Ziergarten

Engelstrompete blüht nicht: 3 Lösungsansätze für frische Blüten

Engelstrompete - Brugmansia

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Die nach dem niederländischen Arzt und Botaniker Sebald Justinus Brugmans benannte Pflanze wächst als Strauch oder kleiner Baum und kann Wuchshöhen von bis zu 500 cm erreichen. Aufgrund ihrer Frostempfindlichkeit wird sie fast ausschließlich in Kübeln kultiviert. Sie zählt zu den Nachtschattengewächsen und zu den Giftpflanzen, was vor allem dann zu berücksichtigen ist, wenn Kinder mit der Pflanze in Kontakt kommen können. Dennoch ist ihre prachtvolle Blüte ein echter Blickfang, nicht nur in mediterranen, exotisch anmutenden Gartenanlagen und Bauerngärten. Aber was, wenn die Blüte ausbleibt, woran kann das liegen und welche Maßnahmen sind zu ergreifen?

Aus der Gartenrat Mediathek

Ursachen und Lösungsansätze

Die großen gelben, weißen oder rötlichen Blütenstände dieses attraktiven Gehölzes sind schon von Weitem zu sehen. Beim Kauf einer Engelstrompete sollte man darauf achten, dass die Pflanze bereits über mehrere Blütenstände oder Knospen verfügt. So sollte zumindest der ersten Blüte nichts im Wege stehen. Je nach Kulturbedingungen kann es dennoch passieren, dass die Pflanze keine Blüten ausbildet. Ausbleibende Blüte kann unterschiedliche Ursachen haben, die vor allem in ungünstigen Standortbedingungen und unsachgemäßer Pflege zu suchen sind. Dementsprechend sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um den Pflanzen wieder zu neuer Kraft und üppiger Blüte zu verhelfen.

Nährstoffmangel

Die Engelstrompete (Brugmansia) blüht nicht, weil möglicherweise ein Nährstoffmangel vorliegt. Er ist eine der Ursachen für fehlende Blüten. Was die Versorgung mit Nährstoffen angeht, ist die Engelstrompete besonders anspruchsvoll. Um schnell zu wachsen und üppig zu blühen, benötigt sie viel Energie in Form von Dünger. Aufgrund des geringen Erdvolumens im Pflanzkübel sind die Nährstoffe relativ schnell aufgebraucht, sodass es schnell zu einem Nährstoffmangel kommen kann. Am höchsten ist der Bedarf zwischen Mai und August.

Maßnahmen zur Abhilfe

  • Mann gibt Flüssigdünger in Gießkannezweimal wöchentlich einen Flüssigdünger verabreichen
  • klassischen Mehrnährstoffdünger oder handelsüblichen Langzeitdünger für Kübelpflanzen
  • zusätzliche Zufuhr flüssigen Blühpflanzendüngers von Mai bis August
  • Kalium- und Phosphor-reicher Dünger
  • grundsätzlich an Dosierungs-Vorgaben des Herstellers halten
  • Überdüngung kaum möglich
  • keine Düngung mehr ab September
  • keine weiteren Maßnahmen erforderlich

Der Verzicht auf Dünger ab September soll das Wachstum reduzieren und das Verholzen fördern. Bekommt die Pflanze jetzt unvermindert viel Stickstoff, kann das die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten im Winterquartier erhöhen.

Wassermangel

Blüht die Engelstrompete nicht, kann auch ein Wassermangel dafür verantwortlich sein, denn ähnlich wie der Nährstoffbedarf ist auch der Bedarf an Wasser sehr hoch, besonders im Hochsommer. Und im Kübel trocknet das Substrat noch wesentlich schneller aus als im Garten. Leidet die Pflanze an Wassermangel, kann das dazu führen, dass die Blütenbildung sehr schwach ausfällt oder sogar ganz ausbleibt. Deshalb sollte man generell darauf achten, dass das Substrat nie völlig austrocknet.

Gegenmaßnahmen

Zu den Maßnahmen gegen einen offensichtlichen Wassermangel gehört zunächst ausgiebiges Wässern an mehreren Tagen hintereinander. Je nach Witterung gegebenenfalls auch zweimal täglich, jeweils morgens und abends. Wasser in Untersetzern, dass auch nach einiger Zeit nicht mehr von der Pflanze aufgenommen wird, ist zu entfernen, ansonsten können Wurzelschäden drohen. Staunässe ist ebenso zu vermeiden wie Trockenheit.

