Ein Bodenaktivator bietet eine einfache Möglichkeit, die Bodenqualität zu optimieren. Wichtig ist hierbei die richtige Verabreichung, damit langfristig eine Bodenverbesserung zu erreichen ist. Wie die optimale Anwendung aussieht, ist im Folgenden zu erfahren.
Was ist ein Bodenaktivator?
Bei einem Bodenaktivator handelt es sich um einen Hilfsstoff, der über einen geringen Düngeeffekt verfügt. Die Wirkung der Inhaltsstoffe bezieht sich hauptsächlich auf der Bodenverbesserung, während reine Düngemittel den Boden lediglich mit “Nahrung” anreichern. Ist ein Boden ausgelaugt, kann dieser durch die Bodenaktivierung wieder flott gemacht werden.
Der Aktivator für Böden besteht aus einem Granulat, das künstlich hergestellt wird und auch in flüssiger Form erhältlich ist. Es beinhaltet rein natürliche und organische Inhaltsstoffe, wie beispielsweise:
- Tonteile
- Basalt- und Dolomitmehl
- Zeolith
- Mikroorganismen zur Ergänzung vorhandener
Vorteile eines Bodenaktivators
Ausgelaugte Böden, wie beispielsweise unter Rasenflächen, die sehr alt sind oder Böden in stark beanspruchten Pflanzen- und Gemüsebeeten, benötigen in der Regel drei bis vier Jahre, um sich von selbst wieder zu erholen. Im Fall von Rasenboden ist eine Erholung nicht möglich, solange der Rasen weiterhin den Boden nutzt. Um Rasen nicht entfernen zu müssen, gibt es deshalb speziellen Rasenaktivator. Dieser und jeder andere Bodenaktivator beschleunigen die Bodenverbesserung – vorausgesetzt, es erfolgt die richtige und vor allem regelmäßige Verabreichung.
Als Ergebnis einer optimalen Anwendung sehen Gärtner unter anderem eine
- Aktivierung des Bodenlebens
- Verbesserung der Bodenstruktur (Bodenverdichtung wird vorgebeugt, Boden aufgelockert)
- Erhöhung der Fruchtbarkeit des Bodens
- Regeneration der Speicherfähigkeit von Feuchtigkeit
- Schaffung eines stabilen pH-Wertes
- Bekämpfung und Vorbeugen von Rasenfilz
Anwendungsgebiete
Bodenaktivatoren bringen dort Vorteile, wo die Natur Unterstützung braucht.
Biogärten
In optimal angelegten Biogärten ist eine Unterstützung durch einen Aktivator meist nicht erforderlich. Hier kommt dieser maximal als Starthilfe zur Anwendung. Für die langfristige Verbesserung der Bodenstruktur reichen danach Kompost- und organische Düngegaben. Ist der Rasen mit zahlreichen Wildblumen bewachsen, ist eine Verabreichung ebenfalls nicht zwingend notwendig, wenngleich eine gelegentliche Gabe auch nicht schadet.
Monokultur und Starkzehrer
Dort, wo Monokultur herrscht und Starkzehrer den Boden stark belasten, ist die Anwendung von Bodenaktivatoren sehr empfehlenswert. Dazu zählen vor allem großflächige Rasenanlagen als Monokultur.
Brachland
Auch für Brachflächen, die durch Regen lange “ausgewaschen” wurden und sich deshalb keine Mikroorganismen mehr darin aufhalten und ansammeln (wollen), bringt ein Aktivator Vorteile. Durch die Bodenverbesserung wird das Gebiet wieder interessant für Bodenleben. Der Boden wird belebt und die Qualität gesteigert, sodass hier anschließend ein gesundes Pflanzenwachstum möglich ist. Das ist vor allem dort wichtig, wo beispielsweise die zukünftige Gartenanlage bei Neubauten lange ungenutzt und unbearbeitet liegt. Soll hierauf Rasen wachsen, ist ein Bodenaktivator sehr empfehlenswert.
Schwere Böden
Mikroorganismen haben es in schweren Böden nicht leicht, für Lockerheit zu sorgen. In der Folge kommt es häufig zur Staunässe. Hier dient der Aktivator durch die “schlafenden” Mikroorganismen für deutlich mehr Bodenleben und Staunässe ist dadurch zu vermeiden.
Sandböden
Sind Tonmineralien enthalten, ist eine Förderung wichtiger Ton-Humus-Komplexe und eine deutlich höhere Wasserspeicherung zu erreichen, als reiner Sand zu bieten hat.
Nicht allein anwenden
Da es bei der Bodenverbesserung darum geht, einen humusreichen Boden zu schaffen, ist Humus auch hinzuzufügen. Da dieser in Bodenaktivatoren nicht ausreichend enthalten ist, bringt die alleinige Gabe nicht viel. Mit anderen Worten: optimal funktioniert ein Aktivator nur, wenn er mit humusreichen Stoffen kombiniert verabreicht wird. Dazu eignen sich zum Beispiel:
- Mulch aus Rasenschnitt
- verrotteter Kompost
- organische Komponenten wie Klee oder Laub
Bodenaktivator anwenden
Die Anwendung ist simpel. Das Granulat wird entweder mittels Hand oder Streugerät auf die Erdoberfläche gebracht.
