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Der sonnenliebende Oleander ist eine äußerst dekorative Pflanze, deren immergrünes Blattwerk zwischen Juni und September von bunten Blüten gekrönt wird. Der Rosenlorbeer, der ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und aus Vorderasien stammt, stellt jedoch einige Ansprüche an den Hobbygärtner. Er wird hierzulande bevorzugt im Topf und bei fortgeschrittenem Alter im Kübel gehalten. Sie müssen den schnell wachsenden und frostempfindlichen Strauch regelmäßig umtopfen, um ihn erfolgreich über mehrere Jahre kultivieren und seine Blütenpracht langfristig genießen zu können. Dabei müssen Sie verschiedene Dinge beachten.
Umtopfen
Wann und wie oft ein Rosenlorbeerstrauch umgetopft werden muss, hängt von seinem Alter ab. Jungpflanzen wachsen schnell und benötigen daher jedes Jahr ein etwas größeres Gefäß. Bei etwas älteren Pflanzen reicht es, wenn sie aller fünf bis zehn Jahre umgetopft werden. Hobbygärtner sollten dann auf die Ausbreitung der Wurzeln achten. Haben diese das Substrat fast komplett durchdrungen, wird es Zeit, den Oleander umzusetzen.
Wenn die Pflanze langsamer wächst und sich weniger Blüten ausbilden, kann das ein Hinweis auf Nährstoffmangel auf Grund zu großer Durchwurzelung sein. Auch Wurzeln, die bereits aus dem Gefäß herauswachsen, weisen darauf hin, dass ein Umtopfen dringend nötig ist.
Zeitpunkt
Der optimale Zeitpunkt zum Umtopfen liegt im Frühjahr zu Beginn der Wachstumsphase. Wenn die Zierpflanze beginnt auszutreiben, profitiert sie am meisten von dem frischen Substrat, das viele Nährstoffe enthält. Prinzipiell kann der Oleander aber während der kompletten Wachstumsphase bis kurz vor dem Umzug nach drinnen umgetopft werden. Ausschließlich während des Aufenthalts im Winterquartier sollten Sie die Pflanzgefäße nicht wechseln, um die Ruhephase des Rosenlorbeers nicht zu stören.
Pflanzgefäß
Wählen Sie einen neuen Topf oder Kübel, der etwas größer ist als sein Vorgänger. Das passende Gefäß lässt genügend Raum, so dass der Wurzelballen rundum von einer kleinen Schicht frischem Substrat umgeben ist. Es sollte daher im Durchmesser maximal fünf Zentimeter größer sein als der Wurzelballen.
Wichtig ist ebenfalls, dass das Gefäß nicht zu hoch ist. Der Oleander ist ein Flachwurzler, für den sich breitere, nicht zu tiefe Töpfe eignen. Zudem sollte der Kübel am Boden Löcher aufweisen, aus denen überschüssiges Wasser abläuft. Das Wasser kann in einem höheren Untersetzer oder einem Übertopf aufgefangen werden. Besonders während der Blütezeit verlangt der Oleander nach viel Wasser, weshalb der Untersetzer oder Übertopf nach dem Gießen nicht geleert werden muss.
Substrat
Der Oleander benötigt viele Nährstoffe. In der Natur wächst er auf kalkhaltigen und verdichteten Böden. Diese beiden Merkmale sollte auch das Substrat bei der Kübelhaltung aufweisen. Sie können fertige Kübelpflanzenerde verwenden oder selbst ein passendes Substrat mischen: Geben Sie am besten Lehm und etwas Kompost zu handelsüblicher Blumen- oder Gartenerde dazu.
Um das Wachstum und die Blütenbildung anzuregen, können Sie das Substrat zusätzlich mit etwas Gartenkalk anreichern. Zu Kübelpflanzenerde sollten Sie ebenfalls Gartenkalk hinzugeben. Entfernen Sie vor dem Umtopfen so viel wie möglich von dem alten Boden aus dem Wurzelballen. So profitiert die mediterrane Pflanze am besten von dem neuen nährstoffreichen Substrat.
