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Frisch verlegter Rollrasen ist auf ein ausgewogenes Pflegeprogramm angewiesen, damit er die kritische Anfangsphase gesund übersteht. Wo der Prozess seiner Verwurzelung nicht reibungslos verläuft, wird der grüne Teppich innerhalb kurzer Zeit gelb und braun. Das ist kein Grund, sogleich die Flinte ins Korn zu werfen. In der Regel genügt es, den Engpass ausfindig zu machen und zu beheben. Diese Anleitung erklärt, wie Sie den Ursachen für die Verfärbungen auf die Spur kommen und gezielt aus der Welt schaffen. So wird Ihr neuer Rollrasen wieder saftig grün.
Trockenheit
Maßnahme: Wiederholt durchdringend beregnen
Vom Tag der Verlegung an schwebt über Ihrem Rollrasen das Damoklesschwert vernichtender Trockenheit. Wenige Stunden vor der Anlieferung wird die Grünfläche vom Feld abgeschält, wobei sämtliche Wurzeln durchtrennt werden. Dieses Trauma kann der neue Rasen nur dann verkraften, wenn er in seiner Anfangsphase reichlich und regelmäßig gewässert wird. Deckt die Wasserversorgung den Bedarf nicht ab, sind gelbe und braune Verfärbungen die Folge.
So wird Ihr neuer Rollrasen wieder grün:
- Faustregel: Grassode und Unterboden müssen in den ersten Wochen konstant leicht feucht sein
- Nach einer Verlegung im Frühling oder Herbst: 3 mal wöchentlich mit jeweils 10 bis 12 Litern je Quadratmeter
- Nach einer Verlegung im Hochsommer: täglich beregnen mit mindestens 10 Litern je Quadratmeter
- Nach 5 bis 6 Wochen: 2 mal wöchentlich bewässern mit 25 bis 30 Litern je Quadratmeter
Um in den ersten Tagen fachmännisch beurteilen zu können, ob die Wassermenge reicht, gehen Sie so vor: Mit den Fingern wird eine Grassoden Ecke vorsichtig angehoben. Ist der Boden fühlbar nass, können Sie den Rasensprenger abstellen. Dieser Test ist lediglich in der ersten Woche nach der Verlegung möglich, weil anschließend die Verwurzelung in Gang kommt.
Da eine übermäßige Beregnung ebenfalls gelb-braune Verfärbungen hervorruft, darf der Boden unter der Grassode nicht staunass oder matschig sein. Liegen Teile des Rollrasens im Schattenwurf von Gehölzen, findet hier eine geringere Verdunstung statt. In diesen Regionen wird daher die angegebene Wassermenge entsprechend reduziert um 30 bis 50 Prozent.
Zu früh und/oder zu kurz gemäht
Maßnahme: Wachsen lassen und richtig mähen
In den ersten Tagen muss sich neuer Rollrasen regenerieren. Abschälen vom Feld und die Verlegung am neuen Standort stellen für die frische Grünfläche eine extreme Belastung dar. Kommt jetzt noch der Stress des ersten Rasenmähens hinzu, sind gelbe und braune Flecken vorprogrammiert. Das gilt auch dann, wenn einem frisch verlegten Rasen zwar die nötige Phase der Erholung vergönnt ist und er zu kurz gemäht wird.
So machen Sie es richtig:
- Neuen Rollrasen frühestens nach 5 bis 8 Tagen mähen, ab einer Halmhöhe von 10 cm
- Die Halme maximal einkürzen auf 40 bis 50 mm
- Fertigrasen beim ersten Mal in 2 Etappen auf die ideale Schnitthöhe mähen
- Idealerweise einen Rasenmäher mit frisch geschliffenen Messern verwenden
- Die optimale Mährichtung verläuft quer zur Verlegerichtung
- Rasen nicht unter praller Sonne, bei Nässe oder während einer Dürreperiode mähen
Im Anschluss an den ersten Mähdurchgang, schneiden Sie neuen Rollrasen bitte wöchentlich mit gleichzeitiger Mähgutaufnahme. Reine Mulchmäher haben sich in der Pflege von neuem Rollrasen bislang nicht bewährt, da das Schnittgut gelbe Flecken verursachen kann, wenn es inmitten der dichten Grassode liegen bleibt. Einzig bei Verwendung von Mährobotern kann das sehr feine Mähgut liegen bleiben.
