Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Bunte Blüten, duftende Bäumchen oder pompöse Stauden – wer seinen Balkon gärtnerisch gestalten möchte, kann auf zahlreiche unterschiedliche Pflanzenarten zurückgreifen. Dabei lassen sich die unterschiedlichsten Kombinationen erzielen, die dem Mini-Garten ein ganz besonderes Flair verschaffen. Egal ob es sich um einen kleinen Balkon oder um eine weitläufige Anlage handelt – mit den richtigen Sorten kann jede Fläche ideal bepflanzt werden – mit Arten, die sich sowohl für passionierte Hobbygärtner als auch für den Anfänger eignen.
Pflanzen für kleine Balkone
Der Hobbygärtner kann bei der Bepflanzung seines Balkons auf zahlreiche Arten zurückgreifen, die sich auch auf sehr kleinen Flächen kultivieren lassen. Zu den lichtverwöhnten Gewächsen gehört vor allem das Blaue Gänseblümchen, das zwischen 20 und 30cm hoch wird und aufgrund seines halb hängenden Wuchses sowohl für die Bepflanzung in Kästen als auch für Blumenampeln geeignet ist. Das Gewächs, das zwischen Juli und Oktober blüht, ist in den Farben Blau, Rosa und Weiß erhältlich und entfaltet insbesondere als gemischte Pflanzung dekorative Effekte.
Drei Monate früher blüht bereits die Blaue Mauritius, die sich ebenfalls als klassische Ampelpflanze eignet und bis zu 100cm lange Triebe präsentiert. Die Blütenfarbe variiert zwischen den Tönen Blau und Violett. Hanging Baskets hingegen lassen sich hervorragend mit Husarenknöpfchen bepflanzen; die sattgelben Blüten des Gewächses, das in der Miniaturausgabe nur 8cm erreicht, blühen zwischen Juni und Oktober und geltent als extrem windfest. Auch Kastenränder lassen sich mit dieser Pflanze gut bestücken.
Ähnlich wetterbeständig präsentiert sich auch das Eisenkraut, das in zahlreichen unterschiedlichen Farben erhältlich ist, zum Beispiel Blau, Violett, Weiß und Rosa. Darüber hinaus kann der Hobbygärtner zwischen Varianten mit aufrechtem Wuchs und hängenden Sorten wählen.
Doch nicht alle Balkonpflanzen benötigen viel Helligkeit und Sonne; zahlreiche Arten kommen auch mit weniger Licht zurecht. Hierzu zählen:
- Prachtspiere
- Knollenbegonie
- Fuchsie
- Fleißiges Lieschen
Als außerordentlich dekorative Staude präsentiert sich vor allem die Prachstspiere, die von Juni bis September blüht und herrliche Blüten in den Farben Rot, Rosa und Weiß entfaltet. Das Gewächs kann unterschiedliche Gesamthöhen zwischen 20 und 60cm erreichen. Die Prachtspiere zeigt sich recht robust und pflegeleicht; mit einem entsprechenden Schutz ist eine Überwinterung der Staude im Freien problemlos möglich.
Wer in einem halbschattigen Bereich des kleinen Balkons hingegen eine Blumenampel befüllen möchte, kann beispielsweise auf die Knollenbegonie zurückgreifen. Das Gewächs mit den meist gefüllten Blüten ist in allen Farben außer Blau erhältlich und blüht in den Monaten zwischen Mai und Oktober.
In dieser Zeit entfaltet auch die Fuchsie ihre Blüten; diese klassische Balkonpflanze ist vor allem aufgrund ihrer zweifarbigen Sorten beliebt, zum Beispiel Rosa und Weiß. Da Fuchsien sowohl als aufrecht wachsende Pflanzen als auch mit hängendem Wuchs erhältlich sind, ist der Einsatz in Blumenampeln und Kästen gleichermaßen möglich.
Großer Beliebtheit erfreut ich auch das Fleißige Lieschen; das jedoch erst gegen Ende Mai ins Freie gestellt werden darf. Dann jedoch entwickeln sich farbenfrohe Blüten in Orange, Weiß, Rosa und Violett.
Pflanzen für größere Balkone
Wer einen größeren Balkon zur Verfügung hat, kann auch einige klassische Gartensträucher in einem geeigneten Gefäß kultivieren. Besonders ansprechend und pflegeleicht präsentiert sich in diesem Zusammenhang der Pfeifenstrauch, der hübsche weiße Blüten mit gelbem Kern und einem charakteristischen Duft ausbildet. Die Pflanzung des Strauches erfolgt im Herbst oder im Frühjahr. Sehr dekorativ wirkt das Gewächs auch in Kombination mit Rosen.
