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Damit der neue Rasen sich tatsächlich zum samtig-grünen Teppich entwickelt, kommt es maßgeblich auf die Wahl der richtigen Sorte an. Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Schattenrasen andere Ansprüche an die Grassorte stellt, als ein Trockenrasen. Die idealen Gräser für den ebenmäßigen Zierrasen sind den Belastungen eines Spiel- und Sportrasens nicht gewachsen. Schenken Sie der Wahl der besten Rasensorte Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit, denn hier stellen Sie die Weichen für die erfolgreiche Kultivierung Ihrer grünen Visitenkarte. Diese Liste aller Grasarten für den perfekten Rasen möchte einen Beitrag leisten für die richtige Kaufentscheidung.
Grasarten und Sorten
Stehen Sie im Fachhandel vor dem Regal mit Rasensorten, handelt es sich stets um Mischungen verschiedener Grasarten und Sorten. Die wohlklingenden Bezeichnungen der Mischungen geben dabei wenig Auskunft für die tatsächliche Qualität. Um die fachgerechte Wahl zu treffen, kommen Sie um einen Blick auf die dezidierte Zusammensetzung der Produkte nicht herum. Im Kleingedruckten, häufig auf dem Boden der Verpackung, finden Sie die wirklich wichtigen Informationen für Ihre Kaufentscheidung. Lernen Sie hier alle Grasarten sowie empfehlenswerte Grassorten kennen, die einen Beitrag leisten für Ihren Traumrasen:
Zierrasen
Bei einem Zierrasen liegt der Fokus auf der optischen Wirkung und weniger auf Belastbarkeit und Trittfestigkeit. Mit einer Dichte von bis zu 100.000 Halmen je Quadratmeter wird ein ebenmäßiges, samtig-grünes Erscheinungsbild angestrebt. Dieser Anspruch mündet zwangsläufig in einem hohen Pflegeaufwand, um den geeigneten Grassorten auch tatsächlich den erwünschten Repräsentationswert zu entlocken. Die folgenden Grasarten eignen sich für diese Qualität ausgezeichnet:
Weißes Straußgras – Flechtstraußgras (Agrostis stolonifera)
Die Grasart entstammt der Gattung der Straußgräser und überzeugt mit robuster Beschaffenheit. Es bildet sich ein dichter Rasen, da das Flechtstraußgras sich blattreich mithilfe oberirdischer Ausläufer ausbreitet. Die blaugrünen Blätter sind mit 0,5-3 mm sehr schmal und erzeugen ein feingliedriges Erscheinungsbild. Edle Sorten dieser Grasart sind:
- Cato
- Prominent
- Heriot
Rotes Straußgras (Agrostis capillaris)
Das Rote Straußgras gedeiht im Gegensatz zum Weißen Straußgras mit 3-4 mm etwas breiter. Seinen Namen verdankt es der dunkelroten Ährenblüte, die bei regelmäßigem Rasenmähen nicht erscheinen wird. Die vitale Bildung unzähliger Ausläufer garantiert für einen dichten Zierrasen. In Sortensichtungen bewährt haben sich:
- Barking
- Highland
- Heriot
- Polana
Haarblättriger Schwingel (Festuca trachophylla)
Das feinblättrige Wachstum mit zierlichen Halmen in einer Breite von 0,15-0,65 mm Breite, qualifiziert diese Grasart als empfehlenswerten Bestandteil einer Rasenmischung für Zierrasen. Selbst bei häufigen Schnitten lässt dieses Grün in seiner Qualität nicht nach. Bewährte Grassorten sind:
- Rufilla
- Symphony
- Smirna
- Jana
- Menthor
- Gibson
- Tanami
Horst-Rot-Schwingel (Festuca nigrescens)
