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Wenn man Basilikum kauft, sehen die Pflanzen gesund und kräftig aus. Meist ändert sich dies aber recht schnell, wenn man sie Zuhause pflegt. Die Blätter verlieren ihren Glanz, hängen etwas schlaff herab und der Gesamteindruck lässt zu wünschen übrig. Es ist einfach keine Zimmerpflanze, das ewige Leben haben die Pflanzen auch bei guter Pflege nur sehr selten. Wie man Basilikum im Topf richtig pflegt, lesen Sie im nachfolgenden Text.
Steckbrief
- Ocimum basilicum
- auch Königskraut genannt
- Familie der Lippenblütler
- mehr als 60 Arten
- stammt wahrscheinlich aus Nordwest-Indien
- ausdauernde oder einjährige Pflanze
- wächst 20 bis 60 cm hoch
- Unterschiede in Blattfarbe, Größe, Aroma, Wachstumsart und Pflegeansprüchen
- angenehmer, aromatischer Duft
- kleine weiße Lippenblüten von Juli bis September
- Tiefwurzler
- Starkzehrer
- besitz reichlich ätherische Öle
- Gehalt und Zusammensetzung dieser Öle sind je nach Sorte, Herkunft und Erntezeitpunkt unterschiedlich
Pflege
Die Pflege von Basilikum ist zwar nicht kompliziert, aber auch nicht ganz einfach. Es kommt etwas auf die Qualität der gekauften Pflanzen an. Viele werden in Massen herangezogen, da wird nicht so ein Wert darauf gelegt, dass die Pflanzen lange halten. Besser ist, beim Fachhändler zu kaufen, der seine Pflanzen noch mit Liebe selbst zieht und sie nicht billig irgendwo bezieht. Auf Wochenmärkten bei den „Kräuterweibern“ gibt es häufig Basilikum in guter Qualität. Dafür lohnt es sich, auch etwas mehr zu investieren.
Ansonsten benötigen die Pflanzen einen warmen, sonnigen und geschützten Standort und ein gutes Substrat. Dieses sollte locker, durchlässig und humos sein. Wichtig ist, das Küchenkraut nach dem Kauf in ein größeres Gefäß zu pflanzen, damit die Wurzeln genügend Platz haben und auch damit die Erde nicht so schnell austrocknet. Gießen ist wichtig und auch am Dünger sollte nicht gespart werden. Viel hilft aber nicht viel. Das Schneiden ist wichtig, damit das Basilikum nicht blüht, das verdirbt nämlich das Aroma.
Standort
Wichtig für Basilikum ist Wärme und Sonne. Die Pflanzen mögen keine Temperaturen unter 12°C. Das Wachstum wird stark beeinträchtigt und stellt sich häufig ein. Außerdem benötigt das Küchenkraut Schutz und viel Licht. Solange die Temperaturen mitspielen, ist ein Platz im Freien günstiger, als wenn das Kraut ständig auf der Fensterbank hinter Glas steht.
- warmer Platz
- viel Sonne, maximal Halbschatten
- unbedingt geschützt, vor Wind und Regen
- frisch gekaufte oder im Haus vorgezogene Pflanzen erst langsam an Sonne gewöhnen
- nach etwa 7 bis 10 Tagen ist die Sonne dann kein Problem mehr
- keine Temperaturen unter 12°C – Pilzbefall steigt drastisch
- im Freien auf Schnecken achten, die lieben die Blätter ebenfalls
Pflanzsubstrat
Beim Pflanzsubstrat ist wichtig, dass es durchlässig, locker und möglichst nährstoffreich ist. Die beim Kauf enthaltene Erde ist häufig von minderwertiger Qualität und sollte ausgetauscht werden.
- lockere, wasserdurchlässige Erde
- nährstoffreich
- humushaltig
- pH-Wert zwischen 6,5 und 7,2
- günstig ist spezielle Kräutererde auf Humusbasis, die allerdings gedüngt werden muss, weil sie kaum Nährstoffe enthält
Pflanzen
Wichtig ist, ein deutlich größeres Gefäß zu verwenden und natürlich entsprechend gute Erde. Wenn sehr viele Stängel zusammen in einem Gefäß stehen, macht es Sinn, die Pflanze zu teilen. Mehr als 10 Stängel pro Pflanze sind nicht empfehlenswert, sie nehmen sich gegenseitig den Platz und die Nährstoffe weg. Empfehlenswert ist eine Drainage im Topfboden, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann.
- Auspflanzen erst im Mai, wenn Temperaturen steigen
- Drainage im Topfboden
- Wurzeln vorsichtig behandeln, sie sind empfindlich
- alte Erde etwas abklopfen und abschütteln, nicht zwischen Wurzeln herauspulen
- in frisches Substrat setzen
- Erde auffüllen und leicht andrücken
Gießen und Düngen
Wie oft gegossen werden muss, hängt natürlich vom Wetter ab. Bei Sonnenschein muss mehr Wasser zugeführt werden, als bei feuchtem Wetter. Hier zeigt sich auch, dass es günstiger ist, die Pflanzen in ein größeres Gefäß zu geben, denn die Erde trocknet nicht so schnell aus.
