Der Buchsbaum ist als Einfassung für Beete sehr beliebt. Leider setzen ihm Schädlinge (insbesondere der berüchtigte Buchsbaumzünsler) und Krankheiten ordentlich zu. Zum Glück gibt es jedoch einige Alternativen. 15 als Buchsbaum-Ersatz geeignete Pflanzen stellen wir Ihnen hier vor.
Der Buchsbaum und seine Eigenschaften
Soll eine Pflanze als Buchsbaum-Ersatz dienen, muss sie ungefähr die gleichen Eigenschaften wie dieser aufweisen. Zusätzlich sollte sie robuster als der Buchs sein, insbesondere was die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge betrifft.
Eigenschaften des Buchsbaums
- wächst dicht
- gut schnittverträglich
- für Formschnitt geeignet
- immergrün
- winterhart
Geeignete Ersatzpflanzen
Buche
- Herkunft: einheimisch
- Eigenschaften: hellgrünes Laub, schnellwüchsig, winterhart, schnittverträglich
- Standort: sonnig bis halbschattig, weder zu nass noch zu trocken, nährstoffreich
- Pflege: gießen bei Trockenheit, mulchen, im Frühjahr düngen, zweimal jährlich schneiden
- Nachteil: nicht immergrün, altes Laub bleibt aber an der Pflanze, bis sie neu austreibt
- Als Buchsbaum-Ersatz geeignete Arten: Hainbuche (Carpinus betulus), Rotbuche (Fagus sylvatica)
Buchsblättrige Berberitze (Berberis buxifolia)
- Herkunft: Südamerika
- Eigenschaften: bis 3 m Höhe, immergrün, kleine länglich ovale Blätter, rötlichbraune Triebe, essbare Früchte, Blüten bei Insekten beliebt, bedornt
- Standort: sonnig bis halbschattig, keine Staunässe
- Pflege: pflegeleicht, mulchen, schnittverträglich, muss aber nicht geschnitten werden, Formschnitt möglich, dann zweimal jährlich schneiden
- Nachteil: empfindlich bei zu starker Sonneneinstrahlung, Blattschäden drohen
- Besonderheit: Sorte ‘Nana’ bleibt besonders klein und kompakt, auch als Bodendecker geeignet
Eibe (Taxus baccata)
- Herkunft: heimisch
- Eigenschaften: immergrün, winterhart, schwach wüchsig, schnittverträglich, Nadelgehölz, weibliche Pflanzen mit roten Beeren
- Standort: jung im Schatten, später auch sonnig, feuchter, bevorzugt lehmiger Boden
- Pflege: im Frühjahr mit Kompost düngen, bei Trockenheit wässern, jährlicher Rückschnitt
- Nachteil: alle Pflanzenteile giftig
- Sorten: ‘Minima’ (besonders klein bleibend), ‘Renkes Kleiner Grüner’ (schwach wachsend)
Immergrüne Heckenkirsche/Heckenmyrte (Lonicera nitida)
- Herkunft: China
- Eigenschaften: reich verzweigt, dicht, bis 150 cm Höhe, glänzendes Blattwerk, blüht unscheinbar von Mai bis Juni, Beeren klein und violett, winterhart
- Standort: sonnig bis halbschattig, geringer Nährstoffbedarf, durchlässiger bis sandiger Boden
- Pflege: nur bei Trockenheit wässern, ansonsten pflegeleicht, schnittverträglich, Formschnitt geeignet
- Nachteil: Früchte sind giftig
- Sorten: ‘Maigrün’ (kompakt und dicht), ‘Fertilis’ (bis 250 cm, blüht reichhaltig), ‘Red Tips’ (treibt im Frühjahr rot aus)
Japanische Stechpalme/Bergilex (Ilex crenata)
- Herkunft: Asien
- Eigenschaften: langsam wachsend, langlebig, winterhart, bis 5 m hoch und 3 m breit, schnittverträglich, auch für Formschnitte geeignet, männliche und weibliche Pflanzen, nur weibliche fruchten
