Falsches Gießverhalten ist einer der häufigsten Pflegefehler bei Pflanzen. Besonders die Aloe Vera reagiert sehr empfindlich auf eine zu hohe oder zu niedrige Wassermenge. Zudem kann die falsche Technik zum Absterben des Exoten führen. Gibt es Merkmale, an denen auch unerfahrene Pflanzen Liebhaber erkennen, wann sie die Zimmerpflanze wässern sollten? Wann und wie oft der Gärtner seine Aloe Vera gießen sollte, verrät dieser Ratgeber.
Ansprüche an den Standort
Die exotische Zimmerpflanze stammt vermutlich aus Südafrika. Aufgrund der dortigen Klimaverhältnisse ist das Gewächs an viel Sonnenlicht und warme Luft gewöhnt. Auch hierzulande kultiviert benötigt die Pflanze nur wenig Feuchtigkeit, um zu gedeihen.
Ideale Standortbedingungen
- wenig Luftfeuchtigkeit
- sonnig
- viel Wärme (22°C)
- vor Kälte und Frost schützen
Natürliche Eigenschaften schützen vor dem Austrocknen
Die dicken, fleischigen Blätter des Exoten machen ihn nicht nur zu einer beliebten Zimmerpflanze, sondern dienen in erster Linie als Überlebensschutz. Direkte Sonneneinstrahlung, der die Aloe Vera in ihrer Heimat ausgesetzt ist, ließe den Pflanzensaft bei dünnen, durchscheinenden Blättern schnell austrocknen. Das Gewächs hat sich dem Klima angepasst und ist in der Lage, Wasser in seinen Blättern zu speichern. Mit diesen Vorräten übersteht es auch längere Trockenperioden.
Aloe Vera richtig gießen – Anleitung
Steht die Pflanze an einem geeigneten Standort, beansprucht sie kaum Aufmerksamkeit. Nur das Gießverhalten will gelernt sein, denn hierbei kann der Gärtner einiges falsch machen.
Technik
Eine Aloe Vera muss der Gärtner stets von unten gießen, also nur das Substrat befeuchten, nicht aber die Blätter benetzen. Da sich die Pflanze an einem Standort mit direkter Sonneneinstrahlung wohl fühlt, droht der sogenannte Lupeneffekt. Dieser beschreibt das Verbrennen der Blätter, wenn die Sonnenstrahlen sich in den Wassertröpfchen brechen, ähnlich einer Lupe, die der Gärtner im Sonnenlicht auf den Rasen hält.
Wie viel?
Der Gärtner sollte den Torfballen stets feucht halten, Staunässe jedoch vermeiden. Das Substrat darf ruhig vollständig austrocknen, ehe die nächste Wassergabe erfolgt.
Wann?
Um den Lupeneffekt grundsätzlich zu vermeiden, empfiehlt sich die Wassergabe in den frühen Morgenstunden oder spät am Abend.
Wie oft?
Die Häufigkeit der Wassergabe richtet sich nach der Jahreszeit. Im Sommer bietet es sich an, die eigentliche Zimmerpflanze an der frischen Luft zu kultivieren. Zu dieser Zeit beansprucht sie rund zweimal in der Woche Flüssigkeit. Naht der Winter, begibt sich die Pflanze in eine Ruhephase und stellt das Wachstum ein. Dann benötigt sie kaum Wasser. Der Gärtner muss sie im Winter nur gießen, wenn die Erde vollständig trocken ist. Am besten ermittelt er mit der Fingerprobe, wann eine erneute Wassergabe fällig ist.
So erkennen Sie den Wasserbedarf
- vertrocknete Blattspitzen
- Absterben älterer Blätter
- sehr hohe Temperaturen/intensive Sonneneinstrahlung im Sommer
Der Standort entscheidet maßgeblich darüber wie oft die Pflanze Wasser benötigt. Da eine Aloe Vera im Haus überwintert, bekommen ihre Blätter automatisch weniger Licht. Steht das Gewächs in einem abgedunkelten Raum, ohne jegliche Lichtzufuhr, braucht die Pflanze gar kein Wasser, da sie die Fotosynthese dann vollständig einstellt.
Besonderheiten
Eine Ausnahme bilden junge Aloe Vera Gewächse. Ihre Blätter sind noch zu zart und nicht dafür ausgebildet, genügend Wasser zu speichern, um längere Trockenphasen zu überstehen. Junge Triebe muss der Gärtner daher öfter gießen. Trotzdem darf er das Substrat nur leicht befeuchten. Bei zu viel Nässe gehen auch junge Exemplare ein.
Häufig gestellte Fragen
Welche Maßnahmen helfen, Staunässe vorzubeugen?
Damit überschüssiges Wasser abfließen kann, sollte der Blumenkübel über eine Drainage verfügen. Ein Loch im Boden, welches der Gärtner mit Tonscherben abdeckt, ist ratsam. Dabei muss er darauf achten, dass sich das Wasser auch nicht im Untersetzer staut, wodurch die Wurzeln trotzdem mit der Nässe in Berührung kämen. Am besten füllt er als unterste Substratschicht etwas Kies in den Topf. Ein Gemisch aus Erde und Sand ist wunderbar durchlässig und dient als Ersatz für herkömmliche Blumenerde.
Welches Wasser eignet sich?
Abgefangenes Regenwasser ist die beste Wahl, um das Gewächs zu gießen. Auf kalkhaltige Flüssigkeit reagiert sie hingegen empfindlich. Leitungswasser sollte der Gärtner aus diesem Grund vorher abkochen.