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Ein bisschen Grün tut jedem Raum gut. Doch kaum ist die hübsche Topfpflanze aufgestellt, zeigt die grüne Fülle auch schon erste Schönheitsfehler. Richtig problematisch kann das bei Pflanzen in Büroräumen sein, denn wer kümmert sich am Wochenende oder gar im Urlaub um die geliebte Pflanze? Die hier beschriebenen Pflanzen sind nahezu unverwüstlich. Sie kommen zum Teil mit wenig Wasser und Nährstoffen aus und sind damit ideal für alle Blumenfreunde, die ihr Büro mit einer hübschen Pflanze verschönern möchten.
Bogenhanf (Sansevieria)
Die Sansevieria ist in den letzten Jahren etwas aus der Mode gekommen, nachdem die robuste Pflanze in den 60er und 70er Jahren einen wahren Boom in puncto beliebtester Zimmerpflanze erfahren hat. Ihre Beliebtheit ist sicherlich auch damit zu begründen, dass die Pflanze extrem anpassungsfähig und genügsam ist. Neben der bekannten Form mit gelbrandigen Blättern (Sansevieria trifasciata ‘Laurentii’) ist in den letzten Jahren das Bogenhanf-Sortiment durch viele neue Arten erweitert worden.
Besondere Arten
- Sansevieria cylindrica: rundliche, dickfleischige Blätter in Grüntönen oder panaschiert, streng aufrecht wachsend, wird häufig als geflochtene Variante angeboten
- Sansevieria francisii: stammförmiges Wachstum mit seitlich abgespreizten, dickfleischigen Blättern, die am Ende spitz zulaufen, meist in verschiedenen Grüntönen marmoriert
- Sansevieria parva: locker überhängende Blätter, es gibt auch Zuchtformen mit gelb oder weiß gestreiften Blättern
- Sansevieria trifasciata ‘Hahnii’: kleinbleibende Sorte (25-25 cm), mit einfarbigen oder bunten, glatten oder gewellten Blättern erhältlich
Pflege
- Standort: hell, verträgt auch die volle Sonne
- Gießen: von März bis Oktober regelmäßig mäßig feucht halten, im Winter weniger wässern (kein Wasser über die Blattrosette!)
- Düngen: im ersten Jahr nach dem Umtopfen nicht notwendig, danach einmal im Monat mit Flüssigdünger
- Temperatur: Zimmertemperatur, verträgt auch Sommerhitze, nicht unter 12 Grad
- Umtopfen: selten, mag enge Töpfe
- Substrat: gut wasserdurchlässig, gerne in sandiger Komposterde, alternativ gute Universalerde
- verträgt auch trockene Luft
Einblatt (Spathiphyllum)
Das Einblatt zeigt sich als robuste Pflanze in allen Büros, die nur wenige Sonnenstunden am Tag bieten. Klimaanlagen und somit trockene Luft mag die Pflanze nicht so sehr. Ansonsten macht es ihr nur wenig aus, einmal für kurze Zeit etwas trockener zu stehen, auch wenn sie sonst gerne einen leicht feuchten Ballen hat. Am richtigen Standort ist das Einblatt sehr pflegeleicht und bringt fast ganzjährig dekorative Blüten hervor.
- Spathiphyllum wallisii: von dieser Sorte werden verschiedene Arten mit Wuchshöhen zwischen 20 und 100 cm angeboten
- Spathiphyllum ‘Chopin’: kleinwüchsige Art (bis 50 cm)
- Spathiphyllum floribundum: sehr lange haltbare Blüten
Pflege
- Standort: halbschattig, ohne direkte Sonne
- hohe Luftfeuchtigkeit
- gegebenenfalls den Übertopf auf eine Schale mit Wasser und Steinen stellen
- zweimal wöchentlich mäßig gießen
- etablierte Pflanzen vertragen auch gelegentliche Staunässe
- Düngen: alle vier Wochen mit niedrig dosiertem Flüssigdünger
- treibt auch im Winter Blüten
- Substrat: normale Blumenerde mit Tongranulat
- Temperaturen: Zimmertemperatur, nicht unter 13 Grad
Diefenbachie (Dieffenbachia)
Wahrscheinlich gehört die Dieffenbachie zu einer der bekanntesten Zimmerpflanzen. Sie eignet sich auch hervorragend für das Büro, denn sie ist auch im Winter recht pflegeleicht. Wer im Sommer ausgedehnte Urlaube plant, kann sich die genügsame Pflanze in Hydrokultur auf die Fensterbank stellen. So ist ihr Überleben für Wochen gesichert.