- Standort: sonnig bis schattig, durchlässiger, feuchter, nährstoffreicher Boden
- Pflege: im Frühjahr düngen, regelmäßig wässern, zweimal im Jahr schneiden
- Nachteil: als Flachwurzler empfindlich bei Trockenheit, Beeren der Pflanzen sind giftig
- Arten: ‘Dark Green’ (größte Ähnlichkeit mit Buchs), ‘Rotundifolia’ (kleinbleibend), ‘Glory Gem’ (Zwergform)
Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)
- Herkunft: Asien
- Eigenschaften: bis 4 m Höher, winterhart, immergrün, glänzend grüne Blätter, blüht weiß, Tiefwurzler
- Standort: halbschattig bis schattig, windgeschützt, gedeiht auf allen Böden, außer bei Staunässe
- Pflege: im Frühjahr etwas düngen, bei großer Trockenheit wässern, jährlich zurück schneiden
- Nachteil: Pflanze ist giftig
- Sorten: ‘Rotundifolia’ (großblättrig), ‘Genolia’ (schmaler Wuchs, besonders frosthart), ‘Otto Luyken’ (niedrig bleibend, dicht wachsend)
Kriechspindel/Kletter-Spindelstrauch (Euonymus fortunei)
- Herkunft: China
- Eigenschaften: Kleinstrauch, langlebig, robust, wächst kriechend oder klettert, weiß blühend, immergrün
- Standort: halbschattig bis schattig, durchlässige, nicht zu feuchte Böden
- Pflege: pflegeleicht
- Nachteil: als Buchsbaum-Ersatz nur für niedrige Einfassungen geeignet oder zum Begrünen von Zäunen, Pflanze ist giftig
- Sorten: ‘Silverstone’ (bis 15 cm hoch), ‘Blondy’ (bis 50 cm hoch)
Lavendel (Lavandula angustifolia)
- Herkunft: Regionen ums Mittelmeer
- Eigenschaften: bis 100 cm hoch, Küchenkraut mit angenehmem Duft, blüht blau-violett, gut als niedrige Beeteinfassung geeignet, bei Insekten beliebt
- Standort: sonnig, warm, trocken
- Pflege: nicht zu viel gießen und düngen, schnittverträglich
- Nachteil: bei zu viel Feuchtigkeit frostempfindlich
- Sorten: ‘Alba’ und ‘Edelweiß’ blühen weiß
Rotlaubige Glanzmispel (Photinia x fraseri)
- Herkunft: Asien und Nordamerika
- Eigenschaften: immergrün, bis 3 m hoch, blüht weiß, Blätter dunkelgrün bis rötlich, glänzend, rote Früchte werden von Vögeln gefressen
- Standort: sonnig bis halbschattig, geschützt, kaum Bodenansprüche
- Pflege: nach der Blüte zurückschneiden
- Nachteil: bei Trockenheit wässern, nur bedingt winterhart
- Sorten: ‘Red Robin’ (besonders beliebt), ‘Robusta’ (frosthärtere Züchtung)
Stechpalme (Ilex aquifolium)
- Herkunft: weltweit
- Eigenschaften: immergrün, niedrig bis höher wachsend, dicht, buschig, stachelig, rote Beeren an weiblichen Pflanzen, gutes Vogelfutter, winterhart
- Standort: halbschattig bis schattig, saurer, feuchter, aber durchlässiger Boden
- Pflege: im Frühjahr düngen, Boden etwas ansäuern, mulchen
- Nachteil: im Winter schadet ein Standort in voller Sonne, leicht giftig
- Sorten: ‘Heckenzwerg’ (bis 50 cm Höhe, keine Früchte)
Thymian (Thymus)
- Herkunft: Mittelmeerraum, Afrika, Asien, aber auch einheimische Arten
- Eigenschaften: duftendes Küchenkraut, blüht weiß, rosa oder lila, verholzt im unteren Bereich, schnittverträglich, für Insekten geeignet, immergrün
