Haben Sie vor, Tomaten im eigenen Garten anzubauen? Sie können das beliebte Gemüse auf der Fensterbank vorziehen oder Jungpflanzen in der Gärtnerei erwerben. Doch ab wann dürfen Tomatenpflanzen raus ins Freie?
Frostempfindliche Tomaten
Wer sich im Tomatenanbau versuchen möchte, sollte die Frostempfindlichkeit des Gemüses beachten. Die Pflanze stammt aus Südamerika. Sie benötigt folglich Wärme, um sich gut entwickeln zu können. Das Wetter entscheidet folglich auch maßgeblich darüber, ab wann Tomaten raus ins Freie dürfen.
Optimale Temperaturen
Tomatenpflanzen haben in den verschiedenen Entwicklungsstadien unterschiedlichen Wärmebedarf:
- Keimung: 20 bis 24 Grad Celsius
- Entwicklung der Jungpflanze: 18 bis 20 Grad Celsius
- Anwachsen im Freiland: mindestens 15 Grad Celsius
- Erntezeit: mindestens 5 Grad Celsius
- Lagerung und Nachreifen im Haus: 18 bis 20 Grad Celsius
Vorkultur
Wer im Sommer schmackhafte Tomaten ernten möchte, hat die Möglichkeit, die Pflanzen aus Samen vorzuziehen. Das gelingt in Gewächshäusern oder in Töpfen auf der Fensterbank. Der Aussaattermin sollte etwa im März liegen.
Wenn die Pflänzchen etwa 10 bis 15 Zentimeter groß sind und erste Blattpaare besitzen, können Sie sich auf den Umzug ins Freie vorbereiten. Neben der Größe der Pflanze sind die Außentemperaturen für den richtigen Zeitpunkt entscheidend.
Wann können Tomaten raus?
Ab wann kann das Auspflanzen ins Freie erfolgen? Der früheste Zeitpunkt ist Ende Mai. Auf keinen Fall dürfen die kälteempfindlichen Pflanzen vor den Eisheiligen, die zwischen 11. und 15. Mai liegen, in den Garten.
Langsame Vorbereitung
- junge Pflänzchen vor Auspflanzen vorsichtig an neue Umgebung gewöhnen
- Pflanzen abhärten
- Töpfe tagsüber bei milden Temperaturen ins Freie
- an schattigen, windgeschützten Platz
- Blätter unbedingt vor UV-Strahlung schützen
- nach vier bis fünf Tagen auspflanzen
- Voraussetzung: keine bevorstehenden Nachtfröste mehr
Anleitung zum Auspflanzen
- Wählen Sie einen windgeschützten, sonnigen Standort mit sandigem Lehmboden. Tomaten sind Starkzehrer. Sie dürfen nicht am gleichen Ort wie im Vorjahr gepflanzt werden.
- Heben Sie 25 Zentimeter tiefe Pflanzlöcher aus. Beachten Sie einen Mindestabstand von 60 Zentimetern. Nutzen Sie die Fläche zwischen den Tomaten für Ringelblumen, Boretsch oder Basilikum. Die Mischkultur führt zu gesunden Tomatenpflanzen und aromatischeren Früchten.
- Pflanzen Sie die jungen Tomatenpflanzen tief bis zu den untersten Blättern ein.
- Sehr lang gewachsene Pflanzen werden schräg eingesetzt.
- Balkontomaten werden einzeln in Töpfe gepflanzt.
- Versehen Sie Tomaten mit einem Stab und binden Sie die Pflänzchen an.
- Düngen Sie etwa eine Woche nach dem Pflanzen mit kalium- und magnesiumhaltigem Volldünger.
Achtung Schafskälte!
Ab wann die Tomatenpflanzen ins Freiland dürfen, richtet sich nicht nur nach den Eisheiligen. Auch die Schafskälte kann die Jungpflanzen von Nachtschattengewächsen in Gefahr bringen. Als Schafskälte wird ein (möglicher) Kälteeinbruch bezeichnet, der zwischen 4. und 20. Juni liegt. Die Schafskälte tritt nicht in jedem Jahr auf. In diesem Zeitraum sollten Tomatenliebhaber die Temperaturentwicklung genau beobachten.
Warme Füße
Warme Füße helfen, niedrigen Temperaturen zu trotzen. Das ist auch bei Tomaten so:
- Pflanzloch mit klein geschnittenen Brennnesselblättern füllen
- Tomatenpflanzen einsetzen
- mit Erde auffüllen
- Brennnesselblätter unterstützen Wachstum und stärken Vitalität
Eine weitere Möglichkeit für warme Füße bietet das Mistbeet. Generationen von Tomatengärtnern verteilen nach dem Auspflanzen eine Schicht aus Pferdemist und Stroh auf dem Beet. Die abgegebene Wärme stärkt das Pflanzenwachstum.
Anzeichen für Kälteschäden
Wenn Tomatenpflanzen zu niedrigen Temperaturen ausgesetzt werden, reagieren sie mit verschiedenen Symptomen:
- herabhängende Blätter
- dunkle Verfärbung der Blätter
- Absterben der Blätter
Häufig gestellte Fragen
Im Herbst befinden sich häufig unreife Tomaten an der Pflanze. Auch diese vertragen keinen Frost. Wenn die Temperaturen unter 5 Grad Celsius sinken, ist der richtige Zeitpunkt, Schneiden Sie die Triebe ab und legen Sie diese an einen dunklen Platz im Keller. Die Tomaten reifen in wenigen Tagen nach.
Grundsätzlich ist es möglich, Tomatensamen direkt ins Beet zu säen. Der Erfolg ist jedoch gering. Eine Alternative ist die Aussaat in Anzuchttöpfchen, die gleich im Freien aufgestellt werden. Auf diese Weise können sie sich an die Bedingungen gewöhnen und zu robusten Pflanzen entwickeln.
Tomatenpflanzen aus Gärtnereien werden in Gewächshäusern vorgezogen und auf Märkten angeboten. Nicht immer erfolgt der Übergang so sanft, wie es die empfindlichen Pflanzen erfordern. Wählen Sie Pflanzen mit kräftigen grünen Blättern. Kaufen Sie nicht bei Händlern, die ihre Jungpflanzen bei Temperaturen unter 15 Grad Celsius ungeschützt im Freien anbieten.