Arten
- Dieffenbachia amoena: eine der größten Arten mit dunkelgrünen Blättern, die entlang der mittleren Hauptader cremeweiß gefärbt sind, Wuchshöhe bis 1,5 Meter
- Dieffenbachia maculata (früher picta): dunkelgrün/weiß gefleckte Blätter, wird maximal einen Meter hoch, beliebteste Sorte
- Dieffenbachia ‘Exotica’: ganz besonders attraktive Sorte mit unregelmäßig verteilten gelbgrünen Flecken auf den Blättern, mittelhoch wachsend
Pflege
- Standort: hell bis halbschattig ohne direkte Sonne
- Gießen: kontinuierliche, mäßige Wassergaben ohne extreme Trockenheit und Staunässe
- ideale Pflanze für Hydrokultur
- Düngen: April bis August einmal in der Woche mit Flüssigdünger
- Substrat: normale Blumenerde
- Umtopfen: nur alle drei bis vier Jahre notwendig
- Temperatur: Zimmertemperatur um 20 Grad, nicht unter 15 Grad
Drachenbaum (Dracaena)
Der Drachenbaum kommt notfalls mit wenig Licht aus und verzeiht es auch, wenn einmal das Gießen vergessen wird. Er ist kein Baum im eigentlichen Sinne, sondern wächst mit einem palmenähnlichen, verholzenden Stamm. Als Zimmerpflanze ist er in verschiedenen Varianten verbreitet.
Arten
- Dracena fragans (Duftender Drachenbaum): grüne, leicht nach unten gebogene Blätter
- Dragena marginata (Gerandeter Drachenbaum) : mittelgrüne Blätter mit rotem Rand, sehr schmal und lang, spitz zulaufend, diese Art ist am einfachsten zu kultivieren
- Dracena deremensis ‘Warneckii’: etwas breitere, lanzettenförmige Blätter mit weißem Rand
Pflege
- Standort: hell, nach Eingewöhnung auch sonnig oder eher schattig
- Gießen: einmal wöchentlich gießen, im Sommer etwas feuchter, im Winter trockener halten
- Düngen: zwischen April und August alle 14 Tage mit Flüssigdünger
- Substrat: recht anspruchslos, Einheitserde, wasserdurchlässig (mit Sand oder Tongranulat)
- Temperatur: zwischen 19 und 25 Grad, nicht unter 10 Grad
Elefantenfuß (Beaucarnea recurvata)
Der Elefantenfuß kommt ursprünglich aus dem Süden der USA und Mexiko. Die Zimmerpflanze erinnert mit ihrem rundlich angeschwollenen Stamm an einen Flaschenhals. Früher wurde der Flaschenbaum unter in die Gattung Nolina eingestuft. Besonders attraktiv ist die Pflanze dem Blattschopf aus zierlich überhängenden grünen Blättern besonders wegen ihrer einfachen Pflege. Sie gehört zu den Sukkulenten und ist damit in der Lage, Wasser für längere Zeit zu speichern.
Pflege
- Standort: hell, am besten einige Sonnenstunden am Morgen oder am Abend
- Gießen: nur mäßig (nach dem Wässern sollte die Erde nur leicht durchfeuchtet sein)
- ist in der Lage, Wasser im Stamm zu speichern
- kommt gut mit einer Trockenperiode zurecht
- Düngen: von März bis August alle drei bis vier Wochen mit Flüssigdünger für Grünpflanzen
- wächst sehr langsam
- Substrat: gut wasserdurchlässig (Sand oder Tongranulat), mäßig nährstoffreich
- Temperatur: Zimmertemperatur in der Hauptwachstumszeit, im Winter gerne etwas kühler
Grünlilie (Chlorophytum comosum)
Die Grünlilie gehört zu den robustesten Zimmerpflanzen. Ihre Ansprüche sind denkbar gering, zudem ist die Grünlilie sehr anpassungsfähig. Sie wächst beinahe an jedem Standort und benötigt nur sehr wenig Pflege. Chlorophytum comosum eignet sich sowohl für die Fensterbank, sie steht aber auch gerne auf einem fensternahen Schrank. Richtig gut zur Geltung kommt die Pflanze mit dem überhängenden Blattschopf in einer Blumenampel, in der sie sich nach Herzenslust ausbreiten kann.
