Ziergarten

Blauregen blüht nicht: so treibt er wieder mit Blüten aus

Geschlossene Blauregenblüte

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Blau-violette Blüten auf langen Trauben sind im Frühjahr das unverwechselbare Kennzeichen des Blauregens. Deshalb ist die Enttäuschung umso größer, wenn er nicht blühen will. Begibt man sich auf die Suche nach der Ursache, wird schnell festgestellt, dass diese äußerst vielfältig sind. Aber die gute Nachricht ist, die Ursachen können bekämpft und der Blauregen wieder zur Blüte angeregt werden. In diesem Beitrag verraten wir Ihnen, wie Sie dies tun können und wie Sie für lange Zeit an der Glyzinien-Blüte Freude haben können.

Aus der Gartenrat Mediathek

Blütezeit und Blühverhalten

Der Blauregen, bot. Wisteria, ist eine Pflanzengattung aus der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) in der Familie der Hülsenfrüchte (Fabaceae). Die Herkunft der verschiedenen Wisteria-Arten ist Ostasien und das östliche Nordamerika. Die bekanntesten Arten hierzulande sind W. floribunda (Japanische Wisteria) und W. sinensis (Chinesische Wisteria).

Mit einer Traubenlänge von 30 bis 60 Zentimetern hat der japanische Blauregen wahrscheinlich die spektakulärsten Blüten aller Sorten der Glyzinie. Die Blütezeit ist von Anfang bis Mitte des Frühlings. Beim chinesischen Blauregen sind die Blüten größer als beim japanischen, allerdings sind die Trauben kürzer. W. sinensis blüht vor dem Blattaustrieb, je nach Witterung, ab Mitte April. Fühlt sich diese Art an ihrem Standort äußerst wohl, dann kann es zu einer zweiten Blüte in der zweiten Junihälfte kommen.

Tipp: Beiden Arten ist gemein, dass sie erst blühen, wenn das Jungstadium der Pflanze abgeschlossen ist. Dies dauert zwei bis drei Jahre, kann aber auch mehrere Jahre in Anspruch nehmen. So muss sich der Hobbygärtner in Geduld üben, bis die Pflanzen die ersten Blüten entwickeln.

Ursachen und Maßnahmen

Neben dem natürlichem Blühverhalten der Glyzinie gibt es aber auch noch andere Möglichkeiten, die dazu führen können, dass Wisteria die Blüte verweigert. Dabei sind manche Ursachen auf Pflegefehler zurückzuführen, während andere den Standort der Pflanze betreffen.

Standort und Boden

Blick auf Boden unter einem BlauregenSoll die Glyzinie im Garten ausgepflanzt werden, dann sollte vorher nach dem idealen Standort gesucht werden. Idealerweise ist er

  • sonnig und
  • warm

Tipp: Bedenken Sie bei der Standortwahl, dass die Pflanzen, v.a. W. sinensis (Wuchshöhe bis zu 30 Meter), sehr große werden und daher entsprechend Platz brauchen.

Da alle Wisteria-Arten Kletterpflanzen sind, brauchen sie auch eine Kletterhilfe. Da die Pflanzen an allen möglichen Dingen emporklettern, diese sogar regelrecht verschlingen können, sollten Sie einen Standort wählen, wo die Pflanze klettern kann, ohne dass sie nicht nicht-sachgerecht zurückgeschnitten werden muss. Denn ein falscher Schnitt gehört auch zu den Ursachen für die Nichtblüte. Am besten geben Sie ihr stabile Stäbe oder Drahtseile als Kletterhilfe.

Neben dem Standort muss auch der Boden den Ansprüchen des Blauregens genügen. Da die Glyzinie nicht kalktolerant ist, wird sie auf kalkhaltigen Böden nicht wachsen oder blühen. Daher sollten Sie Boden vorab auf seinen Kalkgehalt prüfen. Weiter sollte der Boden

  • humusreich
  • leicht feucht
  • durchlässig und
  • sauer bis neutral

sein. Entspricht einer der oben genannten Punkte nicht den Bodenanforderungen des Blauregens, dann kann es sein, dass er nicht blüht.

Maßnahmen

Gegen einen falschen Boden kann man nicht viel ausrichten. Deshalb sollte er vor dem Kauf der Pflanzen auf seine Tauglichkeit geprüft werden. Was für den Boden gilt, gilt auch für den Standort. Bietet der Garten keinen sonnigen Standort für den Blauregen, sollten Sie lieber auf die Pflanze verzichten.

Pflegefehler

Blauregen ohne BlüteZu den Pflegefehlern, die das Ausbleiben der Blüte verursachen können, gehören:

  • gießen
  • düngen
  • schneiden

Gießen

Wird die Kletterpflanze zu wenig gegossen, dann bleiben im kommenden Jahr die Blüten aus. Blauregen gehören zu den Pflanzen mit großem Durst; v.a. im Sommer, wenn der Regen ausbleibt, sollten die Pflanzen großzügig mit Wasser versorgt werden. Staunässe vertragen die Pflanzen gut, jedoch sollten die Wurzeln nicht das ganze Jahr über “gebadet” werden.