Als niedriger Strauch von etwa 1,5m wächst außerdem der Roseneibisch (Hibiskus), der sich ebenfalls als klassisches Gewächs für den weiträumigen Balkon bewährt hat. Je nach Sorte bildet die Pflanze purpurrote, weiße oder rosa bzw. blauviolette Blüten aus, die vor allem aufgrund ihres häufig andersfarbigen Flecks in der Mitte der Blüte besondere dekorative Elemente entfalten. Der Pflanzenkübel wird am besten an einem warmen und etwas geschützten Bereich aufgestellt; dann entfaltet sich zwischen Juli und September eine üppige Blütenpracht.
Während dieser Zeit blüht auch die Bauernhortensie, die sich ebenfalls für die Kultivierung auf einem großen Balkon eignet. Das Gewächs, das bis zu 2m hoch wird, präsentiert kugelige oder tellerförmige Blütenstände und wächst insgesamt buschig. Im Gegensatz zum Hibiskus fühlt sich die Hortensie jedoch in halbschattigen oder absonnigen Bereichen besonders wohl, wobei ein zusätzlicher Windschutz bevorzugt wird. Das Gewächs kann gut auch in Einzelstellung gepflanzt werden.
Als klassische Balkonpflanzen für weiträumige Anlagen bieten sich ferner folgende Sorten an:
- Engelstrompete
- Olivenbäumchen
- Zitronenbäumchen
Die Mini-Bäume können ebenfalls in Kübeln gepflanzt werden. Während sowohl das Zitronenbäumchen als auch der Olivenbaum einen vollsonnigen, warmen und vor Wind und Regen geschützten Bereich bevorzugen, sollte die Engelstrompete langsam an die Wärme gewöhnt und vor allem vor der prallen Mittagssonne geschützt werden.
Substrat und Pflanzengefäße
Zur Kultivierung von Balkonpflanzen stehen Gefäße unterschiedlicher Art uns aus verschiedenen Materialien zur Verfügung. Ob dabei Varianten aus Kunststoff, glasierten bzw. unglasiertem Ton, Holz oder Terrakotta gewählt werden, bleibt dem individuellen Geschmack überlassen. In jedem Fall müssen die ausgewählten Gefäße jedoch für den Außenbereich geeignet sein und eine entsprechende Witterungsstabilität aufweisen. Unverzichtbar sind darüber hinaus Wasserabzugslöcher an der Unterseite der Gefäße.
Zu den beliebtesten Gefäßen für den Balkon gehören klassische Balkonkästen, die eine Breite und Tiefe um 25cm aufweisen. Bei breiten Kästen ist eine dreireihige Bepflanzung möglich, wobei große Pflanzen in die hinterste Reihe, niedrige bzw. hängende Sorten im vorderen Bereich gesetzt werden. Schon beim Einsetzen der Pflanzen sollte auf einen Gießrand geachtet werden, um ein späteres Überschwappen des Wassers zu verhindern. Vor dem Aufstellen der Kästen an den endgültigen Ort ist ein allmähliches Abhärten sinnvoll.
Wer Balkonpflanzen in Töpfe und Schalen setzen möchte, berücksichtigt die selbe Pflanztechnik wie bei den Kästen. Zusätzlich sollten folgende Aspekte beachtet werden:
- zwischen Wurzelballen und Gefäßrand muss ein Abstand von 2-4cm bestehen
- mehrjährige Pflanzen werden alle 1-3 Jahre umgetopft
- kleine Sommerblumen oder Frühlingsblüher eignen sich für flache Schalen
- Zwiebelblumen können im Frühjahr gekauft und teils schon blühend gesetzt werden
Besonders variabel präsentiert sich die Kultivierung von Balkonpflanzen in Ampeln und Hanging Baskets. Ampeln werden nur mit einer oder wenigen Pflanzen bestückt; in der Regel wählt man Varianten mit langen, herunterhängenden Trieben. Um herablaufendes Gießwasser einerseits und Vernässung andererseits zu vermeiden, hat es sich bewährt, Übergefäße einzusetzen, in die man anschließend Töpfe mit Abzugslöchern setzt. Das Herabtropfen von Wasser kann bei Hanging Baskets hingegen nicht vollständig vermieden werden. Als Substrat für Balkonpflanzen eignet sich Qualitätsblumenerde oder Balkonkastenerde. Alternativ können auch torffreie Varianten wie Holzfaser oder Kokosfaser zum Einsatz kommen.
Bevor man die Erde in das vorgesehen Pflanzengefäß einfüllt, sollte auf das Abzugsloch am Boden eine Tonscherbe oder Blähton gelegt werden. Auf diese Weise wird das spätere Ablaufen des Wassers verbessert.
