Beim Eichenmehltau handelt es sich um eine Pilzerkrankung, welche den Blättern der Bäume wichtige Nährstoffe entzieht. Allerdings dringt der Pilz nicht in die Eichen ein, sondern bleibt auf den äußeren Pflanzenteilen. Da überwiegend neu austreibende Blätter infiziert werden, sind noch junge Bäume besonders anfällig für einen Befall. Oft sterben die befallenen Blätter ab, in extremen Fällen sogar die kompletten Triebe.
Deshalb sind schnell Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um die Bäume zu unterstützen. Jedoch kann der Griff zu chemischen Fungiziden aufgrund deren Giftigkeit mehr schaden als nützen. Stattdessen sind natürliche Hausmittel besser geeignet.
Schadbild
Der Echte Mehltau ist wirtsspezifisch, genauso wie viele andere Pilze auch. Deshalb zeigt sich der Eichenmehltau nur auf Eichen und befällt keine anderen Laubbäume. Unter den verschiedenen Eichenarten ist die Empfindlichkeit verschieden ausgeprägt, besonders anfällig ist die Stieleiche. Darüber hinaus sind manche Bäume aufgrund der Standortbedingungen und mangelhafter Pflege empfänglicher für einen Befall.
So kann es passieren, dass eine befallene Eiche direkt neben einer anderen steht, die jedoch ihre grünen und gesunden Blätter weiterhin behält. Da es bei einigen Bäumen bei einer stärkeren Ausbreitung zu Wachstumsstockungen kommen kann, ist diese Pilzerkrankung als gefährlich anzusehen. In manchen Fällen ist der Befall mit Eichenmehltau nur schwer zu erkennen, da anfänglich kaum sichtbare Schäden auftreten. Aus diesem Grund sollte der Baumbesitzer die Bäume regelmäßig einer Untersuchung unterziehen.
- bricht vor allem bei trockenen und heißen Wetterlagen aus
- trägt deswegen auch die Bezeichnung ‘Schönwetterpilz’
- zeigt sich als weißer und puderartiger Pilzrasen
- befällt nur Oberseite der Blätter
- verfärbt sich später bräunlich
- zum Teil sind auch Triebe vom Belag überzogen
- mehliger Belag lässt sich abwischen
- bevorzugt neue Blätter und Triebe
- starker Befall führt zu deformierten Trieben
- im Anschluss rollen sich Blätter ein und vertrocknen
- Früchte platzen auf und verschimmeln
- im Extremfall geht gesamter Baum ein
Mittel zum Bekämpfen
Der Eichenmehltau hat ein enormes Potenzial zur Ausbreitung, deshalb ist dieser Pilz gefährlich und in der Forstwirtschaft eine gefürchtete Krankheit. Oft kommt er noch mit anderen Schädlingen einher, da der Baum sehr geschwächt ist und sich nicht mehr wehren kann. Viele Gärtner versprühen aus Sorge sofort Fungizide, jedoch sind diese chemischen Mittel weder gut für die Umwelt noch gesund für Menschen. Bei einer ausgewachsenen Eiche lässt sich im Garten nicht viel zur Bekämpfung unternehmen, da deren Größe als Hindernis wirkt. Jedoch können ältere und ansonsten gesunde Exemplare die Pilzerkrankung gut überstehen.
Dem Gärtner stehen bestimmte Mittel und Vorgehensweisen zur Auswahl, um den Eichenmehltau bei noch jungen Gewächsen erfolgreich zu bekämpfen. Zum Beispiel gibt es Lebewesen, welche den Eichenmehltau als Nahrung ausgewählt haben.
- stark befallene Äste, Blätter und Triebe abschneiden
- keine Kompostentsorgung
- erkrankte Pflanzenteile im Restmüll beseitigen
- besser noch weiter weg verbrennen
- einige Marienkäferarten ernähren sich von diesem Pilz
- Larven sind im Gartenfachhandel erhältlich, diese gezielt aussetzen
- bei Jungbäumen sind Sprühkuren bewährte Hausmittel
- Milch hat sich als hilfreiches Mittel erwiesen
- am besten ist Rohmilch oder Buttermilch geeignet
- mit Wasser im Verhältnis 1:9 vermischen
- befallene Pflanzenteile mehrmals wöchentlich damit besprühen
- alternativ ist Mischung mit Natriumhydrogencarbonat möglich
- Päckchen Natron mit 2 l Wasser und 20 ml Speiseöl vermischen
- Mischung erzeugt eine leicht alkalische Reaktion gegen den Pilz
Vorbeugende Maßnahmen
Mit vorbeugenden Maßnahmen lässt sich der Befall mit Eichenmehltau dauerhaft vermeiden. In diesem Zusammenhang spielt die regelmäßige Inspektion der Bäume eine wichtige Rolle. Der Pilz befällt gerne neue Triebe von jungen Bäumen, da deren Immunsystem noch nicht so stark ausgebildet ist.
Außerdem ist beim Anpflanzen darauf achten, dass die Jungbäume nicht zu eng beieinander stehen. Jedes Exemplar muss ausreichend Luft und Sonnenlicht haben, um sich gegen einen Befall selber wehren zu können.
- bei Neupflanzung resistente Eichensorten bevorzugen
- Blätter vor zu viel gestauter Nässe schützen
- bei Bedarf nur von unten gießen
- nur morgens oder nachmittags wässern
- Überdüngen mit Stickstoff vermeiden
- anfällige Bäume gezielt stärken
- Sud aus Ackerschachtelhalmen dient als Stärkung
- Kräutergarten in der Nähe dient als Abschreckung
- Pilz meidet Aromen von Basilikum, Kerbel und Schnittlauch
Häufig gestellte Fragen
Warum ist H-Milch als Mittel zum Bekämpfen nicht so gut geeignet?
Rohe Milch enthält Milchsäurebakterien und Mikroorganismen, welche den Pilz effektiv und natürlich bekämpfen. Außerdem stärkt das in der Milch enthaltene Natriumphosphat die Bäume und macht diese resistenter gegen einen erneuten Befall. In der behandelten H-Milch sind diese Stoffe nicht mehr enthalten.
Weshalb müssen befallene Pflanzenteile unbedingt beseitigt werden?
Der Pilz bildet im späten Herbst dunkle Fruchtkörper aus, welche im herabgefallenen Laub und anderen Pflanzenresten überwintern. Wenn Sie diese Pflanzenteile nicht beseitigen, tritt der Befall im nächsten Jahr wieder auf.