Die Berberitze, die auch unter dem Namen Sauerdorn bekannt ist, gehört zu einer Gattung von Gehölzen, zu der etwa 500 Arten zählen. In der Regel gelten die Früchte sowie die Sträucher allgemein als giftig, dennoch gibt es unter den vielen verschiedenen Arten auch zwei Sorten der Berberitze, deren Früchte essbar sind. In den hiesigen Gärten beheimatet war lange Zeit der Gewöhnliche Sauerdorn (Berberis vulgaris) der auch Essigbeere genannt wird. Allerdings wurde das Gehölz aufgrund der Verbreitung von Getreiderost vor einigen Jahrzehnten weitgehend aus den heimischen Gärten entfernt und ist in der freien Natur kaum noch zu finden.
Berberitze – Definition
Bei der Berberitze handelt es sich um sommer- oder immergrüne Sträucher, die klein bis mittelhoch sind. Ihre Blätter sind länglich oder eiförmig und klein. Die dünnen langen Triebe sind mit spitzen Dornen besetzt. Die Rinde ist hellgrau und das Holz sehr spröde, so dass die Äste alt aussehen. Zudem tragen viele der Berberitze eine schöne Herbst- oder sogar Winterfärbung. Aus den kleinen Blüten entstehen kleine eiförmige oder kugelige Beeren die wie folgt aussehen:
- schwarz
- violett
- leuchtend rot
- manche bleiben bis in den Winter am Strauch
- vertragen auch Minusgrade
Die Früchte sind sehr beliebt bei Vögeln, für uns Menschen sind die Früchte jedoch nur von zwei Sorten essbar bei den anderen Sorten sollte Vorsicht geboten sein, da die Früchte überwiegend giftig sind.
Essbare Sorten
Es gibt nur wenige Arten, bei denen die Früchte der Berberitze essbar und nicht giftig sind. Hierbei handelt es sich um den Gewöhnlichen Sauerdorn, der auch ursprünglich in den hiesigen Breitengraden beheimatet war sowie eine weitere Art. In der Regel sind die Früchte nicht direkt vom Strauch genießbar, sondern werden in der Küche meist zu Mus, Saft oder Marmelade verarbeitet. Aber auch in der Soße vom Sonntagsbraten sind die Früchte gekocht eine gute Ergänzung. Denn die Früchte besitzen roh ein sehr saures und herbes Aroma.
Gemeine Berberitze (Berberis vulgaris)
Die Berberis vulgaris weist die folgenden Merkmale auf:
- bis zu 2,50 Meter hoch
- Blütezeit von April bis Juni
- gelbe Schalenblüten
- sommergrün
- Erntezeit ab Ende August
- scharlach- bis dunkelrote Beeren
- besitzen Kerne
- sind kernlos, wenn für Industrie gezüchtet
Barbaris Amur (V. amurensis)
-
sehr große Blätter
- bis zu 12 cm lang
- buntes Herbstlaub
- kleine, hellgelbe Blüten
- längliche rote Beeren
- Ernte nach dem ersten Frost
- ursprünglich aus Russland und Ostasien stammend
- wird bis zu 3,5 Meter hoch
Erntereife erkennen
Wenn die Beeren nicht nur für die Vögel am Strauch verbleiben sollen sondern für den eigenen Gebrauch geerntet werden, dann ist es sinnvoll zu wissen was beachtet werden muss, um die Erntereife zu erkennen. So sind Beeren der Berberitze, die noch grün sind, noch nicht reif und nicht essbar. Erst wenn sie Ende August, Anfang September ihre dunkelrote Farbe erhalten, sind sie erntereif. Bei der Ernte sollte zudem das Folgende beachtet werden:
- wegen der Stacheln Handschuhe tragen
- nicht roh naschen
- alle anderen Teile des Sauerdorns besitzen giftige Stoffe
- junge Blätter werden von Hobbyköchen dennoch als Delikatesse eingestuft
- Berberis Vulgaris können vor dem Frost geerntet werden
Sorten der Berberis Thunbergii
Mit Vorsicht sollten die ebenfalls sehr beliebten Sorten der Berberitze Thunbergii im Garten kultiviert werden. Denn hier sind die Beeren nicht ungefährlich und aufgrund der hohen Bitterkeit ungenießbar und dürfen auf keinen Fall verzehrt werden. Es kann zu verschiedenen mehr oder weniger starken Vergiftungssymptomen, sowohl beim Menschen als auch bei Tieren kommen. Da die Sträucher aber sehr lange und spitze Stacheln besitzen, vermeiden es kleine Kinder und Haustiere meist, an die Früchte zu gelangen. Die Sorten dieser giftigen Berberitze zeichnen sich wie folgt aus:
- gut als Sichtschutz geeignet
- buntes Herbstlaub
- sommergrün
- bunte Beeren nur für Vögel
- sehr bitter
- enthalten viel Alkaloide
- gut in der Medizin
- können dem Körper bei Verzehr schaden
Häufig gestellte Fragen
Wie gefährlich sind die Früchte der Berberitze?
Die hier heimische Berberis vulgaris wird als nicht oder nur als sehr geringfügig giftig eingestuft. So können die Beeren verzehrt werden, der Rest des Strauchs besitzt jedoch eine leichte Giftigkeit. Da die Früchte roh aber nicht schmecken, werden sie in der Regel verarbeitet und verlieren so auch den Rest des eventuell beinhalteten Giftes. So werden die Beeren zu Marmelade oder Mus verkocht, getrocknet sind sie zudem sehr reichhaltig an Vitamin C. Wichtig ist, dass Sie darauf achten, nur reife Früchte zu verwenden, denn je unreifer eine Beere, desto giftiger ist sie noch.
Sind auch die Blätter der Berberitze essbar?
Neben den ungiftigen Beeren gibt es auch Menschen, zum Beispiel in Ostasien oder Russland, die die jungen Blätter der Pflanze verzehren. Diese sollen einen ähnlichen Geschmack wie Sauerampfer besitzen und können gedünstet, gebraten oder gekocht sowohl in Salaten oder Suppen verwendet werden. Junge Blätter sollen aus dem Grund geerntet und verwendet werden, da sie noch biegsam und geschmeidig sind und noch keine Säure besitzen. Allerdings sollten Sie aufgrund der leichten Giftigkeit die Blätter nicht roh und auch nicht übermäßig verzehren, da Sie ansonsten Magenprobleme bekommen könnten. Und auch Kinder sollten keine Blätter essen.