Wenn im Frühjahr würziger Knoblauchduft durch die Wälder zieht, beginnt die Bärlauchzeit. Wer die aromatischen Blätter sammeln möchte, muss Bärlauch (Allium ursinum) von giftigen Maiglöckchen (Convallaria majalis) unterscheiden können. Wir haben 10 Unterschiede zusammengestellt. So erkennen Sie Bärlauch.
Bärlauch
Die beliebte Pflanze wird auch als Waldknoblauch, Zigeunerknoblauch oder Hexenzwiebel bezeichnet. Sie gehört wie Knoblauch, Schnittlauch und Zwiebeln zur Gattung Allium. Bärlauch wächst an schattigen, feuchten Standorten in Laub- und Mischwäldern. Wenn im März ein paar Sonnenstrahlen den Boden erwärmen, zeigen sich die aromatischen grünen Blätter, die sich zu verschiedenen Speisen verarbeiten lassen. Bärlauch ist gesund und schmackhaft. Das Sammeln ist ausschließlich für den Eigenbedarf erlaubt.
Es besteht Verwechslungsgefahr mit hochgiftigen Pflanzen:
- Aronstab
- Maiglöckchen
- Herbstzeitlose
Maiglöckchen
Die Pflanze gehört zur Familie der Liliengewächse. Sie ist aufgrund ihrer niedlichen weißen glockenförmigen Blüten beliebt. Sie verbreitet sich stark und kommt häufig in Gärten, Parks und Laubwäldern vor. Alle Teile des Maiglöckchens sind giftig.
10 Unterscheidungsmerkmale
Diese 10 Merkmale sollen dabei helfen, Bärlauch sicher zu erkennen und ihn von Maiglöckchen zu unterscheiden.
Geruch
Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist der intensive Knoblauchgeruch des Bärlauchs. Maiglöckchenpflanzen haben diesen Geruch nicht.
Blätter
Insbesondere bei den Blättern lässt sich eine Reihe von Unterschieden feststellen, wie die folgende Tabelle unterstreicht:
Unterscheidungsmerkmal | Bärlauch | Maiglöckchen |
---|---|---|
Blattstiele | jedes einzelne Blatt mit klar erkennbarem Stiel | zwei Blätter wachsen aus einem Stiel |
Blattunterseite | matt | glänzend |
Blattstruktur | zart und dünn | dick und robust |
Blattfarbe | etwas helleres Grün | etwas dunkler |
Blattwuchs | ältere Blätter hängen schlaff herab | aufrechter Wuchs |
Sitz der Blätter | schwingen am Stielgrund | festsitzend, umklammern Stiel wie ein Rohr |
Knospen
Bärlauchblätter werden während der Blüte faserig und der Geschmack lässt nach. Aus diesem Grund endet die Sammelzeit, wenn sich die Blüten zeigen. Kugelige, in Trauben angeordnete Knospen kennzeichnen giftige Maiglöckchenblüten. Bärlauchknospen sind schmal und länglich.
Blütezeit
Bärlauch blüht von Ende März bis Anfang Mai. Die Blütezeit des Maiglöckchens beginnt im April und endet im Juni.
Wurzeln
Bärlauchpflanzen wachsen wie alle Alliumarten aus einer Zwiebel. Die Wurzeln des Maiglöckchens sind dagegen Rhizome. Beim Sammeln sind die Unterschiede zwischen Bärlauch und Glöckchen allerdings schwer zu erkennen, da das Herausreißen der Pflanzen verboten ist.
Häufig gestellte Fragen
Nein, der Standort ist kein sicheres Unterscheidungsmerkmal. Beide Pflanzen sind in Laubwäldern zu finden. Häufig wachsen beide sogar in unmittelbarer Nähe.
Typische Symptome sind: Übelkeit, Erbrechen und Oberbauchschmerzen. Häufig treten Schwindel, Herzrhythmusstörungen sowie ein beklemmendes Gefühl in der Brust auf. Die Atmung verlangsamt sich. Bei empfindlichen Personen kann Hautkontakt mit Maiglöckchenblättern zu Hautreizungen führen.
Wenn nach dem Verzehr der Blätter Vergiftungssymptome auftreten, suchen Sie einen Arzt auf. Das Trinken von Wasser kann hilfreich sein. Trinken Sie keine Milch. Diese kann die Vergiftungssymptome verstärken. Wichtige Informationen erhalten Sie bei der Giftzentrale in Ihrer Region.
An einem schattigen, feuchten Standort im Garten, an den im Frühjahr etwas Sonne gelangt, fühlt sich die aromatische Pflanze wohl. Das Ausgraben des Bärlauchs im Wald ist verboten! Sie können Bärlauchsamen oder -zwiebeln im Fachhandel erwerben. Mit dem Selbstanbau verringern Sie die Verwechslungsgefahr.