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Blütenhecken sind eine gute Alternative zu Formschnitthecken. Sie überzeugen mit einem natürlichen Wuchs, Blüten und oft mit farbigen Früchten. Solche Blütenhecken setzen sich aus unterschiedlich hohen Ziersträuchern zusammen. Sie sollten möglichst ungeschnitten wachsen dürfen. Häufig werden die Sträucher in Doppelreihe gesetzt, die kleiner bleibenden zur Gartenseite und die größer werdenden zur Grundstücksgrenze hin. Für Blütenhecken muss demnach deutlich mehr Platz zur Verfügung stehen, als das bei einer Schnitthecke der Fall ist. Allerdings gleicht sie diesen Nachteil durch den geringen Pflegeaufwand aus.
Blütenhecke – Zusammenstellung
Die Blütengehölze, die für eine Hecke zusammengestellt werden, müssen natürlich vom Standort her zusammenpassen. Außerdem ist aber wichtig, dass sie auch von der voraussichtlichen Größe, dem Wuchsverhalten und der Blütenfarbe passen. Viele Blühgehölze blühen im Frühling. Bei einer Blütenhecke ist empfehlenswert, dass nicht alle Gehölze zur gleichen Zeit ihren Höhepunkt erleben, sondern dass nach Möglichkeit für eine längere Zeit immer einige Gewächse blühen. Günstig ist außerdem, wenn im Herbst Früchte an den Sträuchern hängen, das bietet auch noch mal etwas fürs Auge.
Eher niedrige Hecke
zwischen 1 m und 1,30 m hoch – ideal zum Vorpflanzen, also in erster Reihe im Garten, vor höhere Gehölze
- Rosen – die Auswahl ist groß, beispielsweise was Farben, Höhe und Arten betrifft, am besten sehen sie aus, wenn nur eine Sorte genutzt wird, aber man kann sie auch bunt wählen, öfterblühende Sorten verwenden oder solche, die Hagebutten bilden
- Apfelbeere (Aronia) – weiße Blüten im Mai, im Sommer rote, später schwarze Beeren, leuchtend rote Herbstfärbung, robust und pflegeleicht
- Mahonie – z.B. M. aquifolium ’Apollo’ oder M. aquifolia ’Atropurpurea’, gelbe Blüten im April, blaue Früchte, wirkt sehr schön als einheitliche Hecke
- Blauraute – z.B. ‘Blue Spire‘, violettblaue Blüte von August bis Oktober, stark duftende Blüten, benötigt einen geschützten Standort
- Rosenginster (Purpur-Ginster) – purpurfarbene Blüten im Mai und Juni, nur etwa 50 cm hoch, strauchartiger Wuchs, sehr schöne Sorte
- Spieren – niedrige Sorten wie ‘Little Princess‘, etwa 50 cm hoch, rosafarbene Blüten von Juli bis August
- Blaue Heckenkirsche – gelbweiße Blüten im Mai und Juni, schwarzblaue Früchte, 60 bis 80 cm hoch, selten über einen Meter, einheimische Sorten erhältlich
- Niedrige Scheinquitte – ziegelrote Blüten im März und April, essbare Früchte, welche duften, 80 bis 100 cm hoch und ebenso breit, gut schnittverträglich
- Fingerstrauch – goldgelbe, weiße, rote, orange, rosa oder zitronengelbe Blüten von Mai bis in den Herbst, 60 bis 80, einige Sorten bis 120 cm hoch
Mittelhohe Hecke
zwischen 1,80 und 2,50, maximal 3 m hoch
- Echter Roseneibisch – toller Sommerblüher von Juni bis September, Farbe je nach Sorte, 1,5 bis 2 m hoch und etwa 1,5 m breit, auch als Hochstamm, der unterpflanzt werden kann
