Gärten verfügen heutzutage über eine Vielzahl von elektrischen Geräten. Um die Heizung fürs Gewächshaus oder die Gartenbeleuchtung mit Strom zu versorgen, steigen immer mehr Haushalte auf Solarenergie als Energiequelle um.
Solarenergie: (Fast) Kostenloser Strom
Eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) im Garten für den Betrieb Ihrer Gartenbeleuchtung, Poolheizung oder Ihr Gewächshaus ist eine dauerhaft günstige Alternative zum herkömmlichen Strom. Umfassend über die Nutzung von Solarstrom berichtet z.B. Yello. Da es sich beim Garten um ein eigenes System handelt, das von Ihrem Haus abgeschieden ist, lassen sich selbst kleine Solaranlagen hervorragend für die Stromversorgung nutzen. Da Solaranlagen nach der Anschaffung, Installation und Inbetriebnahme bis auf den möglichen Wechsel einiger Komponenten keine Kosten mehr verursachen, zahlen Sie ab einem bestimmten Zeitpunkt keine Stromkosten mehr für Verbraucher wie die Pumpe im Gartenteich. Die Ausgaben für Gartenbereich-Solaranlagen amortisieren sich somit nach durchschnittlich 6 bis 8 Jahren. Typische Anschaffungs- und Installationskosten variieren abhängig von der Leistung:
- 100 W-Anlage: 300 bis 500 Euro
- 150 W-Anlage: 500 bis 650 Euro
- 200 W-Anlage: ab 800 Euro
Komponenten
Wenn Sie sich für den Betrieb einer Photovoltaikanlage im Garten interessieren, müssen Sie wissen, welche Komponenten für den Betrieb notwendig sind. Im Vergleich zu einer PV-Anlage für Ihr Wohnhaus fällt diese deutlich kleiner aus und ist somit deutlich übersichtlicher. Folgend eine Auflistung der Komponenten, die bei der Nutzung zum Einsatz kommen:
- Solarmodule
- Spannungswandler
- Laderegler
- Akku
- Verbindungen
- weiteres Zubehör für den Betrieb
Besonders wichtig ist ein guter Spannungswandler, denn dieser wandelt die von der Solaranlage genutzte 12 V-Spannung in die von Ihnen nutzbare 320 V-Spannung um. Nur so können Sie eine Poolheizung oder die Geräte für den Gartenteich mit Strom versorgen. Je höher die Leistung eines Spannungswandlers ist, desto mehr Energie kann umgewandelt und anschließend gespeichert werden. Zur gleichen Zeit erhöhen sich die Anschaffungskosten, da Spannungswandler mit hoher Leistung deutlich mehr kosten. Bei den Solarmodulen stehen Ihnen nicht nur unterschiedliche Leistungen von 75 W bis 200 W oder mehr zur Verfügung, sondern verschiedene Formen. Sie können diese dadurch besser in Ihren Garten integrieren:
- feste Module: Dächer, Hauswände, aufgestellt
- flexible Module: gewölbte Oberflächen
- Solarkoffer: All-in-One-Module
Leistung und Gesamtverbrauch
Um die Anzahl und Leistung der Solarmodule richtig auszuwählen, müssen Sie den täglichen oder jährlichen Verbrauch all Ihrer Abnehmer im Garten ermitteln. Zum Beispiel lässt sich mit einem simplen 100 W-Modul dauerhaft die Gartenbeleuchtung nutzen, während kleine Geräte, zum Beispiel aus der Unterhaltungselektronik, ebenfalls mit Strom versorgt werden. Da ein 100 W-Modul im Durchschnitt 400 Wh Solarenergie pro Tag zwischen Frühjahr und Herbst liefert, wissen Sie ganz genau, wie viel Energie Sie zur Verfügung haben. Erstellen Sie sich also eine Liste mit den einzelnen Geräten, um den Gesamtverbrauch zu ermitteln, der über das Jahr entsteht. Dadurch wissen Sie genau, welche Leistung die Anlage haben sollte. Folgend einige Geräte und ihr Verbrauch:
Gerät | Verbrauch in Watt (W) |
Gewächshausheizung | 2.000 bis 4.000 W |
Frostwächter | 80 bis 135 W |
Elektro-Heckenschere | 600 W |
Gartenbeleuchtung | 25 W |
Teichpumpe | 30 W |
Gartenpumpe | 600 bis 1.000 W |
Infrarot-Heizpilz | 600 bis 1.500 W |
Solarenergie effizient nutzen
