Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Der eigene Garten ist ein Ort, um die Seele baumeln zu lassen und dem hektischen Alltagsstress zu entfliehen. Doch bevor Sie sich in der eigenen grünen Oase entspannen können, steht häufig zuerst die Gartenplanung und -Gestaltung an. Um sich nicht in unnötige Arbeit zu stürzen, gibt es einige Grundlagen bei der Gartengestaltung zu berücksichtigen.
Ob Rosengarten oder klassischer Bauerngarten: Fast jedes Stilelement lässt sich selbst auf kleinsten Raum verwirklichen. Egal ob pflegeleichte Ruhezone oder ergiebiger Nutzgarten: Lassen Sie Ihre Fantasie spielen und erschaffen Sie mit den richtigen Tipps Ihren Traumgarten.
Den eigenen Gartenstil finden
Noch bevor Sie mit der eigentlichen Planung des Gartens beginnen, sollten Sie sich die Frage beantworten, welcher Gartenstil zu Ihnen passt. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt dabei das eigene Wohnobjekt. Legen Sie einen erstmals einen Garten neu an oder möchten Sie einen bereits eingewachsenen Garten vollständig neu gestalten? Gehört Ihnen das Grundstück? Bei Mietobjekten sind Ihnen häufig die Hände gebunden, viele Veränderungen werden Sie häufig nur mit Zustimmung des Verpächters oder Vermieters vornehmen können.
Möchten Sie viel Zeit im Garten verbringen oder einfach nur entspannen und die Ruhe genießen? Sie müssen kein leidenschaftlicher Hobbygärtner werden und Ihre gesamte Freizeit im Garten verbringen. Mit einer sorgfältigen Planung und den richtigen Pflanzen müssen Sie selbst nur wenige Stunden in der Woche in Pflege investieren. Ihnen bleibt es auch überlassen, ob Sie bei der Gestaltung des Gartens Stilelemente des Wohngebäudes mit übernehmen möchten. Ältere Holzhäuser vermitteln beispielsweise ein Gefühl von Wärme und Verspieltheit, eine karg eingerichtete Gartenlandschaft und ein spartanisch anmutender Gartenzaun passen dabei nicht in das Gesamtbild.
Beziehen Sie die Lage und Größe Ihres Grundstücks mit in Ihre Suche nach dem passenden “Gartenstil” mit ein. Auf kleineren Flächen sollten Sie sich beispielsweise von der Idee eines weitläufigen, japanischen Gartens mit integriertem Koi-Teich verabschieden. Und auch Wald und Wildnis kommen nicht überall gut zur Geltung, vielen ordnungsliebenden Nachbarn ist wild wachsender Löwenzahn oder eine üppig sprießende Hecke ein Dorn im Auge.
Übersicht der bekanntesten Gartentypen
Bauerngarten
Diese Gartenform prägte früher das Bild einer ländlichen Gegend und durfte bei keinem Bauernhaus fehlen. Auf kleinsten Raum wurden dort Gemüse und zahlreiche Küchen- und Heilkräuter kultiviert. Robuste und üppig blühende Zierpflanzen rundeten das idyllische Bild meist ab.
Ziergarten
Wie allein der Name schon verrät, stehen hier ein- und mehrjährige Zierpflanzen und -Gehölze im Vordergrund. Ob moderne Linienführung, verspielte Formen oder naturbelassene Materialien: Lediglich der Standort und die Grundstücksfläche können Ihrer Kreativität selbst im Weg stehen. Die Auswahl der Gewächse bestimmt allerdings auch, wie viel Zeit Sie in die wöchentliche Gartenarbeit investieren müssen.
Landhausgarten
Die moderne Form des klassischen “Bauerngartens” präsentiert sich größer und vielfältiger. Plastik ist hier Tabu, nur natürliche Materialien wie Stein und Holz trennen Nutz- und Zierbereiche voneinander ab. Neben dekorativen Halbsträuchern finden auch Obstgehölze und sogar Bachläufe hier ausreichend Platz. Gärten dieser Art eignen sich besonders für mittelgroße Gärten.
Kräutergarten
Gärten dieser Art werden häufig mit anderen Gartentypen kombiniert. Selbst auf engsten Raum, beispielsweise in Form einer Kräuterspirale, lassen sich die nützlichen Heil- und Gewürzpflanzen kultivieren. Idealerweise benötigen diese Gewächse einen sonnigen Standort.
Nutzgarten
Die Größe des Grundstücks spielt bei diesem Selbstversorger-Garten absolut keine Rolle. Ob Kräuterschnecke für die wichtigsten Gewürz- und Heilkräuter, Hochbeete für Gemüse oder kleinwüchsige Obstbäume, im Nutzgarten wird selbst der kleinste Platz effizient ausgenutzt.
