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Gerade dann, wenn kleine Kinder oder Haustiere im Garten spielen, ist Vorsicht geboten. Exotische Blumen oder vor allem schöne bunte Beeren üben eine ganz besondere Faszination auf Kinder aus. Manchmal können Eltern gar nicht schnell genug sein, schon stecken die giftigen Pflanzen im Mund des Kindes. Bei einigen Pflanzen sind wir uns darüber im Klaren, dass sie giftig sind. Doch auch in manch einer unscheinbaren Pflanze oder einem Gemüse verstecken sich üble Gifte, beispielsweise wenn es roh verzehrt wird.
Was bedeutet Gift?
Als Gift werden Stoffe bezeichnet, die Lebewesen über das Eindringen in den Organismus Schaden zufügen können. Schon Paracelsus prägte vor etwa 500 Jahren den heute noch allgemeingültigen Satz: Allein die Dosis macht das Gift. Das bedeutet, dass jeder Stoff giftig ist, wenn er in einer entsprechend hohen Menge in den Körper gelangt. Schnell toxisch wirken vor allem solche Stoffe, die eine gute Löslichkeit in Körperflüssigkeiten aufweisen, da sich diese schnell im Organismus verteilen können. Als Gifte werden per Definition alle Stoffe bezeichnet, die schon in sehr geringen Mengen zu Störungen im Stoffwechsel oder sogar zum Tod führen.
Eine Aufnahme des Giftstoffes kann auf unterschiedliche Weise erfolgen:
- oral
- über die Haut
- durch Einatmen
Mit einigen Giftstoffen werden wir nie in Berührung kommen, andere wachsen möglicherweise sogar in unseren Gärten. Deshalb ist vor allem dann Vorsicht geboten, wenn Kinder oder Haustiere im Garten spielen. Deshalb sollte ein Garten in diesen Fällen möglichst frei von Giftpflanzen sein. Andererseits ist ab einem bestimmten Alter auch ein angemessener Umgang mit diesen Pflanzen und gute Aufklärung ein nicht zu vernachlässigender Faktor in der Sicherheit.
Giftigste Pflanzen
Zu den giftigsten Pflanzen zählen einige Arten, bei denen schon der Verzehr weniger Gramm des Pflanzenmaterials zum Tod führen können. Hierzu gehören:
1. Eisenhut (Aconitum)
Erkennungsmerkmale: Häufigste Form des Eisenhutes ist der Blaue Eisenhut mit dichten dunkelblauen Blüten, die sich zwischen Juni und September traubenförmig an den Blütenstängeln bilden. Die Pflanze wird 50-150 Zentimeter hoch und die Laubblätter sind fingerförmig (5-7) geteilt.
Giftwirkung: Der Eisenhut ist die giftigste, heimische Pflanzenart in Europa. Alle Pflanzenteile enthalten das stark wirkende Alkaloid Aconitin, von dem nur wenige Gramm Pflanzenmaterial (entsprechend 3-6 mg Aconitin) bei einem erwachsenen Menschen zum Tod führen können. Dazu müssen die Pflanzenteile nicht einmal verschluckt werden. Auch intensiver Hautkontakt kann zu Vergiftungen führen.
Symptome: Bereits nach 10 bis 20 Minuten tritt ein Kribbeln im Mundbereich, an Händen und Füßen auf, gefolgt von Übelkeit, Erbrechen und starken Durchfällen. Nach Schweißausbrüchen und Koliken sinkt die Körpertemperatur ab, die Atmung wird unregelmäßig. Bei entsprechend hoher Dosierung kann der Tod aufgrund von Atemlähmung oder Herzstillstand bereits nach 30-45 Minuten eintreten. Giftig für Menschen und die meisten Tiere.
2. Rizinus, Wunderbaum (Ricinus communis)
Erkennungsmerkmale: Rizinus erreicht bei uns Wuchshöhen bis zu zwei Metern und ist einfach an den handförmig geformten, rotbraun gefärbten Blättern (bis zu 80 cm) und Stängeln erkennbar. Die Blütentraube, die im oberen Bereich die roten weiblichen Blüten, im unteren Bereich die gelben männlichen Staubgefäße bildet, ist charakteristisch für die Pflanze. Blütezeit Juli bis September.