- Standort: sonnig, geschützt, warm, trockener, nährstoffarmer, sandiger Boden
- Pflege: wenig wässern, nicht düngen, im Frühjahr zurückschneiden
- Nachteil: nicht alle Arten sind winterhart
- Arten und Sorten: Echter Thymian (winterhart), Quendel (einheimisch), Polster-Thymian (besonders niedrig)
Thuja/Lebensbaum
- Herkunft: Nordamerika und Ostasien
- Eigenschaften: schnellwüchsig, frosthart, immergrün, für sehr hohe Hecken geeignet, sehr dicht
- Standort: sonnig bis halbschattig, feuchter Boden, darf auch im Sommer nicht austrocknen
- Pflege: bei Trockenheit ab und an gießen, mulchen und mit Kompost versorgen, regelmäßig schneiden
- Nachteil: alte Thuja-Hecken können verkahlen, Rückschnitt bis ins alte Holz wird schlechter vertragen, Pflanze ist giftig
- Sorten: ‘Smaragd’ und ‘Holmstrup’ (schmalwüchsig), Zwergformen für niedrige Einfassungen
Weide (Salix)
- Herkunft: Europa, Asien, Amerika
- Eigenschaften: schnellwüchsig, dicht, schnittverträglich, treibt aus gesteckten Trieben zuverlässig aus, Bienenweide
- Standort: sonnig bis halbschattig, feuchte Böden werden bevorzugt
- Pflege: feucht halten, bei regelmäßigem Rückschnitt ab und an düngen, mulchen
- Nachteil: nicht immergrün
- bester Buchsbaum-Ersatz: Purpurweide (Salix purpurea) mit rötlicher Rinde und klein bleibend
Zwerg-Rhododendron ‘Bloombux’
- Herkunft: Neuzüchtung aus verschiedenen Rhododendren
- Eigenschaften: Flachwurzler, bis 100 cm hoch, immergrün, blüht rosa, für Insekten geeignet, duftet
- Standort: sonnig bis halbschattig, lockerer, durchlässiger Boden, der nicht zwingend sauer sein muss
- Pflege: pflegeleicht, im Frühjahr mit Kompost düngen, wässern nur bei starker Trockenheit, schnittverträglich, direkt nach der Blüte schneiden
- Nachteil: im Schatten gegen Pilze empfindlich
Zwergliguster (Ligustrum vulgare ‘Lodense’)
- Herkunft: Europa, Nordafrika, Asien
- Eigenschaften: bis 70 cm Höhe, dicht, blüht Juni und Juli, duftet, für Insekten geeignet, winterhart, bildet nicht essbare schwarze Beeren, schwachwüchsig
- Standort: sonnig bis schattig, ohne besondere Bodenansprüche
- Pflege: mulchen, etwas Dünger im Frühjahr, nach der Blüte schneiden, Formschnitt geeignet
- Nachteil: Pflanzensaft kann zu Hautirritationen führen
Häufig gestellte Fragen
Große Schäden richtet der Buchsbaumzünsler an, eine Falterart. Seine Raupen fressen nicht nur die Blätter, sie können den gesamten Buchs zum Absterben bringen. Das Gleiche gilt für Pilzkrankheiten, die das Triebsterben auslösen.
Im Vergleich zum Buchs sind alle Alternativen widerstandsfähiger. Allerdings können auch die Ersatzpflanzen von Krankheiten oder Schädlingen befallen werden. Zum Beispiel von Läusen, Dickmaulrüsslern oder spezialisierten Schädlingen wie der Ilex-Minierfliege.
Die meisten Heckenpflanzen werden über Steckhölzer vermehrt. Dann ist auch sichergestellt, dass die Jungpflanzen die gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanzen aufweisen. Einige Ersatzpflanzen können auch über Samen vermehrt werden, das dauert jedoch wesentlich länger.