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Ficus Ginseng ist eine Miniausgabe des großen Ficus. Diese wachsen in der Natur als riesige Bäume heran. Der Bonsai hingegen kann als Miniatur gesehen werden, was an der Einschränkung seines Wurzelwachstums liegt. Darüber hinaus werden seine Triebe gestutzt und gebogen, so dass die gewünschte Wuchsform erreicht wird. Pflegefehler verzeiht das Miniaturbäumchen nicht so schnell. Wenn der Ficus Ginseng seine Blätter verliert, wird es höchste Zeit geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Ursachen für Blattverlust
- mangelnde Flüssigkeitsgabe
- zu viel Flüssigkeit
- falsche Lichtverhältnisse
- geringe Luftfeuchtigkeit
- unpassendes Substrat
- Topf zu klein
- Überschuss an Dünger
- Schädlinge
Ursache 1: Mangelnde Wassergabe
Verliert der Bonsai seine Blätter, kann ein Flüssigkeitsmangel schuld daran sein. Insbesondere wenn die Pflanzschale extrem klein ist und die Wurzeln über den Rand hinausragen, ist das Gießen nicht immer leicht.
Praktisch hat sich in vielen Fällen gezeigt, dass ein Wassermangel häufig die Ursache ist, wenn der Minificus sein Laub verliert.
Erste Hilfe bei Wassermangel
- bei fester Erdoberfläche Schale tauchen
- Schale in ein Wassergefäß stellen, bis keine Luftblasen mehr kommen
- Schale anschließend abtropfen lassen
- 1 – 2 Mal pro Woche wiederholen
- im Sommer kann täglich getaucht werden
- bei lockerem Substrat Wurzelballen mit Sprühflasche benetzen
- Sprühvorgang fortsetzen bis das Wasser aus dem Topf läuft
Ursache 2: Zu viel Wasser
Es ist schwer möglich den Bonsai zu übergießen, denn der Wasserbedarf ist hoch. Wenn allerdings kein Auslauf im Topfboden ist, kann Staunässe entstehen. Nach einer Weile hat dies eine Schädigung der Wurzel zur Folge, es entstehen gelbe Verfärbungen und der Bonsai verliert das Laub.
Erste Hilfe bei Wasserüberschuss
- Pflanze muss aus dem Topf genommen werden
- sämtliche Erde ist zu entfernen
- faule Wurzelteile werden mit einer desinfizierten Schere entfernt
- Topf wird mit neuem Substrat (Bonsaierde) aufgefüllt
- Pflanze wird eingesetzt und drei Tage nicht gegossen
Ursache 3: Falsche Lichtverhältnisse
Bonsais schätzen einen hellen, aber nicht extrem heißen Platz im Innenraum. Das Bäumchen ist empfindlich und verträgt die extreme Mittagssonne nicht. Gelbe Verfärbungen sind ein erster Hinweis auf Sonnenschäden. Oft sind es vor allem jede Blätter, die der Sonne zugewandt sind.
Am besten ist ein Platz geeignet, an dem der Ficus Ginseng zwar ausreichend Helligkeit bekommt, nicht jedoch der gleißenden Mittagssonne ausgesetzt ist. Es ist hilfreich, wenn mit Hilfe eines Rollos die Möglichkeit besteht, die Sonnenbestrahlung spontan zu unterbrechen.
Erste Hilfe bei Lichtschäden
- neue Position für den Baum suchen
- schützende Gardine anbringen
- ideal eignet sich ein Fenster mit Morgen- oder Abendsonne
- gelbe Blätter behutsam entfernen
Ursache 4: Zu wenig Licht
Ein zu schattiger Platz hat ebenfalls negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Bonsais. Diese erkennt man daran, dass neue Triebe in einem sehr viel helleren Grün leuchten und der Abstand zwischen den Blättern größer wird. Es handelt sich bei diesen Trieben um Lichttriebe.
Erste Hilfe bei Sonnenmangel
- Bonsaibaum an einen neuen Standort bringen
- Lichttriebe direkt an der Basis entfernen
Ursache 5: Zu geringe Luftfeuchtigkeit
Im Winter ist es Gang und Gäbe, dass die Heizung im Wohnraum eingeschaltet wird. So manch ein Bonsaibaum reagiert darauf mit einem kompletten Blattabwurf. Ursache ist nicht selten ein falscher Platz im Winter in Verbindung mit einer zu geringen Luftfeuchtigkeit.
Absolut ungeeignet sind Positionen über der Heizung, denn die aufsteigende, warme Luft heizt den Wurzelballen auf und trocknet die Pflanze von unten aus. Eine Fensterbank über der Heizung ist somit der falsche Standort.