Giftwirkung: Zu den giftigsten Pflanzen in unseren Gärten zählt der Rizinus. Giftig sind hier vor allem die Samen, die sich nach der Befruchtung an der Pflanze bilden und zudem noch gut schmecken. Doch in diesen Samenkapseln befinden sich giftige Eiweiße, vor allem das hochgiftige Ricin. Bereits 0,25 mg Ricin sind tödlich. Diese Menge kann schon in einem einzigen Samenkorn vorhanden sein, das zur Freisetzung des Giftes nicht einmal zerkaut werden muss.
Symptome: Schon beim oder kurz nach dem Verzehr ist ein Brennen im Mund und Rachenbereich erkennbar, gefolgt von Übelkeit, Erbrechen, Krämpfen und Blutungen im Magen-Darm-Trakt. Schwindelgefühle sind keine Seltenheit. Es kommt zu Entzündungen der Nieren. Durch das Zusammenkleben der roten Blutkörperchen treten Thrombosen auf. Nach etwa zwei Tagen führt das Versagen des Kreislaufes zum Tod.
3. Gefleckter Schierling (Conium maculatum)
Erkennungsmerkmale: Häufig kommt es zu Verwechslungen mit der Schafgarbe oder dem Wiesenkerbel, denen der gefleckte Schierling sehr ähnlich sieht. Im Gegensatz zu den beiden anderen Pflanzen ist der Gefleckte Schierling jedoch extrem giftig. Seine weißen Blüten bilden sich zwischen Juni und August an hohen Stängeln und bestehen aus doldigen Blütenständen mit vielen kleinen weißen Einzelblüten. Die Pflanze riecht intensiv nach Mäuseurin.
Giftwirkung: Schierlinge enthalten in allen Pflanzenteilen das Alkaloid Coniin, das für erwachsene Menschen in einer Dosis von 0,5 bis 1 g tödlich wirkt. Die Giftwirkung tritt nicht nur beim Verschlucken, sondern auch über Hautkontakt auf. Besonders viele Alkaloide befinden sich in den unreifen Früchten.
Symptome: Coniin ist ein Nervengift, das schon bei oraler Einnahme zu einem Brennen im Mund, Schluckbeschwerden und Lähmungserscheinungen an der Zunge führt. Es folgen Schweißausbrüche, Erbrechen und Durchfall. Der nahende Tod ist an Lähmungserscheinungen in den unteren Gliedmaßen erkennbar, die sich über den ganzen Körper ausbreiten. Eine Vergiftung kann schon nach 30 Minuten zum Tod durch Atemlähmung führen.
4. Seidelbast (Daphne-Arten)
Erkennungsmerkmale: Beim Gemeinen Seidelbast handelt es sich um einen sommergrünen Strauch mit weißen bis rosafarbenen Blüten im März bis Mai, die stark duften. Im Sommer reifen an der Pflanze rundliche rote oder schwarze Früchte heran.
Giftwirkung: Die meisten Toxine sind in der Rinde (Daphnetoxin) und in den Samen (Mezerein) zu finden. Kinder sind stark gefährdet, da sie von den roten Beeren angelockt werden. Erste Anzeichen einer Vergiftung treten bei Kindern bereits beim Verzehr von 4-5 Beeren auf, die tödliche Dosis liegt bei 10-12 Früchten. Vorsicht: Etwa ein Drittel aller Vergiftungen verläuft tödlich!
Symptome: Schon beim Verzehr kommt es zu einem Brennen im Mund und Anschwellen der Schleimhäute. Zudem tritt Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall in Kombination mit Krämpfen auf. Die Gifte schädigen die Nieren und das zentrale Nervensystem. Deshalb kommt es zu Schwindelgefühl, Fieber und Herzrasen. Der Tod tritt durch Kreislaufkollaps ein.
5. Stechapfel (Datura stramonium)/Engelstrompete (Brugmansia-Arten)
Erscheinungsmerkmale: Beide Pflanzen gehören zu den Nachtschattengewächsen, unter denen sich eine Reihe Giftpflanzen befinden. Charakteristisch sind für den Stechapfel und die Engelstrompete ihre bis zu 20 Zentimeter langen, trichterförmigen Blüten. Die Pflanzen wachsen als kleiner Baum und erreichen Wuchshöhen bis zu zwei Meter. Im Herbst reifen die walnussgroßen Früchte heran, die beim Stechapfel stachelig, bei der Engelstrompete glatt aussehen.