Können Sie falsches Mähen als Ursache für gelb-braune Verfärbungen identifizieren, lassen Sie den neuen Fertigrasen bitte zunächst wachsen bis auf 10 mm Halmhöhe. Starten Sie das Mähprogramm erneut nach dieser Anleitung, wird er wieder grün. Bis dahin setzen Sie die empfohlene Bewässerung unvermindert fort.
Nährstoffmangel
Maßnahme: Ausgewogen düngen
Neuer Rollrasen kämpft in seiner Anfangsphase an mehreren Fronten, um am neuen Standort vital zu verwurzeln. Alle Bemühungen im Pflegeprogramm laufen ins Leere, wenn ihm die Energie für Wachstum und Regeneration fehlt. Zu den häufigsten Ursachen für gelben oder braunen Fertigrasen zählt Nährstoffmangel. Es sind lediglich geringe Reserven, die Ihr neuer Rasen im Gepäck hat, wenn er bei Ihnen ankommt.
Sofern Wasserversorgung und Mähen in geregelten Bahnen verlaufen, richten Sie bitte den Blick auf folgendes Düngeprogramm, damit er wieder grün wird:
- Rollrasen 3 bis 4 Wochen nach der Verlegung zum ersten Mal düngen
- In der Folgezeit bis zum Herbst alle 6 bis 8 Wochen mit Nährstoffen versorgen
- Empfehlenswerte Dosierung im Privatgarten: 50-100 g/qm speziellen Rollrasen-Dünger verabreichen
- Letztmalig im August/September einen Kalium-betonten Herbst-Rasendünger verwenden
- Den Dünger mit einem Streuwagen gleichmäßig verteilen
Nach jeder Gabe von Dünger stellen Sie bitte den Rasensprenger auf, um die Körner vollständig einzuregnen. Es sollte vermieden werden, dass pralle Sonne auf das Düngegranulat scheint, weil es dabei zu Verbrennungen kommen kann, die sich als gelbe Flecken offenbaren.
Gelbe Moosverfilzungen durch Bodenversäuerung
Maßnahme: Vertikutieren, Test durchführen und den pH-Wert regulieren
Ein im Vorjahr verlegter Rollrasen offenbart mitunter nach dem ersten Winter ein Bild des Jammers, weil er durchsetzt ist mit gelblichen Moosverfilzungen. Da dieses Manko zurückzuführen ist auf einen zu sauren Boden, bringen Sie den verfärbten Fertigrasen mit einer Kombination aus 3 Maßnahmen wieder ins Lot. Seine sattgrüne Farbe verdankt Rollrasen nicht zuletzt einem idealen pH-Wert zwischen 6 und 7. Fällt dieser Wert unter 5,5, sprechen Fachleute von einer Bodenversäuerung, die Moose zu nutzen wissen und sich explosionsartig ausbreiten.
Mit dem folgenden Maßnahmenpaket wird Ihr Fertigrasen wieder grün:
Vertikutieren
Sobald der Boden im Frühjahr vollständig aufgetaut ist und die nächtlichen Temperaturen nicht mehr unter 10 Grad Celsius fallen, kann der vergilbte, Moos-verfilzte Rollrasen vertikutiert werden. Bei einem hohen Moosaufkommen ist die Verwendung eines Vertikutierers ratsam. Bei einem neuen Rollrasen genügt es in der Regel, das Moos mit einem Rechen auszukämmen. Bearbeiten Sie den Rasen bitte im Schachbrettmuster und kehren das ausgekämmte Moos restlos ab.