Gießen und Düngen
Insbesondere bei sonnigem Stand ist es notwendig, die Balkonblumen täglich zu gießen; im Zweifelsfall sollte man mit der Hand testen, ob das Substrat unter der Oberfläche noch feucht ist. Zwar sollte die Pflanzenerde nie vollständig austrocknen, aber eine Dauernässung ist dennoch unbedingt zu vermeiden. Insbesondere bei Knollen- und Zwiebelpflanzen führt stehende Nässe rasch zu Fäulnisprozessen. Für die Bewässerung eignet sich am besten weiches Regenwasser, das möglichst in den Morgenstunden oder am frühen Abend ausgegeben werden sollte. Um Schädlings- und Krankheitsbefall vorzubeugen, sollte die Bewässerung grundsätzlich direkt an den Wurzeln erfolgen, wobei möglichst kein Brauseaufsatz zum Einsatz kommt.
Ob bzw. wie oft die Balkonpflanzen gedüngt werden müssen, hängt von der Erde ab; die meisten Pflanzensubstrate sind aufgedüngt, so dass die Nährstoffzufuhr für die ersten vier bis sechs Wochen gesichert ist. Wurde zusätzlich ein Depot- oder Langzeitdünger unter die Erde gemischt, ist häufig bis zum Herbst keine zusätzliche Nährstoffversorgung mehr möglich. Ansonsten werden die Pflanzen wie folgt versorgt:
- Gabe von Flüssigdünger im Abstand von 2 Wochen
- wöchentliche Düngung bei wüchsigen Pflanzen (Zweizahn, Petunien, Pelargonien)
- Topfstauden und Topfgehölze einmal im Frühjahr düngen
- bei zu überwinternden Pflanzen erfolgt die letzte Düngegabe im August
Ausputzen und Rückschnitt – Pflege
Zur Pflege von Balkonpflanzen gehört das Ausputzen; wer welke Blüten und Blätter regelmäßig abzupft oder abschneidet, beugt einem Krankheitsbefall vor, verbessert die Nachblüte und sorgt für ein gepflegteres Aussehen der Pflanzen. Vor allem unter den Hängepflanzen sind zahlreiche Varianten erhältlich, die sich durch einen selbstreinigenden Effekt auszeichnen. Bei Sorten wie Männertreu, Lobelien, Eisbegonien, Duftsteinrich oder Balkonmageriten lässt die Blüte nach dem Hauptflor deutlich nach; dann ist es notwendig, die Blütentriebe um etwa ein Drittel zurück zu schneiden. Auf diese Weise werden die Blumen zu einem reich blühenden Neuaustrieb angeregt.
Überwintern
Unter den meist einjährig gezogenen Balkonblumen sind durchaus auch einige Arten erhältlich, die über mehrere Jahre wachsen und aus diesem Grund überwintert werden müssen. Hierzu gehören vor allem folgende Varianten:
- Harfenstrauch
- Zweizahn
- Surfinia-Petunien
- Fuchsien
- Pelargonien
Für eine erfolgreiche Überwinterung ist ein frostfreier, aber kühler Platz notwendig, der Durchschnittstemperaturen zwischen 5 und 10°C bietet; gute Winterquartiere stellen daher beispielsweise der Dachboden oder das Treppenhaus dar. Fuchsien überwintern auch in einem dunklen Quartier, zum Beispiel im Keller. Insgesamt werden die Pflanzen vor dem ersten Frost in das Winterlager verbracht, nachdem sie noch einmal gründlich ausgeputzt und auf Schädlings- bzw. Krankheitsbefall hin untersucht wurden. Große und langtriebige Hängepflanzen werden zusätzlich vor dem Einräumen entsprechend eingekürzt.
Während der kalten Jahreszeit ist eine regelmäßige Kontrolle der überwinterten Pflanzen notwendig; an frostfreien Tagen kann eine leichte Belüftung und das vorsichtige Wässern vorgenommen werden, wobei der Ballen stets nur leicht feucht bleibt. Stauden und Topfgehölze können in der Regel im Freien überwintern; man stellt die einzelnen Pflanzengefäße in der Nähe der Hauswand auf und entwickelt sie mit Kokosmatten. Es hat sich bewährt, zusätzlich eine Unterlage aus Styropor zu verwenden. Auch bei Pflanze, die während der kalten Jahreszeit im Freien stehen, ist eine Bewässerung an frostfreien Tagen sinnvoll.
Häufig gestellte Fragen
Für die Bewässerung steht kein weiches Regenwasser zur Verfügung. Welche Alternative bietet sich an?
Da sich kaltes, kalkreiches Wasser aus der Leitung für die Bewässerung von Balkonpflanzen grundsätzlich nicht eignet, sollten die verwendeten Kannen nach jedem Gießen erneut mit Leitungswasser gefüllt werden; auf diese Weise wird die Flüssigkeit bis zur nächsten Verwendung bereits etwas vorgewärmt und Kalk kann sich am Boden absetzen.
Wann ist die beste Zeit zum Einpflanzen der Balkongewächse?
Sommerblumen werden Anfang bis Mitte Mai gepflanzt, während robuste Topfgehölze und Stauden bereits ab März/April in die Erde kommen. Herbstastern oder Chrysanthemen hingegen eignen sich für die klassische Herbstbepflanzung.