Heutige Harlekinweiden werden meist als Zierweiden gezogen und erreichen eine Wuchshöhe von etwa 2,5 Metern. Es ist bei ausgewachsenen Pflanzen nicht notwendig jedes Jahr einen Schnitt durchzuführen, Jungpflanzen hingegen brauchen deutlich mehr Pflege.
Wie oft schneiden?
Es ist eine Faustregel die besagt, dass regelmäßige Schnitte bei der Jungpflanze dazu führen, dass das Wachstum bei der ausgewachsenen Pflanze zur Zufriedenheit des Gärtners ausfällt.
Eine frei wachsende, ältere Harlekinweide müssen Sie nur noch dann beschneiden, wenn sie dabei ist zu verwildern. Wird die Weide zu hoch, zu durcheinander oder im Innenbereich zu dicht, muss spätestens im nächsten Frühjahr ein Auslichtungsschnitt durchgeführt werden.
Beschneiden im Frühjahr
Wenn Sie sich für den Schnitt im Frühjahr entscheiden, muss der Zeitraum vor dem Neuaustrieb der Blätter liegen. Wenn Sie später schneiden, müssen Sie im aktuellen Jahr auf jegliches Wachstum und auf die hübschen Blätter verzichten.
Hinweis: Ein Frühjahrsschnitt hat den Vorteil, dass die Weide noch keine Blätter trägt und Sie bessere Sicht haben.
Schneiden im Herbst
Theoretisch ist auch ein Rückschnitt im Herbst denkbar, allerdings ist er aus Sicht der Pflanze nicht empfehlenswert. Im Herbst verheilen Schnitte schlechter, es können leichter Pilze in die Pflanze geraten. Hinzu kommt, dass eine im Herbst beschnittene Harlekinweide anfällig für Frostschäden ist.
Schnittzeitpunkt
Bei vielen Gehölzen besteht die Regelung, dass erst ab dem dritten Jahr geschnitten werden soll. Anders liegt die Regel bei Harlekinweiden, da diese schon als Jungpflanze einen regelmäßigen Rückschnitt benötigen.
Gründe für den Schnitt
Der Wuchs dieser Zierweide ist strauchartig. Wenn die natürliche Wuchsform beibehalten wird, ist nicht jedes Jahr ein Rückschnitt nötig. Da die älteren Triebe jedoch nach einer Weile stark verholzen und sich kahle Stellen ausbilden, muss ein regelmäßiger Schnitt erfolgen.
Wächst die Harlekinweide hingegen als Hochstamm, ist sogar ein jährlicher Schnitt Pflicht, damit das Ziergewächs nicht aus der Form gerät. Doch es gibt noch weitere Gründe, die den Schnitt rechtfertigen:
- zu alte Triebe werden anfällig für Schädlinge und Krankheiten
- die beliebte Panaschierung der Blätter geht ohne Schnitt verloren
- es droht die Gefahr einer Verkahlung beim fehlenden Schnitt
Schnitt-Anleitung
Die beliebte Weide wird sehr gern als Sichtschutzhecke im Garten genutzt. Damit sie auch wirklich dienlich ist, muss sie regelmäßig geschnitten werden. Nur dadurch wird gewährleistet, dass der Wuchs buschig und blickdicht ist.
Harlekinweiden sind von Natur aus gut schnittverträglich, Sie brauchen also keine Angst vor groben Fehlern zu haben.
Was wird im Frühjahr gemacht?
Im Frühjahr, vor dem Austrieb der Blätter, entfernen Sie alle schwachen und alten Triebe vollständig. Sie kürzen diese direkt am Austriebspunkt.
Während des restlichen Jahres entfernen Sie sämtliche tote Zweige zwischendurch.
Radikalschnitt
Wenn Ihnen Ihre Hecke zu groß geworden ist, können Sie sie radikal einkürzen. Sie haben die Wahl auf eine Resthöhe von etwa einem Drittel oder einem Totalschnitt bis kurz über dem Boden.
Die Zierweide treibt mit voller Kraft wieder aus, wenn sie radikal beschnitten wurde. Wenn Sie der Optik wegen auf diese Art von Schnitt verzichten möchten, sollten Sie alle zwei Jahre leicht zurückschneiden
Hochstamm
Der beliebte Hochstamm ist hübsch anzusehen und beeindruckt mit seiner kugelartigen Form. Damit Sie auch lange Freude daran haben können, müssen Sie jedes Jahr einen Erziehungs- und Auslichtungsschnitt durchführen.
Am besten wählen Sie als Zeitpunkt die Monate Februar und März. Es ist wichtig, dass am Tag des Schnitts kein Frost herrscht. Auch Sonne und Regen sollten am Schnitttag vermieden werden, um der Pflanze den Selbstheilungsprozess zu erleichtern.
Und so funktioniert es:
- kürzen Sie alle Triebe auf maximal zehn Zentimeter Restlänge
- lassen Sie bis zu vier Augenpaare an jedem Trieb stehen
- schneiden Sie direkt über dem Auge
- entfernen Sie kranke und schwache Triebe komplett
- entfernen Sie Triebe, die das optische Gesamtbild stören
Triebe die im Bereich des Stamms wachsen, müssen vollständig entfernt werden. Achten Sie darauf, dass hier auch keine Stummel stehen bleiben.
Nachschnitt
Während der Sommermonate muss nur zeitweise ein Nachschnitt erfolgen, damit die Zierweide ihre Form behält. Hierbei können Sie:
- sämtliche Wildtriebe restlos entfernen
- sehr starke Jungtriebe einkürzen
Sie müssen diesen Nachschnitt nicht durchführen, er ist meist kosmetischer Natur und soll dabei helfen, dass die Zierweide ihre Kugelform nicht verliert. Ihre Pflanze nimmt Ihnen auch häufige Nachschnitte nicht übel, aber Sie dürfen nicht vergessen, dass sie schnell nachwächst.
Formschnitt
Der Formschnitt einer runden Zierweide ist nicht wirklich einfach. Ein Vorteil ist jedoch, dass Schnittfehler schnell vergessen sind, da die Weide einen schnellen Wuchs hat. Um die Kugelform möglichst gut hinzubekommen sind folgende Tipps ratsam:
- schneiden Sie gemeinsam mit einer zweiten Person
- lassen Sie sich vom Helfer stets beraten und anleiten
- machen Sie Fotos von den Zwischenschritten und auch vom Ergebnis
- gehen Sie regelmäßig einige Schritte zurück und betrachten Sie den Schnitt
Ist es schief gegangen und die gewünschte Form konnte trotz Schnitt nicht erreicht werden, sollten Sie Ihre Bemühungen stoppen. Der Kronendurchmesser sollte nicht weniger als 30 Zentimeter betragen. Es ist dann besser, wenn Sie im nächsten Jahr neu starten mit dem Rückschnitt.
Es ist immer besser, wenn Sie mechanisches Werkzeug für den Schnitt verwenden. Harlekinweiden mit Maschinen zu beschneiden ist nicht ratsam, da mit dem elektrischen Werkzeug auch nur schwerlich ein Formschnitt zu bewerkstelligen ist.