Zimmerfarne sind nicht nur aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit beliebt als Zimmerpflanzen, sondern auch aufgrund ihrer Formenvielfalt. Von zierlich klein und verspielten Blättern bis hin zu mächtigen Blattformen, die einem Geweih ähneln ist alles vertreten.
Was jedoch die Farne gemeinsam haben, ist dass sie alle mehr oder weniger giftig sind. Keine Art ist gänzlich ungiftig, jedoch gibt es einzelne Sorten, die in einer so großen Menge gegessen werden müsste, dass eine Vergiftung praktisch ausgeschlossen ist. Diese Zimmerfarne werden allgemein als nicht giftig eingestuft und eignen sich für Haushalte mit Kindern oder Haustieren.
Frauenhaarfarn (Adiantum)
Der Frauenhaarfarn ist ein Zimmerfarn, der nur schwach giftig ist und aufgrund der zu verzehrenden großen Menge an Blattmasse, meist als ungiftig angepriesen wird. Er verdankt seinen Namen seiner Blattstiele, die Menschenhaar ähneln. Dazu passend sind die feinen Blättchen, die ihn optisch verspielt aussehen lassen. Vom Frauenhaarfarn gibt es mehrere Unterarten, die Wuchshöhen von wenigen Zentimetern bis zu einem Meter erreichen.
Die Fiederblättchen selbst von schwach wachsenden Arten können bei guter Pflege dennoch beachtliche Längen erreichen. Sie hängen dann über den Topf, was tatsächlich an Haare erinnert. Haustiere fressen den Frauenfarn nur selten an, die herabhängenden Blätter der Zimmerpflanze sind jedoch ein beliebtes Spielzeug.
Der Frauenfarn verträgt keine direkte Sonne, mag jedoch helle Standorte. Direkte Sonne würde die zarten Blättchen nur verbrennen, weshalb er zumindest auf einem Tisch abseits vom Fenster stehen sollte. Er benötigt weniger Feuchtigkeit und das Substrat kann gelegentlich auch etwas trockener sein. Der Frauenfarn bevorzugt ein leicht saures Substrat. Eine Mischung aus Laub und Komposterde ist ideal.
Geweihfarn (Platycerium)
Der Geweihfarn ist lediglich schwach giftig und aufgrund seiner Blattform eine beliebte Zimmerpflanze. Seine Blätter ähneln einem Geweih eines Elchs, was ihm auch seinen deutschen Namen einbrachte. Er enthält Saponine, die jedoch nur in einer höheren Konzentration giftig sind.
Vom Geweihfarn gibt es knapp 20 Unterarten, die alle durch ihre besondere Blattform hervorstechen. Sie kommen ursprünglich aus den tropischen Regionen wie Australien, Südamerika oder Afrika. Der Vorteil vom Geweihfarn ist, dass er auch gelegentlich Pflegefehler verzeiht. Dennoch sollte die Pflanze nicht zu sehr vernachlässigt werden, denn nur bei guter Pflege bildet er üppige Blätter aus.
Pflege des Geweihfarns:
- Standort: halbschattig
- Substrat: grobes Substrat mit Rindenstücken
- Gießen: während der Wachstumsphase 20 Minuten tauchen, sonst nur mäßig gießen
- Temperatur: 22-24°C
Nestfarn (Asplenium nidus)
Der Nestfarn gehört zu den Streifenfarnen und bildet sehr lange und nicht eingeschnittene Blätter aus. Er wird ebenfalls als ungiftig bis maximal sehr schwach giftig eingestuft. Die Blätter des Nestfarns haben eine frische apfelgrüne Farbe und können eine Länge von bis zu einem Meter und eine Breit von bis zu 20 Zentimetern erreichen.
Der Nestfarn hat nur einen geringen Bedarf an Licht. Benötigt jedoch einiges an Pflege:
- Gießen: in der Wachstumsphase gut wässern, in der Ruhezeit nur mäßig
- Substrat: Mischung aus Laub und Komposterde mit etwas Sand
- Düngung: in der Wachstumsphase mit flüssigem Blattdünger
- Temperatur: mindestens 16°C
Pellefarn (Pellaea rotundifolia)
Der Pellefarn ist ebenfalls ein ungiftiger Zimmerfarn. Seine Blätter sehen aus, als wären sie Perlen, die auf einer Schnur aufgefädelt sind. Der Pellefarn ist eine beliebte Pflanze als Teil von Ampeln und bei guter Pflege eignet er sich auch als Solitärpflanze. Er verzeiht ebenfalls kleinere Pflegefehler, sollte jedoch nicht zu lange vernachlässigt werden.
Er verträgt wie andere Farne ebenfalls kein direktes Licht, hat jedoch einen höheren Lichtbedarf als andere Zimmerfarne. Vor allem benötigt er mit rund 50% eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Er ist daher ideal für helle Badezimmer und ist bedingt auch für Küchen geeignet.
Der Pellefarn hat keine Ruheperiode und einen sehr hohen Wasserbedarf. Sein Substrat, normale Blumenerde ist ausreichend, muss konstant feucht gehalten werden. Er verträgt im Vergleich zu vielen anderen Zimmerfarnen durchaus etwas kühlere Temperaturen. Er entwickelt sich auch bei einer Temperatur um 10°C sehr gut. Je wärmer es ist, umso häufiger muss er jedoch mit Wasser versorgt werden.
Schwertfarn (Nephrolepis)
Der Schwertfarn ist eine Zimmerpflanze, die in vielen Haushalten zu finden ist. Aufgrund seiner sehr geringen Konzentration an Giftstoffen wird er ebenfalls als ungiftig eingestuft. Selbst Haustiere, die davon genascht haben, sind in der Regel nicht in Gefahr. Der Schwertfarn ist ein Zimmerfarn, der in seinem Standort sehr flexibel ist. Von hell bis schattig sind alle Standorte möglich. Wie alle Farne verträgt er jedoch keine direkte Sonne. Er hat ebenfalls keine Ruhephase und kann konstant gleich gepflegt werden.
Die Pflege vom Schwertfarn erfordert:
- mindestens 14°C
- Substrat auf Torfbasis, das für Farne geeignet ist
- regelmäßig mit Flüssigdünger für Zimmerpflanzen versorgen
Der Schwertfarn kann wie andere Farne auch problemlos vermehrt werden. Die Vermehrung über Samen ist jedoch schwierig, da im Topf zu wenig Platz ist. Deutlich einfacher ist es die Farne durch Teilung zu vermehren. Dazu werden sie einfach aus dem Topf genommen und zerschnitten. Die neuen Farne werden in geeignetes frisches Substrat neu eingepflanzt.