Giftwirkung: Die Blüten verströmen von Juni bis September einen starken Geruch, der betäubend wirkt und leichte Vergiftungserscheinungen hervorrufen kann. In den Samenkapseln befinden sich kleine, blauschwarze Samen. Blüte und Samen schmecken süßlich und sind deshalb eine besondere Gefahr für Kinder. Beide Pflanzen enthalten Atropin und in geringeren Mengen Scopolamin. Schon 15-20 Samen gelten für Kinder als tödlich.
Symptome: Stark erweiterte Pupillen, Trockenheit im Mund, Schluck- und Sprachstörungen gehören zu den ersten sichtbaren Anzeichen für eine Vergiftung mit dem Stechapfel oder der Engelstrompete. Erbrochen wird nur selten. Nach etwa 2-4 Stunden treten in der Regel starke Halluzinationen auf, die über Tage hinweg anhalten können. Der Patient ist extrem unruhig, Weinkrämpfe und Tobsuchtsanfälle folgen. Die Vergiftung endet mit Bewusstlosigkeit und einem narkoseähnlichen Schlaf, bevor der Tod durch Atemlähmung eintritt.
6. Tollkirsche (Atropa bella-donna)
Erscheinungsmerkmale: Tollkirschen wachsen als Strauch oder kleiner Baum bis zu einer Höhe von etwa drei Metern. Ihre Blüten erscheinen im Juni bis August und haben eine glockenförmige, braunviolette (selten auch komplett gelbe) Blüte. Bei Befruchtung bildet sich im Spätsommer eine schwarz-glänzende, kirschgroße Frucht. Im Unterschied zur essbaren Kirsche hat die Tollkirsche keinen einzelnen Stein in der Frucht, sondern viele kleine Samen. Weiterhin hängen die Früchte der Tollkirsche nicht an einem langen, dünnen Stiel, sondern einen recht kurzen, dicken Stiel. Direkt an der Frucht sitzt ein breiter Kelch, der aus fünf recht großen Blättchen besteht. Kindern sollte der Unterschied zwischen den echten Kirschen und der Tollkirsche gut erklärt werden.
Giftwirkung: Tollkirschen enthalten das Alkaloid Atropin sowie Scopolamin. Die Produktion der Giftstoffe ist je nach Standort der Pflanze sehr unterschiedlich. In der Regel ist die tödliche Dosis bei Kindern beim Verzehr von etwa 3-5 Beeren, bei Erwachsenen bei 10-20 Früchten erreicht.
Symptome: Typische Symptome für eine Tollkirschenvergiftung ist die Pupillenerweiterung, fehlendes Erbrechen, heiße und gerötete Haut. Die Schleimhäute im Mund- und Rachenbereich trocknen aus, sodass es zu Schluck- und Sprachstörungen kommt. Die Puls beschleunigende Wirkung führt zu Unruhezuständen, Weinkrämpfen oder Tobsuchtsanfällen. Nach Bewusstlosigkeit kommt es zum Tod durch Atemlähmung.
7. Wasserschierling (Cicuta virosa)
Erscheinungsmerkmale: Die doldenförmigen Blüten des Wasserschierlings sind weiß und entwickeln sich zwischen Juli und August an der Pflanze. Das Laub der Pflanze ist stark gefiedert. Wasserschierlinge kommen bevorzugt an langsam fließenden oder stehenden Gewässern vor. In seinem Erscheinungsbild ähnelt der Wasserschierling seinem giftigen Verwandten dem Gefleckten Schierling. Besondere Gefahr besteht in der Verwechslung mit ungiftigen Pflanzen wie dem Kerbel oder der Petersilienwurzel.
Giftwirkung: Vorwiegend in der Wurzel, aber auch in allen anderen Pflanzenteilen enthält der Wasserschierling das hochgiftige Cicutoxin. Schon 2-3 g der Wurzel reichen aus, um einen Menschen zu töten.
Symptome: Zunächst ist ein Brennen im Mund erkennbar, gefolgt von Übelkeit und blutigem Erbrechen sowie Krämpfen. Der Patient knirscht mit den Zähnen und sondert Schaum ab. Bei einer sehr starken Vergiftung tritt der Tod bereits nach einer Stunde durch Atemlähmung während oder kurz nach einem Krampfanfall ein.
