Zimmerpflanzen

Orchideen zum Blühen bringen: 7 Gründe, warum sie nicht mehr blühen

Geschlossene Orchideenbluete

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Orchideen werden in den hiesigen Haushalten immer beliebter, stehen auf vielen Fensterbänken in vielen Wohnungen. Gerade auch daher, weil die anmutigen Pflanzen oft bereits in Discountern für wenig Geld angeboten werden und so oft weniger als ein Blumenstrauß kosten. Dafür hält die Blüte in der Regel länger an. Doch was ist, wenn die letzte Blüte verblüht ist und keine neuen mehr gebildet werden? Es gibt einige Fehler in der Pflege, die behoben werden sollten, damit die Orchideen wieder zum Blühen gebracht werden.

Aus der Gartenrat Mediathek

Kurzsteckbrief

  • über 1.000 verschiedene Gattungen
  • in den Regenwäldern beheimatet
  • Aufsitzerpflanze und Luftwurzler
  • bildet Rhizome
  • Wurzeln (Bulben) speichern Wasser
  • Blütezeit zwischen einem Tag und mehreren Monaten
  • Blütengröße bis zu 30 cm
  • Blütenfarbe von weiß über rosa bis dunkellila
  • Blätter sattgrün
  • fleischig und ledrig

Pflegefehler vermeiden

Geschlossene OrchideenbluetenWenn die anmutigen Orchideen nicht mehr blühen wollen, dann liegt dies meist an der falschen Pflege. Viele Faktoren können hier eine Rolle spielen, warum nach der letzten Blüte keine neuen Blüten mehr gebildet werden.

Die Pflanzen sind sehr pflegeintensiv und müssen ständig beobachtet werden. Viel falsch gemacht werden kann beim gewählten Standort, beim Gießen, beim Düngen sowie auch bei einem Rückschnitt.

Fehler 1: Falscher Standort

Der falsche Standort ist oft schuld daran, dass die Orchideen zwar blühend im Handel gekauft wurden, nach dem Verblühen aber keine neuen Blüten mehr bilden. Gerade auch in den dunklen Wintermonaten wird es oft schwer, der Orchidee gerecht zu werden und ihr den passenden Standort mit den richtigen Lichtverhältnissen zu bieten. So sollte der ideale Standort wie folgt aussehen:

  • hell, auch im Winter
  • keine direkte Sonneneinstrahlung
  • Mittagssonne vermeiden
  • West-, Süd- oder Ostfenster geeignet
  • alternativ Pflanzenlampe aufstellen

Tipp: Hingegen oft anderer Meinungen darf die Orchidee im Jahr umgestellt werden, wenn dies nicht zu häufig geschieht. So kann sie im Winter an ein Südfenster umziehen, während sie von März bis Oktober an ein West- oder Ostfenster gestellt wird, an dem sie der direkten Sonne nicht ausgesetzt wird.

Fehler 2: Staunässe

Nasse, geschlossene OrchideenbluetenFast keine Pflanze verträgt Staunässe, so auch die anmutigen Orchideen. Da es sich hierbei um sogenannte Luftwurzler handelt, sollten Orchideen nicht in sondern auf der Erde sitzen. So kann das Wasser, das über das Gießen zu viel gegeben wurde, von den Wurzeln wieder abgegeben werden. Wurden die Pflanzen hingegen mit den Wurzeln zu tief in die Erde gesetzt, dann kann es leicht zu Staunässe kommen, die gar nicht vertragen wird. Daher sollte beim Gießen auch auf das Folgende geachtet werden:

  • Wurzeln einsprühen
  • diese nehmen die Feuchtigkeit aus der Luft auf
  • Orchideen von Zeit zu Zeit eintauchen
  • danach gut abtropfen lassen
  • besser als Gießen
  • kein Wasser im Übertopf stehen lassen
  • Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser nutzen

Im Sommer benötigen Orchideen mehr Wasser als im Winter. Zwischen den einzelnen Wassergaben dürfen je nach Jahreszeit zwischen zehn Tagen und drei Wochen liegen.

Tipp: Um zu erkennen, ob die Orchidee Wasser benötigt, kann der Topf kurz angehoben werden. Ist er sehr leicht, dann kann Wasser gegeben werden.

Fehler 3: Zu wenig Luftfeuchte

Wer sich Orchideen anschafft muss sich darüber im Klaren sein, dass die Pflanzen viel Luftfeuchtigkeit benötigen. So wünschen die dekorativen Pflanzen einen warmen Platz an dem aber auch genügend Luftfeuchtigkeit herrschen sollte. Daher ist gerade im Winter die warme und oft trockene Heizungsluft nicht förderlich für eine Blüte. Daher sollte hier wie folgt vorgegangen werden:

  • auf ständige Luftfeuchte von 60 % achten
  • hierzu Schalen mit Wasser um die Pflanze verteilen
  • Luftbefeuchter einschalten

Tipp: Auch für uns Menschen ist trockene Luft, vor allem in den Wintermonaten, nicht gut. So profitieren auch die Bewohner der Wohnung, wenn eine höhere Luftfeuchtigkeit in den Räumen herrscht.