Das dichte, horstartige Wachstum in Kombination mit feinen, schmalen Halmen macht den Horst-Rot-Schwingel zu einem der wichtigsten Ziergräser, das in nahezu allen hochwertigen Rasenmischungen anzutreffen ist. Es bildet keine Ausläufer und zeichnet sich aus durch eine dichte Narbenbildung. Entsprechend seiner Bedeutung für Rasen, stehen eine Fülle prächtiger Sorten zur Auswahl:
- Barchip
- Bargreen
- Caracter
- Eurocrown
- Katarina
- Smaragd
- Troville
Rotschwingel (Festuca rubra commutata)
Ein sehr feines Gras, das langsam wächst und somit ausgezeichnet für die Mischung in Zierrasen geeignet ist. Zugleich gibt sich diese Grasart anspruchslos in der Pflege und toleriert einen tiefen Schnitt. Erstklassige Sorten des populären Rotschwingels sind:
- Joanna
- Aida
- Musica
Ausläufer Rotschwingel (Festuca rubra rubra)
Dieser Typus wird gerne kombiniert zu den feingliedrigen Horst-Rot-Schwingel und Rotschwingel. Wie der Name bereits andeutet, strebt dieses Ziergras verstärkt zur Bildung von Ausläufern, um entstehende Lücken innerhalb kurzer Zeit zu schließen. Populäre Sorten sind:
- Cathrine
- Cindy
- Lambada
- Maxima
Sport- und Spielrasen
Ideal geeignet für den Familiengarten sind Mischungen mit strapazierfähigen Grassorten. Damit der hohe Grad der Belastung nicht in Kahlstellen resultiert, kommen für den typischen Gebrauchsrasen schnell wachsende Grasarten infrage.
Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
Ein kräftiges Gras mit zügigem Wachstum, das sich innerhalb kurzer Zeit regeneriert. Die kurzen Ausläufer treiben aus den Wurzelstöcken aus und bringen zügig neue Tochterpflanzen hervor. Die glänzenden, dunkelgrünen Blätter sind 2-4 mm breit und gedeihen leicht bogig in die Höhe. Die folgenden Sorten von Deutschem Weidelgras sind zu empfehlen:
- Lorettanova
- Vesiuvius
- Jubilee
- Adagio
- Alboka
- Bargold
- Barsignum
- Antonella
- Frontliner
- Loreley
Wiesenrispe (Poa pratensis)
Dieses Rasengras überzeugt mit dichtem Wachstum, da zahlreiche unterirdische Ausläufer gebildet werden. Das schafft einen hohen Grad an Strapazierfähigkeit. Dank der satten, dunkelgrünen Farbe, verleiht die Wiesenrispe dem Rasen ein frisches Aussehen. In gängigen Mischungen für Spiel-, Sport- und Gebrauchsrasen ist die Wiesenrispe ein fester Bestandteil. Diese Sorten haben sich hervorgetan:
- Barghini
- Cocktail
- Isabella
- Limousine
- Linares
- Mercury
- Miracle
- Niccolo
- Powerball
- Viola
Rohrschwingel (Festuca arundinacea)
Ein eher grobes Horstgras, das im Gebrauchsrasen auch nach einer Grillparty oder dem Kindergeburtstag nicht schlapp macht. Fernerhin gilt diese Grassorte als gut trockenheitsverträglich, was den Nutzwert erhöht. Legen Sie besonderen Wert auf eine ausgeprägte Trockenresistenz, sollte der Anteil von Rohrschwingel an der gewählten Mischung zwischen 50 und 70 Prozent betragen. Da an klassischen Hybriden das rauhe, ungleichmäßige Erscheinungsbild den ästhetischen Wert beeinträchtigte, haben neuere Züchtungen dieses Manko ausgebügelt. Halten Sie Ausschau nach den folgenden Sorten:
- Amalia
- Justice
- Mustang
- Miraculix
Schafschwingel (Festuca ovina)
Das lockerhorstige Gras ist in nahezu jeder Rasenmischung vertreten. Anspruchslos und pflegeleicht, bereitet es über das Jahr hinweg kein Kopfzerbrechen infolge auftretender Mangelerscheinungen. Darüber hinaus ist der robuste Schafschwingel gut trockenheitsverträglich. Allerdings werden häufige Schnitte nicht immer gut vertragen. Im Bundessortenamt wird als geeignete Sorte aufgeführt:
