In jedem Garten gibt es viele Vögel, es ist jedoch nicht einfach sie zu bestimmen. Dieser Ratgeber soll dabei helfen, die häufigsten Gartenvögel und ihre Merkmale erkennen zu können.
Einheimische Gartenvögel von B bis M
Bachstelze (Motacilla alba)
- Größe: 16 bis 19 cm
- Gewicht: 25 g
- Gefieder: Oberseite grau, Kopf schwarz-weiß, Unterseite hell, leicht zu bestimmen, auch wegen dem langen Schwanz
- Ernährung: Insekten, Larven, Spinnen, Würmer
- Verbreitung: in Wassernähe, Kulturfolger, in offenen Gärten
- Vermehrung: April bis August, zwei Bruten, Halbhöhlenbrüter, auch an Gebäuden
- typisch: mag frisch umgegrabene Erde, deshalb gern in Gemüsegärten oder auf gepflügten Äckern
Drosseln (Turdus)
- Größe: 20 bis 30 cm
- Gewicht: bis 150 g
- Gefieder: männliche Amseln schwarz mit orangem Schnabel und Augenring, Weibchen eher bräunlich, andere Drosseln überwiegend ohne Geschlechtsunterschiede braun mit typisch gefleckter Brust und Unterseite, Wacholderdrossel mit grauem Kopf
- Ernährung: Nahrungssuche am Boden, Würmer, Insekten, Schnecken, Beeren, andere Früchte
- Verbreitung: häufig Waldvögel, viele auch in Parks und Gärten
- Vermehrung: März bis August, bis zu drei Bruten pro Jahr, Napfnester
- viele heimische Gartenvögel: Amseln (Turdus merula), Singdrossel (Turdus philomelos), Wacholderdrossel (Turdus pilaris)
Finken (Fringillidae)
- Größe: 11 bis 19 cm
- Gewicht: 11 bis 62 g
- Gefieder: häufig sehr buntes Gefieder, auffällig ist außerdem der kräftige, aber kurze Kegelschnabel
- Ernährung: Insekten, Spinnen, Samen, Getreide, Früchte (Kernbeißer auch Kerne von Steinobst)
- Verbreitung: überall häufig, wenn auch nicht jede Art, in Wäldern, Gärten, Parks, Friedhöfen
- Vermehrung: April bis August, zwei bis drei Bruten, Napfnest in Hecken oder Bäumen
- heimische Arten: Buchfink (Fringilla coelebs), Gimpel (Pyrrhula pyrrhula), Girlitz (Serinus), Grünfink (Chloris chloris), Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes), Stieglitz (Carduelis carduelis), Zeisig (Spinus)
Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla)
- Größe: bis 12 cm
- Gewicht: bis 11 g
- Gefieder: braun, Oberseite rindenähnlich gefleckt, Unterseite heller
- Ernährung: Insekten, Larven, Spinnen, Samen
- Verbreitung: in Wäldern, Parks, Gärten mit alten Bäumen und auf Streuobstwiesen
- Vermehrung: April bis Juli, ein bis zwei Bruten, Spaltenbrüter, nutzt auch spezielle Nistkästen
Goldammer (Emberiza citrinella)
- Größe: bis 17 cm
- Gewicht: 25 bis 30 g
- Gefieder: überwiegend braun, Männchen mit goldgelbem Kopf, leicht zu bestimmen
- Ernährung: Insekten, Spinnen, Samen, Getreide
- Verbreitung: in Hecken, Feldgehölzen, Gärten (im Winter am Futterhaus)
- Vermehrung: April bis Juli, zwei Bruten, Napfnest im niedrigen Gebüsch
Grasmücken (Sylvia)
- Größe: je nach Art zwischen 12 und 15 cm
- Gewicht: 12 bis 22 g
- Gefieder: unscheinbare Gartenvögel, überwiegend grau mit hellerem Bauch und weißlicher Kehle, Mönchsgrasmücke mit typischer Kopfzeichnung (Weibchen braun, Männchen schwarz)
- Ernährung: Insekten, deren Larven, Spinnen, Beeren
- Verbreitung: lichte Wälder, Gärten, Parks, Hecken und Gebüsche
- Vermehrung: Mai bis Juli, bis zwei Bruten, Nest in meist niedrigem, dornigen Gebüsch
- Gartenvögel: Dorngrasmücke (Sylvia communis), Gartengrasmücke (Sylvia borin), Klappergrasmücke (Sylvia corruca), Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla)
Heckenbraunelle (Prunella modularis)
- Größe: etwa 15 cm
- Gewicht: 20 g