Weitere sehr giftige Pflanzen
- Adlerfarn (Pteridium aquilinum): alle Pflanzenteile, besonders junge Triebe
- Bilsenkraut (Hyoscyamus niger): alle Teile, Herzbeschwerden, Halluzinationen, Tod (15 Samenkörner)
- Brechnuss (Strychnos-Arten): vor allem die Samen enthalten das Nervengift Strychnin, Tod durch Atemlähmung (weniger als 1 Gramm Samen)
- Buchsbaum (Buxus sempervirens): Blätter, Krämpfe, Erbrechen, Tod bei hohen Mengen
- Christrose (Helleborus niger): alle Teile, Herz-Kreislauf-Störungen
- Dieffenbachie (Dieffenbachia): grüne Teile und Saft, beim Verschlucken Brechreiz und Störungen des Herzrhythmus, Hautreizung bei Kontakt
- Eibe (Taxus baccata): alle Teile, Atemlähmung, Kreislaufzusammenbruch
- Einbeere (Paris quadrifolia): alle Teile, Nierenschäden, Tod
- Fingerhut (Digitalis purpurea): Blätter, Sehstörungen, Übelkeit, Herzrhythmusstörungen
- Goldlack (Erysimum cheiri): alle Teile, Herzrhythmusstörungen, Hautreizung
- Goldregen (Laburnum anagyroides): alle Teile, Lähmung, Atemstillstand
- Herbstzeitlose (Colchicum autumnale): Übelkeit, Tod durch Atemlähmung
- Hundspetersilie (Aethusa cynapium): alle Teile, Tod durch Atemlähmung
- Maiglöckchen (Convallaria mamalis): Blätter und Blüten, Übelkeit, Herzrhythmusstörungen, Kreislaufkollaps, Tod
- Stinkender Nieswurz (Helleborus foetidus): alle Teile, Übelkeit und Krämpfe
- Ruhmeskrone (Gloriosa superba): alle Teile, Übelkeit, Atemlähmung
- Robinien (Robinia): alle Teile, rote Blutkörperchen verklumpen
- Tabak (Nicotiana tabacum): alle Teile, Schwindel, Übelkeit bis hin zum Kreislaufkollaps und Herzstillstand
Giftige Obst- und Gemüsepflanzen
Auch Teile von Obstpflanzen oder Gemüse können extrem giftig sein, wenn sie verzehrt werden. Einige essbare Pflanzen verlieren ihre Giftwirkung beim Kochen.
- Kartoffel (Solanum tuberosum): alle oberirdischen Pflanzenteile, grüne Knolle, nur bei großen Mengen Durchfall und Atemnot
- Tomate (Solanum lycopersicum): grüne Teile und unreife Früchte, Durchfall, in extrem hoher Dosis Atemlähmung
- Gartenbohne (Phaseolus vulgaris): Hülsen und Samen in rohem Zustand, Fieber, Erbrechen, Schock, Krämpfe
- Holunder (Sambucus): rohe Beeren, Blätter, Triebe, Brechreiz
- Prunus-Arten (Kirsche, Aprikose, Pflaume): nur das Innere des Kerns, beim Zerbeißen wird Blausäure freigesetzt, schon im Milligrammbereich tödlich (ganze Kerne sind beim Verschlucken unproblematisch)
Giftpflanzen mit geringerem Giftanteil
- Alpenveilchen (Cyclamen): Blätter und Knolle
- Aronstab (Arum): alle Pflanzenteile, beim Verschlucken Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Hautirritation bei Kontakt
- Bärenklau (Heracleum): alle Pflanzenteile, bei Hautkontakt Verbrennungen ersten und zweiten Grades
- Blauregen (Wisteria sinensis): Samen und Hülsen, Verdauungsstörungen, Kreislaufprobleme
- Buchsbaum (Buxus sempervirens): Blätter, Krämpfe, Erbrechen, Tod
- Efeu (Hedera helix): alle Teile, Magenbeschwerden und Fieber beim Verschlucken
- Gummibaum (Ficus elastica): Erbrechen nach dem Verschlucken, bei Hautkontakt Reizung
- Hahnenfuß (Ranunculus): alle Teile, Verdauungsstörungen
- Hyazinthe (Hyacinthus orientalis): Zwiebel, Brechreiz
- Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus): Blätter, Samen, Bauchschmerzen
- Oleander (Nerium oleander): Blätter und Zweige, Verdauungsstörungen