Dosierung
Die ideale Dosiermenge ist der Produktbeschreibung zu entnehmen, weil diese von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich sein kann. Üblich sind 80 Gramm pro Quadratmeter für regelmäßige Gaben und 150 Gramm zur zügigen Bodenregenerierung.
Die folgende Tabelle fasst das Wichtigste zur Dosierung kurz zusammen:
Ziel | Dosierung in Gramm pro Quadratmeter (g/m²) |
---|---|
Bodenverbesserung | 150 bis 200 |
Rasen | 100 bis 200 |
Blumenbeet | 100 bis 150 |
Gemüsebeet | 100 bis 200 |
Ziersträucher | 200 bis 300 |
Ein leichtes Einarbeiten mit der Harke ist empfehlenswert. Danach wird gewässert, damit sich die Inhaltsstoffe schnell auflösen und in den Boden dringen.
Neupflanzungen
Werden neue Pflanzen gesetzt, ist der Bodenverbesserer direkt mit der Erde zu vermengen, die für das Pflanzloch ausgehoben wurde. Damit erübrigt sich das Ausbringen auf der Erdoberfläche. Ein Gießen ist auch hier erforderlich.
Häufigkeit
Wie oft Bodenaktivatoren zu verabreichen sind, hängt von den Umständen beziehungsweise von dem gewünschten Wirkungsergebnis ab:
- ideal bei Neubepflanzungen: einmalig etwa zwei Wochen vor dem Pflanztermin oder Saattermin
- kurz vor oder nach Neupflanzung Gabe möglich, aber bei stark ausgelaugtem Boden wegen Wirkungsverzögerung nicht empfehlenswert
- für dauerhafte Bodenverbesserung: ein- bis zweimal im Jahr zwischen März/April und Oktober
- für sehr stark ausgelaugte Böden: zweimal jährlich anwenden, erstmalig im Frühjahr, danach erneut im Herbst
Rasenaktivator anwenden
Eine optimale Kombination ist gegeben, wenn vor dem Anwenden der Rasen mit einem Mulchrasenmäher geschnitten wird. Dadurch wird zeitgleich Humus geliefert, der für das Verbessern der Bodenqualität zusätzlich zum Rasenaktivator erforderlich ist. Folgend weitere Schritte und Details, auf die zu achten ist:
- Rasenaktivator stets auf trockenem Rasen anwenden
- nach dem Mähen Rasen vertikutieren
- danach Granulat ausbringen (für optimale Dosierung/Verteilung Streuwagen nutzen)
- Dosierung wie unter “Bodenaktivator anwenden” beschrieben
- anschließend Rasen sprengen/bewässern
- bei starker Trockenheit nach zwei bis drei Tagen nochmals wässern (um vollständige Granulatauflösung zu gewährleisten, bis dahin Rasen nicht betreten)
- Rasen eine Woche lang nicht mähen
- Wiederholungen wie unter “Bodenaktivator anwenden: Häufigkeit” beschrieben
Häufig gestellte Fragen
Nein. Er beinhaltet natürliche Stoffe und stellt weder für Sie, noch für Kinder oder Tiere eine gesundheitliche Gefahr dar. Trotzdem sollte ein Mundkontakt und Verzehr vermieden werden.
Nein. Rasendünger nimmt keinen Einfluss auf die Bodenaktivierung und umgekehrt auch nicht. Sie können im gewohnten Rhythmus und gewünschtem Zeitpunkt die Rasendüngungen vornehmen – unabhängig von dem Zeitpunkt der Bodenaktivatorgabe. Da allerdings der Rasen nach dem Ausbringen nicht betreten werden soll, bis er nach zwei oder drei Tagen erneut bewässert oder beregnet wurde, sollte dies bei der Düngeplanung berücksichtigt werden.
Bedingt. Häufig verfügen Bodenaktivatoren über Kalk. Dieser lässt den pH-Wert des Bodens steigen. Moorpflanzen, wie beispielsweise Rhododendren, benötigen aber einen sauren Boden, um optimal zu gedeihen. In dem Fall sollte auf kalkhaltige Bodenaktivatoren verzichtet werden. Ansonsten profitieren alle Pflanzenarten von dem Bodenverbesserer – gleich, ob Gemüsepflanzen, Rosen, Stauden, Bäume oder Heckengewächse und vor allem Rasen.
In der Regel passiert nichts, weil natürliche Stoffe im Rasenaktivator enthalten sind. Dennoch sollte eine Überdosierung vermieden und sich an die jeweiligen Herstellerangaben gehalten werden.