PH-Wert testen
Der Aufwand des Vertikutierens ist Makulatur, wenn anschließend nicht die Ursache für die gelb-braunen Verfilzungen behoben wird. Erwerben Sie daher bitte im Baumarkt oder Gartencenter einen pH-Wert-Test. Dieser funktioniert auf Basis einer Färbereaktion, deren Aussagewert für diesen Zweck ausreicht. Als Faustregel gilt, dass bei einem Ergebnis deutlich unter 6 der pH-Wert angehoben werden sollte, um Moos die Lebensgrundlage zu entziehen und den Edelgräsern des Rasens optimierte Lebensbedingungen zu verschaffen.
Kalken
Entsprechend des ermittelten pH-Wertes kann der Bodensäurewert reguliert werden. Dies gelingt mithilfe von Rasenkalk, den Sie in der entsprechenden Dosierung auf der vertikutierten Rasenfläche ausbringen. Anschließend bewässern Sie den Fertigrasen, damit der Kalk vollständig aufgenommen wird.
Können Sie als Ursache für den verschandelten, neuen Rollrasen einen zu niedrigen pH-Wert ermitteln, beugen Sie mit regelmäßigen Erhaltungskalkungen einer erneuten Vergilbung nach dem Winter effektiv vor. Auf leichtem Boden genügt es, alle 3 bis 4 Jahre im Frühjahr zu kalken, auf schwerem Boden ist ein Turnus von 2 Jahren empfehlenswert.
Fäulnis durch nasses Herbstlaub
Maßnahme: Rasen regelmäßig abkehren
Fällt Herbstlaub auf Ihren neuen Rasen, nehmen die Blätter den Gräsern die Luft zum Atmen und schneiden sie von der Lichtzufuhr ab. Dieses Dilemma führt selbst bei trockenem Wetter innerhalb kurzer Zeit zu gelben und braunen Flecken. Kommt herbstliche Dauernässe hinzu, verwandelt sich das Grün innerhalb von 1 bis 2 Tagen in eine braun-gelbe Katastrophe. Entfernen Sie bitte regelmäßig das Laub von Ihrem Fertigrasen, bei Nässe am besten täglich. Bei einem hohen Laubaufkommen hilft der Rasenmäher, indem sie ihn auf höchste Stufe stellen und die Blätter auf diese Weise mühelos beseitigen.
Ausgelaugter, schlecht versorgter Boden
– geringer Besatz an Mikroorganismen –
Maßnahme: Vitalisierungskur mit einem Bodenaktivator
Sind keine spezifischen Ursachen für die Verfärbungen an Ihrem neuen Rollrasen auszumachen? Dann können Sie in der Regel davon ausgehen, dass im Unterboden ein Defizit vorliegt. Hierzu zählen verschiedene Faktoren, die einzeln oder in Kombination dafür verantwortlich sind, dass Ihr Fertigrasen auf keinen grünen Zweig kommt. Staunässe, falscher pH-Wert, schlechte Wasserspeicherung, Nährstoffmangel, Bodenverdichtung sowie ein geringer Bestand an Bodenorganismen werden behoben im Rahmen einer Vitalisierungskur mit einem speziellen Bodenaktivator, beispielsweise von Oscorna oder Schwab.
So wenden Sie das Mittel richtig an:
- Bodenaktivator auf trockenem Rasen ausbringen
- Geeignete Dosierung: 200 g/qm
- Anschließend kurz einregnen
Die Behandlung gelb-braunen Rollrasens mit einem ergänzenden Mittel zur Bodenverbesserung ist überdies empfehlenswert, um den Erfolg einzelner Maßnahmen voranzutreiben. Da es sich bei Oscorna-Bodenaktivator um ein rein natürliches Mittel handelt, kann es problemlos mit Rasendünger kombiniert werden. Ein extrem leidender Fertigrasen erhält während seiner Regeneration bei Bedarf nach jedem Regenschauer oder jedem Mähen eine Portion, damit er rasch wieder grün ist.