- Gartenhortensie – sehr auffällige Blütenstände von Juni bis August, Farbe je nach Sorte, 1 bis 2 m hoch, Rispenhortensien lassen sich sehr gut schneiden
- Elfenbeinginster – rahmweiße bis gelbe Blüten im April und Mai, 1,5 bis 2 m hoch, etwa 1 m breit, bekannteste Ginsterart, angenehmer Duft
- Gartenforsythie – gelbe Blüten im April bis Mai, 2 bis 3 m hoch, als Hochstamm auch höher, gut schnittverträglich
- Prachtspiere – weiße Blüten im Mai/Juni, 2 bis 3 m hoch, anspruchslos und pflegeleicht, sehr gut als Hecke, passt gut zu Rhododendron
- Schattenglöckchen – immergrüne Sträucher, viele Sorten von 0,50 cm bis 3 m, manchmal sogar höher, Blütenstände im Sommer, toll im Winter, Blüte im Frühjahr, roter Laubaustrieb, giftig in allen Teilen, gut schnittverträglich
- Rhododendron – je nach Sorte niedrig, ab 0,5 m bis 3 m, einige Sorten auch höher, Blüten im Mai, einige auch früher oder später, viele Blütenfarben, spezielle Bodenansprüche
- Blutjohannisbeere/Zierjohannisbeere – blutrote Blüten im April/Mai, bis 2,5 m hoch, bringt Farbe in den Garten, gute Sorte ‘King Edvard VII‘, gut schnittverträglich
- Sternchenstrauch (Deutzie) – Blütenfarbe je nach Sorte weiß oder rosafarben, Blüte Mai/Juni, bis 3 m hoch, sehr dichter Wuchs, kein Duft, gut schnittverträglich
- Mahonie – höhere Sorten wie Gewöhnliche Mahonie oder Fiederblättrige Mahonie, gelbe Blüten im Mai, immergrün, sehr gut schnittverträglich
- Pfeifenstrauch – weiße Blüten im Juni/Juli, bis 2,5 m hoch, einige Sorten werden höher, fruchtiger Duft, meist erst gegen Abend, viele Sorten, gut schnittverträglich
- Weigelie – rot, rosa, weiße oder gelbe Blüten im Mai/Juni, bis 2,5 m hoch, robust und gesund, häufig zweite Blüte im Herbst
Blühgehölze für hohe Hecken
praktisch die hintere Reihe
- Roter Holunder – kegelförmige Fruchtstände. 2 bis 4 m, selten höher, weiße oder cremefarbene Blüten, rote Früchte ab August, bronzefarbener bis roter Laubaustrieb
- Japanischer Schneeball – weiße Blüten im Mai und Juni, 3 bis 4 m hoch, tolle Herbstfärbung, es gibt verschiedene Sorten und so auch leicht unterschiedliche Blütenfarben
- Kornelkirsche – gelbe Blüten im Frühjahr, dunkelrote/blaue Früchte, essbar, 2 bis 7 m hoch und ebenso breit, aber nicht dicht, kann in Heckenform geschnitten werden, dann schön dichter Wuchs
- Sanddorn – Blüte im April, Früchte im Herbst, 1 bis 5 m hoch, 2 bis 3 m breit, aber nicht dicht, pflegeleicht, braucht Befruchter, also mindestens 2 Pflanzen
- Blumenhartriegel – je nach Sorte weiße, rosa oder rote Blüten, 2 bis 7 m hoch, viele Arten und Sorten, lässt sich gut schneiden
Einheimische Gehölze
für frei wachsende Blütenhecken
Einheimische Gehölze sind meist robuster als exotische Exemplare. In der Regel sind sie auch bei der Anschaffung deutlich preisgünstiger. Außerdem liefern die Gehölze Fruchtschmuck für unsere heimischen Vögel und es gibt spezielle Sträucher für Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und andere Insekten.
