Vor allem als Hängepflanzen bereichern grüne Gewächse die Räumlichkeiten. Tragen ihre langen Triebe dann auch noch Blüten, ist die Optik perfekt. Dieser Ratgeber stellt die besten grünen und blühenden Hängepflanzen fürs Zimmer vor.
Dreimasterblume (Tradescantia zebrina)
- Blattfarbe: grün und lila
- Standort: hell und halbschattig
- Gießen: mäßig
Der eindrucksvolle Blattschmuck der Dreimasterblume brachte ihr den Beinamen Zebraampel ein. Besonders ansehnlich ist die Sorte “Pink Joy”, deren Blattunterseiten in hellem Pink leuchten. Ihre bis zu 40 cm langen Triebe entwickelt die Zimmerpflanze aus den kräftigen Blattknoten, die zunächst eine silbrig grüne Farbe aufweisen, die tief pinke Streifen durchziehen. Der dichte, kriechende, leicht überhängende Wuchs macht diese Sorte perfekt für die Blumenampel oder hohe Gefäße. Von Frühling bis Sommer zeigt sich das Gewächs blühend mit kleinen rosafarbenen, weißen oder auch rosa-weiß gemischten Blütenständen.
Efeu (Hedera helix)
- Blattfarbe: hell- bis dunkelgrün
- Standort: sonnig, halbschattig oder auch schattig
- Gießen: hoher Wasserbedarf
Efeu als Zimmerpflanzen halten? Dem stehen viele Züchter zunächst etwas skeptisch gegenüber. Kein Wunder, in Anbetracht an die enorme Ausbreitung an Mauern, Garagen oder Hauswänden. Trotzdem erweist sich Hedera Helix auch im Zimmer als wahre Bereicherung. Zum einen sind die Hängepflanzen immergrün, blühend und pflegeleicht. Zum anderen sind sie für ihre luftreinigende Eigenschaft bekannt. Der einzige Nachteil: Efeu ist giftig für Haustiere. Ebenso muss sich der Züchter viele Jahre gedulden, ehe sich Hedera Helix blühend präsentiert. Die meisten Exemplare tragen erst nach zehn Jahren einen Blütenschmuck.
Felsen-Dickblatt ‘Hottentot’ (Crassula rupestris subsp. marnieriana)
- Blattfarbe: grün und hellrot
- Standort: hell und sonnig oder halbschattig
- Gießen: mäßig
Das Felsen-Dickblatt ‘Hottentot’ eignet sich ideal für kleine Räume und alle Züchter, die auf der Suche nach einer Hängepflanze mit geringem Wuchs sind. Zwar entwickelt das in Namibia beheimatete Gewächs in der freien Natur bis zu 4 m lange Triebe, bei der Haltung im Topf erreicht es selbst nach vielen Jahren nur eine maximale Wuchshöhe von rund 30 cm. Auf alle anderen Eigenschaften, die die in felsigen Gegenden Afrikas wachsende Sukkulente besitzt, muss der Züchter aber nicht verzichten. Sehenswert sind zum Beispiel die dickfleischigen Blätter, die sich nicht recht zwischen einem überhängenden und einem kriechenden Wuchs entscheiden können. Blühend sind die Zimmerpflanzen aber auf jeden Fall ein Blickfang. Von Juni bis August erscheinen zart, weiße Blüten an den Dolden.
Gefleckte Schamblume (Aeschynanthus marmoratus)
- Blattfarbe: dunkelgrün
- Standort: anspruchslos
- Gießen: hoher Wasserbedarf
Die Gefleckte Schamblume muss sich trotz ihres Namens keineswegs hinter anderen Hängepflanzen verstecken. Ganz im Gegenteil, mit ihren 30 bis 40 cm langen Trieben erregt sie in der Ampel viel Aufmerksamkeit. Ganz besonders hat sie dies ihren Blättern zu verdanken, die nicht nur einen sehr dichten Wuchs aufweisen, sondern eine wundervolle hellgrüne Marmorierung besitzen. Auf der Blattrückseite schimmert diese Musterung bräunlich violett durch. Typisch ist auch der ledrige Glanz des Blattschmucks. Die Gefleckte Schamblume trägt auch den Beinamen Lippenstift-Sinnblume. Ihre Blüten erscheinen eher dezent. Mit ihrer grünen Farbe und dem feinen, orangefarbenen Rand fallen sie zwischen den imposanten Blättern kaum auf.
Grünlilie (Chlorophytum comosum)
- Blattfarbe: grün-weiß gestreift
- Standort: hell und sonnig oder schattig
- Gießen: mäßig
Anders als ihr Name vermuten lässt, entstammt die Grünlilie der Familie der Agavengewächse. Dank ihrer Pflegeleichtigkeit ist diese Hängepflanze sehr beliebt. Zwar entwickelt sie nur unscheinbare Blüten, doch ihre zweifarbigen Blätter zeugen trotzdem von einer ansehnlichen Optik. Nach dem Verblühen der Blüten entwickeln sich an den 20 bis 40 cm langen Trieben zahlreiche Ableger, die zu Luftwurzeln heranwachsen. Sie lassen sich optimal zur Vermehrung verwenden.
