blütenfülle des recht locker und sparrig wachsenden Strauches anzuregen. Roseneibisch wächst von Natur aus nicht dicht und bildet zudem seine Blüten nur an den Triebenden aus. Für ein dichtes Wachstum und viele Blüten am Hibiskus müssen Sie also jährlich die Gartenschere ansetzen.
Pro Jahr wächst der Roseneibisch
- schneller als andere Hibiskusarten
- meist zwischen 20 und 120 Zentimeter jährlich
- Wachstum abhängig von Pflege, Standort und Kübelgröße
- Sorten sind unterschiedlich in ihrer Wuchsstärke
Im Gegensatz zu anderen Arten wie etwa dem Garteneibisch ist diese Hibiskusart zwar nicht frosthart, aber immergrün.
Garteneibisch
Der winterharte Garten-Eibisch (Hibiscus syriacus) – auch als Straucheibisch bezeichnet – zeigt ein deutlich langsameres Wachstum als der Roseneibisch. Diese Hibiskussträucher
- wachsen langsam zwischen 15 und 30 Zentimeter im Jahr
- Wachstumsstärke sortenabhängig
- werden meist nicht höher als anderthalb bis zwei Meter
- erreichen eine ebensolche Wuchsbreite
Allerdings dauert es einige Jahre, bis ein solcher Strauch die angegebene Größe erreicht – je nachdem, wie hoch und alt der Hibiskus beim Kauf war, müssen Sie mindestens drei bis vier Jahre einplanen bis Ihr Exemplar eine Höhe von 150 Zentimetern besitzt.
Hochstämmchen
Neben den klassischen Hibiskussträuchern gibt es den Gartenhibiskus auch als Hochstämmchen. Dessen Wachstum hängt davon ab, ob Sie sich für eine veredelte oder eine erzogene Hibiskus-Variante entschieden haben. Bei einem veredelten Stämmchen wurde die Hibiskuskrone auf eine andere Unterlage gepfropft, bei einem erzogenen wurde per gezielten Schnittmaßnahmen aus einem Strauch ein Bäumchen gemacht.
Die Formen unterscheiden sich in ihrem Wachstum:
- veredelte Stämmchen werden nicht mehr höher
- hier nehmen lediglich Stamm und Krone im Umfang zu
- Stamm wird sehr langsam dicker
- Krone sollte jährlich geschnitten werden
- Triebwachstum zwischen 10 und 30 Zentimeter im Jahr
- Krone kann bis zu anderthalb Meter breit werden
- natürlich gewachsene Stämmchen wachsen in Umfang und Höhe
Sumpfeibisch
Auch der Sumpfeibisch (Hibiscus moscheutos) wird manchmal als Roseneibisch bezeichnet, sollte aber nicht mit dem Echten Roseneibisch (der nicht winterhart ist und deshalb vornehmlich als Zimmer- und Kübelpflanze kultiviert wird) verwechselt werden. Diese Varietät aus der vielfältigen Gattung Hibiskus ist eine krautig wachsende Pflanze, die jedes Jahr oberirdisch abstirbt und im Frühjahr aus dem Wurzelstock wieder austreibt. Je nach Standort und Temperatur – die Pflanzen bevorzugen sehr warme und sonnige Plätze – kann der Sumpfeibisch bis zu zwei Meter hoch werden.
In der Regel wird die Art in Deutschland jedoch nicht höher als etwa einen Meter, wird aber mit jedem Jahr breiter und kompakter. Jährlich entwickeln sich etwa ein bis zwei weitere Seitentriebe, sodass Sie schon bei der Pflanzung mindestens einen halben Meter Platz nach allen Seiten lassen müssen – so kann der Sumpfeibisch ungestört wachsen.
Häufig gestellte Fragen
Der ideale Pflanzabstand für Hibiskus hängt von der Sorte sowie von ihrem Verwendungszweck ab, da Sie die Pflanzen für eine Hecke bzw. bei einer Gruppenpflanzung dichter setzen müssen als es bei einem Solitär der Fall ist. Ideal ist ein Pflanzabstand zwischen 60 und 80 Zentimetern bei Einzelstellung, für eine Hecke sollten Sie hingegen pro Quadratmeter mit zwei Pflanzen rechnen.
Überlegen Sie sich gut, ob Sie tatsächlich eine Hibiskushecke pflanzen wollen. Garten- bzw. Straucheibisch beispielsweise wächst nicht nur sehr langsam, sondern ist lediglich sommergrün und treibt überdies sehr spät aus. Je nach Witterung erscheinen die ersten Blätter erst im Mai oder sogar Juni. Als Sichtschutz eignen sich andere Pflanzenarten sicherlich besser.
Bis die kleinen Hibiskuspflänzchen zu einer Hecke zusammengewachsen sind, müssen Sie mindestens drei bis vier Jahre warten – je nachdem, wie groß die Pflanzen beim Einsetzen waren. Zudem sind regelmäßige Schnittmaßnahmen, optimalerweise im Spätwinter, notwendig, um eine kräftige Verzweigung und damit ein dichtes Wachstum zu erzielen. Das wiederum behindert das Längenwachstum der Triebe.