Ziergarten

Blumenbeet anlegen – Pflanzplan und Tipps zum Gestalten

Blumenbeet

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Ein Garten ohne Blumenbeete? Gibt’s nicht, sollte es zumindest nicht geben, denn das Blumenbeet erfreut nicht nur den Gartenbesitzer über lange Zeit, sondern verhilft auch jedem Vorübergehenden zu ein wenig besserer Laune. Dafür sind Gärten da: Uns Ausgleich für den Alltag zu bieten und uns mit schönen Anblicken jeden Tag ein wenig zu verwöhnen. Blumenbeet ist natürlich nicht gleich Blumenbeet, die Anlage kann ebenso individuell gestaltet werden wie der Garten überhaupt, nachfolgend einige Tipps. Einige Grundlagen bleiben aber immer gleich, z. B. ist die Erstellung eines Pflanzplans wirklich empfehlenswert.

Aus der Gartenrat Mediathek

Grundform und Lage

Wenn Sie sich Gedanken darüber machen, wie Sie in Ihrem Garten ein neues Blumenbeet anlegen, müssten Sie zuerst entscheiden, wo dieses Blumenbeet liegen soll und damit gleichzeitig, welche Form es haben soll. Folgende Überlegungen spielen hier eine Rolle:

  • BlumenbeetJe nachdem, was Ihnen am wichtigsten ist, entscheiden Sie zuerst über eine bestimmte Grundform oder die Lage
  • Wenn der Blumenschmuck einen bestimmten Bereich des Gartens zieren soll, ergeben sich meist nur einige mögliche Beetformen
  • Die dann noch entscheidend von der Wegführung im Garten beeinflusst werden:
  • Geschwungene Wege erlauben fast keine geometrisch rechteckigen Beete
  • Gerade angelegte Wege verlieren dagegen an Wirkung, wenn ein unregelmäßig geformtes Beet daneben angelegt wird
  • Am besten wäre es, wenn Sie bei der Anlage der Wege einen Plan angefertigt hätten und nun mit diesem arbeiten können
  • Dann können Sie in diesen Plan “wild” Beete zeichnen, bestimmt kommen Sie auf einige neue Ideen
  • Wenn Sie schon genau wissen, dass Sie im Rasen eine Blumeninsel schaffen möchten, muss nur noch über die Größe entschieden werden

Je geometrischer Ihre gesamte Gartenanlage gestaltet ist, desto exakter sollte die Beetplanung durchgeführt werden. In einem eher entspannt gestalteten Naturgarten kann es dagegen empfehlenswert sein, über das Blumenbeet (und auch seine Form und Größe) quasi “im Vorbeigehen” zu entscheiden, wo Sie eben den Eindruck haben, dass ein wenig Blumenschmuck angebracht wäre.

Seien Sie nicht zu ängstlich oder zu unentschlossen, wenn Sie schon lange von einer ganz bestimmten Gestaltungsvariante träumen. Es macht sicher mehr Arbeit, wenn Ihr neues Blumenbeet die Umgestaltung alter Beete erfordert – Sie müssten sich z. B. überlegen, wie Sie Schritt für Schritt “alt” zu “neu” überführen, ohne dass es allzu sehr auffällt – aber es lohnt sich sicher. Wenn Sie ohnehin schon am Umgestalten sind, wäre es schade, wenn Sie vor ein wenig Mehrarbeit zurückschrecken, und im Ergebnis dann nur halb zufrieden sind.

Bepflanzbarkeit prüfen

BlumenbeetWenn der richtige Platz für das Beet gefunden ist, sollten Sie kurz prüfen, ob die grundsätzliche Lage für die geplante Bepflanzung geeignet ist – vor allem dann, wenn Sie unbedingt eine ganz bestimmte Sorte von Blumen anpflanzen möchten. Wenn Sie z. B. Ihr Herz an das Leberblümchen (die “Blume des Jahres 2013”) verloren haben und unbedingt ein romantisches Beet mit den zarten blauen Schönheiten in Ihrem Garten sehen möchten, werden Sie wenig Erfolgsaussichten haben, wenn Sie dieses Blumenbeet mitten im Vorgarten platzieren – Leberblümchen brauchen Halbschatten, mindestens.

Auf die Bodenbeschaffenheit kommt es natürlich auch an, für einen vernünftigen Gärtner allerdings etwas weniger, als häufig zu lesen ist. Ein vernünftiger Gärtner wird nämlich immer versuchen, in seinem Garten einen Gartenboden zu pflegen, der möglichst vielen Pflanzen eine optimale Nährstoffversorgung ermöglicht. Das ist ein wasserdurchlässiger, mit einer mittleren Nährstoffkombination ausgestatteter Boden, in dem Bodenorganismen leben, die durch Abbau pflanzlicher Reststoffe einen ausgeglichenen Nährstoffgehalt des Bodens bewahren.

