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Gurken sind äußerst wärme- und feuchtigkeitsliebende Pflanzen. Das Gemüse findet nicht nur in der Küche Anwendung, sondern auch in der Schönheits- und Gesundheitspflege. Gurkenpflanzen stellen nicht nur an den Standort hohe Ansprüche, auch bei der Pflege dürfen sie nicht vernachlässigt werden. Nur so halten Sie Schädlinge und Krankheiten in Schach und können das nahrhafte Gemüse dieser Kürbisgewächse ernten. Das stark zehrende Gewächs sollte in keinem Gemüsegarten fehlen, mit der richtigen Planung und Pflege gelingt es Ihnen auch in den Folgejahren, die Cucumis sativus zur Aufwertung der heimischen Küche erfolgreich zu kultivieren.
Steckbrief
- Einjährige Pflanzen, welche zur Familie der Kürbisgewächse gehören.
- Die seit dem Mittelalter in Deutschland kultivierte Frucht erreicht eine Länge zwischen 10 und 60 Zentimeter.
- Land-Gurken werden häufig zu Essig-Gurken verarbeitet.
- Die Cucumis sativus findet nicht nur in der Küche, sondern auch in der Schönheitspflege Verwendung.
- Gurken bestehen zu über 90% aus Wasser.
- Neben gemischtblühenden Gurkenpflanzen sind auch jungfräuliche Sorten im Handel erhältlich.
Standort und Boden
Abhängig von der Art der Kultivierung, stellen die beliebten Gemüsepflanzen verschiedene Ansprüche an die Lichtverhältnisse und den Pflanzort. Während Schlangengurken eher für den Anbau in Gewächshäusern geeignet sind, bevorzugen Land-Gurken den dauerhaften Aufenthalt im Garten.
- Freiland-Gurken benötigen einen sonnigen, windgeschützten Standort.
- Im Gewächshaus Schlangengurken vor der direkten Sonneneinstrahlung schützen.
Gurkenpflanzen sind äußerst wärmeliebende Gewächse. Mischen Sie deswegen halb verrotteten Kompost, Hornspäne oder Tierdung unter die normale Gartenerde. Dieses Material versorgt die Cucumis sativus einerseits mit wichtigen Mineralien und Nährstoffen. Gleichzeitig wärmt es durch seine langsame Zersetzung die Pflanzen von unten. Häufen Sie das Erdreich zu kleinen Wällen auf, in welche Sie die Gurken direkt einsetzen. Die Gewächse erhalten somit mehr Wärme durch die Sonne und überschüssige Wassermengen können besser und schneller abfließen.
Gießen und Düngen
Die rankenden, einjährigen Pflanzen reagieren empfindlich auf eine niedrige Luftfeuchtigkeit und trockenes Substrat. Gießen Sie besonders an heißen Sommertagen die Gurkenpflanzen mehrmals täglich mit Regenwasser. Ungefähr bis zu 3 Liter Wasser verbraucht eine Pflanze pro Tag. Damit vermeiden Sie zugleich, dass sich in den Früchten Bitterstoffe anreichern. Wenn möglich, gießen Sie niemals direkt über die Blätter der Pflanze.
- Nicht in der Mittagshitze gießen.
- Bei Gurken in Pflanzgefäßen muss ein Wasserablauf vorhanden sein.
- Stehende Nässe vermeiden, das fördert Mehltau und Wurzelfäule.
- Mit Rasenschnitt verhindern Sie ein zu rasches Austrocknen des Substrats.
- Im Gewächshaus und auch im Garten durch das Befeuchten des Erdreichs für eine Luftfeuchtigkeit von über 60% sorgen.
Wenn Sie bereits bei der Pflanzung größere Mengen Kompost dem Erdreich beigemischt haben, müssen Sie erst wieder vor Beginn der Früchtebildung nachdüngen.
- Verwenden Sie verdünnte Brennnesseljauche für die regelmäßige Nährstoffversorgung.
- Alle 14 Tage Pferdemist in das Substrat einarbeiten hat sich ebenfalls bewährt.
- Alternativ alle 2 bis 4 Wochen Flüssigdünger über das Gießwasser verabreichen.
- Langzeitdünger ist für Gurken ungeeignet.
Auch wenn Gurken zu den stark zehrenden Pflanzen zählen, sollten Sie bei der Zufuhr künstlicher Düngemittel auf einen geringen Stickstoffanteil achten. Das ist besonders wichtig, wenn Sie zuvor den Boden mit Verrottungsmaterial angereichert haben. Zuviel Stickstoff regt das Wachstum der Blätter an, wobei die Fruchtbildung jedoch auf der Strecke bleibt. Beobachten Sie Ihre Pflanzen genau und lassen Sie – sofern nötig – die Versorgung mit Flüssigdünger komplett weg.
Kultivierung im Freiland
Land-Gurken können Sie ab etwa Ende März bis Mitte April auf einer hellen Fensterbank oder im Frühbeet vorziehen.