- Gefieder: spatzenähnlich, überwiegend grau und braun
- Ernährung: Insekten, feine Sämereien
- Verbreitung: in Wälder, Parks, Friedhöfe, Gärten, üblicherweise in Hecken
- Vermehrung: April bis Juli, zwei Bruten, Napfnest in Gebüschen und Jungfichten
Kleiber (Sitta europaea)
- Größe: 12 bis 15 cm
- Gewicht: 20 bis 25 g
- Gefieder: Oberseite grau, Unterseite orange-braun, schwarzer Augenstreif
- Ernährung: Insekten, Larven, Samen, am Futterhaus Nüsse und Talg
- Verbreitung: in Wäldern, Feldgehölzen, Parks und Gärten
- Vermehrung: April bis Juli, eine Brut, Höhlenbrüter, mauert zu große Einfluglöcher zu
- typisch: klettert an Baumstämmen auf und ab
Meisen (Parus)
- Größe: 11 bis 15 cm
- Gewicht: 8 bis 14 g
- Gefieder: leicht zu erkennende Gartenvögel, Kohl- und Blaumeise recht bunt, blau, schwarz, weiß, gelb; Sumpf- und Tannenmeise grau, schwarz und weiß
- Ernährung: Insekten, Larven, Spinnen, Beeren und Früchte, kleine Sämereien
- Verbreitung: in Wäldern, Gärten, Parks, überall häufig, Schwanzmeisen meist im Winter
- Vermehrung: April bis Juli, ein bis zwei Bruten, Höhlenbrüter, nutzen auch Nistkästen
- heimische Arten: Blau- (Cyanistes caeruleus) und Kohlmeise (Parus major) häufig, selten Tannen- (Periparus ater) und Sumpfmeise (Poecile palustris)
Einheimische Gartenvögel von R bis Z
Rabenvögel (Corvidae)
- Größe: 30 bis 51 cm
- Gewicht: 170 bis 500 g
- Merkmale: Krähen schwarz, Elstern schwarz-weiß-bunt, Häher rosa-beige, leicht zu bestimmen
- Ernährung: Insekten, Würmer, Schnecken, Mäuse, Eier, Jungvögel, Aas, Früchte, Eicheln, Nüsse
- Verbreitung: Parks, Wälder, Gärten
- Vermehrung: März bis Juni, eine Brut, großes Reisignest in hohen Bäumen
- Gartenvögel: Elstern (Pica pica), Eichelhäher (Garrulus glandarius), Rabenkrähe (Corvus corone)
Rotkehlchen (Erithacus rubeacula)
- Größe: 14 cm
- Gewicht: 15 bis 18 g
- Gefieder: braun, mit heller Unterseite und typischer orange-roter Kehle
- Ernährung: Insekten, kleine Schnecken, Würmer, Beeren, Früchte
- Verbreitung: in Wäldern, Parks und Gärten mit altem Baumbestand oder in Hecken
- Vermehrung: April bis Juli, zwei Bruten, Napfnest, aber auch in Höhlungen
Rotschwänze (Phoenicurus)
- Größe: rund 14 cm
- Gewicht: bis 20 g
- Gefieder: leicht zu bestimmen, da typischer roter Schwanz, Männchen relativ bunt, schwarz, weiß und orange-rot, Weibchen unscheinbar grau
- Ernährung: Insekten, manchmal Beeren
- Verbreitung: Zugvogel, in Gärten mit altem Baumbestand, Friedhöfe, Parks, auch in Städten
- Vermehrung: Halbhöhlen- und Höhlenbrüter, auch Nistkästen, April bis Juli, bis zu zwei Bruten
- Arten im Garten: Haus- (Phoenicurus ochruros) und Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus)
Schwalben (Hirundinidae)
- Größe: 13 bis 22 cm
- Gewicht: 16 bis 25 g
- Gefieder: Oberseite blauschwarz, Unterseite weiß, charakteristisch ist der lange, gegabelte Schwalbenschwanz, Kehle der Rauchschwalbe rotbraun
- Ernährung: fliegende Kleininsekten
- Verbreitung: über offenem Kulturland, in Gärten eher selten, sitzt so gut wie nie in Bäumen, allenfalls auf Leitungen
- Vermehrung: Mai bis September, zwei bis drei Bruten, gemörteltes Nest in oder an Gebäuden
- Arten im Garten: Rauch- (Hirundo rustica) und Mehlschwalbe (Delichon urbicum)
Spechte (Picinae)
- Größe: 23 bis 33 cm
- Gewicht: 90 bis 200 g
- Gefieder: grau-grün oder schwarz-weiß, auffallende rote Flecken am Kopf, Meißelschnabel
- Ernährung: Insekten, Larven, Eier, Jungvögel, Obst, am Futterhaus auch Nüsse