- Rhabarber (Rheum rhabarbarum): Blattspreite, Krämpfe, Nierenstörungen
- Rhododendron: alle Teile, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe
- Rittersporn (Delphinium elatum): alle Teile, beim Verschlucken Verdauungsstörungen
- Schellenbaum (Thevetia peruviana): alle Teile, Bewusstseinsstörungen und Hautreizungen
- Nachtschatten (Solanum): alle Teile, vorrangig unreife Früchte, Erbrechen, Durchfall, Atemlähmung
Verhaltensregeln bei Vergiftungen
Besteht die Gefahr, dass sich jemand vergiftet hat, ist umgehend und schnell zu handeln. Sind noch Pflanzenteile im Mund, so müssen diese sofort ausgespuckt und Reste entfernt werden. Bei älteren Kindern kann mit Wasser gespült werden, das aber unbedingt ausgespuckt werden muss. Diese Maßnahme ist bei Kleinkindern ungeeignet, da die Gefahr besteht, dass das Wasser (inklusive Pflanzenresten) auch noch hinuntergeschluckt wird. Hier besser mit einem Lappen oder den Fingern so viele Reste wie möglich entfernen.
Ist Ihnen bekannt, welche Pflanze verzehrt wurde, sollten vorsichtig die Früchte oder ein Teil der Pflanze in eine Plastiktüte gesteckt werden, um sie dem Notarzt zeigen zu können. In jedem Fall – auch wenn nicht sicher ist, ob es sich wirklich um eine giftige Pflanze handelt oder nicht – sollte spätestens bei den ersten Symptomen der Notarzt verständigt werden. Berichten Sie beim Anruf, um welche Pflanze es sich handelt, insofern dies bekannt ist.
In der Regel schließt sich das Rettungsteam mit der Giftnotrufzentrale kurz. Sie können auch direkt bei einer der Giftnotrufzentralen anrufen. Diese haben eine Hotline für akute Notfälle eingerichtet und das Fachpersonal kennt sich sehr gut mit Vergiftungen aus. Deshalb sollte in jedem Haushalt ein Zettel mit der Telefonnummer an übersichtlicher Stelle hängen oder im Telefon eingespeichert sein. Ist die Nummer nicht kurzfristig greifbar, lieber den Rettungsdienst anrufen, damit keine unnötige Zeit vergeht.
Bitte auf keinen Fall Selbstmaßnahmen ergreifen! Was bei der einen Vergiftung gut sein kann, ist bei der anderen möglicherweise ein schlimmer Fehler und führt zu noch schnellerer Verteilung des Giftes im Körper. Fragen Sie nach, welche Maßnahmen die Giftnotrufzentrale oder der Rettungsdienst empfiehlt. Normalerweise bekommen Sie von den zuständigen Experten recht schnell einen Rat, wie Sie sich am besten zu verhalten haben.
Häufig gestellte Fragen
Sind Vogelbeeren giftig?
Zwar hält sich hartnäckig das Gerücht, Vogelbeeren seien giftig, aus medizinischer Sicht stimmt das aber nicht. Die Beeren enthalten Parasorbinsäure, was zu Magenschmerzen führen kann. Allerdings schmecken die Beeren recht bitter, weshalb Kinder in der Regel keine großen Mengen davon verspeisen.
Soll ich mein Kind nach dem Verschlucken einer giftigen Pflanze zum Erbrechen bringen?
Auf keinen Fall! Sowohl die Reizung der Rachenhinterwand mit dem Finger als auch die Verabreichung von Salz (Salzwasser), um einen Brechreiz auszulösen, können fatale Folgen haben. Milch ist kein Gegengift! Im Gegenteil, häufig beschleunigt sie die Aufnahme des Giftes in den Körper. Die einzige Maßnahme, die ergriffen werden darf, ist die Zufuhr von Flüssigkeit (Wasser, Tee) in kleinen Schlucken, um einen Verdünnungseffekt zu erreichen. Giftnotrufzentrale anrufen, um nach weiterem Vorgehen zu fragen.