Arten
- Chlorophytum comosum ‘Mandaianum’: etwas kleinere Art, dunkelgrüne Blätter mit gelben Mittelstreifen
- Chlorophytum comosum ‘Bonnie’: gewellte (krause) Blätter, grün-weiß gestreift
- Chlorophytum comosum ‘Variegatum’: am weitesten verbreitete Sorte mit weißem Mittelstreifen
- Chlorophytum amaniense: etwas breitere Blätter mit bronzefarbenem Ansatz
Pflege
- Standort: damit sich die Farbe der Blätter gut ausbilden kann, ist ein sonniger Standort optimal
- grüne Arten kommen auch mit dunkleren Standorten gut zurecht
- Gießen: in der Hauptwachstumszeit reichlich, im Winter verhalten
- Düngen: ganzjährig alle zwei bis drei Wochen mit Flüssigdünger für Topfpflanzen
- Temperatur: normale Zimmertemperatur, nicht unter 10 Grad, verträgt auch große Hitze
- Substrat: normale Blumenerde auf Kompostbasis
- Umtopfen: nur dann, wenn der Ballen schon sehr gut durchwurzelt ist
Christusdorn (Euphorbia milii)
Wer eine pflegeleichte Pflanze möchte, die nahezu ununterbrochen blüht, ist mit der sukkulenten Euphorbia milii auf der sicheren Seite. Während der Stamm des Christusdorns an einen Kaktus erinnert, so hat die Pflanze doch nicht alle Blätter gegen Dornen eingetauscht. Die einzelnen Arten des Wolfsmilchgewächses unterscheiden sich vor allem in der Farbe und Größe der Blätter sowie in der Färbung der Blüten.
Arten
- var. hislopii: gelbe, büschelig stehende Blüten an langem Blütenstiel
- zahlreiche Hybriden mit weißen, rosa oder roten Blüten, Kombinationen aus zwei Farben
Pflege
- Standort: halbschattig oder sonnig, mindestens drei Stunden Sonne am Tag
- Gießen: das Substrat darf an- aber nicht austrocknen, kurzfristige Trockenheit wird toleriert, führt aber meist zum Abwerfen der Blüten, im Winter etwas trockener halten
- Düngen: erst ein Jahr nach dem Umtopfen notwendig, einmal monatlich etwas Flüssigdünger über das Gießwasser
- Substrat: Kakteenerde, sandhaltige Kübelerde (nährstoffarm)
- Temperaturen: Zimmertemperatur, im Winter nicht unter 14 Grad
- die Pflanze ist sehr schnittverträglich
- verträgt auch trockene Heizungsluft gut
- giftig
Kakteen (Cactaceae)
Kakteen kommen ursprünglich in Wüstengebieten vor. Deshalb wachsen sie am besten bei intensivem, direktem Sonnenlicht. Ideal für alle Bürofenster, in die ganztägig die Sonne scheint (Südfenster). Ein Kaktus wächst sehr langsam und benötigt daher wenig Platz. Zudem genügen ihm auch schlechte Substrate und ungenügende Luftzirkulation. Extremes Austrocknen stellt für die Wasser speichernde Pflanze kein Problem dar. Kakteen sind also die perfekten Pflanzen für alle Hobbygärtner, die schon einmal das Gießen vergessen und auch sonst nicht viel Zeit in die Pflege ihrer Pflanzen investieren möchten.
Arten
- Säulenkaktus (Pachycereus): verschiede Arten mit grünem oder bläulichem Aussehen
- Felsenkaktus (Cereus): unregelmäßige, knorrige Form, bildet einen schönen Kontrast zu anderen Kakteenarten
- Kugelkaktus (Echinocatus): kugelige Form mit gleichmäßigen Reihen heller Dornen, beliebt ist beispielsweise der Schwiegermutterstuhl
Pflege
- Standort: direkte Sonne bis halbschattig
- Gießen: im Sommer gleichmäßig gießen, der Ballen muss zwischendurch jedoch wieder völlig austrocknen
- ab November das Wässern völlig einstellen
- Düngen: in der Hauptwachstumszeit alle vier Wochen mit speziellem Kakteendünger
- Substrat: spezielle Kakteenerde, Anzuchterde mit Sand
- Temperaturen: normale Zimmertemperatur, nicht unter 15 Grad
Häufig gestellte Fragen
Gibt es auch Pflanzen für relativ dunkle Büroräume (Nordseite)?
Ganz ohne Licht kommt natürlich keine Pflanze aus. Aber es gibt einige Arten, die auch mit wenig Licht gut zurechtkommen. Hierzu gehören beispielsweise grüne Arten der Sansevieria (Grünlilie), Pfennigbäume, das Einblatt oder auch Orchideen (insofern die Luftfeuchtigkeit nicht zu niedrig ist).
Welche Pflanzen eignen sich besonders gut für Büros mit Klimaanlage (sehr trockene Luft)?
Ist das Büro sehr hell, sind Kakteen oder ein Christusdorn optimal. Der Bogenhanf und die Grünlilie vertragen zwar auch die volle Sonne, stehen aber lieber im hellen Halbschatten.