Tipp: Teilweise kann auch eine ungünstige Substratmischung die Blütenbildung beeinträchtigen. Am besten verwendet man eine handelsübliche Kübelpflanzenerde, die über einen gewissen Anteil an Tongranulat verfügt, das als Wasser- und Nährstoffspeicher fungiert.

Unsachgemäßer Rückschnitt

Eine der Ursachen dafür, dass diese Pflanzen nicht blühen, kann auch ein zu starker Rückschnitt sein, unabhängig davon, ob vor oder nach der Winterruhe verschnitten wurde.

  • Stark geschnittene EngelstrompeteEntfernung der kompletten Blühregion bei zu starkem Schnitt
  • Beginn der Blühregion ca. dreißig Zentimeter über erster Gabelung
  • radikaler Rückschnitt meist nicht notwendig
  • nur bei ernstzunehmendem Milben- oder Pilzbefall
  • wenn handelsübliche Mittel versagen
  • bei zu intensivem Rückschnitt keine Abhilfemaßnahmen bekannt
  • Ausbleiben der Blüte muss in Kauf genommen werden
  • beim nächsten Rückschnitt nicht zu tief schneiden

Ob der komplette blühfähige Bereich der Pflanze beim Rückschnitt versehentlich entfernt wurde, lässt sich beispielsweise an den Blättern erkennen, denn blühfähige Triebe verfügen über asymmetrische Blätter. Diese Blätter setzen zu beiden Seiten des Stiles jeweils in unterschiedlicher Höhe an, im Gegensatz zu symmetrischen Blättern, bei denen beide Blattseiten auf gleicher Höhe sitzen.

Tipp: Beim Umgang mit der Engelstrompete sollte man wissen, dass diese Pflanze in allen Pflanzenteilen hochgradig giftig ist. Sie kann sowohl bei intensivem Kontakt als auch beim Verzehr einzelner Teile starke Vergiftungserscheinungen hervorrufen.

Häufig gestellte Fragen

Warum wirft die Pflanze die Knospen ab?
Das dieses Gehölz die eine oder andere Knospe verliert, ist eigentlich nichts Ungewöhnliches, denn einige Sorten setzen besonders viele Knospen an. Verliert sie jedoch einen Großteil ihrer Knospen, ist das meist ein Hinweis auf schlechte Kulturbedingungen. Das kann ein falscher Standort ebenso sein, wie ein vorliegender Nährstoffmangel sowie ein zu feuchtes oder zu trockenes Substrat.

Warum sind die Blüten einer eigentlich rosaroten Sorte weiß?

In den meisten Fällen geht die Blüte der Engelstrompete gelb auf und nimmt erst nach ein bis drei Tagen ihre eigentliche Färbung an. Teilweise kann es auch passieren, dass sie sich gar nicht verfärben und leicht gelblich oder weiß blühen. Besonders häufig tritt dieser Effekt bei rosaroten Züchtungen auf.

Ob sich die Blüten verfärben und wie intensiv, hängt insbesondere vom jeweiligen Standort, der Temperatur, den Lichtverhältnissen, der Luftfeuchtigkeit, dem Dünger und dem pH-Wert des Bodens ab. Beim Standort geht es vor allem darum, ob die Pflanze im Freien steht, im Gewächshaus oder im Haus. Auch die Höhenlage kann eine Rolle spielen.

Zeigt die Pflanze nicht die gewünschte Blütenfarbe, kann man zunächst versuchen, die Erde bzw. das Substrat auszutauschen. Bringt das nicht den gewünschten Erfolg, kann man gegebenenfalls auch noch mit dem Standort etwas experimentieren. Ändert das alles nichts, muss man sich wohl oder übel mit den weißen Blüten abfinden, die auch sehr schön sein können.

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Tipps für Schnellleser

- große trompetenförmige Blüten größte Zierde der Engelstrompete
- gelb, weiß oder rosarot
- reduzierte oder ganz ausbleibende Blüte möglich
- keine Blüte bei Nährstoffmangel
- regelmäßiges Düngen betroffener Pflanzen von Mai bis August
- zweimal wöchentlich Flüssigdünger verabreichen
- keine Blüte bei Wassermangel
- mehrere Tage hintereinander ausgiebig wässern
- witterungsabhängig auch zweimal täglich
- vorzugsweise morgens und abends
- keine Blüte bei radikalem Rückschnitt und kompletter Entfernung der Blühregion
- nur bei starkem Milben- oder Pilzbefall empfehlenswert
- keine Gegenmaßnahmen, abwarten
- ausbleibende Blüte bei schlechtem Substrat
- Erde schnellstmöglich austauschen
- regelmäßig gießen und düngen