Was schon manchen Menschen ins Schwitzen bringt, ist auch für Zimmerpflanzen nicht immer geeignet. Für den Standort in voller Sonne sind nicht alle Pflanzen geeignet. Besonders gut vertragen Pflanzen mit kleinen oder behaarten Blättern die volle Sonnenbestrahlung. Sie haben oft die Möglichkeit Wasser in den Blättern zu speichern und können selbst eine lange Trockenperiode überstehen. Folgende acht, teilweise tropische Zimmerpflanzen, sind für Südfenster mit starker Sonneneinstrahlung gut geeignet.
Bandbusch
Der Bandbusch (Homalocladium platycladum) gehört zu den Zimmerpflanzen, die am liebsten sonnig stehen. Die ungewöhnliche Optik der Pflanze macht ihren Reiz aus. Es gibt keine Blätter bei diesem Gewächs, stattdessen sind platte Triebe vorhanden. Ursprünglich kommt der Bandbusch von den Salomoninseln, wo er tropische Standorte kennt und es daher unbedingt sonnig braucht. Der zügig wachsende Strauch kann eine Wuchshöhe von bis zu einem Meter erreichen, daher braucht er einen Kübel mit gutem Fassungsvermögen.
Pflegetipps für den Bandbusch:
- sonniger Standort
- braucht es im Winter kühl
- nicht mehr als 10 Grad Celsius
- regelmäßig gießen, sobald Erde angetrocknet
- Staunässe unbedingt vermeiden
- im Winter wird weniger Wasser gebraucht
- zwischen Frühjahr und Herbst alle vier Wochen düngen
- geeignetes Substrat: Blumen- oder Palmerde
- durch rasches Wachstum ist gelegentliches umtopfen erforderlich
Greisenhaupt
Das Greisenhaut (Cephalocereus senilis) gehört zu den Kakteen und stammt ursprünglich aus Mexiko. Durch sein Herkunftsland braucht es dieser Kaktus sehr sonnig, außerdem ist er Trockenheit gewohnt. Mit seiner grauen Behaarung sieht das Greisenhaupt aus wie der Kopf eines alten Mannes, was ihm seinen Namen einbrachte. Als Zimmerpflanzen kultiviert blühen Greisenhäupter nicht. Erst bei einer Wuchshöhe von sechs Metern und mehr werden die Blühzonen erreicht. Als Zimmerpflanzen wachsen Kakteen dieser Art maximal einen Meter hoch.
Pflegetipps für das Greisenhaupt:
- liebt einen Platz im Süden, wo es sonnig ist
- braucht im Winter eher kühle Standortbedingungen (acht bis 12 Grad Celsius maximal)
- regelmäßiges Gießen im Sommer
- braucht im Winter kaum Wasser, Substrat darf trocken sein
- einmal pro Monat zwischen Frühjahr und Herbst düngen
- braucht durchlässige Kakteenerde als Substrat
- junge Exemplare einmal pro Jahr umtopfen
Grünlilie
Grünlilien (Chlorophytum comosum) tragen den umgangssprachlichen Namen Fliegender Holländer. Es handelt sich um eine pflegeleichte Zimmerpflanze, die selbst Anfängern den einen oder anderen Pflegefehler verzeihen.
Die Pflanze ist perfekt für ein Südfenster geeignet, hier passt sie optimal in eine Blumenampel. Grünlilien können auch warme Temperaturen problemlos überstehen, selbst im Winter kann sie auf der Fensterbank oder in der Blumenampel verbleiben.
Pflegetipps für die Grünlilie:
- steht gern im Süden und mag es sonnig
- regelmäßig, aber nicht zu häufig gießen
- braucht mäßige Feuchtigkeit
- als Substrat ist Blumenerde geeignet
- verträgt keine Staunässe
- zwischen Frühjahr und Herbst ist Flüssigdünger geeignet
- alle zwei Wochen düngen
- bei Bedarf umtopfen
- bei Trockenheit mit kalkfreiem Wasser besprühen
Hibiskus (Hibiscus)
Der auch als Roseneibisch bekannte Hibiskus gehört zu den Malvengewächsen. Mit großen, leuchtenden Blüten gehört die Pflanze zu den Aushängeschildern exotischer Länder. Die klassischerweise roten Blüten werden vermehrt auch durch Pflanzen mit weißen, orangefarben und gelben Blüten ersetzt. Nur wenn der Roseneibisch einen Platz im Süden bekommt, kann er ausreichend Sonne tanken und wird mit seiner Blüte verzaubern. An einem schattigen Standort werden sich keine Blüten entwickeln, denn der Hibiskus ist auf einen Standort in voller Sonne angewiesen.