Um die Solaranlage effizient nutzen zu können, müssen Sie diese in den richtigen Zeiträumen für bestimmte Aufgaben verwenden. Zum Beispiel sollten Geräte mit einem hohen Energieverbrauch wie Rasenmäher nicht über die Nacht betrieben werden. Diese verschlingen einfach zu viel Energie, was den Akku einer typischen Solaranlage für den Gartenbereich innerhalb von 30 bis 40 Minuten leert. Aus diesem Grund müssen Sie die Nutzung anhand bestimmter Faktoren abpassen:
- Jahreszeit
- Tageszeit
- Verbrauch der Geräte bei Gebrauch
- dauerhaft betriebene Geräte
Die meiste Solarenergie wird von Frühlings bis Herbst erzeugt, mit dem Sommer als Höhepunkt. Über den Winter findet meist keine Gartenarbeit statt, was den Verbrauch deutlich reduziert. Viel wichtiger ist die Nutzung über die Hauptsaison, denn wenn Sie die Geräte auf die richtige Weise nutzen, sparen Sie deutlich mehr Energie. Verwenden Sie aus diesem Grund folgende Geräte bevorzugt über den Tag, damit die Solaranlage weiterhin Energie produzieren kann:
- elektrische Gartenscheren
- Hochdruckreiniger
- Laubsauger
- Geräte für Bauarbeiten
Eine Ausnahme stellen zum Beispiel Elektrogrills dar. Diese werden bevorzugt gegen Abend genutzt. Rechnen Sie aus diesem Grund mit einem höheren Energieverbrauch. Andere Geräte dagegen sollten ausschließlich in der Nacht zum Einsatz kommen, um nicht unnötig Solarenergie zu verschwenden. Damit ist vor allem die Gartenbeleuchtung gemeint. Schalten Sie diese erst ein, wenn es schon einige Minuten lang dunkel ist. Auf diese Weise sparen Sie deutlich mehr Energie und die Anlage kann anschließend noch weiteren Strom erzeugen, was auf Dauer viel Geld spart. Eine Ausnahme stellen dauerhafte Verbraucher dar, die Sie über das gesamte Jahr nutzen. Dazu gehören:
- Gewächshaus-Heizungen (z.B. für Tropenpflanzen)
- Poolheizung
- Pumpe (für beheizten Gartenteich)
Häufig gestellte Fragen
Der Großteil der Geräte auf dem Markt lässt keine Einspeisung ins Stromnetz Ihres Hauses zu. Sie sind speziell auf den Einsatz in Gärten oder für andere Abnehmer im Freiland ausgelegt. Nur wenige Geräte sind dafür geeignet und aus diesem Grund sollten Sie diese vorher von einem Profi überprüfen lassen.
Ein Tiefentladeschutz ist bei der Nutzung von Solarenergie empfehlenswert. Diese Funktion schützt den Akku vor der völligen Entladung, was dessen Lebensdauer deutlich verringert. Gerade bei einer Solaranlage ist der Tiefentladeschutz nötig, da keine dauerhafte Verbindung zu einem Stromnetz besteht. Bevor der Akku komplett leer ist, wird der Wandler daher vorher abgeschaltet.
Nein, wenn Sie die Anlage ausschließlich für Ihren Garten verwenden, müssen Sie diese nicht anmelden. Ausschließlich Ihren Stromversorger müssen Sie über die Anlage informieren. Sie müssen zudem ab dem Zeitpunkt, ab dem Sie die Kosten für die PV-Anlage über den kostenlosen Strom wieder reingeholt haben, den Gewinn versteuern. Hier wird Einkommenssteuer fällig.
Platzieren Sie die Solarmodule so, dass sie so gut wie nie bedeckt sind. Selbst eine bedeckte Stunde über die Mittagszeit kann Ihnen viel Solarenergie rauben. Es hilft, wenn sie etwas erhöht oder schräg platziert werden, damit mehr Sonne auf die Fläche fällt. Verstauen Sie zudem den Akku über den Winter warm, denn Kälte entlädt die Batterie schneller.
An sich sind PV-Anlagen sehr wartungsarm, da sie robust und pflegeleicht sind. Werden Sie in einem Winkel über 12°C platziert, gelangt weniger Schmutz auf die Module und Wasser fließt gut ab. Falls die Module stark verschmutzt sind, reicht Wasser als Reinigungsmittel vollkommen aus. Klassische Reiniger sollten niemals verwendet werden.