Rosengarten
Dieser Gartentyp steht ganz im Zeichen der Rose. Die “Königin der Blumen” ist in zahlreichen Wuchsformen erhältlich. Ob romantisch mit Heckenrosen umrankte Pavillons oder ein traditionelles Beet mit veredelten Rosen inclusive deren Begleitpflanzen: Einen Rosengarten können Sie überall dort anlegen, wo der Standort den Anforderungen der üppig blühenden Zierpflanzen gerecht wird.
Steingarten
Alpine- und Steingärten werden von Steinen, Kies und Felsbrocken dominiert. Auch wenn sich dieser Gartenstil besonders für Grundstücke mit Hanglage eignet, so sind das Anlegen und auch die Pflege einer solchen Landschaft nicht unbedingt als pflegeleicht zu bezeichnen. Treffen Sie Vorsorge, beispielsweise in Form eines Unkraut-Vlieses, um das Wachstum unerwünschter Pflanzen wirksam zu unterdrücken.
Asiatischer Garten
Ob Japanischer, Chinesischer oder Zen Garten, alle diese Gartentypen bestechen durch einen puristischen Stil. Natürliche Elemente, wie beispielsweise Kies und Wasser, stehen hier im Vordergrund, die Pflanzen werden nach bestimmten Kriterien ausgesucht und gepflanzt. Asiatische Gärten sind exotisch, den Stil komplett in den eigenen Garten zu übertragen ist schwierig und bringt einiges an Recherche und Arbeit mit sich.
{infobox type=check|content=Kombinieren Sie verschiedene Gartenstile. Es ist fast alles erlaubt, was Ihnen gefällt.}
Grundlagen und Planung
Bevor Sie sich in den nächsten Garten- oder Baumarkt stürzen, um Material und Pflanzen zu kaufen, machen Sie Folgendes: Schnappen Sie sich ein leeres Blatt Papier und einen Stift. Zuerst kommt die Überlegung, was Sie selbst von Ihrem Garten erwarten und wie viel Zeit, Geld und Aufwand Sie in dessen Pflege und Gestaltung investieren möchten. Nützliche Tipps, damit Sie mit der Planung Ihres eigenen Gartens beginnen können:
- Unternehmen Sie einen Spaziergang an den nachbarschaftlichen Gärten vorbei und lassen Sie sich inspirieren.
- Machen Sie sich Gedanken darüber, auf was Sie nicht verzichten möchten.
- Erkundigen Sie sich über bestehende Auflagen der Gemeinde, welche die Gartengestaltung erschweren könnten.
Haben Sie konkrete Vorstellungen darüber, welche Art von Garten Sie anlegen möchten und wie sich Ihr eigenes Grundstück – nach Ihren Wünschen gestaltet – in die Umgebung einfügt, ohne Ärger mit den umliegenden Nachbarn zu provozieren, kann die eigentliche Planung beginnen. Diesmal dürfen Sie sich als Zeichner betätigen. Messen Sie grob Ihr Grundstück ab und übertragen Sie diese Maße ebenfalls auf ein Blatt Papier. Künstlerische Fähigkeiten sind dafür absolut nicht erforderlich. Jedoch kann eine grobe Skizze bei den weiteren Schritten überaus nützlich sein. Planen Sie auch relevante Gartenflächen und -räume mit ein. Wo möchten Sie beispielsweise die Mülltonnen unterbringen, die Terrasse anlegen oder die Spielgeräte für die Kinder aufstellen?
Ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der geplanten Umsetzung ist übrigens auch die Größe und Lage des Grundstücks. Sollte Ihnen das bereits Probleme bei der Planung machen, könnten folgende Ratschläge Ihnen eventuell weiterhelfen:
Hanglage
Eine Hanglage kann einen traumhaften Ausblick auf die umliegende Umgebung versprechen, jedoch bringt die Gestaltung des Gartens an einem solchen Standort einigen Aufwand mit sich. Nutz- und auch Zierbeete können hier beispielsweise nur in einzelnen Terrassen angelegt werden. Die komplette Terrassierung muss jedoch durch Steine und Mauern sicher abgestützt werden. Das ist besonders dann wichtig, wenn Ihr Garten direkt an eine Straße angrenzt und Erdrutsch den Straßenverkehr gefährden könnte. Neben pflegeleichten Büschen und Gehölzen können Sie auf Grundstücken mit starker Hanglage auch dekorative Steingärten anlegen.
Verwinkelte Grundstücke
Ob Vor- und Hintergarten oder einfach die Aufteilung zwischen Nutz- und Zierfläche – es gibt viele Möglichkeiten, auch verwinkelte Flächen in eine “Wohlfühloase” zu verwandeln. Teilen Sie die Fläche doch beispielsweise in verschiedene Zonen auf, welche Sie mit klaren Linien, wie beispielsweise geraden Beetformen, abgrenzen.