- Wählen Sie ein flaches Anzuchtgefäß.
- In das magere Substrat etwa zwei bis drei Zentimeter tief die Samen einsetzen.
- Wenn möglich, halten Sie einen Mindestabstand von vier Zentimetern zwischen den einzelnen Samen ein.
- Der Standort für die Keimung muss hell und warm sein – direktes Sonnenlicht meiden.
- Idealerweise sollte die Keimtemperatur zwischen 19 – 22°C liegen.
- Die Anzuchterde darf nicht austrocknen, regelmäßig mit einem Wasserzerstäuber durchfeuchten.
- Zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit das Pflanzgefäß mit einer perforierten, durchsichtigen Folie abdecken.
- Täglich die Folie für etwa eine halbe Stunde entfernen, um die Bildung von Schimmel zu vermeiden.
- Die Keimung kann bis zu 16 Tagen in Anspruch nehmen.
- Ab einer Wuchshöhe von ungefähr 15 Zentimetern kräftige Pflanzen pikieren und ab etwa Mitte Mai ins Freibeet umsetzen.
Setzen Sie die jungen Gemüsepflanzen erst nach den Eisheiligen in den Garten um. Gurken sind äußerst anfällig für kalte Witterung und könnten bereits bei Temperaturen unter 6°C Zellschäden erleiden. Ob Sie den Gewächsen eine Rankhilfe in Form von Rankgittern oder fest gespannten Schnüren anbieten, hängt von dem verfügbaren Platz am Standort ab. Denn die Ranken der Cucumis sativus können eine Länge zwischen 1 und 4 Meter erreichen. So verhindern Sie Fäulnisbildung durch zu feuchten Bodenkontakt und schützen gleichzeitig Pflanze und Früchte vor Schädlingsfraß. Wenn die Früchte am Boden reifen, sollten Sie eine schützende Schicht aus trockenem Stroh darunter ausbringen.
- Bereiten Sie das Erdreich der Pflanzfläche mit Humus auf.
- Halb reifer Kompost wird in die tieferen Substratschichten eingearbeitet.
- Wenn Sie in größeren Pflanzgefäßen ernten möchten, sollten Sie eine Drainage am Kübelboden anlegen.
- Nicht zwingend notwendig aber vorteilhaft für das Wachstum der Pflanzen ist das Aufschütten eines kleinen Erdwalls von etwa 20 Zentimetern.
- Die Gurkenpflanzen Wurzeltief in das Substrat bzw. auf den Erdwall einsetzen, dabei einen Mindestabstand von etwa 40 Zentimetern zwischen den einzelnen Gewächsen einhalten.
- Wickeln Sie die Triebe der Gurken um Rankhilfen oder binden Sie diese an Rankgittern fest.
- Die jungen Pflanzen vor Schneckenfraß schützen.
- Wenn wegen einer frühen Pflanzzeit Bodenfrost droht, sollten Sie die Gewächse mit einem speziellen Vlies abdecken.
Anbau im Gewächshaus
Die Aussaat von Salat-Gurken im beheizten Gewächshaus kann bereits Ende Februar erfolgen. Greifen Sie auch hier auf ein flaches Anzuchtgefäß zurück und setzen Sie die Gurken erst an den endgültigen Standort um, sobald die Gewächse eine Größe von 15 – 20 Zentimetern erreicht haben.
Auch hier wird der Boden zuerst aufbereitet, ehe die Gemüsepflanzen eingepflanzt werden. Binden Sie die Triebe an nach oben gespannten Schnüren fest.
- Der Mindestabstand der Gurkenpflanzen im Gewächshaus beträgt etwa 50 Zentimeter.
- Vermeiden Sie die direkte und lang anhaltende Sonneneinstrahlung.
- Eine Mischkultivierung mit Tomatengewächsen ist möglich.
- Frischluft, Wärme und eine hohe Luftfeuchtigkeit sind wichtig für eine erfolgreiche Ernte der Gurken.
- Helfen Sie im Gewächshaus der Bestäubung der Blüten mit einem feinen Pinsel nach.
Schnitt
Ein regelmäßiger Rückschnitt der einjährigen Cucumis sativus ist nicht notwendig. Allerdings können Sie mit der richtigen Methode die Pflanze kräftigen und zu einer vorzeitigen Ernte anregen.
- Stutzen Sie die jungen Gurkenpflanzen direkt über dem 3. Blatt ein, um das Gewächs zur Bildung neuer Ranken anzuregen.
- Wachsen die Gewächse an Rankhilfen hoch, sollten Sie schwächere Seitentriebe regelmäßig entfernen.
- Werden die Pflanzen zu lang, müssen Sie die Spitzen kappen.
- Überreife Früchte eignen sich nicht für den Verzehr, entfernen Sie diese umgehend.
- Der Schnitt und die Ernte sollten nur mit einem gut geschärften Messer erfolgen, um die Gurkenpflanze nicht durch ausgefranste Wundränder zu schädigen.