Erste Hilfe bei zu geringer Luftfeuchte
- neue Position in einem kühlen Zimmer suchen
- Schlafzimmer sind aufgrund der geringeren Temperatur gut geeignet
- Zimmer in Nord- oder Ostrichtung sind gute Standorte
- Wohnzimmer mit häufiger Heizungsnutzung vermeiden
Ursache 6: Das falsche Substrat
Insbesondere wenn Bonsaibäume günstig im Supermarkt erworben werden, ist das Substrat oft eine Katastrophe. Nicht selten steht der kleine Baum in einem Block aus Lehm und die Wurzeln haben keine Entfaltungsmöglichkeit. Auch die Zufuhr von Nährstoffen ist schwierig.
Ein gut geeignetes Bonsaisubstrat enthält folgende Bestandteile:
- Lavagranulat
- Sand
- Humus
- Torf
- feinkörnige Lehmerde
Ursache 7: Topf zu klein
Es gibt eine Faustregel die besagt, dass die Pflanzenwurzeln genauso viel Platz benötigen wie die Baumkrone. So ist bei vielen Bonsaibäumchen auf den ersten Blick erkennbar, dass sie in einer zu kleinen Schale stecken. Die begrenzten Wurzeln haben dann keine Chance mehr, der Baumkrone genug Nährstoffe zuzuführen.
Ein zu enger Topf lässt sich einfach feststellen, indem der Baum mitsamt dem Wurzelballen aus der Schale entfernt wird. Wenn sich bereits feinste Haarwurzeln zeigen, sind Wurzelschnitt und Umtopfen meist nicht zu umgehen.
Erste Hilfe bei einem falschen Topf
- Rückschnitt der Krone um den Nährstoffbedarf zu drosseln
- umtopfen unter Verwendung geeigneter Bonsaierde
- größeres Gefäß auswählen, um Blattverlust zu unterbrechen
Ursache 8: Zu viel Dünger
Ist der Salzgehalt im Boden hoch, kann der Bonsai sein komplettes Laub abwerfen. Oft ist ein Düngerüberschuss daran schuld. Jetzt sollten geeignete Maßnahmen ergriffen werden, da der Baum sonst dauerhaften Schaden nehmen kann.
Erste-Hilfe-Maßnahmen bei zu viel Dünger
- Topf in klares Wasser tauchen, um Dünger zu verdünnen
- Entfernung der salzhaltigen Erde
- frisches Substrat und ein zeitweiliger Verzicht auf Dünger
Ursache 9: Schädlinge
Bonsaibäumchen sind zwar hübsch anzusehen, aber reagieren empfindsam auf Pflegefehler und Störungen von außen. Ob zu hell oder zu dunkel, zu viel oder zu wenig Gießwasser – die Pflanze wird bei Pflegefehlern regelrecht geschwächt und bekommt gelbe Blätter.
In dieser Phase ist Ficus ginseng anfällig für Schädlinge, vor allem Spinnmilben machen sich gern auf dem kleinen Baum breit. Diese sind an ihrem spinnenartigen, weißen Netz fast immer mit bloßem Auge zu erkennen.
Geeignete Maßnahmen bei Schädlingen
- Mittel gegen saugende Insekten aufbringen
- Behandlung nach 10 Tagen wiederholen
- Standortwechsel in etwas kühlere Region
- auf höhere Luftfeuchtigkeit achten
Bonsai zum Blattverlust animieren
Es gibt Bonsai Sorten die als immergrün gelten und auch im Winter Laub tragen. Allerdings ist das nicht bei allen Sorten der Fall. In der Wohnungshaltung wird der Laubabwurf zwar oft unterdrückt, aber natürlicherweise sollte er vorhanden sein. Nur wenn das Laub gefallen ist, kann der Bonsai seine Ruhephase beginnen.
Wenn Sie einen solchen Bonsaibaum besitzen, sollten Sie ihn im Herbst seine Blätter verlieren lassen. Die beste Maßnahme um den natürlichen Blattabwurf anzuregen ist eine Position im Sommer auf der Terrasse.
Dort darf der Bonsaibaum stehen bis in den Herbst hinein, er wird bei kühlen Temperaturen mit dem Blattabwurf beginnen. Trotz fehlender Blätter braucht das Bäumchen im Winter regelmäßig Wasser.
Häufig gestellte Fragen
Muss der Bonsai geschnitten werden?
Einmal pro Jahr sollten Sie den Bonsai einer Generalüberholung unterziehen und ihn beschneiden. Wird die Baumkrone zu üppig, kann es zu einem Nährstoffmangel kommen. Krone und Wurzelballen sollten gleichgroß sein.
Verliert jeder Bonsai seine Blätter im Winter?
Die meisten Bonsaisorten sind Laubbäumchen, die in der kalten Jahreszeit ihr Laub abwerfen. Da das in künstlich erwärmter Umgebung nicht passiert, sollte der Baum im Sommer und Herbst draußen stehen.
Ist der Bonsai anfällig für Schädling?
Auch wenn der kleine Baum recht robust ist, kann er von Schädlingen befallen werden. Grund ist dann meist eine Schwäche aufgrund von Pflegefehlern. Mit entsprechenden Maßnahmen lässt sich ein Befall aber schnell behandeln.