Kannenpflanze (Nepenthes alata)
- Blattfarbe: bunt
- Standort: hell, sonnig und warm, benötigt viel Luftfeuchtigkeit
- Gießen: hoher Wasserbedarf
Nach dem Ursprung des Namens der Kannenpflanze muss der Züchter nicht lange suchen. Die Blüten, die bei diesen Hängepflanzen rötlichen Kannen ähneln, dienen aber nicht allein der optischen Bereicherung, sondern halten das Zimmer auch fliegenfrei. Der Den Hängepflanzen selbst dienen sie der Nahrungsaufnahme. Die Kannenpflanze zählt nämlich zu den fleischfressenden Gewächsen. Ihre Kannen sind mit kleinen Deckeln versehen, die eine nektargleiche Flüssigkeit absondern. Fliegen oder andere Insekten lassen sich auf den Blüten nieder, um von dem Saft zu zehren. Ein Fehler, den sie mit dem Leben bezahlen. Die Tiere finden keinen Halt an den Wänden und rutschen ins Innere der Pflanze ab. Dort beginnt sogleich der Verdauungsprozess.
Korallenkaktus (Rhipsalis cassutha)
- Blattfarbe: grün
- Standort: hell und sonnig oder halbschattig
- Gießen: wenig
Beim Anblick des Korallenkaktus, auch als Binsen- oder Rutenkaktus bekannt, fragt sich manch einer, warum diese Hängepflanzen zu den Kakteen gehören. Ihre optische Erscheinung lässt kaum Ähnlichkeiten erkennen. Typisch sind der buschige, überhängende Wuchs sowie die zierlichen, eng verzweigten Triebe, die bis zu einem Meter lang werden können. Obendrein bildet der Korallenkaktus keine Stacheln. Dafür schmücken ihn im Winter oder Frühjahr weiße, glockenförmige Blüten. Blühend erlebt der Züchter seinen Kaktus aber nur, wenn er sämtliche Pflegemaßnahmen und Ansprüche der Zimmerpflanzen beachtet.
Leuchterblume (Ceropegia woodii)
- Blattfarbe: grün, silber
- Standort: hell und sonnig, halbschattig
- Gießen: mäßig
Die Leuchterblume gehört zu den Seidenpflanzengewächsen und stammt aus Südafrika. Charakteristisch ist die Anordnung der kleinen Blätter, die an bis zu 2m langen Trieben wie zu einer Perlenkette aufgefädelt erscheinen. Trotz der fleischigen Struktur wirken die Blätter fein und filigran. Ebenso zart erscheinen die bauchigen, rosafarbenen Blüten, welche diese immergrüne Sukkulente zu einem Blickfang in jedem Zimmer machen.
Schiefes Fensterblatt (Monstera adansonii)
- Blattfarbe: grün
- Standort: hell und halbschattig, keine direkte Sonne
- Gießen: hoher Wasserbedarf
Wer das Schiefe Fensterblatt zum ersten Mal erblickt, wittert im schlimmsten Fall einen Schädlingsbefall in seinem Zimmer. Die Blätter dieser exotischen Zimmerpflanzen sind durch und durch mit Löchern übersät, als wären Motten über die Hängepflanzen hergefallen. Eigentlich ist es aber genau umgekehrt und Monstera adansonii fällt über andere Gewächse her. In ihrer Heimat, den Regenwäldern Mittel- und Südamerikas besiedelt die rankende Pflanze gerne meterhohe Bäume und klettert am Stamm bis in deren Kronen empor. Auch als Zimmerpflanze zeigt sich das Gewächs sehr wuchsfreudig und eignet sich daher eher für große Zimmer. Die Triebe mit dem dunkelgrün glänzenden Blattschmuck erreichen eine Länge von 3 bis 5 m. Der stolze Wuchs wird von einer hohen Lebenserwartung gekrönt. Wer das Schiefe Fensterblatt über viele Jahre hinweg hegt und pflegt, wird im hohen Alter mit kolbenförmigen Blüten belohnt.
Schlangen-Fetthenne (Sedum burrito)
- Blattfarbe: hellgrün
- Standort: hell, sonnig und warm
- Gießen: mäßig
Wie kleine Schlangen winden sich die bis zu einem Meter langen Triebe mit fleischigem Blattschmuck aus dem Blumentopf. Dabei erreicht das Gewächs lediglich eine Höhe von 10 bis 25 cm. Die Sukkulente begeistert mit ihren runden Blättern, die kreisförmig und wechselständig angeordnet sind. Von Mai bis in den Spätsommer zeigt sich die Zimmerpflanze aus Mexiko blühend. Zu dieser Zeit bilden die radförmigen, leuchtend rosafarbenen Knospen einen interessanten Kontrast zu dem hellen Laub.
Häufig gestellte Fragen
Nach welchen Kriterien sollte ich meine Zimmerpflanze auswählen?
Die Herkunft einer Pflanze sagt viel über ihre Eigenschaften aus. Pflanzen aus tropischen Regionen sind oft immergrün und blühend. Zudem weisen ihre Triebe häufig kleine Haftwurzeln, Luftwurzeln, Sprossanker oder Stacheln auf, die ihnen ein extra exotisches Aussehen verleihen. Zimmerpflanzen aus trockenen Gegenden ähneln dagegen Sukkulenten und eignen sich für Zimmer mit niedriger Luftfeuchtigkeit.
Welche Schädlinge können an grünen, blühenden Pflanzen auftreten?
Besonders anfällig sind grüne, blühende Exemplare für Woll-, Napf-, Schildläuse oder Spinnmilben. Je nach Art sind die Gewächse mehr oder weniger resistent.
Wie pflege ich grüne, blühende Pflanzen?
Für die Pflege gelten zwei einfache Regeln, die auf nahezu alle Exemplare zutreffen. Der Wasserbedarf richtet sich stets nach der Beschaffenheit der Blätter. Dickfleischige Pflanzen können Feuchtigkeit besser speichern und benötigen daher weniger Wasser. Der Standort orientiert sich an der Mannigfaltigkeit der Blüte. Ist das Gewächs üppig blühend, braucht es einen helleren und wärmeren Standort als eine Pflanze ohne Blüten.