Vermehren
Die verschiedenen Gurkensorten lassen sich problemlos auch selbst vermehren. Dafür sollten Sie eine Gurke zur Samengewinnung direkt an der Pflanze reifen lassen. Der Ernteertrag an diesem Gewächs wird sich reduzieren, da die Pflanze viel Kraft in ihre Früchte fließen lässt. Sobald die Gurke eine gelbe Färbung angenommen hat, können Sie das Gemüse ernten und aufschneiden. Die Samen werden entnommen und in einem geeigneten Raum zum Trocknen aufbewahrt.
Krankheiten und Schädlinge
Gurkenpflanzen sind äußerst anfällig für einen Befall mit schadhaften Insekten und verschiedenen Krankheitserregern. Eine Verfärbung der Blätter oder eine Schädigung der Früchte kann allerdings auch durch falsche Pflege entstehen.
Mehltau
Trockenheit und eine niedrige Luftfeuchtigkeit fördern den Befall mit “Echten Mehltau”. Ein mehlartiger, leicht staubender Belag auf den Blättern und Trieben der Gurken ist ein typisches Symptom für diesen Pilzerreger. Ein Fortschreiten der Infektion führt zum Tod der gesamten Kürbispflanze.
- Entfernen Sie betroffene Triebe und Blätter umgehend.
- Bringen Sie eine Mischung aus Molke und Wasser aus.
- Erfüllen Sie die Bedürfnisse der Pflanze, um Sie bereits im Vorfeld widerstandsfähig gegen Mehltau zu machen.
Thripse
Die kleinen “Donnertierchen” entziehen durch Saugen und Stechen der Pflanze den wichtigen Zellsaft. Silbrige Sprengel und braune Blattverfärbungen sind ein Hinweis auf die geflügelten Schädlinge. Gehen Sie zur erfolgreichen Bekämpfung folgendermaßen vor:
- Sprühen Sie Neem-Öl.
- Duschen Sie die Cucumis sativus mit einem scharfen Wasserstrahl ab.
- Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit und gießen Sie regelmäßig.
- Auch Fressfeinde wie Raubwanzen und Florfliegenlarven haben sich bewährt.
- Chemische Mittel bei Nutzpflanzen nur in Ausnahmefällen einsetzen.
Blattfleckenkrankheit
Bei dauerhaft kalten Temperaturen kann eine bakterielle Erkrankung an den Gurkenpflanzen auftreten. An den Blättern zeigen sich ölige, glasige und eckige Verfärbungen, welche brüchig werden und schließlich absterben. Auch die Früchte der Gurkenpflanze sind häufig betroffen und weisen grüne bis braune, rissige Flecken auf. Entfernen Sie infizierte Pflanzen sofort über den normalen Hausmüll. Für etwa vier Jahre sollten Sie den Standort für die Kultivierung von Gurken meiden oder aber Sie wechseln das Substrat komplett aus.
Häufig gestellte Fragen
Im Gewächshaus angebaute Gurken fangen plötzlich an zu faulen und sterben ab. Welche Ursache könnte dies haben, da kein Befall mit Schädlingen sichtbar ist?
Salat-Gurken im Gewächshaus dürfen keinesfalls direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein, auch muss die Zufuhr von Frischluft gewährleistet werden. Die Stängelgrundfäule befällt geschwächte Pflanzen und kann nicht durch Fungizide oder andere Mittel bekämpft werden. Entsorgen Sie die Gurke umgehend und schützen Sie noch nicht betroffene Gewächse durch Schilfmatten oder einem speziellen Netz vor dem direkten Sonnenlicht. Auch andere Nutzpflanzen, wie beispielsweise Tomaten, können durch ihr dichtes Laubwerk die empfindlichen Kürbisgewächse schützen.
Was spricht dagegen, Gurkenpflanzen auch im Folgejahr an Ort und Stelle zu kultivieren?
Cucumis sativus sind stark zehrende Gewächse, welche dem Boden enorm viel Nährstoffe entziehen. Um die Pflanzen nicht zu schwächen und den Ernteertrag zu minimieren, sollten Sie Gurken nicht in zwei aufeinanderfolgenden Jahren im selben Substrat pflanzen.
Die Früchte bleiben klein, einige weisen auch einen missbildenden Wuchs auf. Woran könnte das liegen?
Bei falschen Standort- und Pflegebedingungen leidet die Fruchtreife. Wird die Gurkenpflanze beispielsweise zu wenig gegossen oder ist sie zu lange kalten Temperaturen ausgesetzt, stößt sie die Früchte häufig noch vor der Reife ab. Auch bitter schmeckende oder kleinwüchsige Gurken sind ein deutliches Anzeichen dafür, dass die optimalen Haltungsbedingungen für die Cucumis sativus fehlen. Gönnen Sie den Pflanzen beispielsweise bei kühlen Temperaturen einen zusätzlichen Schutz durch eine wärmende Schicht Mulch oder decken Sie jüngere Gewächse mit einer speziellen Plane ab.