- Quatro
Schattenrasen
In schattigen, dauerfeuchten Lagen werden nur wenige Gräser den Ansprüchen gerecht. Das Bundessortenamt hat genauer hingeschaut und rät zu folgenden Rispenarten:
Gemeine Rispe (Poa trivialis)
Das Süßgras bevorzugt schwere, feuchte Böden und gedeiht ausgezeichnet an schattigen Standorten. Einziges Manko ist die hellgrüne Blattfarbe, die diesen Typus zu einem heiklen Mischungspartner macht. Schöne Sorten sind:
- Bartalon
- Tritana
Hainrispe (Poa nemoralis)
Um schattige Plätze, wie unter Bäumen und Laubsträuchern zu begrünen, ist die Hainrispe zuverlässig zur Stelle. Von Natur aus verbreitet in Laub- und Buchenwäldern, eignet sich dieses Gras bestens für den Schattenrasen. Allerdings erweist sich das Hain-Rispengras als schnittempfindlich, sodass es als Teil einer Mischung für den Vielschnittrasen nicht infrage kommt. Das Bundessortenamt favorisiert:
- Barshopin
- Shadow
Minderwertige Grassorten
Tauchen in der Produktbeschreibung einer Rasenmischung die folgenden Grasarten auf, deutet dies auf eine minderwertige Qualität hin.
- Einjähriges Weidelgras (Lolium multiflorum)
- Welsches Weidelgras (Lolium westerwoldicum)
- Wiesenschwingel (Festuca pratensis)
Diese Gräser schießen zwar nach der Aussaat mit atemberaubendem Tempo in die Höhe und stimmen den Gärtner zunächst zufrieden. Im weiteren Verlauf erweisen sie sich freilich als wenig schnittverträglich, verursachen ein hohes Schnittgutaufkommen und verärgern mit geringer Narbendichte. Der scheinbar günstige Kaufpreis mündet in einer drittklassigen Rasenqualität.
RSM-Qualitätsmischungen den Vorzug geben
Um dem Verbraucher mehr Sicherheit beim Erwerb von Rasensamen zu bieten, hat die Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau e. V. (FLL) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Rasengesellschaft als Richtlinie die Regel-Saatgut-Mischung eingeführt. Produkte mit dem Prädikat RSM garantieren für eine gute Qualität und ein erprobtes Mischungsverhältnis, abgestimmt auf die jeweilige Rasenart. So steht beispielsweise die Kennzeichnung RSM 1.1 für Zierrasen, während RSM 2.2 für Gebrauchsrasen gilt. Möchten Sie einen Sportrasen anlegen, halten Sie Ausschau nach Produkten mit dem Hinweis RSM 3.2. Planen Sie einen Parkplatzrasen, richtet sich der Blick auf RSM 5.1.
Häufig gestellte Fragen
Wann sollte ich einen neuen Rasen aussäen?
Um den empfindlichen Rasensamen beste Rahmenbedingungen zu bieten, kommen jährlich zwei Termine für die Aussaat in Betracht. Hat sich im Frühling der Boden auf mindestens 10 Grad Celsius erwärmt, können Sie bedenkenlos zur Tat schreiten. Ein weiteres Mal haben Sie von Mitte September bis Mitte Oktober Gelegenheit, die Samen auszusäen.
Wie tief sollte ich den perfekten Rasen mähen?
Hinsichtlich der idealen Halmhöhe kann keine allgemeingültige Aussage getroffen werden. Stattdessen definiert die Rasenart die perfekte Schnitthöhe. Zum Start in die Saison mähen Sie den Rasen erst dann, wenn die Halme eines Zier- und Gebrauchsrasens 80 mm hoch sind. Ein Schattenrasen sollte 100 mm Wuchshöhe aufweisen. Bei normaler Witterung schneiden Sie Zierrasen 35-45 mm, Spiel- und Sportrasen 30-40 mm und Schattenrasen 70-80 mm tief. Bei sommerlicher Trockenheit erhöhen Sie diese Werte um 5 mm.