- Schwarzer Holunder – bis 10 m hoher Strauch oder kleiner Baum, stark verzweigt, weiße Blüten von Mai bis Juni, duftend, August/September essbare Beeren (nicht roh), gut schnittverträglich
- Vogelbeere – Blüte im Mai/Juni, Beeren reifen ab August, 5 bis 15 m hoch, 4 bis 5 m breit, lässt sich schneiden, sieht aber ohne Schnitt besser aus
- Blutroter Hartriegel – weiße Blüten, schwarzblaue Steinfrüchte, 3 bis 4 m hoch, rötliche Rinde, tolle Herbstfärbung, Früchte roh ungenießbar
- Eingriffeliger Weißdorn – weiße Blüten im Mai/Juni, Beeren ab August/September, 2 bis 6 m hoch und fast ebenso breit, regelmäßiger Schnitt empfehlenswert, Dornen
- Kupfer-Felsenbirne – blüht weiß im April, im Herbst leckere Früchte, 2 bis 5 m hoch, kann geschnitten werden, sieht aber ohne Schnitt besser aus
- Gemeiner Schneeball – weiße Blüten von Mai bis August, beerenähnliche Steinfrüchte zwischen August und November, 1,5 bis 6 m hoch, gut schnittverträglich
- Schlehe (Schlehdorn) – weiße Blüten im April, blauschwarze Beeren ab September bis zum Frost, 2 bis 3 m hoch und breit, manchmal auch höher, bedornt, schnittverträglich
- Pfaffenhütchen – verschiedene Sorten, bis 6 m hoher Strauch, Früchte besonders bei Rotkehlchen beliebt, für Menschen und Tiere giftig, lässt sich problemlos schneiden
- Apfelrose – Blüte Ende Mai und Juni, manchmal bis Juli in karminrot oder rosafarben, rote Hagebutten ab September, 1 bis 3 m hoch und breit, stachelig, einmalblühend
- Kornelkirsche – viele verschiedene Sorten, in 25 Jahren etwa 4 m hoch, frühe Blütezeit im März in Gelb, Früchte im Herbst, je nach Sorte von weiß über gelb bis rot
Wild-Frucht-Hecke
In der Wildfruchthecke kommen zahlreiche schon beschriebene Pflanzen zum Einsatz, deshalb werden sie hier nicht nochmals ausführlich beschrieben, sondern einfach aufgelistet.
- Kupfer-Felsenbirne oder eine andere Felsenbirne
- Scheinquitte
- Mahonie
- Wein- oder Apfelrose
- Schlehe
- Sanddorn
- Weißdorn
- Felsenmispel
- Feuerdorn
- Johannisbeere
- Kornelkirsche
Der richtige Standort
Der Standort kann nicht verallgemeinert werden. Jede Pflanze hat da so ihre eigenen Ansprüche. Viele Blühgehölze mögen sonnige bis halbschattige Bereiche, es gibt aber auch genügend, die nicht so viel Sonne brauchen oder vertragen. Der Boden sollte nicht zu trocken und karg sein, dann wird es schwieriger.
Vor dem Kauf sollte das Pflanzsubstrat untersucht werden. Am besten schickt man eine Bodenprobe ein. Wenn man dann weiß, welches Substrat vorhanden ist und dann auch die Sonneneinstrahlung kennt, kann man passend dazu die Blühpflanzen auswählen. Eine Hecke kann nur dann gut gedeihen, wenn die Voraussetzungen stimmen. Passen die Gehölze nicht zu Boden und Standort, dann wird es nichts mit einer schönen Blühhecke. Zu trockenen Boden kann man mit viel Wässern brauchbar machen, aber man muss wissen, dass das Geld kostet. Substrat kann verbessert werden, aber es ist aufwändig. Besser ist, Gehölze zu wählen, die natürlich in dieser Gegend vorkommen oder vielleicht auch in Nachbargärten, dort sind die Gegebenheiten meist ähnlich.