- Verbreitung: in Wäldern, Parks, Gärten mit großen, alten Bäumen
- Vermehrung: April bis Juli, eine Brut, Höhlenbrüter
- Arten im Garten: Bunt- (Dendrocopos major), Grün- (Picus viridis) und Grauspecht (Picus canus)
- typisch: leicht zu bestimmen, wenn sie gerade einen Baumstamm bearbeiten
Sperlinge (Passeridae)
- Größe: rund 14 cm
- Gewicht: 20 bis 30 g
- Merkmale: die häufigsten Gartenvögel, Unterseite grau-braun, Oberseite braun/schwarz/weiß gefleckt, Männchen Kopf braun oder grau
- Ernährung: Insekten, Sämereien, Beeren, Früchte, Getreide, Knospen
- Verbreitung: Felder, Gärten, Hecken, Feldgehölze
- Vermehrung: April bis August, zwei bis drei Bruten, brütet gern in Höhlen oder baut überdachte Nester, auch an Gebäuden
- Arten im Garten: Haus- (Passer domesticus) und Feldsperling (Passer montanus)
Star (Sturnus vulgaris)
- Größe: 19 bis 22 cm
- Gewicht: 70 bis 80 g
- Gefieder: im Frühjahr überwiegend schwarz, glänzt je nach Lichteinfall bunt (Glanzstar), im Herbst weiße Federspitzen (Perlstar)
- Ernährung: bodenlebende Insekten, Früchte (gern Kirschen)
- Verbreitung: Zugvogel, in Wäldern, Parks, Gärten
- Vermehrung: April bis Juli, ein bis zwei Bruten, Höhlenbrüter, auch in Gebäuden
- typisch: im Frühjahr sehr zeitig wieder da, meist in großen Scharen, räumen in kürzester Zeit ganze Kirschbäume ab
Tauben (Columbidae)
- Größe: 31 bis 43 cm
- Gewicht: 150 bis 600 g
- Gefieder: überwiegend blaugrau, mit schwarzen, weißen oder bunten Anteilen
- Ernährung: Sämereien, Getreide, Knospen, Eicheln, Buchecker, Beeren, Brot
- Verbreitung: überall häufig, vor allem von Städten bekannt
- Vermehrung: März bis September, zwei bis vier Bruten, flaches Nest oder Höhlenbrüter
- Gartenvögel: Ringeltaube (Columba palumbus), Straßentaube (Columba livia f. domestica), Türkentaube (Streptopelia decaocto)
Zaunkönig (Troglodytes troglodytes)
- Größe: bis 11 cm
- Gewicht: bis 11 g
- Gefieder: braun, gestelzter Schwanz (wirkt dadurch noch kleiner und runder)
- Ernährung: Insekten, Larven, Spinnen, Würmer
- Verbreitung: Wälder, Gebüsch, in Wassernähe, verwilderte Gärten
- Vermehrung: April bis Juli, zwei Bruten, kleines Kugelnest in niedrigen Hecken
- typisch: gern auf dem Boden, wirkt im Garten dann eher wie eine Maus
Zilpzalp (Phylloscopus collybita), Weidenlaubsänger
- Größe: 10 bis 12 cm
- Gewicht: 6 bis 10 g
- Gefieder: unscheinbare Gartenvögel, Oberseite grau mit etwas gelb-grün, Unterseite heller
- Ernährung: Insekten, Spinnen
- Verbreitung: in Wäldern, dichtem Gebüsch, Parks und Gärten
- Vermehrung: April bis Juni, ein bis zwei Bruten, kugeliges Backöfennest im Unterholz
Häufig gestellte Fragen
Verletzte Vögel gehören in kundige Hände. Die erste Anlaufstelle ist immer der Tierarzt. Wenn dem Vogel noch geholfen werden kann, kommt er in eine entsprechende Pflegestelle.
Wichtig ist, den Garten so naturgemäß wie möglich zu erhalten. Dazu gehören Hecken und Bäume, nektarreiche Blumen für Insekten und viele Versteckmöglichkeiten. Zusätzlich können Futterplätze, Wasserstellen und künstliche Nistmöglichkeiten helfen.
Napfnester werden versteckt in Büschen oder Astgabeln gebaut. Höhlennester sind entweder in alten Bäumen oder in Gebäuden versteckt. Höhlenbrüter nutzen außerdem gern Nistkästen. Halbhöhlennester sind halbkugelig und überdacht, manchmal auch an der Außenseite von Gebäuden unter dem Dach angebracht. Manche Vögel bauen auch kugelige Nester (Backöfchennest) oder nisten zwischen Baumwurzeln.