Dieser Gartenboden hat einen pH-Wert zwischen 6,3 und 6,8, in diesem Spektrum sind die meisten Nährstoffe pflanzenverfügbar, dieser Boden ermöglicht also den meisten Pflanzen eine optimale Nährstoffversorgung, das Blumenbeet kann in einem solchen Garten rein im Hinblick auf die Bodenbeschaffenheit eigentlich überall angelegt werden.

Wenn ein lange mit synthetischem Dünger bewirtschafteter Garten oder ein gerade erst angelegter Neubaugarten noch nicht so zusammengesetzt sind, dass ein vernünftiger Gärtner die Flächen als brauchbaren Gartenboden einstufen würde, sondern der Boden noch nicht viel mehr enthält als ein paar Krümel nährstoffangereicherten Sand, stört das die Blumenbeet-Anlage nicht auf Dauer. Sie können Ihr Blumenbeet am gewünschten Standort planen, müssten nur vor der endgültigen Bepflanzung eine Zwischenrunde zur Bodenvorbereitung bzw. -sanierung einlegen, mit Gründüngung zum Beispiel.

Bepflanzung planen

BlumenbeetEin Blumenbeet wird mit Blumen bepflanzt, und von denen gibt es viele, die unter den verschiedensten Gesichtspunkten zusammengestellt werden können. Hier ein paar Vorschläge für die Kombinationen von Pflanzen im Beet:

1. Wie vom ausgebildeten Gärtner angelegt
Ausgebildete Gärtner unterscheiden bei der Anlage eines Blumenbeetes zwischen verschiedenen Pflanzentypen, die nacheinander ausgewählt werden:

  • Erst fällt die Entscheidung für die Leitpflanzen, ausdrucksstarke, hoch wachsende Pflanzen, die im Blumenbeet immer dominierende Erscheinungen sind. Diese großen Prachtstauden nehmen deshalb die prominentesten Stellen im Beet ein, die gesamte restliche Bepflanzung hat sich nach ihnen zu richten. Zu diesen Gerüstpflanzen zählen z. B. Flammenblumen, Pfingstrosen, Pracht-Lilien, Prachtspieren, Raketenblumen, Rittersporn, Trauben-Silberkerzen, Türkischer Mohn oder Steppenkerzen. Nicht zu viele einsetzen, das schmälert die Wirkung eher.
  • Passend zu den Leitpflanzen werden anschließend die Begleitpflanzen gewählt, sie sind etwas kleiner und etwas unscheinbarer als die Leitpflanzen, denen sie nicht “die Schau stehlen sollen”. Alle bunt blühenden, niedrigen bis mittelhohen Stauden sind geeignet, und Sie brauchen auch eine große Auswahl, weil Sie die Begleitpflanzen farblich passend zu den Leitpflanzen auswählen müssen. Beispiele für Begleitpflanzen: Akelei, Astern, Eisenhut, Euphorbien, Fingerhut, Geranien, Lupinen, Mädchenauge, Nelken, Rosen, Sonnenhut, Sterndolden, Taglilien, Tränendes Herz.
  • Was noch frei ist im Beet, wird mit Füllpflanzen bedeckt, typische Füllpflanzen sind natürlich alle Bodendecker, wenn noch viel freie Erde zu sehen ist, können auch teppichbildende Blüh-Stauden zum Einsatz kommen.
  • Mit der schwierigste Teil der Kombination von Leitpflanzen, Begleitpflanzen und Füllpflanzen ist die Staffelung nach Blütezeit, das perfekte Blumenbeet blüht vom Frühjahr bis zum Herbst ohne Pause.

2. Blume und Blattgrün
Einfacher zu kombinieren, auch im Hinblick auf eine sich ablösende Blütenfolge, ist das Blumenbeet mit blühenden Pflanzen und immergrünen Pflanzen. Auch hier wählen Sie zunächst die Hingucker aus, möglichst mit lückenloser Blütenfolge, mit Variationen in Höhe und Farbe, um sie herum wird Immergrün gepflanzt.

3. Ehrgeizig und ungewöhnlich: Blume und Buntblatt
Unter den Stauden sind auch viele Blattschmuck-Stauden, die zusammen mit farblich harmonisierenden Blumen außergewöhnliche Blumenbeete ergeben können. Die Kombinationen sind schwierig, weil sie gut überlegt sein wollen, aber auch einfach, weil eigentlich nicht mehr als zwei Arten von Pflanzen kombiniert werden können, alles andere ist in aller Regel zu viel des Guten. Hier zwei denkbare Kombinationen als Beispiel:

  • Hostas mit verschiedenen Blattfärbungen, darunter unbedingt solche mit weiß umrandeten Blättern und in kräftigem Gelb panaschierten Blättern, zusammen mit Margeriten, ein wirklich ungewöhnliches, aber harmonisches Bild.
  • Hauchera Hybride “Plum Pudding” in mattem Lila mit zart rosa gefärbten Malven und kräftig purpurfarbenen Pfingstrosen.