Kleine Grundflächen
Selbst wenn Ihr freies Grundstück nur über wenige Quadratmeter verfügt, müssen Sie nicht auf den eigenen Garten verzichten. Viele Gemüsesorten lassen sich auf kleinsten Raum kultivieren, die Obstversorgung können Sie mit Säulenobst bestreiten. Kleinwüchsige Gehölze und Zierpflanzen lassen sich hier ebenfalls problemlos kultivieren.
Die richtige Umsetzung
Wenn der grobe Lageplan über die Beete und Nutzflächen fertig ist, können Sie mit dem praktischen Teil der Gartengestaltung beginnen. Zuerst müssen Gelände und Boden aufbereitet werden. Das gilt für ältere Gärten ebenso wie bei neu angelegten Grundstücken. Setzen Sie jedoch Prioritäten. Denn nicht alles müssen Sie sofort umsetzen.
- Entfernen Sie alte Wurzeln und Steine.
- Ebnen Sie Beetflächen ein.
- Lassen Sie eine Bodenanalyse vornehmen.
- Das Erdreich großflächig mit Humus und fehlenden Mineralstoffen anreichern.
Auch wenn Sie nicht sofort alle Beete, Wege und Zierelemente einrichten, so stecken Sie die verplanten Flächen mit Hölzern und Schnüren ab. So behalten Sie einen besseren Überblick über zukünftige Projekte und wie viel Platz diese in Anspruch nehmen. Zuerst sollten feste Elemente angelegt werden, wie beispielsweise Terrassen, Carport und Gewächshaus. Diese Aktionen bringen viel Aufwand mit sich, bereits vorhandene Beete könnten unter Umständen während dieser Arbeit in Mitleidenschaft gezogenen werden.
Nutz- und Zierbeete sollten im Herbst vorbereitet und angelegt werden. Je nach Art der Umrandung müssen Sie größere Erdmassen bewegen, um das Material zu stabilisieren. Vermischen Sie anschließend das Erdreich mit Kompost und lassen Sie das Substrat über den Winter hinweg ruhen. Im zeitigen Frühjahr können Sie bereits mit der Pflanzung der ersten Gewächse beginnen. Besonders der Kauf von Pflanzen kann den eigenen Garten zusätzlich belasten. Greifen Sie deswegen auf kleinere Gewächse und selbst gezogene Ableger zurück.
Um erste sichtbare Erfolge bereits im ersten Jahr zu sehen, können Sie als erstes Hecken und Gehölze pflanzen. Sobald die ersten Beete angelegt sind, sollten Sie mit der Verlegung des Gartenwegs beginnen. Erst zum Schluss, wenn die Gartenfläche selbst nicht mehr betreten werden muss, kann der Rasensamen für eine üppige Grünfläche ausgesät werden. Überladen Sie Ihren Garten nicht und beschränken Sie sich auf einige wenige Stilelemente. Eine grüne Oase entwickelt sich erst mit der Zeit und sollte nicht zu bunt und überladen wirken.
Häufig gestellte Fragen
Wie legt man kostengünstig einen pflegeleichten Garten an?
Einen Garten anzulegen bringt viel besonders am Anfang eine Unmenge an Arbeit mit sich. Jedoch können Sie bei der Gestaltung den Grundstein für eine pflegeleichte grüne Oase legen. Günstige Materialien zur Beetabgrenzung finden Sie in der freien Natur. Nutzen Sie beispielsweise Lesesteine vom Feld, um Nutz- und Zierbeete einzufassen. Mit einem speziellen Vlies können Sie wirksam das Wachstum störender Unkräuter verhindern. Hügel- und Hochbeete erleichtern Ihnen die Arbeit mit Pflanzen ungemein, viele immergrüne Gehölze sind langsam wachsend und benötigen keinen regelmäßigen Erziehungs- oder Formschnitt. Pflanzenstecklinge können Sie meist kostenlos aus den Nachbargärten beziehen und selbst anwurzeln lassen.
In welcher Reihenfolge müssen Gartenwege und Co. angelegt werden?
Es gibt keine fest vorgeschriebene Reihenfolge, was Sie in Ihrem Garten zuerst anlegen. Sinnvollerweise sollten Sie jedoch mit größeren Arbeiten beginnen, bei welchen aufwendige Erdarbeiten erforderlich sind. So können Sie ungestört die Projekte beenden, ohne dass mühevoll bepflanzte Beete oder der gepflegte Rasen darunter leiden. Setzen Sie Prioritäten: Nicht unbedingt müssen Terrasse und der aufwendig verlegte Gartenweg sofort gefertigt werden. Umgehen Sie aber den unnötigen Aufwand und legen Sie mithilfe einer Skizze fest, wo welches Element später in Ihrem Garten Einzug halten wird. Den Rasen immer zuletzt anlegen. Denn direkt nach der Aussaat sollten Sie die empfindliche Fläche für einige Wochen nicht mehr belasten oder gar betreten.