Pflegetipps für den Hibiskus:
- Blütezeit liegt zwischen Februar und Oktober
- liebt einen sonnigen Standort im Süden
- im Hochsommer vor Mittagssonne schützen, z.B. durch Rollo
- benötigt auch im Winter eine Mindesttemperatur von 14 Grad Celsius
- ausreichend und regelmäßig gießen
- täglich wässern (Sommermonate)
- Trockenheit des Ballens unbedingt vermeiden
- zwischen März und September einmal pro Woche düngen
- Blumenerde als Substrat ausreichend
Madagaskarpalme
Als Pachypodium lamerei wird die Madagaskarpalme bezeichnet, die eigentlich gar keine Palmenart ist. Die Pflanzen zählen zu den Sukkulenten und gehören zu den Hundsgiftgewächsen. Dem Namen nach zu gehen sind diese Zimmerpflanzen giftig, deswegen brauchen Haustiere und Kinder besonderen Schutz. Die pflegeleichte Madagaskarpalme verfügt über einen bedornten, säulenartigen Stamm und erinnert an eine Mischung aus Kaktus und Palme. Am besten gedeihen diese Pflanzen an einem Standort in voller Sonne, im Süden des Hauses.
Pflegetipps für die Madagaskarpalme
- Pflanzen schätzen einen extrem sonnigen Standort
- kann problemlos mit Heizungsluft umgehen
- darf im Winter nicht kühler stehen als 15 Grad Celsius
- kann Wasser über längere Zeit speichern
- im Winter nur sparsam wässern
- gedeiht am besten in Kakteenerde
- verträgt auch Einheitserde gemischt mit Sand
Palmlilie
Palmlilien werden botanisch als Yucca elephantipes bezeichnet und heißen umgangssprachlich einfach nur Yucca. Diesen Zimmerpflanzen liegt die Sonne, sie ist pflegeleicht und sehr robust. Wichtig ist zu wissen, dass Palmlilien nicht nur nach oben, sondern auch in die Breite wachsen. Der Platzbedarf dieser Zimmerpflanzen wächst daher zunehmend. Wenn die Standortbedingungen perfekt sind – was bei einem Südfenster der Fall ist – dann kann das Wachstum teilweise zu stark vorangehen. In diesem Fall müssen die Pflanzen umgepflanzt werden, damit sie stabil steht und gedeihen können.
Pflegetipps für die Palmlilie:
- benötigt einen luftigen Standort am Südfenster
- ausreichend und regelmäßig gießen
- übermäßige Wässerung wegen Staunässe vermeiden
- braucht im Winter wenig Wasser
- Düngung sollte zwischen April und August erfolgen
- in der Wachstumsphase alle zwei Wochen düngen
- als Substrat ist normale Blumenerde ausreichend
- Alternative: Palmerde
- umtopfen zwischen März und April
Strelitzie
Eine eindrucksvolle Pflanzenschönheit ist die aus Südafrika stammende Strelitzie (Strelitzia), die auch als Paradiesvogelblume bezeichnet wird. Ihre anmutige Blüte erinnert an den Kopf eines Kranichs. Durch ihre Liebe zur Sonne ist die Strelitzie eine optimal geeignet Pflanze für ein Südfenster. Ein ausreichend großer Kübel ist allerdings erforderlich, denn die Strelitzie kann bis zu zwei Metern hoch werden. Die Fensterbank ist daher als Platz nur bedingt geeignet, ein Bodenstandort am Südfenster ist meist besser geeignet.
Pflegetipps für die Strelitzie:
- Blüte findet meist im Winter statt
- bei dunklen Standorten wird ein Pflanzenstrahler gebraucht
- im Winter sind 10 – 15 Grad Celsius ausreichend
- Strelitzie braucht mehr Wasser im Sommer
- im Winter nur sparsam gießen
- Staunässe vermeiden
- zwischen Frühjahr und Herbst alle zwei Wochen düngen
- Blumen- oder Palmerde sind bestens geeignet
- gelegentliches Umtopfen durch schnelles Wachstum
Wolfsmilchgewächse
Optisch ähneln Sie den Kakteen, doch Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) sind eine eigene, sehr robuste Pflanzenfamilie, die sich am Südfenster des Hauses wohl fühlt. Steht die Pflanze hingegen an dunklen Orten und leidet dann noch unter zu starker Feuchtigkeit beginnt sie zu faulen.
Pflegetipps für Wolfsmilchgewächse:
- häufig mit Wasser versorgen
- alle zwei Tage mit dem Finger überprüfen ob die Erde trocken ist
- wenig Wasserbedarf in der Winterzeit
- am besten in Kakteenerde einpflanzen
- alternatives Substrat ist eine Mischung aus Blumenerde und Sand
- Standort an einem Südfenster auswählen