Das Themenbeet

RosenbeetDas Themenbeet ist wohl das Blumenbeet, das bei der Planung am meisten Spaß bringt, weil Sie hier direkt von der Wirkung ausgehend planen:

1. Thema: Farbe
Das ganze Spektrum der Blütenpflanzen können Sie hier kombinieren, in unterschiedlichsten Farbharmonien:

  • Ton in Ton, z. B. rote Rosen, Nelken, Tulpen, Klatschmohn, Dahlie und Bartnelken
  • Nur fast Ton in Ton, z. B. mit den verschiedensten Blumen von Rosa bis kräftig Pink, zartrosa Akelei, kräftig rosafarbene Ranunkeln, fast pink gefärbte Stockrosen, leicht blaurosa Japan-Spieren
  • Von hell bis dunkel
  • In allen möglichen Harmonien oder Kontrasten

2. Thema: Sorte
Für Puristen immer interessant, und die wildesten Farbkombinationen sind wohl hier möglich:

  • Rosen Ton in Ton oder in allen verfügbaren Farben, in gleicher Größe nebeneinander oder in Stufen sorgsam gruppiert
  • Ein ganzes Beet voller Blumen der gleichen Sorte lässt sich noch mit vielen Blütenpflanzen gestalten
  • Bei mehreren Blütenpflanzen ist ein ganzer Schwenk durch die Farbpalette möglich
  • Und so weiter, und so weiter …

3. Thema: Form
Hier geht es nicht mehr um die Grundform, die schon oben angesprochen wurde, sondern um Formen im Beet selbst. Mit Blumen können Sie nämlich sehr viele Formen darstellen:

  • Eine eher klassische Variante ist ein Beetaufbau mit einer Insel mit hohen Blühpflanzen
  • Je nach äußerer Grundform des Beets können das auch mehrere Inseln sein
  • Eine Insel muss nicht immer rund sein, sie kann auch oval sein oder quadratisch
  • Sie könnten auch die ganze Beetfläche mit grafischen Figuren überziehen
  • Wenn es zu Ihrem Garten passt, sind hier die ungewöhnlichsten Gestaltungen möglich
  • Zum Beispiel immer kleiner werdende Quadrate aus zwei verschiedenen Blumensorten
  • Oder ein kleines Bild bzw. Symbol aus Blumen

Die verrückteste Gestaltung, die Kindern regelmäßig rasend gut gefällt und von ihnen ein Leben lang nicht vergessen wird, erlaubt ein Neuboden, der erst durch eine Gründüngung in einen richtigen Gartenboden verwandelt werden soll. Denn es gibt Blütenpflanzen, die Sie für diese Gründüngung einsetzen können, in verschiedenen Farben. Zugegeben, einen Plan zur Aussaat anzufertigen, ist ein wenig Arbeit, aber Sie haben hier tatsächlich die einmalige Möglichkeit, Ihren Garten in ein Bild zu verwandeln, dass Ihre Kinder sicher eine Saison lang glücklich machen wird. Wie das aussehen kann, können Sie unter http://web.ard.de/galerie/content/nothumbs/default/1023/html/1346_9333.html besichtigen, Sie können sich in Ihrem Blumenbild ja auf die Sonne beschränken.

Häufig gestellte Fragen

Die Idee für das Blumenbeet steht, aber wie grenze ich es vom Rasen/von den Wegen ab?
Durch eine Beetumrandung, eine fertig zu kaufende oder selbst zu herzustellende Beeteinfassung, die aus Holz oder Stein, Beton oder Edelstahl, Schmiedeeisen oder Kunststoff sein kann. Eben ganz individuell, wie Ihr Blumenbeet.

Darf ich im Garten meines Mietshauses ein Blumenbeet anlegen?
Ohne den Vermieter zu fragen, eher nicht, selbst wenn “Gartennutzung” im Mietvertrag stände, wäre im Zweifelsfall darüber zu streiten, was die alles umfasst. Aber Sie können den Vermieter doch einfach ansprechen, es gibt wohl kaum jemanden, der etwas gegen ein Blumenbeet haben wird (wenn Sie nicht gerade den “Gemeinen Fassadenfarben-Fresser” pflanzen wollen).

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Tipps für Schnellleser

- Das Blumenbeet ist das Herz des auf Dekoration ausgerichteten Teil des Gartens
- Vor dem Anlegen sollten in einer Planung unter Einbezug der Wege Grundform und Größe festgelegt werden
- Daraus ergibt sich meist schon die Lage, die nun daraufhin überprüft werden muss, ob sie für die geplanten Blumen geeignet ist
- Dabei geht es vor allem um die Lichtbedürfnisse, ein guter Gartenboden ist ohnehin Voraussetzung 
- Ist der nicht vorhanden, steht erst einmal Bodenpflege an
- Ein zur Bepflanzung fertiger Boden lässt sich an bestimmte Bedürfnisse von Blühpflanzen anpassen
- Diese Blumen müssen nun mit Plan kombiniert werden
- Im klassischen Blumenbeet erfolgt das durch Leitpflanzen, Begleitpflanzen und Füllpflanzen
- Es gibt aber unendlich viele andere Kombinationsmöglichkeiten, im Artikel werden viele Ideen aufgeführt