- Die Pflanzen stellen unterschiedliche Ansprüche an Standort und Boden
- Nur Pflanzen zusammenstellen, die ähnliche Ansprüche haben
- Bodenprobe empfehlenswert
- Boden notfalls verbessern
Die beste Pflanzzeit
Am besten pflanzt man eine Blütenhecke im Spätsommer bzw. Frühherbst. So haben die Pflanzen ausreichend Zeit, im noch warmen Boden zu wurzeln, damit sie den Winter gut überstehen. Außerdem regnet es um diese Zeit öfter, so dass man nicht ganz so viel gießen muss. Im Frühjahr kann ebenfalls gepflanzt werden, aber dann muss meist deutlich mehr gewässert werden, den gesamten Sommer lang.
Pflanzen
Am besten gräbt man einen Graben und nicht einzelne Löcher. So erreicht man am ehesten eine gerade Linie. Wichtig ist die Einhaltung von Pflanzabständen. Außerdem müssen die einzelnen Gehölze in Wuchshöhe und Wuchsbreite zusammenpassen. Um sich die Arbeit später zu erleichtern, ist es empfehlenswert, einen Mindestabstand zum Nachbarn, zu einem Gebäude oder einer Mauer einzuhalten. So kommt man später überall gut ran, wenn z.B. mal geschnitten werden muss und spart sich Ärger mit den Nachbarn.
- Graben ausheben, doppelt so breit und tief, wie die Pflanzballen
- Schnur spannen, damit alles in einer Linie gepflanzt wird
- Pflanzabstände einhalten
- Mindestabstand zu Nachbarn, Zaun oder Mauer – mindestens 1,5 m
- Pflanzballen in Wasser tauchen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen
- beschädigte Wurzeln bis ins gesunde Gewebe zurückschneiden
- Übrige Wurzeln mit Fingern vorsichtig auseinanderziehen, aber keine Wurzeln verletzen
- Wurzeln leicht einkürzen, aber möglichst viele feine Faserwurzeln lassen
- Die Ballen ins Pflanzlich stellen. Sie müssen genauso tiefstehen, wie sie zuvor im Container standen.
- Erde auffüllen, am besten gut mit Kompost durchmischt
- Pflanze rütteln, damit die Erde nachrutscht
- Erde festtreten
- Gießrand formen
- Kräftig angießen, besser richtig einschlämmen
- Mulchen, 5 bis 10 cm hoch, mit Rindenmulch
- Nach dem Pflanzen sollte gleich geschnitten werden: Bei der Frühjahrspflanzung sofort schneiden, Bei der Herbstpflanzung erst im Frühjahr schneiden, Ungeschnittene Pflanzen tun sich schwer mit kräftigem Wachstum und je stärker der Schnitt, umso kräftiger der Neutrieb.
Häufig gestellte Fragen
Gibt es auch Dufthecken?
Natürlich gibt es auch Duftpflanzen, aus denen sich eine Hecke formen lässt. Allen voran sei da der Flieder zu nennen. Man kann eine reine Fliederhecke pflanzen, entweder aus gleichfarbigen oder bunten Sorten. Der Nachteil hier ist, dass diese Hecke nur kurze Zeit besonders ist, den Rest des Jahres aber recht unscheinbar. Mischt man den Flieder mit anderen Pflanzen, hat man länger etwas davon. Für Dufthecken ebenfalls geeignet sind: Rhododendron, Sommerjasmin, Sommer- bzw. Schmetterlingsflieder, winterblühende Heckenkirsche, wilde Rosen
Gibt es auch Blühhecken für Nordseiten?
Die meisten Blühpflanzen gedeihen auch auf einer Nordseite. Wichtig ist allerdings, dass keine anderen Gehölze zusätzlichen Schatten werfen. Wenn nicht so viel Sonne an die Gehölze kommt, muss damit gerechnet werden, dass die Blütenpracht nicht so üppig ausfällt. Ansonsten kommen die meisten Sträucher gut zurecht.