Fehler 4: Falsche Düngergaben

orchidaceae phalaenopsis orchidee Für Orchideen wird im Handel spezieller Dünger angeboten, der auch verwendet werden sollte. Denn normaler Blumendünger schadet den anmutigen Pflanzen. So vertragen die Orchideen nur wenig Salz und insgesamt auch nur eine geringe Dosierung von Nährstoffen. Nicht bei jedem Gießvorgang sollte Flüssigdünger für Orchideen zugegeben werden, damit das Substrat auch einmal mit klarem Wasser gespült wird. So können alte Reste von Dünger ausgeschwemmt werden. So sollte bei der Versorgung mit Nährstoffen auf das Folgende geachtet werden:

  • im Winter weniger bis gar nicht düngen
  • alle zwei bis drei Jahre Substrat austauschen
  • neuen Topf nicht zu groß wählen
  • kleiner Topf ist besser
  • Wurzeln sollen überhängen

Tipp: Das Substrat sollte aus dem Grund häufiger ausgetauscht werden, da es mit der Zeit immer weniger Luft an die Wurzeln lässt. Durch diese Verdichtung kann auch das Wasser nicht mehr richtig ablaufen. Zudem setzen sich mit der Zeit Salze im Substrat ab, die die Orchideen nicht vertragen.

Fehler 5: Ruhezeiten nicht eingehalten

cymbidium kahnorchideeWenn eine Orchidee trotz der richtigen Pflege keine Blüten mehr bildet, dann sollte ihr eine Ruhephase gegönnt werden. In dieser Zeit werden die Pflanzen vorübergehend an einen kühleren Ort gestellt. Hierzu kann zum Beispiel ein kühles Schlafzimmer oder auch ein Treppenhaus genutzt werden. Manche Sorten benötigen die Ruhephase jedes Jahr, andere hingegen kommen eigentlich ohne aus. In der Ruhephase sollte noch das Folgende beachtet werden:

  • Temperatur zwischen 15° und 16° Celsius
  • hell
  • kaum gießen
  • nicht düngen
  • nach zwei Monaten neue Blüten

Tipp: Wer Cymbidium-Orchideen kultiviert hat, muss die Pflanzen einem Kältereiz aussetzen, sonst fallen die neu gebildeten Knospen ab. Dafür wird diese Orchideen-Sorte im Stadium der Knospenbildung in einen Raum mit einer Temperatur unter 14° Celsius verbracht.

Fehler 6: Standort zu kalt

Orchideen benötigen Wärme, auch im Winter. Ganzjährig sollte die Temperatur am gewählten Standort immer mindestens 18° Celsius betragen. Besser ist es, wenn die Temperaturen deutlich darüber liegen. Nur in den Ruhezeiten sollten die Temperaturen ein wenig darunter liegen, damit die Orchideen zu einer neuen Blüte angeregt werden.

Fehler 7: Neue Blütentriebe geschnitten

Schneiden eines OrchideentriebsBei vielen Orchideen wachsen die Blütentriebe, genau wie die Wurzeln aus der Basis oder bilden ein neues Kindel oder Seitentrieb aus dem verblühten Trieb. Daher muss die Orchidee besonders vorsichtig zurückgeschnitten werden, da es ansonsten passieren kann, dass neue Blütentriebe abgeschnitten werden und die neue Blüte daher ausbleibt. Daher sollte beim Schneiden der Pflanze auf das Folgende besonders geachtet werden:

  • Blütentrieb nicht mit Wurzeln verwechseln
  • Triebe laufen spitz zu
  • Wurzeln sind vorne rund
  • alten Blütentrieb stehen lassen
  • erst schneiden, wenn trocken und braun
  • verfaulte und vertrocknete Wurzeln abschneiden

Häufig gestellte Fragen

Meine Orchidee verliert ihre dekorativen Blüten, was mache ich falsch?
Natürlich haben auch Orchideen eine bestimmte Periode, in der sie nicht blühen, da nach einer erfolgten Blüte die neuen Blütenstände erst wieder angelegt werden müssen. Verlieren die anmutigen Pflanzen aber zu früh die Blüten, dann kann dies am falschen Standort, der hier herrschenden Temperatur, am Dünger oder auch an den Wassergaben liegen.

Meine Orchideen wollen keine zweite Blüte bilden?
Wenn die Orchideen verblüht sind, benötigen sie oft eine Ruhephase, in der sie die neuen Blütenstände für eine erneute Blüte wieder bilden können. Daher sollte den Pflanzen die benötigte Ruhephase, in der sie wenig gegossen und nicht gedüngt werden sowie an einen kühleren Ort verbracht werden, auf jeden Fall gegönnt werden. Denn in dieser Zeit können sie ihre neuen Blütenstände bilden.

Kann eine blühunwillige Orchidee noch gerettet werden?
Natürlich kann auch eine blühunwillige Orchidee wieder zur Bildung von neuen Blüten gebracht werden. Hierzu müssen die Tipps für die richtige Pflege aber alle genau beachtet werden. Auch ein wenig Geduld muss in einer solchen Situation mitgebracht werden. Es kann länger dauern, bis sich die Pflanze wieder erholt hat.

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Tipps für Schnellleser

- richtiger Standort wichtig
- hell
- keine direkte Sonneneinstrahlung
- Temperaturen über 18° Celsius
- auch im Winter
- hohe Luftfeuchtigkeit
- mindestens 60 %
- mäßig Düngen
- immer Orchideendünger nutzen
- wenig wässern
- nur alle zehn Tage bis drei Wochen
- besser eintauchen
- oder besprühen
- richtig schneiden
- Ruhezeiten einhalten
- in der Zeit werden Blüten gebildet
- Orchideen benötigen Kältereiz
- daher kühler stellen
- nicht düngen
- kaum gießen