Maßnahmen

Versogen Sie die Pflanzen in Zeiten großer Hitze und bei Trockenperioden großzügig mit kalkarmem Wasser. In der Kübelkultur kann durchaus Wasser im Untersetzer stehen bleiben, so haben die Pflanzen immer einen kleinen Wasservorrat.

Tipp: Sind Sie davon überzeugt, dass Sie den Blauregen während des letzten Sommers ausreichend gegossen haben, dann sollten Sie überlegen, ob er vielleicht während des Sommerurlaubs zu wenig Wasser bekommen hat.

Düngen

Um eine üppige Blütenpracht zu entwickeln, brauchen die Kletterpflanzen ausreichend Nährstoffe. Sie müssen also regelmäßig gedüngt werden. Da es oft schwierig ist, die richtige Dosis beim Düngen zu finden, sollten Sie Zeitpunkt und Menge im Kalender eintragen. So verlieren Sie nicht den Überblick und können bei Nichtblüte diese mögliche Ursache schnell überprüfen.
Grundsätzlich sollte die Glyzinie wie folgt gedüngt werden:

  • erste, regelmäßige Düngergabe im Frühjahr einige Zeit vor der Blüte
  • bis Juli stark düngen
  • nach der zweiten Blüte bzw. ab Juli nicht mehr düngen

Tipp: Im Winter darf auf keinen Fall gedüngt werden, da sich die Pflanze in der Vegetationsruhe befindet.

Neben dem Zeitplan für das Düngen sollten Sie auch auf die Art des Düngers achten. Dabei spielt es eine untergeordnete Rolle, ob Sie eine herkömmlichen Flüssigdünger oder ein speziellen Dünger für große Blühpflanzen verwenden. Wichtig ist, dass der Stickstoffgehalt des Düngers äußerst niedrig ist. Denn Stickstoff fördert zwar das Pflanzen- und Blattwachstum, aber leider auf Kosten der Blütenbildung. Wer nicht mit Fertigprodukten düngen will, sollte mit gut verrottetem Kompost düngen.

Tipp: Einen zu häufigen Düngerwechsel mögen die Pflanzen nicht.


Maßnahmen

Wurde der Blauregen falsch gedüngt, dann sollten Sie die Düngergaben ändern bzw. den Dünger wechseln. Diese Maßnahmen erfordern jedoch etwas Geduld, da die Pflanze eine Zeit braucht, um sich umzustellen.

Schneiden

Blühender BlauregenEin regelmäßiger Schnitt ist bei der Glyzinie eine wichtige Pflegemaßnahme. Wird sie nicht geschnitten, stört dies Pflanze in ihrem Wachstum nicht, aber die Blüten bleiben aus. Bei älteren Exemplaren wird ein Erhaltungsschnitt im Sommer, ungefähr zwei Monate nach der Blüte durchgeführt. Ziel des Schnitts ist es, das Wachstum der Pflanze einzudämmen und sie zur Bildung von blühenden Kurztrieben anzuregen:

  • alle diesjährigen Seitentriebe auf 30 bis 50 Zentimeter zurückschneiden
  • daraus neu entstandene Triebe vor dem Verholzen ausbrechen

Der zweite Schnitt erfolgt im darauffolgenden Winter, wenn die kommenden Tage frostfrei sind. Dabei werden die im Sommer geschnittenen Triebe auf zwei bis drei Blütenknospen eingekürzt. Da sie größer als Blattknospen sind, und sich an der Basis der Kurztriebe befinden, können Sie sie leicht erkennen.

Tipp: Damit sich junge Glyzinien gut entwickelt, müssen auch sie geschnitten werden. Hier wird grundsätzlich wie bei älteren Exemplaren vorgegangen, allerdings kommt ein Erziehungsschnitt zur Bildung des Pflanzengerüsts hinzu.


Maßnahmen

Achten Sie beim Schnitt darauf, dass Sie Glyzinien nicht zu stark zurückschneiden, denn sonst kann es passieren, dass bereits angelegte Blütenknospen entfernt werden. Wurde die Kletterpflanze mehrere Jahre nicht geschnitten, empfiehlt sich ein beherzter Rückschnitt. Dabei muss jedoch in Kauf genommen werden, dass in den kommenden Jahren auf die Blüte verzichtet werden muss. Dafür blüht der Blauregen dann umso üppiger.

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Tipps für Schnellleser

- vielfältige Ursachen für fehlende Blauregen-Blüte
- warmer und sonnige Standort
- nur mäßige Blüte im Halbschatten
- verträgt kalkhaltige Böden nicht
- benötigt humusreichen, feuchten und durchlässigen Boden
- braucht zum Klettern eine Rankhilfe
- Erhaltungsschnitt im Sommer nach Blüte und im darauffolgenden Winter regt Blütenbildung an
- blüht am mehrjährigen Holz - Vorsicht beim Schnitt
- Wassermangel im Sommer kann zu Nichtblüte im kommenden Jahr führen
- in heißen und trockenen Perioden großzügig gießen
- Staunässe wird in diesen Zeiten gut vertragen
- auf stickstoffarmen Dünger achten, idealerweise gut verrotteter Kompost