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Bambus ist eine äußerst faszinierende Pflanze, was nicht zuletzt am schnellen Wachstum liegt. Es gibt einige Arten, die nur wenige Wochen brauchen um ihre maximale Wuchshöhe zu erreichen. Weit mehr als hundert frostfeste Sorten gibt es weltweit und hierzulande wird die Pflanze in vielen Gärten als Sichtschutz genutzt. Doch wie schnell wächst Bambus nun eigentlich? Und wie lange muss der versierte Hobbygärtner warten, bis die Pflanze ihre volle Höhe erreicht hat?
Wuchshöhen der Bambus-Arten
- Fargesia = Höhe von 100 – 500 Zentimeter
- Phyllostachys = Höhe von 600 – 1.200 Zentimeter
- Pleioblastus = Höhe 40 – 150 Zentimeter
- Pseudosasa = Höhe 400 Zentimeter
- Sasa und Sasaella = Höhe 30 – 200 Zentimeter
Zu den Rekordträgern gehört der Riesenbambus, der eine Gesamthöhe von bis zu 48 Metern erreichen kann. Das ist nur möglich, weil das Wetter dauerhaft warm und tropisch ist.
Wachstumsgeschwindigkeit von Bambus
Die meisten Hobbygärtner sind begeistert, wie schnell ihre Bambuspflanze an Größe zunimmt. Es dauert in der Regel vier bis sechs Wochen und schon sind die Pflanzen ausgewachsen.
Wie schnell Bambus wächst kommt allerdings auch auf die Sorte an. So hat die Sorte Fargesia ihre maximale Höhe schon nach rund vier Wochen erreicht, der Phyllostachys hingegen braucht mehrere Jahre, um komplett ausgewachsen zu sein.
Auch auf die Region kommt es maßgeblich an, bei tropischen Temperaturen entwickelt sich die Pflanze bedeutend schneller. Schon innerhalb Deutschlands gibt es Unterschiede. Rund um Baden-Württemberg ist der Wuchs doppelt so hoch wie im Norden Deutschlands.
Das tägliche Wachstum in Zahlen:
- Sorte Fargesia: 2,5 – 3,5 Zentimeter / Tag
- Sorte Phyllostachys = 15 – 25 Zentimeter / Tag
- Sorte Pseudosasa = 2,5 – 5 Zentimeter / Tag
- Sorte Sasa/Sasaella = Tag 5 – 10 Zentimeter / Tag
Fargesia
Fargesia ist eine der häufigsten Bambusgattungen und es gibt zahlreiche Unterarten. Die maximale Wuchshöhe variiert zwischen 1 und 5 Metern. Die höchste, deutsche Art ist Fargesia robusta Campbell, ihre Größe kann bis zu fünf Metern betragen. Und so wächst diese Art:
- Wuchsdauer zwischen 4 und 6 Wochen
- pro Saison 100 – 120 Prozent Wuchs
- keine Rhizomsperre nötig, da kein Austrieb
- Wuchs als Staude
- gut geeignet für Abtrennungen im Garten und Sichtschutz
Phyllostachys
Er gehört zu den ersten, in Europa bekannten Bambussorten und besticht durch pechschwarze Halme. Pflanzen der Art Phyllostachys wachsen wie folgt:
- Wuchshöhe innerhalb der ersten zwei Wochen rund 40 Zentimeter
- innerhalb von acht Wochen ein Wachstum bis 7 Meter möglich
- Jahreswachstum in Deutschland bei 150 Prozent
- Rhizomsperre ist nötig
- ist eine beliebte Zierbambusart
Pleioblastus
Diese Bambusgattung ist in Deutschland vor allem bodendeckend und erreicht keine übermäßige Wuchshöhe. Die Sorten dieser Familie wachsen eher in die Breite und zwar nach folgendem Konzept:
- endgültige Größe wird binnen weniger Wochen erreicht
- in den Folgejahren nur langsamer Wuchs
- sehr robuste Bambusart
- Rhizomsperre ist nötig
Pseudosasa
Der als Pfeilbambus bekannte Pseudosasa japonica wächst innerhalb Deutschlands folgendermaßen:
- schneller Austrieb binnen fünf Wochen
- Wachstum im ersten Jahr kann 180 Zentimeter erreichen
- Wachstum in den Folgejahren liegt bei 150 Prozent
- Rhizomsperre ist nötig
Sasa und Sasaella
Diese beiden Bambusgattungen gelten als Zwergbambus. In deutschen Klimazonen werden Wuchshöhen von 30 – 200 Zentimetern erreicht. Die Wuchsart ist dem des Pleioblastus ähnlich:
- die volle Höhe wird nach 4 – 5 Wochen erreicht
- das Folgejahr zeigt stärkeren Wuchs
- sehr robuste Bambusarten für Topfhaltung
- Rhizomsperre ist nötig
Wieso wächst Bambus so schnell?
Die Wuchsart des Bambus ist einzigartig, verantwortlich ist der Hohlkörper, der sich innerhalb der Pflanze befindet. Zudem befindet sich in der Pflanze ein Makromolekül namens Lignin, welches auch in Holz enthalten ist.
Der Halm einer Bambuspflanze ist hohl und kann sehr hochwachsen. Windböen übersteht die Pflanze ohne, dass es zu Brüchen kommt. Bedingt durch den Hohlraum entsteht keine Spannung und die Pflanze schwingt mit dem Wind. Die Energie und Lebenskraft zieht die Pflanze aus den unterirdischen Rhizomen, sie sind für die Versorgung der Pflanze zuständig.