- regelmäßig gießen
- mit gießen immer erst warten, bis Erde oberflächlich abgetrocknet ist
- Erde sollte weder dauerfeucht sein, noch austrocknen
- Gefäß darf nicht in Wasser stehen – keine Staunässe
- besser öfter, dafür in Maßen gießen
- alle zwei bis vier Wochen düngen
- Flüssigdünger ist günstig
- Biodünger verwenden, schließlich will man die Blätter essen
Schneiden
Schneiden ist wichtig, denn die Pflanze sollte nicht zur Blüte kommen. Nach der Blüte verlieren die Küchenkräuter eine Menge Aroma, der Geschmack lässt absolut nach. Deshalb müssen die Triebspitzen regelmäßig geschnitten werden. Die Blätter werden natürlich zum Verzehr verwendet.
- schneiden um zu ernten
- außerdem wird Pflanze so am Blühen gehindert
- Schnitt sichert außerdem, dass Basilikum immer dichter, kompakter und üppiger wird
- immer nur Triebspitzen wegschneiden und unterstes Blattpaar stehen lassen
- aus Blattachseln wachsen neue Triebe
Überwintern
Die Überwinterung ist zwar nicht kompliziert, viele Basilikumpflanzen überleben sie dennoch nicht. Fehlendes Licht, nicht ideale Temperaturen, Krankheiten und Schädlinge machen den Pflanzen zu schaffen. Auch bei idealen Bedingungen und guter Pflege kann es Schwierigkeiten geben.
- heller Standort
- Temperaturen zwischen 15 und 20°C
- nicht direkt über einer Heizung
- ausreichend Feuchtigkeit, aber keinesfalls Nässe
- bei trockener Heizungsluft Pflanze regelmäßig besprühen
- ideal ist auch ein Nebler, der Luftfeuchte generell erhöht
Vermehren
Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat oder Stecklinge. Beide Arten gelingen zuverlässig. Bei den Stecklingen sollten nur Pflanzen genutzt werden, die selbst gezogen oder vom Fachhändler stammen. Supermarktbasilikum eignet sich nicht, sie Stecklinge überleben selten.
Aussaat
- im April aussäen
- Aussaaterde verwenden, vermischt mit etwa 1/3 Sand und gut anfeuchten
- maximal 12 Samen pro Gefäß verwenden
- Lichtkeimer, nicht mit Erde bedecken, Erde nur andrücken
- Gefäß mit Glas oder Folie abdecken
- Temperaturen zwischen 20 und 25°C
- viel Licht, aber keine Sonne
- Samen nur leicht feucht halten
- regelmäßig lüften, damit sich kein Schimmel bilden kann
- Keimung erfolgt schon nach wenigen Tagen
- wenn Keimblätter an Abdeckung stoßen, wird diese entfernt
- bei entsprechender Größe und Robustheit Pflänzchen in nährstoffhaltigere Erde setzen
Stecklinge
- etwa 10 cm lange Triebe schneiden
- unteren Blätter entfernen, nur oben 1 oder 2 Blattpaare stehen lassen
- Stecklinge in Wasserglas stellen
- nach 2 bis 3 Wochen haben sich in der Regel Wurzeln gebildet, so dass Stecklinge eingepflanzt werden können
- nicht mehr als 10 zusammen in Gefäß pflanzen
Krankheiten und Schädlinge
Basilikum ist anfällig für Pilzerkrankungen. Besonders Feuchtigkeit und Nässe machen den Pflanzen zu schaffen. Wichtig ist, die Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und befallene Teile wegzuschneiden. Fungizide können nicht genutzt werden, da die Pflanzen ja verzehrt werden sollen.
- Luzernemosaikvirus – Blattvergilbung, mosaikfarbige Verfärbungen auf den Blättern, Deformationen und Stauchungen am Laub. Blattläuse sind meist die Überträger. Am besten die infizierte Pflanze vernichten.
- Blattfleckenkrankheit – Pilzbefall, meist während Regenperioden, gelbliche oder braunrote Flecken auf den Blättern, in deren Mitte der eigentliche Fruchtkörper des Pilzes sitzt. Flecken werden immer größer und können miteinander verschmelzen.
- Umfallkrankheit/Stängelgrundfäule – Pilzinfektion, Bodenpilze, Wurzeln sterben ab, es gibt recht widerstandsfähige Sorten, darauf bei der Samenauswahl achten
- Fusarium-Welke – vergilben älterer Blätter oder die gesamten Blätter welken, Pflanzen brechen oberirdisch zusammen, Wurzeln bleiben meist intakt, die Krankheit ist nicht bekämpfbar, die Pflanzen sollten schnellstmöglich entsorgt werden (Restmüll)
- Raupen der Ampfereule – fressen Blätter, absammeln
- Schnecken
Häufig gestellte Fragen
Kurz vor der Blüte ändert sich manchmal der Geschmack der Blätter. Sie werden etwas bitter. Das liegt in der Natur der Pflanze und lässt sich nicht vermeiden.
Die besten Erfahrungen haben Fachleute und auch Liebhaber dieses Küchenkrautes mit selbst gezogenen Pflanzen gemacht. Diese überleben deutlich länger, als gekaufte Exemplare.