Dünger
Versorgen Sie die nährstoffliebende Kübelpflanze mit einem Langzeitdünger, der sechs bis zwölf Monate lang wirkt. Diesen geben Sie am besten dazu, wenn Sie das Substrat mischen. So durchdringt der Dünger den kompletten Boden und die mediterrane Pflanze ist optimal versorgt.
Anleitung zum Umtopfen
Wenn der Oleander bereits sehr groß und ausladend ist, können Sie die Zweige zu Beginn mit etwas Bindfaden zusammenhalten. Das schützt sie vor dem Abknicken und erleichtert Ihnen die Handhabung. Fangen Sie nun mit dem Umtopfen an, indem Sie die Pflanze aus ihrem alten Gefäß entfernen.
- Wachsen bereits Wurzeln aus den Abflusslöchern am Boden, sollten diese zuerst abgeschnitten werden.
- Gießen Sie den Rosenlorbeer großzügig und warten Sie kurz, bis das Wasser das Substrat gut durchdrungen hat. Dadurch gleitet der Wurzelballen leichter aus dem Kübel heraus.
- Große Gewächse lassen sich am besten zu zweit auspflanzen: Der einer drückt den Kübel fest auf den Boden, der andere fasst die Pflanze knapp über der Erde am Stamm an und zieht sie heraus.
- Lässt sich der Oleander trotzdem nicht entfernen, fahren Sie mit einem langen Messer zwischen Substrat und Topfrand entlang. Dadurch werden festgewachsene Wurzeln abgetrennt.
- Lösen Sie möglichst viel des alten Substrats aus dem freigelegten Wurzelballen.
- Anschließend führen Sie einen dezenten Wurzelschnitt durch, bei dem Sie den Wurzelballen unten sowie an den Seiten kürzen.
- Schneiden Sie keine zu kräftigen Wurzeln ab, so dass keine großen Schnittstellen entstehen.
- Verwenden Sie am besten eine Baum- oder Handschere. Sie sollte sauber und scharf sein.
Bereiten Sie nun das neue Pflanzgefäß vor und topfen Sie den Rosenlorbeer wie folgt um:
- Richten Sie für ältere Pflanzen im neuen Kübel oder Topf eine flache Drainageschicht ein. Dafür eignet sich beispielsweise grober Kies oder Blähton, den Sie auf dem Boden des Gefäßes verteilen. Bei Jungpflanzen können Sie diesen Schritt überspringen.
- Setzen Sie nun den Strauch in das Pflanzgefäß.
- Zwischen der Oberfläche des Wurzelballens und dem Kübelrand sollten etwa zwei bis drei Zentimeter liegen, damit das Gießwasser später nicht sofort von oben abläuft.
- Füllen Sie den Kübel mit einem passenden Substrat auf und drücken Sie dieses vorsichtig fest.
Häufig gestellte Fragen
Wann und wie oft sollte ich meinen Oleander umtopfen?
Eine Jungpflanze sollten Sie in den ersten Lebensjahren jährlich umtopfen. Sie wächst schnell und benötigt immer mehr Platz, um zu gedeihen. Ältere Exemplare müssen Sie nur etwa aller fünf bis zehn Jahre in ein neues Gefäß setzen, wenn das Substrat stark durchwurzelt ist. Der Frühling ist die beste Zeit dafür.
Kann ich meinen Oleander in den Garten auspflanzen, damit ich ihn nicht ständig umtopfen muss?
Das ist in Mitteleuropa nicht zu empfehlen, da der Oleander nicht winterhart ist. Er stammt aus dem warmen Mittelmeerraum und verträgt Minusgrade nur begrenzt. Bis etwa minus fünf Grad Celsius kann der Strauch problemlos im Freien überleben, weshalb er zum Beispiel den gelegentlichen leichten Nachtfrost im Frühling übersteht. Zwischen Oktober und März sollte der Rosenlorbeer jedoch nicht draußen stehen. Wird er länger Temperaturen unter minus 15 Grad Celsius ausgesetzt, sterben zunächst die Blätter ab. Anschließend wird der verholzte Stamm geschwächt und angegriffen. Die Haltung im Topf oder Kübel ist daher vorzuziehen, weil sie einen einfachen Umzug in ein geschütztes Winterquartier ermöglicht.