Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Wer große Pferde auf Stroh im Stall hält, der kann jedes Jahr mit vielen Kubikmetern Pferdemist rechnen. Mehrere Pferde produzieren noch mehr Pferdeäpfel, welche sich schnell zu einem sehr großen Haufen ansammeln. Deshalb stellt sich bei Pferdehaltern zeitnah die Frage, wohin sich diese Abfälle entsorgen lassen. Bei der Mistentsorgung stehen diverse Möglichkeiten zur Auswahl, die mit einem abweichenden Arbeitseinsatz verbunden sind. Wer keine Mühen scheut, der kann den Mist in Eigenregie kompostieren und erhält auf diese Weise einen nährstoffreichen Dünger für den Garten oder die Weide. Viele Tipps dazu finden Sie in unserem Mistentsorgungs-ABC. Pferdemist entsorgen – so geht’s.
Pferdemist
Als Pferdemist wird eine Mischung aus Harn, Kot und Einstreu bezeichnet, das können Stroh oder Sägespäne sein. Wenn dieses Gemisch Stroh enthält, dann setzt sich der Mist normalerweise zur Hälfte aus dem Pferdekot und zur anderen Hälfte aus dem harngetränktem Stroh zusammen. Bei dem Einsatz von anderen Einstreuarten, welche über saugfähigere Eigenschaften verfügen, besteht der Pferdemist überwiegend aus den Kotballen.
Deshalb wirkt sich die Auswahl des Einstreus auf die Zusammensetzung und die Nährstoffanteile beim Mist aus, genauso wie auf die Geschwindigkeit beim Verrotten. Wenn Pferdeäpfel mit keinem oder nur mit wenig Einstreu versehen wurden, dann verrotten diese wesentlich schneller. Bei dem Entsorgen von Mist gibt es bestimmte gesetzliche Verordnungen zu beachten, dieser darf nicht einfach nach Belieben in den Müll.
- frischer Mist direkt aus dem Stall bzw. nur kurz gelagert
- Kennzeichen: lockere Substanz, starker Pferdegeruch
- noch keine Mistwürmer enthalten
- reifer Mist bereits abgelagert, riecht weniger
- durch Verrottung festere Konsistenz
- höherer Gehalt an Trockenmasse
- mit Mistwürmern durchsetzt
- Stapelmist auf dem traditionellen Misthaufen entsorgen
- fest aufeinander gepackt
- eventuell sogar festgetreten
Mist kompostieren
Wer ein oder mehrere Pferde hält, welche eine große Menge an Mist produzieren, für den lohnt sich der Aufwand beim Kompostieren. Das Endprodukt lässt sich dann als Düngemittel für die Pferdeweide oder für den Gemüsegarten und Blumenbeete verwenden. Kompost ist eine organische Substanz, die bereits verrottet ist und eine erdige Konsistenz aufweist. Beim Kompostieren mit Tierabfällen stinkt dieser nicht mehr danach, sondern verströmt einen ansprechenden Geruch nach Natur und Wald.
Kompost kann aus einer Mistmiete entstehen, welche locker aufgeworfen wurde. Alternativ ist der Kompost aus geschichtetem Mist entstanden. Bei höheren Mistmieten ist eine stete Kontrolle und Umsetzung von großer Bedeutung, um eine Überhitzung zu verhindern. Wenn der Kompost zu heiß wird, dann kann dieser nicht richtig verrotten.
- Pferdemist als Ausgangssubstanz für Kompost geeignet
- durchläuft während des Kompostierens verschiedene Rottestufen
- krümelige und erdige Konsistenz
- abnehmende bis gar keine Population an Mistwürmern
- riecht angenehm nach Walderde
- ideales Düngemittel für Pflanzen
Misthaufen mit Kompostwürmern impfen
Damit der Misthaufen schnell umgesetzt wird, hilft es diesen mit Kompostwürmern zu impfen. Kompostwürmer sind eine besondere Art von Regenwürmern, welche sich auf das Fressen von organischen Materialien spezialisiert haben. Diese Würmer können selbst große Mengen an Pferdemist verarbeiten und umsetzen. Der dadurch entstandene Humus lässt sich im Anschluss als bio-organisches Düngemittel im eigenen Garten oder auf der Weide einsetzen.
Wer viel davon produziert, der kann diesen auch verkaufen. Auf diese Weise lässt sich der Mist entsorgen und erheblich reduzieren, der damit zusammenhängende Faktor ist abhängig vom Zeitpunkt des Impfens und der Art des Aufbringens beim Mist.
- ca. 1000 Kompostwürmer pro m² ideal
- geeignet Arten: Eisenia hortensis, Eisenia fetida und Dendrobaena veneta
- Volumenreduktion variiert zwischen 10 bis zu 80 %
- Mist im Anschluss mit erhöhtem Nährwert und in kompakterer Form
- Würmer ziehen sich in den Wintermonaten in den warmen Misthaufen zurück
- auch Minusgrade kein Problem
Mistentsorgung durch Landwirte
Wer zu viel Mist hat und nicht weiß wohin damit, der kann sich an Landwirte aus der Umgebung wenden. Diese kommen bei Interesse angefahren und transportieren den Mist selber ab. Abhängig vom Verrottungszustand wird der Mist dann entweder sofort oder nach einer entsprechenden Zwischenlagerung und Kompostierung auf den Ackerflächen verteilt. Diese Methode der Mistentsorgung verringert erheblich den Arbeitsaufwand für den Pferdehalter. Bauern übernehmen die Mistentsorgung zumeist gratis oder gegen eine kleine Gebühr. Interessierte Landwirte sind meist in einschlägigen Foren erreichbar.